Siv's wirres Gedankenchaos

  • Hey, ich dachte, ich teile ein paar meiner Gedichte. Meist sind sie etwas persönlicher und eigentlich auch aus meinem Blog, aber ich dachte ich mache dafür im passenden Thema den Thread seperat auf. :)
    Ich möchte direkt ein paar ältere Gedichte teilen, bevor ich Neuere teile.


    Ein sauberer Schnitt für die Selbstliebe ('16)

    So wie Balast die uns langsam macht,
    wie eine traurige Geschichte bei der keiner lacht,
    wie eine kräftezehrende unerbittliche Pest,
    Genau so gabst du mir den letzten Rest.

    Hab mich selbst verausgabt und fast aufgegeben,
    Deine Gier hat mich ausgelaugt, hielt mich ab von jedem Bestreben.
    Mein Herz war für dein Ego ein Fraß,
    Diese Demütigung der Grund, wieso ich wieder meine Selbstliebe vergaß.
    Wenn du wenigstens etwas besäßest wie Scham,
    aber wie Empathie und Liebe ist das was, was dir nie in Frage kam.
    Du siehst nicht mehr als das, was du brauchst,
    Weswegen du mich mechanisch gegen das "Bessere" austauschst.
    Wenn ich, leer, dann wieder nicht mithalten kann,
    wirfst du mich weg wie einen ausgewrungenen Schwamm.

    Für mich wurde es zum normalen Leben,
    Dir immer wieder Futter fürs Ego zu geben.
    Getarnt als freundschaftlichen Dienst,
    weshalb du niemals satt erschienst.
    Du wolltest mehr, mehr und mehr,
    Und irgendwann fiels mir zu glauben schwer.
    Kein Mensch erfüllt mit wahrer Liebe könnte mich so verletzen,
    Meine Selbstliebe in unscheinbaren Tiefschlaf versetzen.
    Dein Schauspiel flog auf, unstillbar deine Gier,
    Meine Gefühle waren nur unnötige Zier.

    Jetzt stehe ich da mit leeren Händen,
    Eine Geschichte mit alternativen Enden.
    Ich könnt mich nun aufgeben, der Dienst ist vorüber,
    Wenn auch herzlos, warst du durch diese Dunkelheit mein Führer.
    Doch gleiche ich dir doch, mit diesen niederen Gefühlen,
    Erbärmlich würd ich mich durch Selbstmitleid wühlen.
    Ich könnt mich doch stärken, mich wieder aufrichten,
    Und die wahren Schätze des Lebens sichten.
    Für meine Selbstliebe, so kostbar, ein sauberer Schnitt,
    Wär' mit dem Hass und der Selbstaufgabe quitt.

    Zu kostbar ist jeder einzelne Tag,
    Den ich wieder zu genießen vermag.
    Muss mich nicht herabsetzen, für andere,
    Während ich über meine einsamen Pfade wandere.
    Kann lieben den Moment, dort draußen den Regen,
    Diese Lebendigkeit jetzt, sie ist wahrlich ein Segen.

    Nach deiner unbarmherzigen Herrschaft über mich bist du fort,
    Lass Herz und Liebe heilen, schreibe es Wort für Wort.
    Der saubere Schnitt, ein Leben ohne dich,
    Ein für alle Male gehts für mich endlich um
    MICH.

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    Ein Gedicht für meinen verstorbenen vierbeinigen Ronny <3 ('16):

    Deine Seele wird jetzt einen neuen Weg finden,
    Sie wird sich an den nächsten jungen Körper binden.
    Ich hoffe nur, du wirst wieder so viel Liebe bekommen,
    Werde mich solange in den Erinnerungen an dich sonnen.

    Meine Kindheit war so reich mit dir..
    Solltest du mich suchen in deinem nächsten Leben, ich warte hier.
    So ein kleines goldiges Wesen bedeutete so großes Glück,
    Trotz deines Todes erfreue ich mich träge ein Stück.
    Du hast es geschafft, es war schön dich zu kennen,

    Und doch werde ich nie wieder über die Wiese mit dir rennen.
    Kein würdiger Abschied, konnte dich nicht mehr halten,
    Hatte nicht gedacht dass uns Körper und Seele so schnell voneinander spalten..
    Nie wieder dein Duft mit der Nase im weichen Fell,
    Konnte dich nicht mehr umarmen, es ging doch alles zu schnell..

    Beim Heimkommen erwartet mich kein freudiges Bellen mehr,
    Und wenn ich an dich denke.. dann vermisse ich dich so sehr.
    Ich halte deine Bereicherung in allen Ehren, werde immer an dich denken,
    Und dir ab und an gedenkende, friedliche Tränen und ein Lächeln schenken.

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    Depressionen ('16)

    "Eine düstre Wolke schwebt stets über uns'rem Haupt.
    Die Schwermütigkeit ist unser dunkler Begleiter.
    Da ist diese Last, die uns schwer nur zu atmen erlaubt;
    Müde und trostlos fragen wir, wie lang geht es so weiter..

    Und auch wenn wir teilen, unsere Aggressionen und Ängste,
    Auch wenn wir dagegen anzukämpfen versuchen,
    Malträtieren wir unsre übrige Hoffnung aufs Strengste.
    Schließlich ist dort unsere dunkle Seite, die wir gedemütigt und verlassen verfluchen.

    Depressionen pflastern unseren Weg Tag für Tag..
    Bis man kaum noch nach hinten; vorne blicken mag.
    Eine Krankheit die unser Glück schwer benebelt,
    lässt uns nur zurück gefesselt, geknebelt.

    Doch wie alles einen Anfang hat, hat alles ein Ende.
    Wir halten durch und lecken unsere Wunden.
    Warten und kämpfen bis zur möglichen Wende..
    Und irgendwann führt sie uns in unsere schönsten Stunden.

    Und egal wie schwer und betrübt jeder Tag sein mag;
    Letzten Endes bleiben wir Geschwächten doch meistens stark."

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