Beiträge von Sabrina im Thema „Auserwählt“

    Hallo @Der Wanderer Schön das dir diese Geschichte gefällt. Sie ist eine der ersten Fantasiegeschichten, die ich je geschrieben habe. So zu sagen einer meiner ersten Versuche. Ich weiß welchen Abschnitt du meinst. an dieser Stelle war ich beim schreiben hin und her gerissen und habe sogar davon geträumt. :D Eben total in die Geschichte und meinem Hauptchara eingetaucht. Beim überarbeiten habe ich es dann so bearbeitet das Sie das Mädchen in der Menge sieht. Ihre Bewunderung spürt die das Mädchen für die Tänzerinnen empfindet. Mit dem Mädchen passiert in dem Moment dasselbe, wie mit Ellia in ihrem Alter. Das Band der Eschaia wird geknüpft und in dem Mädchen wird der Wunsch geboren eine Tänzerin zu werden, und der Königin irgendwann zu dienen. Das wird Ellia in diesem Moment klar und sie weiß, dass es auch für das Mädchen kein entrinnen mehr gibt. :D:evil::sarcastic:

    Ich hoffe das ist jetzt klarer rüber gekommen.
    Und danke für dein Feedback :loveyou:

    Hallo @Drachenlady2001 :) Es freut mich sehr das dir meine Geschichte gefallen hat. Ja wie du selber siehst ist es nicht einfach mit einem Handycoup zu schreiben. Bei mir ist es auch Kommasetzung und Rechtschreibung wo es hapert. Hast du ja sicher hier gemerkt. Aber ich habe mit der Zeit gelernt die Sache positiv zu sehen. So lernt man immer wieder neu und wird immer besser. Ja mit dieser Geschichte wollte ich irgendwann weiter machen. Vielleicht wird es ja noch mal was, aber zur Zeit hält mich meine Geschichte Gefangen noch in Atem. Schön das du hier dein Feedback gegeben hast. :D

    PS: Wenn du jemanden besonders anschreiben willst, so wie ich dich mit deinem Nick Namen dann setzte ein @ Zeichen vor den Nicknamen. Nach den ersten drei Buchstaben erscheint ein Fenster, wo dir eine Auswahl der Mitglieder zeigt, die mit dem Namen anfangen. Klickst du denjenigen an, bekommt Derjenige eine Benachrichtigung auf der Forenseite und er sieht was du geschrieben hast.
    Nur ein kleiner Tipp! ;)

    In diesen einen Moment löste sich das Rätsel. Alle Puzzleteile wanderten auf ihren Platz und ergaben für Ellia ein fertiges Bild. Eine Wahrheit, die ihr bisher verborgen geblieben war. Jetzt ergab das Ganze einen Sinn, das Verhalten ihrer Mutter. Der Streit ihrer Eltern. Die Blicke ihrer Sippe, die sie ihr zugeworfen hatten, als ihr Name in der Versammlung fiel. Sie hatte Bedauern, ja beinahe Mitleid in ihren Augen gelesen. Durch ihre Freunde erwählt worden zu sein, hatte sie die Blicke anders gedeutet. Ellia hatte es als Missfallen interpretiert, da sie nicht von Stand war, wie die anderen Eschaias zuvor. Welch ein Fehlglaube! Sie alle hatten es gewusst, was heute hier geschehen würde. Aber keiner, nicht ein Einziger von ihnen hatte sie davor gewarnt.
    Auf den Schmerz in ihrem Innern war Ellia nicht vorbereitet. Sie fühlte sich verraten, bloß gestellt, verkauft! Neue Gefühle überschwemmten ihren Geist. Wut und maßlosen Hass auf die versammelten Elben, auf ihre Sippe, die sie geopfert hatte, ja sogar ihre Familie, die es stillschweigend hingenommen hatte. Gleichzeitig hörte sie eine Stimme in ihrem Kopf. Zischend, dunkel, mit all der Bosheit behaftet die ihr eigen war, passte sie zu dem Wesen auf dem Königsstein. „Jetzt erkennst du ihr wahres Wesen, Königsschwester! Sie waren bereit ihr eigen Fleisch und Blut zu opfern. Seit Jahrzehnten findet dieses Ritual statt. Ich schenke ihnen Schönheit, ein langes Leben. Im Gegenzug fordere ich ihre Erstgeborenen ein. Es ist leicht Kinder zu täuschen und die Erinnerung an Dinge zu nehmen, die sie nicht wissen sollen, bis sie reif genug für die Ernte sind. Ihr seid ein Teil meiner Macht, Ellia. Und auf dich, habe ich im besonderem gewartet. Denn du bist etwas Besonderes. Ich werde dich lehren sie zu hassen. Und wenn die Zeit gekommen ist, werde ich dir die Macht verleihen, die Ernte einzufahren. Komm mit mir!“ Eine klauenartige Hand streckte sich ihr vom Königsstein entgegen. Sie sah das Wesen in all seiner Hässlichkeit, doch jetzt hatte es nichts abschreckendes mehr an sich. Ohne zu zögern griff Ellia nach der Klauenhand und in diesem Moment wurde sie eins mit der gleisenden Helligkeit des Steinkreises…


    Ende

    Das Lied, das die Elben sangen wurde immer leiser und verklang in einem langgezogenen hohen Ton. Ellia hörte den Nachklang der singenden Bäume, dann wurde es auf der Lichtung still. Allein ihr Herz schlug schneller als normal. Überlaut vor Angst und Panik. Dieses Wesen, was jeder für die Königin der Waldelben hielt, stand hoch aufgerichtet auf dem Königstein. Die Arme weit geöffnet und erhoben. Ellia sah die weit gespreizten Finger, die sie jetzt, da sie das wahre Wesen dahinter erkannt hatte, an Krallen erinnerte. Als es zu sprechen begann überrollte Ellia ein Schauer.
    „Der Zeitpunkt ist gekommen, meine lieben Kinder. Wir feiern das Ritual der Erneuerung und ihr alle werdet Zeugen der Erneuerung sein. Die Welt ist im stätigen Wandel, ein ewiger Kreislauf. Des Kommens und Gehens. Nichts bleibt ewig, nichts hat ewig Bestand. Alles muss sich erneuern, ob Tier, ob Baum, ob Stein. Sie alle schenken uns Leben! Ist es dann nicht gerecht, dass wir einen Teil davon zurückgeben? Drei Tage und Nächte haben wir gefeiert. Und nun am Ende des Zyklus gedenken wir jenen, die uns dies alles geschenkt haben. Unsere Allmutter, die Herrin des Himmels und der Erde. Von Ihr stammen wir ab. Sie lehrte uns die alten Traditionen. Sie ist es, die uns beschützen, die uns leiten. Lasst uns tanzen zu ihren Ehren, so wie wir es schon seit Jahrhunderten tun!“
    Mit dem letzten Wort leuchtete der Königsstein hellauf. Ellia sah wie die Fäden hell erglühten, vom Königstein ausgehend bis zu den Steinen. Auch das Band das mit ihr verwebt war erstrahlte. Ebenso wie die riesigen Steinovale. Wie von alleine, ohne das sie etwas dafür tat, bewegten sich ihre Beine. Dabei webte das Spinnennetz neue Verbindungen zu anderen Fäden, auch die anderen Mädchen bewegen sich. Ohne das Ellia sich dagegen wehren konnte, vollführte sie die komplizierten Tanzschritte, die sie vor nicht all zu langer Zeit mit Feuereifer geübt hatte. Es war der Tanz der Eschaia, denn sie von klein auf kannte. Nur dieses Mal empfand sie dabei Panik und Angst, statt Freude und Euphorie. Das hatte nichts mehr mit ihrem Wunschtraum zu tun. Ihr Traum war zum Alptraum geworden. Die Trommeln setzten ein. Im Gleichklang zu ihren Schlägen setzte sie die Füße und mit jedem Schlag fühlte Ellia, die zunehmende Spannung im Kreis. Der Rhythmus steigerte sich mit jedem Schlag. Ellias Kleid glitzerte im Mondschein. Ein funkelnder Stern inmitten des Kreises. Die Fäden, die sie banden schimmerten hell. Ihre ganze Umgebung verschwamm in gleißender Helligkeit. In diesem Taumel aus Trommelschlägen, Helligkeit und rhythmischen Bewegungen ihrer Schritte, formte sich ein Gedanke. Er war plötzlich da. Er klang wie ein Wiederhall aus ihrer Vergangenheit. Worte, die hinter dieser dunklen Mauer lagen, die jetzt nicht mehr da war.
    „Du wirst eins mit mir, wie ich mit dir! Deine Kraft zuteil, in den Steinen verweil! Deine Stärke sei mein, mit den Steinen vereint!“
    Sie fühlte sich los gelöst.
    Ausgeglichenheit und Ruhe nahmen den Platz von Angst und Furcht ein. Ein Innerer Frieden und ein Gefühl der Freiheit. Sie war nicht länger gebunden. Nichts hielt sie mehr. Ja, sie schwebte hoch über dem Boden. Nie gekannte Euphorie, ein Glücksgefühl ließ sie erschauern. Sie war frei!
    Ellia sah hinunter auf den hell erleuchteten Steinkreis. Im ersten Moment verstand sie nicht, was sie dort sah. Ein hell erstrahlter Königstein, sechs Tänzerinnen mit schimmernden Gewändern, die sich in Ektase drehten. Die Gesichter zum Himmel erhoben. Ellia suchte und fand ihr eigenes darunter.

    Ellia war gefesselt, unfähig sich zu bewegen. Längst war ihre Angst in Panik umgeschlagen. Doch so sehr sie sich auch gegen die Kraft wehrte, die sie hielt, es war ihr nicht möglich sich zu bewegen, geschweige denn einen Laut von sich zu geben. Nach endlosen Minuten gab Ellia ihre Gegenwehr auf, stattdessen versuchte sie mit Blicken auf sich aufmerksam zu machen. Sie stand zu der Menge gewandt, dass war ihr Glück. Elia sah die spitzzulaufenden Äste des Säulengangs, der sich silbrig glänzend von dem grün des Waldes abhob. Vor dem offenen Säulengang hatte sich die Elben versammelt. Mittlerweile stimmten sie ein Lied zu Ehren der Königin an. Zu Ehren der Eschaia würde ein weiteres Lied folgen, ehe die Zeremonie begann. So sehr Ellia es auch versuchte, es gelang ihr nicht mit jemanden Blickkontakt aufzunehmen. Es war wie ein Zauber, der auf diesem Ort lag. Sie sah hilflos zu, wie die letzte der Tänzerinnen vor dem Königsstein niederkniete. Sie war wunderschön. Ihr Haar, dunkel und glänzend. Elia erinnerte sich, dass es rötlich schimmerte, wenn die Sonnenstrahlen darauf fielen. Ihre Sippe stammte von den fernen Ufern des Fherren. Ob die Eltern des Mädchens ahnten was hier vorging und ob es ihre Eltern gewusst hatten? War dies der Grund für den Streit ihrer Eltern? Plötzlich ergab das alles nach und nach einen Sinn. Der traurige Blick ihrer Mutter, die Tränenspuren auf ihren Wangen, Ellias Gefühl das etwas nicht stimmte, das Empfinden einer Anziehungskraft. Das alles setzte sich Stein für Stein zu einem Bild zusammen. Gebannt sah Ellia zu wie die Eltern des Mädchens aufstanden und sie am Königstein alleine ließen. Sie hielt den Atem an, als sie das glitzernde Band sah. Vom Königstein ging die Kraft aus, umschlang das Mädchen, webte eine Verbindung zu dem Stein, der dem noch freien Platz im Steinkreis am nächsten war. Das silbrige Band zog sie an ihren Bestimmungsort und nichts, rein gar nichts konnte Ellia dagegen tun, so sehr sie es auch wollte. Es war zu spät! Wenige Augenblicke später war das Mädchen ebenso eingesponnen in den Steinkreis, wie sie selbst.
    Ein Raunen ging durch die Menge. Die Königin hatte sich erhoben. Glitzernd und strahlend stand sie auf dem Königsstein und hatte die Hände erhoben. Ellia sah es und keuchte innerlich. Nicht länger trübte ein Zauber ihren Blick, so sah sie die wahre Gestalt in all seiner Hässlichkeit. Es erinnerte Ellia an die alten Sagen der Elder, die sie oft von ihrem Vater gehört hatte. „Einst waren sie Elben, Hochmütig und Stolz. Das wurde Ihnen zum Verhängnis. Der Herr der Finsternis machte sie sich zu Eigen. Nun sind sie seine Diener. Geschaffen um solche in die Dunkelheit zu ziehen, die dem Laster, der Eitelkeit und der Schönheit anheim fallen.“ Die Stimme ihres Vaters klang noch nach, während sie das Wesen ansah. Das Gesicht grotesk verzehrt. Die langen Wangenknochen traten deutlich hervor, da die Haut sich darüber spannte. Die Wangen waren hohl, das Kinn seltsam nach vorne gereckt. Blutunterlaufende Augen sahen sie direkt an. Ellia wollte vor dem Blick zurückweichen, konnte es aber nicht. Sie stöhnte lautlos, als das Wesen seine Flügel ausbreitete. Sie erinnerten Ellia an die Flügel einer Fledermaus nur wesentlich größer.
    Das Wesen veränderte sich, wurde wieder zu dem lichtbeschienen Wesen auf dem Königstein, was alle sahen. Rein, leuchtend und unschuldig.

    Ellias Blick schweifte über die Menge. Sie suchte die vertrauten Gesichter ihrer Eltern. Erleichtert atmete sie auf, als sie das zur Seite gewandte Profil ihres Vaters erkannte. Er hatte sein schwarzes Haar mit der Kapuze verhüllt. Ebenso wie ihre Mutter, die ihm zugewandt stand und auf ihn einredete. Selbst auf die Entfernung war zu sehen, dass sie nicht einer Meinung waren. Ein mehr als ungewohntes Bild. Noch nie hatte Ellia erlebt, dass ihre sanftmütige Mutter sich über etwas mit ihrem Vater stritt. Durch die weite Kapuze waren ihre Gesichtszüge nicht genau zu erkennen, aber Ellia fühlte deutlich das es um sie bei dem Streitgespräch ging. Ihr fielen wieder die feucht glänzenden Augen ihrer Mutter ein. Das Hochgefühl verflüchtigte sich nun endgültig. Am Königstein folgten nun die weiteren Tänzerinnen mit ihren Familien. Insgesamt waren es sechs Tänzerinnen, die zu dem Ritual berufen worden waren. Drei der Mädchen standen bereits auf ihren Plätzen. Blieben noch drei weitere. War es genug Zeit um ein paar Worte mit ihren Eltern zu wechseln? Den Streit ihrer Eltern zu schlichten? Kaum hatte sie den Entschluss gefasst, zu ihnen zu gehen, fühlte und sah sie es. Silberne Fäden der Macht glitzernd im Mondschein. Entfernt erinnerte es Ellia an ein Spinnennetz. Es war eine sichtbare Verbindung die die Steine miteinander eingingen. Und noch etwas viel ihr auf. Je mehr Tänzerinnen ihre Positionen im Steinkreis einnahmen, umso mehr Fäden wurden zwischen den Steinen gewebt. Ihr Zentrum war der Königstein der hell strahlte.
    Ellia war nicht die Einzige, die das bemerkte. Das Mädchen stand rechts von ihr. Ellia fing ihren Blick auf und versuchte zu lächeln.Das Mädchen erwiderte es nicht. Dafür formten ihre Lippen vier Worte. „Siehst du das auch?“ Ellia konnte nur stumm nicken. Das dumpfe Gefühl war nun endgültig Angst gewichen. Sie suchte ihre Eltern in der Menge. Wollte sehen ob auch sie sahen was im Steinkreis vor sich ging, doch sie suchte vergeblich. Sie konnte sie nirgendswo entdecken. Ein Schauer der Vorahnung schüttelte Ellia. So hatte sie das Ritual nicht in Erinnerung. Für sie waren die Tänzerinnen strahlend schön gewesen. Von der Göttin erwählt zu ihren ehren zu tanzen. Glück und Freude waren die einzigen Gefühle an die sich Ellia erinnerte, oder? Sie rief sich den Augenblick zurück den sie mit Eschaia geteilt hatte. Sie hatte etwas gespürt, etwas was nicht zu dem seeligen Gesichtsausdruck der Tänzerin passte. Etwas Dunkles. Etwas bedrohliches, was sie auch jetzt spürte. Ellia versuchte instinktiv davor zurück zu weichen, doch das geknüpfte Band verhinderte es. Das Band hielt sie an dem Platz wo sie gerade stand. Als hätte man sie gefesselt war sie unfähig sich zu rühren. Sie wollte schreien sich dagegen wehren. Vergeblich! Ohne es zu merken war sie zu einem Teil des Steinkreises geworden. Eingewebt in seine Macht.

    Der Säulengang erweiterte sich zum Steinkreis hin und dort sah sie ihre wartenden Eltern. Ihnen kam die Ehre zu, sie in den Steinkreis zu führen. Ihr Vater trug ein blaues Gewand, mit weiten Ärmeln, an Nähten mit Goldborte eingefasst. Sein dunkles langes Haar, war geölt und nach hinten gekämmt, so dass es im Schein des Mondlichts glänzte. Sein schönes Gesicht wurde beherrscht von den dunklen leicht schräg stehenden Augen. Nie hatte sie ihren Vater so festlich gekleidet gesehen. Er spürte ihren Blick und lächelte zurück. Ellia las den Stolz in seinen Augen. Wie konnte er es auch nicht sein? Eine größere Ehre als eine Auserwählte, eine Eschaia, in den Reihen seiner Sippe zu haben gab es nicht. Ihr Volk pflegte die alt überlieferten Traditionen und Rituale. Seit frühster Kindheit hatte man Ellia sie gelehrt. An viele Abende in ihrer Kindheit konnte sie sich erinnern, wo sie auf dem Schoss ihrer Mutter den Geschichten und Legenden der Elder lauschte. Der alt ehrwürdigen ihres Volkes.
    Ihre Mutter die neben ihrem Vater stand, war der optische Gegensatz zu ihrem Vater. An ihr war alles hell und strahlend was bei ihm dunkel war. Das blonde Haar fiel wie ein helles Seidengespinst bis zu den schmalen Hüften hinab. Ein kunstvoll gebundener Kranz aus Efeuranken hielt es zurück. Nie hatte ihre Mutter schöner ausgesehen. Sie trug ein golden funkelndes Gewand, das in der Mitte gegürtet war und ihre schlanke Taille betonte. Je näher Ellia dem Ausgang des Säulengangs entgegen schritt umso mehr nahm das Licht im Steinkreises zu. Und umso mehr nahm die Kraft zu, die sie zum Steinkreis zog. Fasziniert bemerkte Ellia das die Lichtung hell erstrahlte, kaum das sie als erste, der Eschaia den Säulengang hinter sich ließ. Ihre beiden Elternteile nahmen sie in die Mitte. Ellia tauschte einen Blick mit ihrer Mutter. War es eine Lichtspiegelung in den Augen ihrer Mutter oder glänzte es dort feucht? Dies war ein Tag der Freude, es war eine große Ehre im Steinkreis zu tanzen. Dennoch konnte sie spüren das nicht Freude ihre Mutter bewegte. Es bleib keine Zeit um nach zu fragen. Ellia drückte ihre Hand, dass musste genügen. Alles andere musste warten bis nach der Zeremonie. Zusammen mit ihren Eltern betrat sie den Steinkreis. Hier war die Helligkeit am stärksten. Lag es an der Anwesenheit der Königin? Ellias Blick wurde magisch von ihr angezogen. Von dem wunderschönsten Wesen, dass Ellia je erblickt hatte. Fein, zart, beinahe durchscheinend wirkte sie in ihrer Erscheinung. So ganz anders als Ellia sie in Erinnerung hatte. Ihr feinsilbriges Haar glitzerte im Licht das sie wie ein Sternenkranz umgab. Nicht länger konnte Ellia sie ansehen, denn ihre Eltern versanken mit ihr zusammen in einer tiefen Verneigung. Ihr Herz raste. So oft hatte sie diese Zeremonie gesehen und jetzt war sie es, die hier vor der Königin kniete! Das Hochgefühl flatterte in ihrer Magengrube. Gab es denn etwas Schöneres als vor Ihr zu tanzen? Sie damit zu ehren? Nicht nur sie sondern auch diese wunderschöne Nacht, den Wald, ihre Eltern. Und dann, dann würde sie.. Nein! Denk erst an das hier und jetzt! Genieß den Augenblick, dass hast du doch immer gewollt. Wie jedes Mal wenn ihre Gedanken in diese Richtung schweiften hielt sie etwas zurück. Solang sie sich daran erinnern konnte, war es so gewesen. So schnell wie das ungute Gefühl aufgetaucht war, so schnell war es wieder verschwunden. Ein warmes kribbeln der Vorfreude auf das was jetzt folgen würde nahm seine Stelle ein. Die Königin nickte ihnen zu, Ellia hörte es am Raunen der Versammelten. Neben ihr raschelten die Kleider ihrer Eltern als sie aufstanden, dann kniete sie allein inmitten des Steinkreises vor dem Königsstein. „Steh auf! Du bist eine der Auserwählten, eine der Eschaia! Heute Nacht wird das Ritual vollendet. Schon Jahrhunderte feiern wir das Fest der Erneuerung! Und du mein Kind wirst ein Teil davon sein!“ Mit diesen Worten spürte Ellia die federleichte Berührung der Königin. Mit den Worten war sie fürs erste entlassen. Sie richtete sich auf. Wie von unsichtbaren Fäden geleitet fand sie den Platz der für sie vorgesehen war.

    Ob die anderen Eschaia genauso wie sie empfanden?
    Ellia kannte die anderen Tänzerinnen kaum. Sie stammten aus höheren Kasten und vereinzelt waren sie viele Tage unterwegs gewesen, um mit ihren Sippen an dem Ritual teilzunehmen. Es hatte sich keine Gelegenheit ergeben mit ihnen ein Wort zu wechseln. Lediglich Blicke hatten sie miteinander getauscht. Sie drehte den Kopf zu dem Mädchen, dass hinter ihr folgte. Auch sie hatte dieses glückselige Lächeln. Das Kleid war ähnlich geschnitten wie ihres. Fließender, schimmernder Stoff, der das silbrige Mondlicht reflektierte. Ihr schwarzes langes Haar hatte man mit Öl gesalbt und sie trug einen kunstvollen Haarreifen der filigrane Rankenmuster aus Silber aufwies. Ellia lächelte ihr zu, doch wartete vergeblich auf eine Reaktion von ihr. Der verklärte Ausdruck blieb und veränderte sich nicht. Als sie ihr Gesicht wieder nach vorne wandte sah Ellia sie. Sie stand an einer der Säulen. Ein Mädchen nicht älter als sieben Winter. Ihr rundliches Gesicht strahlte vor Aufregung und Freude. Der Ausdruck grenzenloser Bewunderung in ihren veilchenblauen Augen versetzten Ellia in die Vergangenheit zurück. Damals war sie es gewesen die dort gestanden hatte voller Bewunderung für die Eschaia, die Tänzerinnen der Königin. Auf besondere Weise durchlebte sie diesen Augenblick noch einmal. Sie spürte die Verbindung zu diesem Kind. Teilte mit ihr die Freude über diesen Moment. Und knüpfte dadurch ein Band zu dem jungen Geschöpf. Doch etwas an diesem Augenblick voller Magie stimmte nicht. Ellia fühlte es ehe die Verbindung endete. Das Mädchen stand immer noch an derselben Stelle das kindlich runden Gesicht mit vor Bewunderung strahlenden Augen die auf sie gerichtet waren. Ellia lächelte zurück, dann war sie an der Säule, wo das Mädchen stand vorbei. Je weiter sie sich dem Ende des Säulengangs näherten umso mehr fühlte Ellia die Anziehungskraft der Steine. Mit jedem Schritt wurde die wartende Menge unruhiger und nicht nur die Elben reagierten auf die zunehmende Spannung. Sondern auch das Wispern der Bäume nahm zu.

    Ellia´s Pulsschlag beschleunigte sich mit jedem Schritt. Ihre Füße berührten kaum den Waldboden, machten kein Geräusch auf dem Weg durch den Säulengang. Die marmornen miteinander verschlungenen Säulen wirkten wie bleiche Äste, die im Mondlicht silbrig schimmerten. Ellia bewunderte das kunstvoll mit Ornamenten verzierten Bögen, die in den Säulengang eingearbeitete waren. Erinnerungen stiegen in ihr auf, an die Male die sie ihre Mutter zum Ritual begleitet durfte. Meist hatten sie nur einen Platz weiter hinten am Waldrand ergattert. Dann hatte ihre Mutter ihr lächelnd zugenickt. Das war das Zeichen auf das Ellia gewartet hatte. Durch die wartende Menge hatte sie sich einen Weg gebahnt, bis ganz nach vorne zu dem Säulengang. Mit offenem Mund und voller Bewunderung hatte sie die Tänzerinnen in ihren schimmernden Gewändern bewundert. Für sie hatte es so ausgesehen, als wenn sie von innen her strahlten. Wunderschön, ihre Bewegungen voller Anmut schritten sie dort entlang. Und der Wunsch eine von ihnen zu sein, war so übermächtig das es Ellia schmerzte. Einmal hatte eine der Tänzerinnen zu ihr geschaut. Ellia konnte die Gefühle sehen, sie spielgelten sich in ihren Augen. Frieden und Glückseligkeit. Einen Moment teilte sie diese Gefühle mit ihr. Ab diesem Zeitpunkt war der Wunsch eine der Tänzerinnen zu sein noch intensiver geworden, als zuvor. Und genauso wie damals fühlte sie es jetzt. Das Glücksgefühl in ihrem Innern war unbeschreiblich, es ließ tausend winzig kleine Lichtpunkte um sie herum aufsteigen. Ellia strahlte. Jetzt war sie es die zum Steinkreis schritt. Rechts und links des Säulengangs sah sie die wartende Menge. Alle waren versammelt um das Ende des Rituals mitzuerleben. Es herrschte eine andächtige Stille auf der Waldlichtung, nur dass leise Singsang der Bäume begleitete jeden ihrer Schritte. Ja, die Bäume sangen für sie, huldigten ihre Königin die im Steinkreis bereits auf sie wartete. Ellia konnte das helle Strahlen, dass vom Königsstein ausging sehen. Die Herrin des Waldes stand dort, ihre Gestalt gehüllt in blendendes Licht. Schon seit sie die Lichtung betreten hatte, empfand Ellia eine unbekannte Anziehungskraft, die von dem Steinkreis ausging. Etwas zog sie an unsichtbaren Fäden dorthin. Ob auch die anderen diese Anziehungskraft verspürten?

    Ja, sie war eigentlich für den Wettbewerb aber wie gesagt, es entwickelte sich immer mehr und es war zu schade sie einzukürzen.
    Ich fing an sei abzuändern aus anderen Perspektiven zu schreiben (In Ich Form). Aus Sicht von jemand anderen der Ellia beobachtete u.s w.
    Jetzt hab ich ne Grundfassung und die zieh ich jetzt durch.
    Legolas find ich faszinierend als Charakter. Sehr mystisch, wunderschön und unnahbar. episch!
    Hab zwar schon mal in einem PR mitgeschrieben aber eine Geschichte mit jemand anderem zu schreiben ist sicher faszinierend.
    Arathorn können wir gern irgendwann ins Auge fassen! :D

    Eigentlich war es als Kurzgeschichte geplannt, mit dem Thema Geheimnis des Waldes! Aber sie wurde immer länger und ausführlicher.
    Bisher hab ich drei Seiten bin aber erst am Anfang des Rituals. Legolas kommt nicht vor, ganz sicher!
    Vielleicht werd ich mal eine Geschichte auf den Leib schneidern aber dafür brauch ich Zeit und vor allem Herr der Ringe! :D
    Frodo wäre eher mein Fall! Oder Sam! :D Irgendwann....

    :thumbsup:

    Wer kennt das nicht? Man fängt eine Geschichte an, hat eigentlich ein bestimmtes Ziel vor Augen. Einen Handlungsfaden den man spinnt und dann bemerkt man das sich die Geschichte selbstständig macht, in eine ganz andere Richtung läuft, als man eigentlich wollte. Man hat dann die Möglichkeit zu sagen Okay mal sehen wo sie mich hinführt oder man fängt von vorne an. Bei dieser Geschichte kamen mir gleichzeitig so viele Ideen das ich zum Schluss vier verschiedene Versionen vor mir liegen hatte. Sie wollte nicht so wie Ich! Das gibt es manchmal eben. Eigenleben hoch Zehn. Habe also noch mal von vorn angefangen werd sie einfach laufen lassen und hoffen dass sie euch gefällt!


    Auserwählt

    Es fühlte sich an, als würde sie träumen. Es konnte einfach nicht anders sein! Und doch, spürte sie mit jeder Faser ihres Körpers, dass das alles real passierte. So lang sich Ellia zurückerinnern konnte, hatte sie diesen Wunsch gehegt und heute Nacht sollte dieser Traum Wirklichkeit werden. Sie würde auf der Lichtung, inmitten des Steinkreises tanzen! Wie um es sich selbst zu beweisen, strichen ihre Finger über den weich fließenden Stoff, ihres Kleides. Es schimmerte, als hätte man tausende von winzigen Diamanten in den Stoff eingearbeitet. Sie erinnerte sich an die vielen Male, die sie dem Ritual der Erneuerung beigewohnt hatte. Mit staunenden Augen hatte sie die Tänzerinnen bewundert, die in ihren schimmernden Gewändern, durch den Säulengang zum Steinkreis schritten. So viele Male hatte sie es sich vorgestellt, eine von ihnen zu sein. Jetzt da es soweit war, konnte Ellia es nicht fassen. Es war einfach unglaublich! Niemand, absolut niemand hatte damit gerechnet. Sie sah noch einmal die überraschten Gesichter, als man ihren Namen nannte. Wieder wurde ihr bewusst, wie außergewöhnlich es war, dass sie jetzt dieses Kleid trug. Noch nie war es passiert, dass man eine Eschaia aus dem niederen Stand gewählt hatte. Diese Ehre war nur der hohen Kaste, den Edlen, vorbehalten. Oh liebe Herrin, wenn das ein Traum ist, lass mich nicht erwachen. Flehte Ellia schwindelig vor Glück. Tausend Mal war sie für sich den Ritus durchgegangen. Heimlich, versteckt vor aller Augen, da es ihr nicht zustand, die heiligen Worte zu sprechen oder die alt überlieferten Schrittfolgen zu üben. Mit der Erneuerungszeremonie, dessen Höhepunkt der Tanz im Steinkreis war, endete ein Zyklus der nur alle vier Jahre statt fand. Ellia hatte ihren Traum nie aufgegeben und jetzt stand sie hier. Mit geschlossenen Augen wiegte sie sich hin und her. Stellte sich vor, wie das Kleid im Mondlicht schimmern würde. Ein tanzender Stern inmitten des Steinkreises! Sie sah vor ihrem geistigen Auge die Lichtung inmitten des Waldes. Den in silbriges Licht getauchten Säulengang. Die Säulenreihen links und rechts verjüngten sich zur Mitte hin. Wurden zu einem spitz zulaufenden Dach aus verschlungenen Ästen und Ornamenten. So kunstvoll gearbeitet, dass es nur von den Elben stammen konnte. Die Handwerkskunst ihres Volkes war legendär. Der Gang erstreckte sich über die Hälfte, der Waldlichtung und öffnete sich dann zum Steinkreis hin. In Zweierreihe standen die hohen Ovale, der kleinste der Steine besaß Mannshöhe. Inmitten des Kreises sah sie die Steinquader. Mit viel Fantasie konnte man die Form eines Throns erkennen. Danach war dieser Platz genannt. Königstein! Hierauf ließ sich die amtierende Königin der Waldelben nieder, um dem Ritual bei zu wohnen. Der Gedanke ihr ganz Nahe zu sein, ließ Ellia innerlich erbeben. Eine größere Ehre, als in dieser besonderen Nacht unter ihren Augen zu tanzen und damit das Ritual zu vollziehen, gab es nicht. Ellia dachte an den sternenübersäten Himmeln, den hellen Vollmond. Die besondere Konstellation der Planeten verstärkte die Kraft der Elemente. Nur in dieser Nacht war es möglich das Ritual der Erneuerung zu vollziehen. Sie war so in Gedanken vertieft, dass sie zusammenzuckte als sie jemand ansprach. „Ellia? Träumst du? Sie warten auf dich!“ Die leise Stimme ihrer Mutter in ihrem Rücken, machte ihr bewusst wo sie war und vor allem was man jetzt von ihr erwartete. Sie war nicht länger ein Kind, das einen unrealistischen Traum hegte, sondern jetzt war sie eine Eschaia, eine Auserwählte ihres Volkes, die eine wichtige Aufgabe zu erfüllen hatte. Sie würde im Steinkreis tanzen.