Beiträge von Tariq im Thema „Szenen aus Solitonien“

    Hallo Jufington ,

    ich hab deine drei Szenen mal gelesen. Meine Gedanken dazu pack ich dir in den Spoiler :)

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    Dicke Schutzbauten flankieren beide Seiten der Bucht, als ihr Schiff in den Hafen einläuft wie der Krill in den Rachen des Wals. Die Krieger auf den Mauern beachtet der Kapitän kaum, zu sehr beschäftigt ihn der Anblick vor ihm.

    Mein Gedanke beim Lesen: Ah, der Kapitän behält trotz der offensichtlich fremdartigen Bauten und der Krieger an den Seiten der Bucht die Anlegestelle im Auge, damit das Schiff sicher anlegen kann.

    Hundert, vielleicht hundertfünfzig Schritt hoch. Der Basalt schimmert grün, violett und blau im diffusen Licht. Kein einziges Moos scheint auf der glatten Oberfläche zu wuchern, kein Vogeldreck bedeckt seine Flanken.

    Mein Gedanke beim Lesen: Ah, die Bucht besteht also nicht aus Sand, sondern aus farbig schimmerndem Basalt.

    Gestern noch hatte er einen Matrosen zum Deck schrubben verdonnert, als er ihn dabei erwischt hatte, Märchen über den Pfeiler zu erzählen. Nun, da er ihn mit eigenen Augen sieht, kann der Kapitän nicht anders, als Urols Licht um Beistand zu flehen.

    Mein Gedanke beim Lesen: What? Was für ein Pfeiler? Wo kommt der denn auf einmal her?

    Was ich damit sagen will: Ohne dein Bild hätte die Szene bei mir nicht funktioniert. Ich hätte mir die Location nicht vorstellen können. Schon mal dass "Turm" und "Pfeiler" für dich dasselbe sind, wäre mir nicht klargeworden. Zumal ja auch der Titel nichts darüber verrät. :hmm:

    Ich denke, du tust dir keinen Gefallen, wenn du diese riesigen Bilder nicht in Spoiler packst. Sie sind das erste gewesen, was ich mir angesehen habe. Danach erst habe ich gelesen. Du nimmst meinem Kopf mit den Bildern die Arbeit ab. Und du kannst - nicht falsch verstehen bitte - deine Beschreibung weniger sorgfältig halten, weil das Bild ja für Kopfkino sorgt. Wenn es dieses nicht gäbe - ich hätte wirklich nicht gerafft, wie die Landschaft aussieht.

    Kann natürlich sein, dass das Bild das Wichtigere ist und die Geschichte nur vom Bild inspiriert wurde und somit eine Erklärung liefert für das, was ich da sehe. Dann wäre es verständlich, dass die Beschreibung knapper ausfällt, weil es ja keine Missverständnisse gibt. Deshalb wäre meine Frage: Schreibst du für das Bild oder soll das Bild dem Geschriebenen helfen?

    Wenn ihnen andere Reisende begegnen, so werden die Wanderer von ihnen ignoriert. Sie bieten ihnen kein Wasser an und tun ihnen auch nichts zuleide. Denn jeder weiss: Diese Menschen haben eine Aufgabe. Ihnen dabei zu helfen ist untersagt, sie daran zu hindern ist unverzeihlich.

    Hier ist mir der Bezug von "ihnen" und "sie" nicht immer klar. Der Absatz gehört den Pilgern (das erste und zweite "ihnen"). Also gehe ich davon aus, dass die Pilger den Reisenden kein Wasser anbieten (sie können ja auch gar nicht, weil sie nackt unterwegs sind) und ihnen nichts zuleide tun.
    Aber der Satz "Ihnen dabei zu helfen ..." ist mir nicht klar. Welche Aufgabe haben denn diese Reisenden, bei der ihnen niemand helfen und an der sie niemand hindern darf?
    Meinst du mit Wanderern und Reisenden dieselbe Personengruppe? Oder sind Wanderer und Pilger dieselbe Personen? Das ist für mich nicht klar ersichtlich.

    als es der junge Mann endlich über den Zenit des Bergs schafft.

    Das Wort "Zenit" habe ich als Bezeichnung für einen Berggipfel noch nie gehört. Ich kenne es als Bezeichnung für das Himmelsgewölbe und für den Höhepunkt einer Leistung(sfähigkeit) und finde es deshalb an dieser Stelle nicht ganz passend. Kann aber auch sein, dass das nur mir so geht. Wollt's nur mal angemerkt haben.