Beiträge von Schreibfeder im Thema „Namen, Namen, Namen...“

    Jetzt ist meine Frage, wie führt ihr verschiedene Charaktere mit Vor- und Nachnamen ein?
    In manchen Fällen macht es vielleicht und sicherlich Sinn diese Einführung direkt bei der ersten Nennung der Figur zu machen, aber wohl nicht immer.

    Ich würde sagen: Mach es einfach so, wie im wahren Leben.
    Ergo: Du wirst mit irgendeinen Rufnamen angesprochen.

    Das kann ein Spitzname sein, oder man spricht dich nur mit Nachnamen an (im Sportverein zum Beispiel), oder man gibt dir einen Kosename (Geliebte/r und Familie).
    Meistens wird es aber dein Vorname sein, mit dem man dich anspricht.

    Genau diesen Namen verwendest du in deiner Geschichte, exakt an der Stelle, wie im wahren Leben.

    Beispiel: Dein Protagoist heuert auf einen Schiff an. Das einzige Mal, wo sein voller Name genannt wird, ist bei der Erfassung der Personalien. Anschließend wird er nur mit Vornamen gerufen, oder er bekommt von seinen Kameraden einen Spitznamen verpasst. Genau diesen Namen verwendest du durchgehend.
    Außer wenn es darum geht, dass dein Protagonist wegen einer Heldentat geehrt wird. Dann kommt wieder der volle Name für die Ehrung ins Spiel.
    Wenn dein Protagonist sich unsterblich verliebt, kann hier zusätzlich ein Kosename (Liebling, Schatz etc.) genutzt werden. Besagter Kosename wird natürlich nicht von seinen Kameraden genutzt. sondern nur von seiner/seinem Geliebten.

    Der volle Name wäre auch viel zu sperrig. :)

    Eine ~ oder * sind soweit ich das beurteilen kann extremst ungewöhnlich um das in Namen einzubauen.

    Also zumindest das ~ ist es nicht. Das habe ich bereits gesehen, wenn man einen möglichst fließenden Übergang zwischen den Silben eines (elbischen) Namens andeuten wollte. Wenn dem Autoren der Bindestrich wohl zu hart vorkam. War das bei DSA? Ich weiß es nicht mehr.

    Auch Namen die man orientalisch klingen lassen wollte und dafür ein Apostroph und zwei Bindestriche einbaut (aber dann gnädigerweise einen einsilbrigen Spitznamen vergibt) habe ich schon gesehen.
    Zum Beispiel ein "Omar Al'harum-Al-Dashir", der dann nur noch "Omar" genannt wird. So ähnlich war das (glaub ich) bei Hohlbeins Templerin-Reihe.

    Dazu kann man ja auch noch Lautverschiebungen andeuten und Vokale aufpeppen. Zum Beispiel: é oder â. Das zumindest lese ich dann nach einer Weile einfach drüber, ohne nachzudenken. Beim ersten Mal bin ich dann zwar aus dem Text raus, rätsel einen kurzen Moment wie das Wort wohl richtig ausgesprochen wird, zuckte dann innerlich mit den Achseln und ignoriere es.

    Ich muss ehrlich sagen, dass mich ein Apostroph in einem Text auch regelmäßig rauswirft. Ich "stolper" dann beim lesen. Und wenn es Namen sind die normalerweise regelmäßig erwähnt werden, würde sich das vervielfachen.
    Das ist bei mir auch bei Bindestrichen so. Beispielsweise die Osten-Ard-Triologie, wenn du da Städte hast, die Jao-e-Tinukey heißen. Vermutlich wollte Tad Williams sich am französisch orientieren und die Städte dort möglichst sanft klingen lassen. Das mag auch klappen, wenn man darüber nachdenkt, aber im Ergebnis stolper ich immer aus dem Text, wenn diese (oder andere Sithi-Orte) genannt werden.


    Und was Wow angeht:
    Wie? Trolle können schreiben? xD

    Doch Städte, Gebirge oder Länder zu benennen, ist bei mir eine große Katastrophe an der ich auch hänge.
    Die Namen sollen nicht nur schön klingen, sondern auch eine Bedeutung haben.

    Was Städte angeht, sehe ich hier kein Problem. Lasse dich im Zweifelsfall von den realen Vorbildern leiten. Suche (oder erschaffe) Landmarken in der Umgebung der Stadt und benenne sie dannach. Zum Beispiel Rothafen, Steinberg, Quellweiler, Grünwartefurt...
    Ich habe beispielsweise eine Geschichte wo überall in einem Gebirge nur Tannen stehen. Dreimal darfst du raten wie die Burg heißt. ^^

    Das Ganze geht auch bei Ländern. es könnte aber sein, dass das aber nur bis zu einem gewissen Grad gut klingt.
    Alternative hier wäre noch, das Land gemäß des dort lebenden Adelsgeschlecht zu benennen. Das geht immer. ^^

    Bei Flüssen geht das sicher auch gut, aber bei Gebirge oder Wälder komme auch ich ein wenig ins grübeln.

    Alles was ich gerade schrieb, geht aber nur, wenn du nur Begriffe der deutschen Sprache nutzt. Wenn du den Charakteren alle Fantasie-Namen gibst und auch Waffen oder Völker völlig neu benennst, dürfte es vielleicht ein wenig fremd klingen.
    Zum Beispiel: Wenn Thyless mit seiner Axt Brestal vom Volk der Kir in sein Heimatdorf Steinweiler einkehrt, klingt es nicht so, als wenn besagter Thyless dort heimisch ist, da Charaktername und Ortschaft einen unterschiedlichen kulturelle Hintergrund versprechen. Das kann man natürlich auch mit Absicht so einbauen. Thyless ist vielleicht nur ein Zuwanderer.

    Wenn du Fantasie-Namen benutzt, versuche ein wenig die Namen so wie Xarrot zu geben: Hauptsache sie klingen gut! :D

    Oder um noch mehr ins Detail zu gehen: Die oben erwähnte Axt "Brestal" klingt ja (für mich zumindest) ganz gut. Ich habe die zusammengesetzt aus "Brech" und "Stahl". Für eine Axt ein durchaus angemessener Name. Das kann man auch machen.

    Man kann sich auch von fremden Sprachen leiten lassen. Dann hat der Leser aber vielleicht unwillkürrlich ein Bild nach realen Vorbildern im Kopf und erwartet, dass ein El-Bukar südländisch aussieht. Wie es beispielsweise bei DSA so gemacht wird.
    Oder man möchte mit diesen Klitschees ganz bewusst brechen (was ich durchaus gut finde, zum Beispiel ein nordischer Händler mit dem Namen Al'Ham). :D

    Ich muss bei dem Thema auch ehrlich sagen, dass ich mich Namensgeneratoren niemals anfreunden konnte. Noch nicht einmal bei Videospielen (z.B. DSA). Selbst wenn ich den Generator genutzt habe, fand ich die Vorschläge immer unpassend. Das höchste was ich getan habe, war die Vorschläge dann kräftig zu modifizieren.

    Irgendwie liegt es mir mehr, mir Namen und die Geschichte hinter den Namen auszudenken. Natürlich müssen sie, da denke ich wie Xarrot, vom Klang her passen. Das gibt der Geschichte definitv mehr Tiefgang. :)

    Aber natürlich fällt auch mir nicht immer was ein. Außedem krege ich auch katastrophale Ergebnisse gebacken. Aktuell habe ich beispielsweise eine Sanitäterin die ich "San" getauft habe und mir hinterher auffiel, das "San die Sanitäterin" etwas einfältig klingt. ^^

    Was Namen angeht: Ich habe mir da ganze Konzepte ausgedacht. ^^

    Alleine was meine Geschichten hier im Forum angeht:

    Zeitreisegeschichte (Todgeweihten): Kurze, Einsilbrige Namen, weil sie im Kampf schnell von den Lippen gehen sollen. Gleichzeitig dürfen sie aber kein Blödsinn sein. Und die Sturköpfe behalten ihren alten Namen.
    Hier gibt es einen Torn (der seinen Namen hat, weil ihm bei Ballerspielen immer das gleichnamige Lied einfällt), einen Tyr (wo seine Kameraden ihn einfach nach dem nordischen Kriegsgott getauft hatten, weil er einen Bart trägt), Lya, Anna, Lisa (weil sie ihre Namen nicht ändern wollten), Storm (weil er ein Draufgänger ist)....etc.

    Low-Fantasy-Geschichte (Abtrünnigen): Männer tragen einen zweiteiligen Namen. Der erste Teil bezieht sich auf die Familie, der zweite Teil auf die Berufung (oder das, was die Eltern sich für ihr Sohn wünschen). Beispiel Markwill, Sohn von Markborn.
    Frauen bekommen einen kräftig klingenden Namen. Mirta oder Marta. Oder einen Namen, der den der Männer nachempfunden ist, da gibt es in der Grafschaft keine eindeutigen Regeln.

    Wenn ich Urban-Fantasy schreibe, dann nehme ich relativ normale Namen. Halt die, die mir gefallen, oder mir spontan in den Sinn kommen. Also ganz einfach. :)


    Ich habe aber noch nie gehört, dass Namen ausdenken einen nicht befähigen sollte Geschichten zu schreiben. :huh:
    Das halte ich auch für Quatsch.

    Da es noch immer voll und ganz zum Thema gehört, dürfte es okay sein, weil das hier ja Punkte sind, die man spätestens mit etwas mehr Überlegen beantwortet wissen will.

    Zu deiner Frage: Wenn alle deine Charaktere aus demselben Gebiet kommen und dort Namen ohne Apostroph heimisch sind, kannst du deinen Charakter keinen Namen mit Apostroph geben, es sei denn, du schreibst eine überzeugene Erklärung in die Geschcihte hinein, die das erklärt.
    Das könnte dann deinen Charakter unter anderen mehr Tiefgang geben, aber dann musst du auch höllisch darauf achten, dass dein Char nicht unglaubwürfig wird, weil er Handlungen macht, die im Gegensatz zu der Erklärung stehen.
    Nur als Beispiel.
    Ansonsten musst du halt eiskalt die anderen Namen ebenfalls mit anpassen. Das ist auch das, was ich im letzten Beitrag schrieb.

    Jup, das ergibt das Gleiche. Jetzt musst du nur noch wissen, welcher Art deine Geschichte und dein Charakter ist. Du kannst mit dem Apostroph ihn einen exotischen Touch zu geben, aber wenn das nicht zur Welt passt, behalte die konventionelle Schreibweise bei. Bedenke auch, dass die Namen zueinander passen müssen. Wie in der "richtigen" Welt ändern sich Namen mit der Region.
    Das heißt auch, wenn du dich einmal auf eine Schreibweise für einen Namen festgelegt hast, musst du das auch bei allen anderen Namen beibehalten.

    Wenn ich Namen vergebe, sind die eigentlich recht eindeutig auszusprechen. Bei der Zeitreisegeschichte wird bei "Torn" noch direkt erklärt, wie ich selbst auf den Namen kam, das war dann auch ein netter zusätzlicher Abschnitt gewesen. Ebenso beim Namen "Storm", oder "Tyr" die ja auch selbsterklärend ist und eindeutig wie sie ausgesprochen werden.

    Nicht viele meiner Namen sind wirr aus der Fantasy, oder entstehen indem ich einfach auf die Tastatur haue und mal sehe, was sich so ergibt. Die meisten haben einen festen Hintergrund und die allermeisten werden schlichtweg deutsch ausgesprochen, nach gültigen grammatikalischen Regeln.

    Ich glaub der schwerste Name, den ich verwende, ist "Lya", wobei hier das y eher wie ein ü ausgesprochen wird. Der Name stamm aber nicht direkt von mir, sondern habe ich aus Spellforce entlehnt. Ebenfalls die Betonung.
    Beim ähnlichen Namen "Lydia" kann man das y sowohl wie ein i als auch ü aussprechen, ohne das es eine große Änderung ergibt. Auch hierbei bin ich flexibel.
    Alle anderen Namen sind klassisch deutsch, "Tannenberg" zum Beispiel, "Rosenstolz", oder "Englas".

    Zusammenfassend: Meine Namen sind eindeutig zu betonen und sehr leicht richtig auszusprechen. Und jeder Name hat einen eindeutigen Hintergrund, der zudem gut und tiefgehend durchdacht ist.