Beiträge von Octopoda im Thema „Solitonien - ein Neuanfang“

    Vor 8 Jahren habe ich hier bereits einen Thread mit dem Namen Solitonia eröffnet. Viel ist seitdem passiert, einige Dinge haben sich geändert, andere sind noch immer gleich. Nichtsdestotrotz möchte ich gerne nochmals ganz von Vorne beginnen und euch diese Welt schrittweise näher bringen.

    Man liest, sieht und fühlt, dass du viel Zeit und vor allem viel Herz in deine Welt gesteckt hast. Du hast einen in sich geschlossenen Kosmos erschaffen, der wie bereits von meinen Vorredner:innen angesprochen starke Einflüsse verschiedener Kulturen hat, die man mal mehr und mal weniger stark bis hin zu fast schon 1:1 aus der realen Welt (er-)kennt.

    Mir persönlich gefällt diese Mischung aus Fantasie und Realität, da gerade die Konflikte, Kriege und Probleme einfach (leider) "typisch Mensch" sind. Wieso sollten also so verschiedene Völker wie in dieser magischen Welt in Frieden leben, wenn sie es in der Realität nicht mal einen Tag aushalten, ohne sich gegenseitig die Köpfe einzuschlagen? Außerdem bin ich ein großer Fan davon, wenn reale Probleme in ein fantastisches Gewand gepackt und behandelt werden.

    Ich habe selbst sehr viel Spaß an dem Schreiben genau solcher Geschichten. Denn was ist besser als Satire und Gesellschaftskritik? Genau. MAGISCHE Satire und Gesellschaftskritik :D

    Nicht, dass ich damit andeuten möchte, dass du hier Satire schreibst. Im Gegenteil. Deiner Welt schwingt ein sehr ernster Tonfall mit, von dem, was ich aus deiner Lore so weit herauslesen konnte. Vielleicht täuscht es auch nur, aber ich muss zugeben, dass ich als Leser auf ein wenig humorvolle Elemente hoffe. Humor hilft, und wenn es nur eine amüsante Randbemerkung ist, dass man sich Orte oder Personen besser merken kann.

    Du "haust" durchaus viel Info am Anfang raus, aber ich persönlich finde das gar nicht schlimm, im Gegenteil. Du hast klar geschrieben, dass es sich hier um ein aktualisiertes "Beiwerk" für deine Welt handelt. Quasi die "Anleitung" für die Leserschaft. Da darf man meiner Meinung nach mit Infos um sich werfen. Immerhin ist man ja hier, weil man möglichst viel von deiner Welt wissen möchte. :)

    Und wie sagt man im Verlagswesen so schön? Weltenbau: 80/20. 80 Prozent Hintergrundwissen über seine Welt hat der Autor zusätzlich im Petto, aber nur 20 Prozent von dem ganzen Weltenbau landen im Buch. Nicht mehr, nicht weniger, weil es schlussendlich den Leser masslos überfordern würde. Als Autor:in muss man seine Welt kennen. Der Leser jedoch bekommt am Schluss quasi nur das Best-Of der magischen Welt präsentiert.

    Tatsächlich musste ich mich in deine Welt etwas reinlesen, da es eben am Anfang kaum Karten gibt und man mit Namen und Völkerkunde quasi bombadiert wird. Aber ab der ersten von dir hochgeladenen Karte habe ich die Namen einer geografischen Lage besser zuordnen können und das Chaos hat sich somit gelichtet.

    Deine Karten sind generell WOW.

    (Gib mir einen Moment. Ich wühle mich mal eben kurz im Neid ;))

    Wirklich. Sehr detailliert und sie helfen ungemein. Ach was, die Karten sind ein MUSS, da man sich sonst teilweise wirklich etwas verloren fühlt. Du hast auch sehr kleine Orte eingezeichnet, was mich persönlich im ersten Moment etwas erschlagen hat, da ich mich zuerst an Hand von größeren Orten wie Städten oder Häfen orientiere und mich dann an Flüssen entlanghangel, bis ich ein Gefühl für die Welt bekomme. Mit den vielen Ortsnamen und Gebieten und Länder fällt einem das im ersten Moment recht schwer. Jedoch bin ich sicher, dass das nur eine Frage der Gewöhnung ist.

    Man wandert ja als Leser durch die Lande und lernt immer mehr, Stück für Stück. Da hat man dann auch irgendwann das kleinste Kuhkaff am Ende der Welt auf dem Schirm, einfach weil man es schon mal "besucht" hat.

    Die anderen Punkte bezüglich der Namen haben schon meine Vorredner:innen angemerkt. Wie gesagt, ich mag diese Verbindung aus "fiktiv" und "real" sehr gern. Jedoch stimme ich Sci-Fi-Dave bei folgendem Punkt zu:

    Wenn man aber Römer mit germanisch klingenden Personennamen hat, die Architektur ostasiatisch aussieht und die Landschaft womöglich nach dem Amazonasregenwald, dann wirkt das Ganze zusammengeklaubt.

    Absolut. Natürlich hat man kreative Freiheit, aber gerade weil reale Einflüsse eine Rolle spielen, wäre ich als Leser sehr irritiert, wenn (nur als Beispiel) jemand aus dem Stamm der ehemaligen Germanen plötzlich "Henry McSnufflenuff" heißen würde, um es ganz überspitzt auszudrücken. Wir nehmen, was wir kennen und projizieren es auf gelesene Dinge. Daher wäre ein Ort, der "Heldenheim" heißt, nicht der richtige Ort für südasiatische Küche. Ich mache ja vieles mit, aber DAS würde mich als Leser aus der Fassung bringen XD

    Aber ich denke, auch hier ist es eine Frage des Geschmacks und wie du gewisse Bezüge darstellst und begründest. Kulturen sind schließlich im Wandel. Städte entstehen und zerfallen. Länder werden erobert und besetzt. Da kann man also durchaus spielen, kombinieren und ausprobieren. Jede Eroberung hinterlässt Spuren, sei es in der Sprache, der Kultur oder im Traumata einzelner Generationen.

    Kurzgesagt: Deine Welt gefällt mir und vor allem die Leidenschaft, die du hier reinsteckst. Dieses Projekt ist eine Herzenssache und ich freu mich darauf, mehr davon zu entdecken.

    Ich wünsche dir einen magischen Abend,

    Octo