Mich hat diese Frage schon eine Weile beschäftigt und ich hatte einfach keine gute Antwort darauf.
Manche Fantasy macht etwas ähnliches wie Science-Fiction. In David Mitchells "Die Knochenuhren" gibt es unsterbliche Figuren, und Unsterblichkeit wirft natürlich Fragen auf - Sorgen, Ängste, Probleme -, die jeden etwas angehen. Es müssen nicht unbedingt Unsterblichkeitsgeschichten sein, Gesellschaftsstrukturen kann man auch darstellen etc., aber irgendwie vermittelt das etwas ganz menschliches. - Hm, das macht Fantasy jetzt nicht so besonders, andere Literatur macht das ja auch.
Dann ist da natürlich Eskapismus. Finde ich jetzt nicht so schlagend als Argument, aber hin und wieder gefällt mir das ja auch. Kann man ebenfalls in anderen Genres finden.
Ich denke am Ende ist es, dass Phantastik einfach alles ermöglicht, was mir an guten Büchern gefällt. Es ist einfach schön, mal der Wirklichkeit rausgeholt zu werden, in etwas Märchenhaftes einzutreten, dabei aber auch wirkliche Dinge und Konflikte zu erleben, also wieder bei Dingen zu sein, die alle etwas angehen.
Nicht alle Fantasy tut das und nicht alle Bücher, die das tun, werden als Fantasy eingeteilt, aber das ist es wohl, was mich daran so fasziniert.