Beiträge von Ichuebenoch im Thema „Tanred“

    Hallo Thorsten ,

    beim vorigen Teil ging es mir ein wenig so wie Tan und habe gehofft das noch eine Erklärung kommt.

    "Wie, Perren?", brach die Frage aus Tanred heraus die ihm die ganze Zeit schon im Kopf herumging. Er wies stumm auf die toten Soldaten und Evric der inzwischen auch reglos dalag. "Wie kann ein einzelner Mann gegen vier Krieger bestehen?"

    Aber Perren erklärt das dann ganz gut wie das möglich ist und dafür ein dickes :danke:

    "Du stellst dir vielleicht vor daß vier Soldaten viermal so gefährlich sind wie einer", erklärte er schließlich. "Aber so ist es nicht - dazu müßten sie zusammen angreifen. Und dazu braucht man erstens Raum, und zweitens muß man diese Kunst lernen. Sich mit kleinen Signalen verständigen, sich so bewegen daß man sich nicht gegenseitig in die Quere kommt. Wenn deine Gegner das nicht können - oder wenn sie nicht genug Raum haben - dann kämpfst du im Endeffekt gegen einen nach dem anderen. Und ich bin recht gut mit dem Langschwert..."

    Interessant finde ich hier das Perren Tan ganz nebenbei eine kleine Lehrstunde in Taktik gibt. Gefällt mir sehr gut.

    Hallo Thorsten ,

    Und - hattest Du ungefaehr sowas erwartet, oder ganz anders?

    (Ich habe vor dem Schreiben dieser Szene eine ganze Weile gegruebelt wie man wohl auf eine Karte reagiert wenn man nicht damit aufgewachsen ist - ich habe ja schon sehr frueh in meinem Leben Karten gesehen, ich kann mich gar nicht mehr an ein 'vorher' erinnern...)

    ich denke Tans Reaktion ist ganz gut beschrieben. Allenfalls hätte ich ich etwas mehr Neugier und weniger Skepsis erwartet. Aber vielleicht ist das auch einfach zu modern gedacht und lässt sich nicht auf Menschen die in einer mittelalterlichen Gesellschaft leben übertragen.

    Hi Thorsten ,

    eine Szene die mir sehr gut gefällt. Ich hatte seitdem Tan ins Kloster gekommen ist gehofft das er mal eine Landkarte von Gonred zu Gesicht bekommt und war gespannt wie er darauf reagiert.:danke:

    Hallo Thorsten ,

    Ich kenne den Ausdruck als stehende Wendung (vermutlich lese ich zu viel Militaertaktikbucher?) - ich hab' mal probehalber eine google-Suche gemacht, und das kommt so auch in Buechern und Zeitungsartikeln vor, allerdings anscheinend nicht so haeufig.

    in der Form ist mir das bisher noch nicht untergekommen. Zu behaupten es wäre störend ist eigentlich übertrieben aber mir fällt im Moment kein besserer Begriff ein.

    Aber wen ich gedanklich das Wort "diszipliniert" durch "ordentlich" ersetze stört es mich seltsamerweise nicht mehr, einfach weil ich Disziplin in erster Linie mit Soldaten verbinde und nicht mit Mönchen.

    Hi Thorsten ,

    Das Skriptorium von Sant Kymran war in gelbliches Licht getaucht. Die Morgensonne fiel durch hohe, schmale Fenster, aber diese waren zum Schutz vor Wind und Wetter mit eingeöltem Pergament verhängt so daß die Außenwelt nicht sichtbar war, nur ihre Helligkeit. Drinnen herrschte rege Tätigkeit und fast absolute Stille - nur leises Atmen, das Blättern von Buchseiten, das Kratzen von Schreibfedern und ab und an ein paar Schritte waren zu hören. Mönche an Schreibpulten waren damit beschäftigt, Bücher zu kopieren oder Handschriften mit kunstvollen Initialen zu illustrieren - oder einfach damit zu lesen. In der Luft hing der Geruch von Tinte, Buchseiten aus Pergament und alten Schriftrollen aus einem anderen, fremdartigen Material.

    Ein schöner Einstieg. Erinnert mich unwillkürlich an "Der Name der Rose" Ich habe sofort ein Bild des Skriptoriums mit seinen Mönchen vor Augen.

    Es hatte alles System, eine innere Ordnung in den Gedanken - erstaunlich daß Arianisch so aufgebaut war. Wer hatte diese Ordnung in die Sprache gebracht? War es Ädons Wille?

    Kommt das Tanred nur so vor oder ist das tatsächlich so. Ist arianisch eine natürliche oder eine Plansprache wie Esperanto?

    Wieder seufzend - diesmal lautlos - tauchte er seine Feder in die Tinte und begann, die Schriftzeichen zu kopieren so gut er konnte. Tinte kleckste unschön und machte einen Fleck - zu viel an der Feder. Er schrieb entschlossen weiter, aber seine Schriftzeichen waren unförmig und fast häßlich verglichen mit der sauberen, fließenden Handschrift des Mönchs.

    Auch gut beschrieben wie Tan hier mit den Widrigkeiten seines Klosterlebens kämpft. ich hoffe mal er bekommt keinen Ärger mit den Mönchen weil er zuviel von ihrem Pergament vollkleckst.

    Hi Thorsten ,

    den Einblick den man in das Wirtschaftsleben von Terred bekommt finde ich interessant. Das Finanzwesen scheint ja recht fortgeschritten zu sein wenn man bereits Wechsel und Warenkredite kennt.

    Hallo Thorsten ,

    Durch die Reaktion von Maldua hier, die letzte Rueckblende und ein Gesprach mit Ketran sollte an diesem Punkt dem Leser etwas klar sein was Tanred eher nicht so bewusst klar ist - naemlich dass es nicht nur einen Umsturz um den Thron gegeben hat, sondern dass sich gleichzeitig auch die Religion radikalisiert hat - was Hand in Hand geht weil Edred und Armanas paktieren.

    sorry, das ist an mir irgendwie vorbei gegangen.

    Der Punkt ist eher indirekt - man kann aus den Rueckblenden ahnen dass Mara schon eine ganze Weile da lebt und es nie ein Problem gab - und sie dann auf einmal umgebracht wurde.

    Das wirkte auf mich eher wie die Einzelaktion eines Dorfpriesters. In Krisenzeiten sucht man halt nach Sündenböcken und da kam Mara gerade recht. Daraus auf eine generelle Fanatisierung der Ädonspriester zu schließen finde ich nicht überzeugend.

    In der ganzen bisherigen Geschichte wird ja immer wieder deutlich daß der Ädonsglaube eine bedeutende Rolle im Leben der Menschen spielt. Allerdings gibt es nirgends einen Hinweis das es in den letzten Jahren eine strengere Auslegung gab. Alles scheint ,zumindest in religiösen Fragen seit Jahren seinen gewohnten Gang zu gehen.

    Was Armarnas von Tarn angeht sind die Meinungen ja auch gespalten

    Einmal Maldua

    Armanas von Tarn wird mich und was ich bin nie akzeptieren, nicht in tausend Jahren. Ihm und seinen Fanatikern Ädons ist es ein Gräuel daß es in Gondred ein Herzogtum gibt wo die alten Wege noch am Leben sind, wo eine Hexe über den Wald regiert und die Macht von der Mutter zur Tochter weitergegeben wird. Mit dem Klerus von Ädon unter Armanas wird es nie Frieden geben, und daher habe ich keine Wahl - wenn der Kampf beginnt, dann steht Eschgeir an der Seite der Kerrinsmänner."


    Zum Vergleich: Ketran

    Armanas unterstützt den Thronräuber - und im Gegenzug hat sein Klerus alle Rechte und Privilegien behalten. Und ein paar neue bekommen... Ädons Wille ist dieser Tage käuflich, Tan. Und Edred konnte einfach mehr bieten als die Königin im Exil."

    "Aber... wie kann das sein?", fragte er verwirrt.

    Wie konnte es sein, daß Ädonsmänner dem Geld folgten und nicht ihrem Gewissen? Wer wüßte besser als sie daß es auf das Schicksal der unsterblichen Seele ankam und nicht auf Bequemlichkeit in dieser Welt? Wenn schon er selbst Ädons Gegenwart in seinem Leben spüren konnte - wie konnte ein Ädonsmann in das unendliche Licht blicken und nicht Ädons Wille tun? Sondern statt dessen die eigenen Privilegien mehren?

    Entweder ist er ein von seinem Glauben überzeugter Fanatiker oder ein korrupter Machtmensch. Beides zusammen funktioniert eher nicht.

    Hallo Thorsten ,


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    Zitat

    Mit Edred... mit Edred könnte ich eine Übereinkunft treffen, einen Frieden schließen. Davon bin ich überzeugt. Aber Armanas... Armanas von Tarn wird mich und was ich bin nie akzeptieren, nicht in tausend Jahren

    Hier bin ich ein wenig ins grübeln gekommen.

    Malduas Problem ist also nicht Edred sondern Amarnas von Tarn. Sie ist sogar der Meinung sich mit Edred arrangieren zu können. Soweit kein Problem und von Malduas Seite aus verständlich. Aber wieso reibt sie das Perren so direkt unter die Nase? Dem müssten bei so einer Ansage eigentlich die Ohren klingeln. Damit stört sie eigentlich nur das gute Verhältnis das sie zu den Kerrinsmännern hat ohne im Gegenzug irgendeinen Nutzen daraus zu ziehen.

    Hi Thorsten ,

    bisher war ich nur stiller Mitleser. Hier mal meine Gedanken zu Tanred und seinen Abenteuern.

    Der Ansatz die Figuren in deiner Geschichte als Kinder ihrer Zeit darzustellen gefällt mir sehr gut. Das klappt sowohl bei Kleinigkeiten als auch bei größeren Zusammenhängen bisher ohne Probleme. Besonders interessant wird es immer dann wenn man durch Tanreds Augen einen Blick darauf wirft. Bisher ist er ja meist überrascht und verwirrt wenn er erfährt das die Welt doch nicht ganz so funktioniert wie man es ihm bisher weisgemacht hat. Ich bin gespannt wann er anfängt sich dazu seine eigenen Gedanken zu machen.