Name:
Maven Anora Eoloras
Alter:
142 Jahre alt. Ihr Aussehen ist schwer zu deuten, zwischen 25 und 35 Jahre vielleicht?
Da sie eine halbe Silvara ist, ist ihre Lebensdauer deutlich erhöht. Die Magie, die sie beherrscht, begünstigt das Ganze natürlich noch.
Geschlecht:
Weiblich
Rasse:
Halb Mensch, halb Silvara.
Die Silvara sind ein Volk, welches ausschliesslich im immergrünen Wald von Norvan lebt. Ein Wald auf einer Hochebene, inmitten des verschneiten Zorak-Gebirges im Norden. Viele sagenumwobene Geschichten ranken sich um dieses Volk und nur hie und da werden ein paar Kundschafter in Gruppen von höchstens vier Personen in der Aussenwelt entdeckt. Vielfach wissen die Menschen nicht, wer ihnen gegenübersteht. Ihre Augen sind ausschliesslich von hellem Gold, die prachtvollen, dunklen Mähnen halten sie als Statussymbol und durch ihr Leben in den Wäldern von Norvan haben sich auch ihre Reisszähne nicht zurückgebildet, wie es bei den Menschen der Fall ist. Silvara haben eine olivgrüne Haut und besitzen im Einzelnen Kräfte, welche die Natur beeinflussen. Sei es das Wachsen von Pflanzen zu beschleunigen oder sie verdorren zu lassen, mit Tieren zu sprechen oder sie zu besänftigen. Manche von ihnen beherrschen auch die Fähigkeit, Wunden und Krankheiten zu heilen oder Vergiftungen zu neutralisieren. Das Volk hat zudem eine erhöhte Widerstandskraft gegen pflanzliche Gifte.
Inzwischen ist es aber Jahrzehnte her, seit man das letzte Mal irgendwelche Lebenszeichen dieses Volkes vernommen hat und es gehen die Gerüchte um, dass die Silvara unter mysteriösen Umständen über Nacht verschwunden seien.
Klasse:
Eine Feuerhexe aus der Wildnis
Herkunft:
Geboren wurde Maven in Duran, einem kleinen Hundert-Seelen-Dorf zwischen dem Fluss Bandolin im Osten und den Waldrändern des düsteren, alten Golgar-Waldes im Westen. Duran selbst war ein Dorf fern ab jeder Handelsroute und man konnte die Bewohner durchaus als abergläubisch und hinterwäldlerisch bezeichnen. Neben ein paar Feldern, Höfen, einer Mühle, einer Sägerei und einer Schmiede, war das Haus des Dorfältesten das grösste von allen. Maven hatte diesen Ort niemals als ihre Heimat oder etwas Besonderes angesehen, wohl vor allem weil sie als Bastard-Kind und halbe Silvara stets aus dem Dorfleben ausgeschlossen worden war. Einzig ihre Mutter hatte immer bedingungslos zu ihr gehalten. Sie lebten zu zweit nahe des Waldrandes in einem kleinen Bretterhaus, das gerade genügend Platz zum Leben und einen trockenen Schlafplatz bot.
Jedenfalls bis zu ihrem siebten Lebensjahr. Von da an lebte sie in der Wildnis (Wälder, Sumpf, Ebenen, Hügel, Berge) zwischen der nordischen Stadt Solvir und der mittelländischen Grossstadt Silberburg. Ein grosses Gebiet.
Waffen:
Normalerweise braucht sie keine Waffen. Dennoch trägt sie einen geschwungenen, silbernen Dolch an der Hüfte, an dessen Griff ein grüner Stein eingelassen ist.
Begleiter:
Sie ist in der Lage, einen Geist namens Itas in Form einer Eule aus der Zwischenwelt zu beschwören. Itas war ihr erster, beschworener Geist und er entpuppte sich als treue, wenn auch etwas eigensinnige Seele. Maven ist in der Lage, gedanklich mit ihm zu kommunizieren und er dient ihr hauptsächlich als Freund und Kundschafter. Itas hat weder kämpferische noch magische Talente, trotzdem verwirrt er manchmal Gegner, indem er ihnen ins Gesicht flattert. Vor heftigen Kämpfen flieht er jedoch wieder in die schützende Zwischenwelt. Er ist schliesslich auch nur ein Geist. Manchmal vielleicht ein etwas feiger Zeitgenosse.
Er kann sich nicht selbst in Maves Welt begeben, dazu muss sie ihn rufen, was kein grosser Aufwand darstellt. Eine von Itas' weissen Federn ist in Mavens Haar eingeflochten, das für ihn wie ein Leuchtfeuer in Mavens Welt leuchtet. Entzündet Maven das 'Feuer', findet Itas sie. Darüber freut er sich eigentlich jedes Mal, es sei denn, er war in der Zwischenwelt gerade mit etwas Wichtigem beschäftigt…
Fähigkeiten:
Der Umgang mit Magie beherrscht sie hervorragend. Die Manipulation und Entfachung von Feuer und Hitze im Speziellen - Vom Anzünden eines Lagerfeuers, Aufkochen von Wasser bis hin zur gleissenden Feuerkugel, die rasant durch die Luft schwebt.
Ihre Feuerbälle brauchen ein paar Sekunden der Vorbereitung und Konzentration. Sollte sie also von mehreren Personen direkt angegriffen werden, versucht sie erstmal, sich in eine Position zu bringen, in der sie die Angreifer einen nach dem anderen ausschalten kann.
Sollte sie von Gegnern umzingelt sein, wird sie es ihnen erst einmal schwer machen, sie zu erreichen. Sie beschwört einen Feuerkreis. Je nach Untergrund (vorzugsweise Holz oder Waldboden) wird sie den Zauber nicht aufrechterhalten müssen, da das Feuer von alleine weiterbrennt. Bei Stein oder Felsboden wird sie sich stärker verausgaben und den Zauber irgendwann in sich zusammenbrechen lassen, wobei mindestens ein schwarzer Kreis aus Russ am Boden zurückbleibt.
Wenn sie bereits bestehendes Feuer (Kerzen, Fackeln, Lagerfeuer, Vollbrand eines Heukarrens oder eines Hauses…) manipulieren kann, kostet es sie weniger an Kraft. Eine weitere Strategie ist es also, während ihren Angriffen auch möglichst viel Feuer in der Umgebung zu entfachen, um dieses dann weiterzuverwenden. Wenn sie aber nicht alleine kämpft, könnte das durchaus zu einem ziemlichen Problem werden.
Sie mit Hanfseil zu fesseln, ist eine schlechte Idee. Gegen gute Stahl-Ketten kann sie allerdings nichts ausrichten.
Sie ist in der Lage, jemandem durch Hautkontakt von mehreren Sekunden eine Verbrennung zuzufügen. In der Hitze der Leidenschaft wurde das auch schon oft zu einem Fluch (oder einem Segen. Je nach Umstand).
Ihre Magie ist also auch von der Kontrolle ihrer Emotionen abhängig. So kann auch gerne mal etwas in Flammen aufgehen, wenn man sie zur Weissglut treibt. (Was für ein Wortspiel!)
Magie zu wirken, kostet ihre geistige Kraft. Je mehr sie wirkt, desto stärker muss sie sich konzentrieren. Solange sie nicht ununterbrochen zaubern muss und hin und wieder eine Pause bekommt, um durchzuatmen oder auszuruhen, ist sie eine wertvolle Unterstützung oder eine gefährliche Gegnerin.
(Hierbei muss ich aber anmerken, dass es immer auf die Situation und die Gegner ankommt… Nur schon Rüstung, Angriffsart, Magieresistenz, Feuerresistenz, Waffen, Ausbildung etc. spielen eine Rolle. Ganz zu schweigen von Position der Gegner, wer den Kampf beginnt… Da kann es vorkommen, dass sie es gegen zehn schafft und gegen einen nicht…)
Zudem ist ihr Körper bis zu einer gewissen Temperatur resistent gegen Hitze. (an die 2000°C, heisser als glühendes Eisen oder Schmiedefeuer. Blaue Flammen können sie allerdings verbrennen. So sind auch ihre Feuerzauber in der Regel nie heisser als 2000°C, da sie sich sonst selbst schaden würde)
Weitere Zauberformeln hat sie sich im Laufe der Jahre angeeignet.
Sie kann Geister beschwören: Es wird in einer sehr aufwändigen Zeremonie mit anderen Zutaten ein beliebiger Geist beschworen, dessen Energie an Gegenstände gebunden und später zur Verstärkung der Kräfte entfesselt werden kann. Ausser die Beschwörung von Itas. Diese ähnelt mehr einem Ruf, als einer Beschwörung und kann mit erhöhter Konzentration und Ruhe vollbracht werden.
Sie kann Mächte binden: Sollte sie ein magisches Wesen erlegen oder tot auffinden, so kann sie ebenso seine Energie - die durch die Magie seines Wesens wesentlich stärker ist als die eines Geistes - mittels aufwändiger Zeremonie mit anderen Zutaten aus dem Kadaver extrahieren und ebenfalls in geeigneten Gegenständen verankern. Diese Art der Bindung ist langanhaltender, da die Kräfte von magischen Wesen weitreichender sind als die Energie, die ein Geist zu bieten hat
Sie kann Rüstungen/ Waffen/ Gegenstände verzaubern: Mit Hilfe von Energien aus Geistern oder bestimmten magischen Wesen mit bestimmten Zutaten können verschiedene Wirkungen auf Rüstungen übertragen werden. (Beispielsweise die Kraft eines Phönix, gepaart mit der Feuerlilie, Chili und Rotwurz ergeben einen hervorragenden Feuerschutz auf die Rüstung) Diese werden allerdings ‚pro Treffer‘ auch wieder verbraucht und ist alles in allem recht aufwändig. Sie wird es bei anderen Gruppenmitgliedern also nicht ohne weiteres tun.
Sie kann aus Pflanzen Gifte und Tränke brauen und kennt sich in der Natur sehr gut aus.
Sie kann allerdings nur schlecht reiten, da sie auch nie selbst ein eigenes Pferd besass.
Dank ihrer silvarischen Seite sind Seh- und Hörschärfe hervorragend ausgebildet.
Sie ist flink, aber ganz und gar nicht stark. Sie würde wohl kaum mehr als ein, zwei Klimmzüge schaffen, was bei ihrer zierlichen Statur nun wirklich nicht schwer sein sollte...
Die Fähigkeiten, die sie von ihrem silvarischen Vater geerbt hat, beschränken sich auf einen ‚grünen Daumen‘, den sie offenbar hat. Selbst ausserordentlich schwer zu züchtende Pflanzen gedeihen, wenn sie die Finger im Spiel hat. So hat sie in der Wildnis da und dort Gärten für seltene Zutaten angelegt, die sie ab und an besucht und erntet. Zudem findet sie sich in der Wildnis instinktiv zurecht, sei es die Orientierung, das Spurenlesen, der Umgang mit Tieren oder das Erstellen von Fallen an den richtigen Orten für die Jagd. Zudem hatte sie über 100 Jahre Zeit, ihr Wissen zu perfektionieren. Sie hat aber weder heilende Kräfte, noch ist ihr Umgang mit Pflanzen und Tieren magischer Natur.
Nahkampf:
Da sie hauptsächlich auf ihre Magie vertraut, tastet sie ihren Dolch im Kampf normalerweise nicht an. Sie kennt jedoch die tödlichen Stellen am Körper, an welchen Arterien und Venen verlaufen, aber auch Stellen, die bei einem Hieb besonders schmerzhaft sind und durch ihre Flinkheit, könnte sie hier und da auch sicher einen kritischen Treffer landen. Bisher hatten ihre Opfer jedoch noch nie Stichverletzungen aufzuweisen… Zudem ist ihre Körperkraft so bescheiden, dass sie den Dolch oder den Schlag auch nur durch Stoff, nicht aber durch Rüstung treiben könnte. Grössere Waffen sind daher auch kein Thema für sie.
Aussehen:
Maven ist ungefähr 175cm gross und von zierlicher Statur. Ihre Haut ist eher etwas bräunlich und weist einen zarten Hauch von Olivgrün auf. Die Augen leuchten in einem hellen Braun, das bei günstigem Lichteinfall gar golden wirkt. Ihre Ohren haben eine etwas merkwürdige Form. Sie laufen etwas spitzer zu, als diejenigen eines Menschen und auch die Eckzähne sind gerade so lang, dass man bemerkt, dass sie eigentlich etwas zu lang sind. Mavens Haar ist schwarz und fällt in grossen, zotteligen Locken über ihre Schultern und zwischen den Locken sind einige Zöpfe zu entdecken, in die Federn, Amulette (kleine Magieverstärker mit Geistenergie gespiesen) oder Perlen eingeflochten sind.
Für den unwahrscheinlichen Fall, dass ihr Gegenüber schon einmal Kontakt zum Volk der Silvara hatte, sind hier die Ähnlichkeiten deutlich genug, um zu bemerken, dass Silvarablut in Mavens Adern fliesst. Die Rüstung besteht hauptsächlich aus dunklem Stoff und einigen Leder- oder sogar Kettenteilen, die scheinbar wild zusammengewürfelt wurden. Von leichten Lederstiefeln bis hin zum hochgezogenen Stoffkragen ihres schwarzen Hemdes, bedeckt ihre Kleidung fast den ganzen Körper. Die verschiedenen Rüstungsteile wurden mit diversen dickeren und dünneren Gürteln, Fäden oder Schnüren befestigt und eng an ihrem Platz gehalten. Beispielsweise bedeckt ein Teil eines zerschlissenen Kettenpanzers ihre Brust, zusammen mit ein paar beschlagenen Lederstücken und bildet so einen Schutz für ihren Torso. Auf den einzelnen Teilen sind dünne, kleine Schriftzeichen zu sehen, die im Licht golden schimmern. Die Rüstungsteile sind allesamt mit mächtigen Feuerschutzzaubern belegt, wobei die Kettenteile noch einen weiteren Zauber aufweisen, sodass das schwere Metall so leicht wird als wäre es Leder. Der Feuerschutz ist nötig, da im Laufe der Jahre durch ihre Magie so einige Rüstungsteile in Flammen aufgegangen waren. Um ihre Hüfte ist ein breiter, beschlagener Gürtel geschlungen, an welchem diverse grössere und kleinere Gürteltaschen befestigt sind. Ein weiterer, dünnerer Gürtel hält den Dolch über ihrer dunkelbraunen, enganliegenden Hose fest. An ihren Fingern trägt sie insgesamt sieben Ringe (allesamt mit gebundenen Energien von diversen magischen Geschöpfen, um ihre Magie zu verstärken) und um ihren Hals hängen drei Amulette (ebenso Magieverstärker) und ein winziger, brauner Lederbeutel mit goldenen Stickereien darauf (dieser bewahrt die letzte Locke ihres Sohnes auf. An diesem Beutel würde sie festhalten, auch wenn sie ihr Leben dafür aufs Spiel setzte).
Persönlichkeit:
Da Maven in ihren Kindesjahren viel Schmerz durch Menschen erfahren hatte, ist sie diesen gegenüber grundsätzlich misstrauisch. Sollte sie nur minim eine Abneigung gegen ihre Person spüren – und darauf ist sie empfindlich – so zeigt sie dieselbe Abneigung in derselben Manier. Ein abfälliger Blick, ein böser Spruch, bis hin zu Handgreiflichkeiten. Bisher hatte sie es aber nie so weit getrieben, dass jemand getötet worden wäre. Hier geht ihr Temperament gerne mit ihr durch, aber sinnlos zu morden steht nicht in ihrem Sinn.
Da sie seit ihrer Kindheit niemals länger als ein paar Monate an einem Ort verweilte, ist sie nie tiefere Bindungen mit anderen Personen eingegangen (abgesehen von Adjal und Liam, siehe unter „Geschichte“). Ausser Itas kennt daher niemand ihre ganze Geschichte, womit sie auch ziemlich sicher nie herausrücken wird. Maven ist sich selbst die Nächste und es ist seit Adjal niemandem mehr gelungen, ihr bedingungsloses Vertrauen zu gewinnen.
Loyalität geht für sie nur so weit, bis sie dadurch ihre eigenen Ziele aufgeben müsste. Sollte es so weit kommen, entscheidet sie sich im Normalfall für sich. Auch wenn Leute dabei sterben. Sie würde niemals ihr Leben für irgendeinen (fremden) Menschen aufs Spiel setzten.
Die Gefüge der Zivilisation sind ihr einigermassen bekannt, sie kann sich in Dörfern und Städten also unauffällig bewegen. Wohl auch weil sie weiss, wie sie sich zu verkaufen hat um zu bekommen was sie will. Man könnte sie gar als gerissen und manipulativ bezeichnen.
Weil Maven die meiste Zeit ihres Lebens im Freien verbringt, ist es ihr in niedrigen, stickigen Räumen nicht wohl. Von Höhlen und engen Korridoren ganz zu schweigen.
Und da man sie als Kind versucht hat zu ersäufen, hat sie panische Angst vor dem Ertrinken, weshalb sie tiefere oder reissende Gewässer und Boote / Schiffe konsequent meidet.
Es gibt durchaus Leute, die ihr sympathisch sind oder sich ihren Respekt erarbeitet haben. Ist der Kontakt also erstmal hergestellt, ist sie ziemlich neugierig, umgeht Fragen zu ihrer Person jedoch geflissentlich.
Maven hat durchaus einen Sinn für Humor, allerdings lässt sie das meist erst durchblicken, wenn sie entweder getrunken hat oder jemanden gefunden hat, der würdig ist mit ihr zu lachen.
In grossen Gesellschaften hält sie sich meist zurück, hört aber jeweils aufmerksam zu.
Geschichte:
Ihren Vater hatte Maven nie kennengelernt, auch weiss sie nichts genaues über ihn und nach ihrer Geburt in dem kleinen Dorf Duran im nördlichen Mittelland, hatte ihre menschliche Mutter mit ihr eine schwere Bürde zu tragen. Man sah dem Mädchen an, dass sie nicht normal war und die anderen Dorfbewohner bezeichneten sie gar als einen Dämon, als sie herausfanden, dass sie zu allem Unheil auch noch zerstörerische Magie beherrschte. Maven hatte schon als Kind ein gefährliches Temperament und als sie im zarten Alter von 7 Jahren das Haus mitsamt Familie des ihr verhassten Dorfältesten in Flammen aufgehen lies, versuchten die Dorfbewohner sie gar zu ersäufen. Ihre Mutter hatte man festgehalten und gezwungen, alles mitanzusehen, doch die mütterlichen Instinkte hatten ihr eine Bärenstärke verliehen. Sie hatte sich losgerissen und ihrer kleinen Tochter die Flucht ermöglicht, wobei sie selbst von den Dorfbewohnern erschlagen wurde.
Maven war entwurzelt und auf Grund ihres Äusseren zu einem Leben in Einsamkeit verdammt. Ihren Kräften alleine hatte sie es zu verdanken, dass sie nicht schon in der ersten Nacht den Wölfen zum Opfer gefallen war. Die Leute in den Dörfern mieden sie, bezeichneten sie als Kobold oder Schlimmeres. Jäger wurden ihr auf den Hals gehetzt, da man in ihr nur Gefahr sah und sie in Verbindung mit jedem noch so belanglosen Unheil in Verbindung brachte.
Als sie zur Frau herangewachsen war, hatte sie den Umgang mit ihren Kräften bereits perfektioniert – ihr war auch kaum etwas anderes übrig geblieben – und bei den Streifzügen durch die Wildnis hatte sie hier und da die Möglichkeit, Neues zu lernen, ihr Wissen aufzubauen und ihre Macht zu erweitern. Dennoch hatte sie es an einem Ort nie länger als ein paar Monate gehalten. Nur einmal blieb sie sesshaft, als sie in einer kleinen Stadt namens Niath im Osten ihr Herz einer frommen Seele namens Adjal geöffnet und ihm einen Sohn geschenkt hatte. Liam. Die drei glücklichsten Jahre ihres Lebens. Auch wenn sie immer wieder den Hass der Menschen zu spüren bekommen hatte, fand sie ihren Seelenfrieden in den vier Wänden ihres Heimes, das sie mit Adjal und Liam am Stadtrand aufgebaut hatte. Adjal selbst war einer der Gardeoffiziere des Grafen gewesen, weshalb man sie auch grösstenteils in Ruhe liess. Aus Respekt vor Adjal und seinen Entscheidungen. Eines schicksalhaften Tages geriet er jedoch in eine Intrige gegen den Grafen und verlor sein Leben, als er diesen gegen die Aufrührer verteidigen wollte. Noch bevor Maven überhaupt von Adjals Tod erfahren hatte, stürmten die feindlichen Truppen ihr Haus und ihre Macht hatte nicht ausgereicht, um Liam vor den Mördern zu retten. Alles woran sie sich erinnern konnte war, wie sie mit vor Schmerz berstender Brust und tränenüberströmten Gesicht, den kleinen, leblosen Körper durch die brennenden Ruinen der Stadt und über die verkohlten Überreste der Angreifer und Bewohner getragen hatte.
An diesem Tag war Mavens Herz gebrochen und sie hatte sich geschworen, nie wieder so wehrlos oder angreifbar zu sein. Seither wird sie von einem unstillbaren Machthunger getrieben, der ihre Fähigkeiten immer weiter vorantreibt.
Um Gerüchte über seltene, magische Geschöpfe zu vernehmen, hat sie sich vorübergehend einer Gauklertruppe angeschlossen um mit ihren Feuerkünsten zu beeindrucken und nebenher noch ein paar Heller zu verdienen. Bei Gauklerauftritten floss immer viel Alkohol und die sonst so misstrauischen Dörfler wurden meist redselig und plauderten aus dem Nähkästchen.
Tatsächlich erfuhr sie eines Abends von einem älteren, recht gutaussehenden Herrn, dass sie auf der Wildschweinjagd im Wald von Karth einem gewaltigen Greifen über den Weg gelaufen seien…