Gestaltung einer Handlung

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 1.286 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (10. Juli 2018 um 18:44) ist von Cory Thain.

  • Hey.
    Seit einiger Zeit übernehme ich in unserem Projekt die Gestaltung der Story, wobei mir das nicht unbedingt einfach fällt. Schlussendlich kam mir die Idee mich an euch zu wenden, mit der Hoffnung , dass der ein oder andere Schreiberling mir vielleicht weiterhelfen kann. ^^

    Wir tuen basierend auf Minecraft (vielleicht kennt das ja jemand) eine interaktive Welt aufbauen, mit verschiedenen Charakteren durch die man dann eine Geschichte erleben/spielen kann. Die Welt ist schon aufgebaut, wodurch nahezu alle "Orte" bereits festgelegt sind. (was es ja eigentlich einfacher machen sollte ?)

    Karte 2D: Hafenstadt: Magierkloster:

    Die Ziel ist es eine grobe Vorlage der Haupt & Nebengeschichten zu erstellen, welche dann als Vorlage für die Dialoge und deren Handlungen dienen. Aber selbst wenn ich die Orte "habe" und ganz grob weiß wo ich hin will, ist es nicht immer ganz einfach die entsprechenden Details zu bekommen.

    Ein praktisches Beispiel:
    Aktuell plane ich die Handlung in der Hafenstadt. Dem Protagonist wurde ein Brief gestohlen, welchen er zu den Magiern bringen sollte. Der Brief ist einer Schmugglerbande, welche in der Hafenstadt ihr Quartier hat in die Hände gefallen. Im Laufe der Geschichte trifft man den Anführer der Bande, welcher den Brief hat, ihn aber nicht freiwillig herausgeben möchte. Er möchte, dass man etwas für ihn erledigt. ( Bei dem Statthalter und der Miliz ? Bei den Bewohnern ? Innerhalb der Stadt ? Außerhalb der Stadt ? ... )

    Sowas ist immer wieder einer der Punkte wo ich in einer Sub-Geschichte "feststecke" und überlege, wie der Verlauf fortführen könnte.
    Obwohl ich weiß, was danach kommt: Wenn man den Brief hat, kann man zu den Magiern aufbrechen.
    Aber wie kommt man überhaupt an den Brief ... hmhm

    Ergeht das jedem mal so ? Und habt ihr Tipps wie man darüber hinweg kommt ?

    Einmal editiert, zuletzt von BloodEko (10. Juli 2018 um 17:55)

  • Nun, bei solchen Spiel-Plots ist mE wichtig, dass "jede" Figur handeln kann/könnte.

    Das heißt, bevor Du den Plot ausarbeitest, solltest Du Dir die möglichen Spieler-Chars ansehen. Welche bietet das Spiel, das ihr plant und was können diese?
    Wenn Du den Plot zum Beispiel so gestaltest, dass der Oberschmuggler nur durch rohe Gewalt zur Herrausgabe des Briefes bewegt werden kann, wird "die zierliche Tanzelfe" wohl kaum eine Chance haben. Und andersrum: Gehts nur mit List, hat der Hulk-Verschnitt nur wenige Optionen.

    Du wirst also nicht umhin kommen und für jede Figur ein eigenes Grundszenario schreiben müssen, dass dann gestartet wird, wenn irgendwelche "Stichworte" fallen...

    Denk ich mir so in meinem jugendlichen Wahn... :whistling:

    Der Unterschied zwischen dem, was Du bist und dem, was Du sein möchtest, liegt in dem, was Du tust.
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    Was würdest Du tun, wenn Du keine Angst hättest?

  • Wir planen aktuell nur einen Spieler-Char, um die Komplexität nicht komplett zu sprengen.
    Für mich ist ein "Grundszenario" ist bereits eine Herausforderung. :D

    In dieser Situation: "Gewalt" z.b. würde zum eher abenteuerlichen Protagonisten passen, wäre hier aber unlogisch, da man alleine ist, und sich in einer fremden Stadt nicht mit einer ganzen Bande verscherzen sollte.
    List würde gehen, müsste aber dann dazu führen, dass diese sich gegen jemand anders richtet, oder wenn gegen den Boss, diesen nicht komplett verärgern darf.

    Die Herausforderung für mich an diesen Stellen konkret zu werden und die Locations sowie den Ablauf oder eine möglicherweise unerwartete Wendung festzulegen ? hmhm.

  • Das mit "Gewalt versus List" war nur ein Beispiel, um Dir meinen Grundgedanken zu verdeutlichen.

    Wenn es eh nur einen Char gibt (welche "Entwicklungs-Optionen" hat der?), ist es etwas einfacher.

    Setz einfach irgendeinen Fakt fest. Greif dabei in die Grabbel-Kiste der Möglichkeiten. Und dann schau, wie DU SELBER "laufen" würdest, um diesen Fakt zu erfüllen.

    Die "Grabbelkiste der Möglichkeiten" ist übrigens eine hübsche Möglichkeit, Unerwartetes zu kreieren. Wie baut man so eine Kiste? Man nimmt dreitausendvierhundertölfundhmpfzig Zettelchen und schreibt dort sowas drauf wie "Stadt" und ""graben" und "Finger schnippen" - also Dinge, Örtlichkeiten und Tätigkeiten... Jeden "Fakt" auf einen Zettel. Und dann rein damit in die Kiste. Je mehr Begriffe Du zusmmenhast, desto bunter wird die Story! Und der Vorteil: Du kannst immer wieder neue Worte hinzufügen. Und wenn Du ne gewisse Auswahl gesammelt hast, fass rein in die Grabbelkiste und hol Dir drei bis vier Zettelchen raus: DAS IST DEINE GESCHICHTE!

    Und nun, wie oben schon gesagt: Frage Dich selber, was würdest Du unternehmen, wenn der Oberschmuggler zum Beispiel fordert: Bring mir den SCHLÜSSEL, der VERGRABEN ist, wo weiß keiner, aber es muss irgendwas aus HOLZ drumrum sein... (Das ist nur ein Beispiel! Oki? Doki!)
    Du kannst auch Deine Liebste, Deinen Blutsbruder oder den alten Onkel Theodor fragen, was sie tun würden bei so einer Aufgabe...

    Der Unterschied zwischen dem, was Du bist und dem, was Du sein möchtest, liegt in dem, was Du tust.
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    Was würdest Du tun, wenn Du keine Angst hättest?