Beiträge von Alopex Lagopus im Thema „Schreibwettbewerb Dezember/Januar 2013/2014 - Voting & Siegerehrung“

    Da dies hier nicht nur ein Wettbewerb ist, sondern auch eine Präsentation von Kurzgeschichten, möchte ich auch kurz etwas als Feedback schreiben:

    Nessalar - Der Schwur der Könige:
    Kann Arathorn hier beipflichten. Ein guter Wechsel zwischen Lautschrift und klaren, kurzen Sätzen bringt Spannung und Unruhe. Der Stil riss mich von Anfang an mit, dennoch auch von mir die Anmerkung, ab der Mitte habe ich die Lautschrift auch übersprungen, es war etwas zu viel des Guten.
    Trotzdem, dein Schreibstil gefällt mir unglaublich gut und der Text liest sich angenehm :thumbsup:
    Vom Inhalt erinnerte mich der Ausgang der Story ein wenig an dHdR - Verteidigung von Helms Klamm mit dem Unterschied, dass keine Uruks die Stadt belagern und dass die Rettung nicht aus Gandalf mit den Rohirrim besteht. Gute Beschreibung einer Schlacht, aus der Perspektive eines Verteidigers und in meinen Augen authentisch rübergebracht - würde Schlachten auch gerne so schreiben können!

    Am besten finde ich aber immer noch den letzten Satz :D

    “Das sind die toten fünf Könige mit ihren gefallenen Heeren. Wir sind gerettet, Junge, wir sind gerettet, den Göttern sei Dank.”

    Die Nacht:
    Zu der Geschichte fehlt mir irgendwie der Zugang :S
    Den Anfang fand ich richtig klasse, die Beschreibungen sind gelungen und bringen das angespannte Gefühl vor der Schlacht rüber - dennoch verlor ich nach ein paar Absätzen irgendwie den Faden, mir passierte am Anfang zu wenig. Erst am Ende kam ich wieder mit. Dass da plötzlich Untote waren, störte mich nicht. Vom Ausgang her dachte ich: "Entweder alle sterben, oder werden in letzter Sekunde gerettet", deswegen dort wenig Überraschung bei mir. Die Hintergründe zu erläutern, z.B. wo die Untoten herkommen, ist nicht unbedingt notwendig, wenn die Stimmung stimmt und der Schreibstil mitreißt, was stellenweise durchaus vorhanden war:

    Mondlicht fiel auf ein Meer aus Grashalmen, die im leichten Wind hin- und her wogten. Kein Laut durchbrach die Stille bis auf die Tritte und der Atem der Männer, die den Hügel zu dem Talkessel hinaufstiegen. Keine Stimme erhob sich kein Lachen ertönte, jeder hier wusste was in dieser Nacht von der Stille abhing.

    Er schloss die Augen und atmete aus. Ob er im Jenseits wohl seine Familie wieder sehen würde. Doch der erwartete Schmerz blieb aus und nach einer Weile öffnete Marcus verdutzt die Augen. Über ihm saß ein großer Mann dem dort wo einmal sein linkes Auge gewesen war ein Pfeil aus der leeren Höhle ragte. Doch anstatt sein Opfer anzusehen, starrte er auf die Sonne. Den Mund leicht geöffnet und die Augen starr. Dann sackte er zusammen und fiel zu Boden.

    Kampf ums Überleben:
    Anders, als bei den anderen beiden Stories kam ich bei dieser etwas schwerer rein. Es fielen ein paar Namen, ein paar Gefühle und blitzartige und spärliche Informationen. Das verwirrte mich. Das ist generell nichts negatives, denn es ist in meinen Augen ein gutes Mittel, um neugierig zu machen - wenn man nicht zu verwirrt ist wie ich es war. Zum Glück hielt das nicht lange an, ein paar Sätze weiter und ich verstand. Arathorn sagte es schon, aber ich wiederhole es nochmal: Sehr gute Formulierungen und Metaphern, gefällt mir gut :thumbsup: Aber manchmal holpert es doch noch ein wenig:

    Er war in den vergangenen Stunden um Jahre gealtert.

    Das ist als Fakt geschrieben, kann aber unmöglich ein Fakt sein, da keine Jahre verstrichen sind. Ich würde "Er schien in den vergangenen Stunden um Jahre gealtert zu sein" treffender. (wobei ich beim Verb "scheinen" zur Vorsicht rate, zu oft ließt sich das schrecklich, das ist ab und zu okay!)

    Das Textformat geht ja auf Deku zurück, aber bei den Rechtschreibfehlern und der Zeichensetzung war es schon ein bisschen viel. Hat den Lesefluss bei mir gestört. Daran bitte noch arbeiten ;)
    Wo die Story aber bei mir ganz fett punktet, ist der Inhalt. Ich wusste bis zum Ende nicht, worauf die Handlung hinauslaufen würde, ob es ein tragisches Ende geben würde, oder nicht. Jedenfalls hat das Ende dann meinen Erwartungen widersprochen und das war gut! Zudem fand ich die Story richtig unheimlich, hat irgendetwas beim Lesen in mir ausgelöst und ich werde noch ein wenig nachdenken müssen, bis ich weiß, was es ist. Damit liegt die Story bei mir eindeutig vorne.

    Meine Stimme geht an: Kampf ums Überleben

    Vielen Dank an die Verfasser, dass ihr mitgemacht habt und ich eure Geschichten lesen durfte :thumbup:

    Lg Alopex