Der Dämonenfürst Astrael Xardaban heißt dich willkommen
Beiträge von Astrael Xardaban
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Der Dämonenfürst Astrael Xardaban heißt dich willkommen
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"Verstehen", da würde ich jetzt nicht unbedingt zustimmen. Sehr wichtige und interessante Geschichten sinds definitiv. Ich wollte es auch nur kurz gesagt haben, damit keine Verwirrung aufkommt
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Die ersten beiden sind The Last Wish und The Sword of Destiny.
Das sind die beiden Kurzgeschichtensammlungen. "Das Erbe der Elfen" ist der erste Band der fünfteiligen Romanreihe.
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Der Dämonenfürst Astrael Xardaban heißt dich willkommen
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... Dracula prüft gerade meine Geduld.
Ich fühle mit dir. Im Februar hatte ich es auch angefangen zu lesen und irgendwann im August bin ich fertig geworden, weil ich vor Langeweile kaum Lust hatte
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Der Dämonenfürst Astrael Xardaban heißt dich willkommen
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Hans Rath: Jetzt ist Sense
Eine philosophische Komödie, wie der werte Herr Autor es selbst nennt. Man kann darüber streiten, ob das so richtig zutrifft. Philosophisch ist es auf jeden Fall, vermutlich ist es auch als Komödie zu bezeichnen, ist aber ein bisschen an mir vorüber gegangen. An einigen Stellen zu dramatisch und ernsthaft, das hat für mich humoristische Elemente ein bisschen versaut. Ich glaube ich stehe möglicherweise mit steigendem Alter auch einfach weniger und weniger auf finsteren HumorInsgesamt lesenswert, vom Hocker gehauen hätte es mich wahrscheinlich sowieso nie
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Ich habe hier lange nichts mehr gepostet, da ich auch kaum an irgendwelchen Kurzgeschichten gebastelt habe. Jetzt habe ich mal wieder vor einigen Tagen eine verzapft. Wie ich das bisher in diesem Thread immer gemacht habe, poste ich den allerersten Entwurf. Entsprechend unausgereift sind so Dinge wie Wortwahl und Satzbau, bedenkt das bitte. Auch inhaltlich bin ich nicht zufrieden und ich bin gespannt auf eure Meinungen dahingehend. Einen Titel hab ich bisher nicht gefunden.
Spoiler anzeigen
Im Schatten des gigantischen Felsplateaus war ein Kampf in vollem Gange. Hoch oben sah man, wie das schwarze, efeubehangene Schloss spöttisch thronte. Ein gewaltiger Sumpf umringte das Plateau, an dessen Fuß die beiden großen, schlanken Männer einander mit ihren Säbeln beharkten. Das Gewand des Einen hatte einen mysteriösen, dunklen Grünton, während das des Anderen in elegantem Weiß erstrahlte. Moose und Efeu wucherten hinter ihnen die Felswände empor. Mit einem schnellen Schnitt verwundete der grüne König seinen Kontrahenten und eine geringe Menge Blut tropfte dessen Arm hinab. Er sah hinab und zog die Augenbrauen zusammen als er sah, wie sich ein kleiner roter Fleck auf dem weißen Fell seines Ärmels bildete. Die Tropfen fielen herab und sickerten rasch in den Boden. Gelassen sagte sein unverwundeter Gegner: „Dein Blut soll meinen Boden nähren und frischer Blüte den Weg ebnen.“ Ungestümer versuchte er nun den grünen König zu bedrängen. Für einen kurzen Moment suchte der Grüne Deckung hinter einem der vielen Bäume, die völlig verrückt in alle Richtungen wuchsen, sich um andere Bäume schlangen. Für das untrainierte Auge mag es so aussehen, als hätte jeder dieser unfassbar vielen Bäume eine völlig andere Rindenfarbe. Möglicherweise stimmte das aber auch, niemand wusste es so genau. Es geziemte sich nicht für Könige, sich zu duellieren und doch taten sie es ausgerechnet hier und in diesem Augenblick. Es war womöglich Stolz der sie blendete. Diener kämpfen lassen, wenn der jeweils andere in Erscheinung tritt, das würde bis ans Ende ihrer Tage an ihnen nagen. Keineswegs konnten sie so etwas zulassen. Ein spitzer, dünner Kristall, der in sanftem Violett erstrahlte, schoss aus dem Boden und bildete eine Barriere zwischen den Kontrahenten. Heute würde es dem Weißen nicht gelingen seinen Erzfeind zu bezwingen, das erkannte er und drehte sich elegant um. Er würde den Rückweg antreten, doch nicht bevor er den Grünen ein letztes Mal verhöhnte: „Du magst heute mit dem Leben davon gekommen sein. Bedenke jedoch dies. Jederzeit werden meine Diener dir drei Schritte voraus sein.“ Es hatte keinen Zweck den Kampf fortzusetzen, gab es doch keinen klaren Überlegenen. Noch einen kleinen Augenblick starrte der Grüne in den Wald und sah, wie der Weiße bald darauf zwischen den vielen herumstehenden Kristallen verschwand. Sein Mantel ließ ihn wie in einem Schneesturm verschwinden. Immer mehr dieser Kristalle wuchsen nun in raschem Tempo, begannen die Region des grünen Königs vor dem einfallenden Sturm zu schützen. Doch nicht jeder kann geschützt werden und nicht jeder ist willens.
Viele glauben, das Schicksal sei vorherbestimmt, wie man sterbe stünde bereits fest. Das ist ein Irrtum. Die Fäden liegen in den Händen der Urtümlichen. Kaum einer kannte sie oder wusste um ihre Geheimnisse. Sie lagen verborgen vor dem sterblichen Auge. Während der junge, dürre Mann an seinem Schreibtisch saß und über Geheimnisse nachdachte, starrte er verträumt auf die Phiole in seiner Hand. Schwarze Flüssigkeit aus uralter Quelle gluckerte darin umher und pulsierte mit erstaunlicher Macht. Während Gary hier in seinem Zimmer saß und die Sonne noch nicht endgültig aufgegangen war, verlieh er seinen Plänen den letzten Schliff. In der Neverwinter Academy, in der er zurzeit residierte, war zu dieser Zeit kaum jemand wach. Auf seinem Weg hinaus begegnete er nicht einem einzigen Menschen.
Kira griff in ihre Tasche, um den Schlüssel zu suchen. Der goldene Ring, ihr kostbarster Schatz, prallte gegen das Metall des Schlüssels. Sie blickte auf und bemerkte, dass die Tür bereits offen war. Bianca war beinahe jeden Tag bereits früh im Café. Kira seufzte und trat ein. ‚Jitters‘ stand in großen, leuchtenden Buchstaben auf einem Schild über der Theke. Bianca war nirgendwo zu sehen als Kira sich umsah, doch einen kurzen Moment später kam sie aus einem der Hinterzimmer. Sie trug bereits ihre Arbeitskleidung und ihr blondes Haar fiel ihr ins Gesicht, verdeckte jedoch kaum die kleine Warze unter ihrem rechten Auge. Als sie gerade etwas sagen wollte, hielt Kira ihre Hand hoch, um sie abzuwürgen. „Labere mich nicht voll. Ich hatte noch keinen Kaffee.“ Ohne eine Erwiderung abzuwarten stapfte Kira durch die Tür in einen der Lagerräume. Bianca folgte ihr jedoch, ganz klar in der Stimmung ihrer Kollegin möglichst stark auf die Nerven zu gehen. „Deine miese Laune wird uns heute bestimmt wieder viel Kundschaft vergraulen.“ Mit großen Schwierigkeiten ignorierte Kira diese Aussage. Sie atmete tief durch und erwiderte dann: „Es ist nur wichtig, dass der eine Kunde nicht vergrault wird, der uns jeden Tag beehrt.“ Sie ballte ihre Fäuste und fuhr fort: „Der lässt sich von nichts aus der Ruhe bringen.“ Bianca stichelte: „Es nagt an dir, dass er dich nicht charmant findet!“ Dann zuckte sie mit den Schultern und ergänzte: „Tja, du bist eben eine hässliche Pute.“ Kira presste Bianca gegen die Wand und fuhr sie an: „Fick dich! Du könntest ihn auch niemals zum Reden bringen. Bild dir bloß nichts ein, du Warzenschwein.“ Die Glocke an der Eingangstür des Cafés klingelte. Kira und Bianca drängelten sich aneinander vorbei, klatschten sich gegenseitig ins Gesicht und beinahe stolperten sie ins Café. Kira drängte sich vorbei und ging zur Theke hinüber. Sie setzte ein Lächeln auf, das nicht mehr viel unechter sein könnte. Sie blickte in das Gesicht eines großen, dürren Mannes. Gary. Ihr stockte für einen Moment der Atem. Sie durfte nicht schon wieder versagen. Sie war keine Enttäuschung, das wusste sie genau, doch sie musste es unter Beweis stellen. „Guten Morgen! Es ist sehr schön, dass du uns wieder beehrst. Darf ich dir wie üblich einen Vanilla Latte machen?“ Bianca sah amüsiert zu. Sie wusste, dass Kira immerzu Probleme hatte sich Details zu merken. Es war schon beinahe bemerkenswert, dass sie sich so große Mühe gab in Erinnerung zu behalten, was Gary regelmäßig bestellte. Gary nickte mit einem freundlichen, warmen Lächeln, einem das man einem unscheinbaren Mann wie ihm nicht zugetraut hätte. Weder Kira noch Bianca waren je in der Lage gewesen zu erkennen, ob seine sympathische Art echt war oder nicht. „Welchen Namen darf ich heute auf den Becher schreiben? Hast du dir wieder etwas abstruses überlegt oder darf ich vielleicht heute etwas aussuchen? Tiberius Kirk käme mir gerade in den Sinn. Du stehst doch auf diese komische Sci-Fi Serie, stimmt’s?“ Bianca zog eine Augenbraue hoch, nun schon regelrecht begeistert von Kiras Engagement. Gary lachte herzlich und bekräftigte diese Idee. Sein Blick kreuzte Biancas beiläufig. Kira reichte ihm, immer noch künstlich lächelnd, den Becher hinüber. „Es wird bestimmt bald ein Tag kommen, da wirst du mir verraten wie du wirklich heißt. Vielleicht deute ich es aber auch einfach falsch und dein ständiges Erscheinen hier bedeutet nicht, dass du du Interesse an mir hast.“ Sie zwinkerte ihm zu. Er erwiderte kein einziges Wort, senkte nur den Kopf und lächelte. Als er sich umdrehte war sich Bianca, die nach wie vor alles beobachtete, nicht sicher, ob sich seine Wangen röteten oder sie sich das womöglich eingebildet hatte. Sie runzelte die Stirn und stapfte unterbewusst mit einem Fuß auf der Stelle. Ihr verärgerter Gesichtsausdruck entspannte sich, als die nächsten Kunden hereingeströmt kamen.
Der darauffolgende Tag verlief recht ähnlich. Auch dieses Mal hatten Kira und Gary eine Interaktion, die manch einer als romantisch hätte deuten können. Das hatte Bianca schon all zu oft angesehen. Er legte das Geld auf die Theke und griff nach dem Becher mit der Aufschrift ‚Barry Allen‘. Erneut war er vor sämtlicher anderer Kundschaft da. Beinahe jedes Mal kam er als erster Kunde durch die Tür. Das ging schon seit beinahe drei Wochen so.
Am nächsten Morgen betrat Gary das Café erneut, später als üblich. Die beiden einzigen Servicekräfte hatten allerhand zu tun mit der Kundschaft. Name um Name wurde auf Becher geschrieben und über die Theke wurden sie hinüber gereicht, bedenkenlos, gedankenlos gegen bares Geld getauscht. Verträumt setzte sich Gary an einen der Tische. Bianca erblickte ihn in ihrer Eile. Ein Streit mit Kira, den bei dem Trubel niemand hören konnte, ging schnell vorüber und Bianca ließ sie allein hinter der Theke. Es war schon beinahe ein Sprint, den sie zu seinem Tisch hinlegte. „Guten Morgen! Schön, dass ich dich heute erwische.“ Gary nickte mit einem Gesichtsausdruck, der alles hätte bedeuten können. „Ich habe gemerkt wie du mich ansiehst.“ Seine Mundwinkel schoben sich nach oben, dann ergänzte er: „Und wie du deine Kollegin ansiehst. Der Löwenanteil der Aufmerksamkeit fällt ihr zu, nicht wahr?“ Bianca räusperte sich und versuchte Ruhe zu bewahren. Gary legte seine Hand auf ihre und fuhr fort: „Anerkennung fällt denen zu, die sie sich nehmen. Du stehst Kira in nichts nach.“ Er sah ihr direkt in die Augen und wischte einige Strähnen ihres kränklich gelben Haars weg von ihrer Wange. Ihre Augen weiteten sich. Sie lehnte sich näher zu ihm herüber und flüsterte: „Wirklich?“ Sie hatte Vermutungen, worauf sich seine Anspielungen bezogen. Daher sah sie sich um. Niemand hörte ihre Unterhaltung mit. Gary grinste verspielt. „Hab keine Zweifel. Du kannst frei sein und deinen eigenen Weg gehen. Hilf mir, dir zu helfen. Du hast edlere Motive als deine Kollegin. Sie sind wichtig um Ziele zu erreichen.“ Bianca verstand nun, dass keine dieser Begegnungen jemals Zufall war.
Es war der Abend nach einer weiteren Schicht. Es war der kürzeste Tag des Jahres und die Sonne war schon vor einiger Zeit untergegangen. Der frostige Winterwind pfiff durch die Gassen. Es sollte heute Nacht noch schneien. Kira schloss die Türen ab. Die letzten Wochen hatten an ihrem Selbstbewusstsein genagt. Warum war ihr Meister so versessen auf den Namen eines einfachen Mannes? Sie setzte sich auf eine Bank und wartete auf den Bus. Doch währenddessen nahm sie ihr Notizbuch heraus und blickte auf eine Liste aller Namen, die sie in den letzten Wochen auf die Becher geschrieben hatte. Sie wurde nicht schlau daraus, was es für ein Spiel sein könnte, das der Mann mit ihr spielte. Die Namen schienen willkürlich zu sein, ausgewählt aus der Historie, aber auch verschiedensten populären Serien, Filmen, Büchern oder Videospielen. Er hielt sich sehr bedeckt, einzig, dass er Physik unterrichte, hatte er durchblicken lassen. Ihr gingen die Ideen aus und damit schwanden auch ihre Hoffnungen sich beweisen zu können. Sie kritzelte in dem schmalen Büchlein herum. Es waren insgesamt vierundzwanzig Namen, doch nur achtzehn davon hatte der Mann selbst genannt. Die anderen waren ihre eigenen Vorschläge als sie versuchte das Spiel des Neckens mitzuspielen. Veralberte er sie oder warum bestand er manchmal auf bestimmte Namen, doch wieder andere Male nicht? Möglicherweise gab er ihr Hinweise, doch zu welchem Zweck konnte Kira nicht erahnen. Ihr ging durch den Kopf, was der Mann heute zu ihr gesagt hatte, als er erklärte, dass er eine Weile nicht mehr ins Café kommen würde. „Du wirst mich finden, wenn die Zeit reif ist für unser Wiedersehen. Es wird eine eisige Winternacht sein.“
Sechs Mal kam er ohne einen Namen parat zu haben. Kira war mittlerweile schon am Rande der Verzweiflung, doch wollte sie noch einen Versuch unternehmen. Sie notierte jeden sechsten Buchstaben der achtzehn Namen. ‚Neverwinter Academy‘ stand dort nachdem sie die Buchstaben neu sortiert hatte. Clever aber doch ein naiver Versuch, falls er sie damit zu einem Date einladen wollte. Sie schnappte sich ihre Sachen und machte sich auf den Weg. Besagte Schule stand am Stadtrand, nur dreißig Minuten entfernt. „Er unterrichtet hier also“, schoss es Kira durch den Kopf. „Dann wird er sicherlich mit vollem Namen registriert sein. Wie das eben üblich ist.“ Sie grinste als sie die Flure des erstaunlich schlecht bewachten Gebäudekomplexes entlang schlich. Es dauerte nicht lang, bis sie den Bereich der Verwaltung fand. Akten gab es hier jedoch zuhauf. Es dauerte sich durch die furchtbare Ordnung zu arbeiten und nach einiger Zeit hatte sie die Akten jedes Physiklehrers gefunden. Im Computer gab es auch Fotos jedes dieser Männer. Kira war so sehr darin vertieft, unbedingt Erfolg haben zu wollen, dass ihr der Gedanke, wie einfach dies doch ist, nicht kam. Sie hielt viel auf ihren Charme, den Bianca immer versuchte ihr abzusprechen. Stolz färbt leicht ab, wenn man zu viel für andere und zu wenig für sich selbst denkt. Sie hatte die entsprechende Datei endlich gefunden. ‚Gary Oak’ notierte sie sich als sie das Foto sah. Sie steckte ihr Buch zurück in die Tasche und machte sich auf den Weg hinaus.
Bianca war bereits zuhause, ihre Schicht war beendet noch bevor Kira ihre antrat. Ihren weißen Mantel, dessen Farbe ihr schon immer besser stand als jede andere, hatte sie auf das Bett geworfen. Mit einer Tasse Tee hatte sie es sich bequem gemacht, den Abend genießend mit einem langen Blick aus dem Fenster. Der Schnee fegte heftig über die Landschaft und prasselte angenehm gegen die Glasscheibe. Bianca griff nach einer Phiole auf ihrem Schreibtisch. Schwarze Flüssigkeit voller Macht. Macht, die ihr die Freiheit schenken würde. Sie konnte damit tun, was immer sie wollte. Der Preis, den sie dafür gezahlt hatte, nagte an ihrem Gewissen.
Der Innenhof war bereits fast völlig verschneit als der Sturm nachließ. Kira hatte abgewartet. Nun knöpfte sie die Jacke möglichst eng zusammen und trat in die verhasste Kälte hinaus. Es dauerte einen Moment, dann hatten sich ihre Augen an das schwache Mondlicht gewöhnt. Sie blickte hinauf und traute ihren Augen kaum als sie eine Gestalt sah auf dem Dach des gegenüberliegenden Gebäudes. Als wäre er der Schneesturm, erschien Garys Gestalt mit dem erneuten Aufziehen der Winde dort oben. Kira rannte hinüber und riss die Eingangstür auf. Schon wurde das Pfeifen des Windes wieder leiser, kontrolliert in einem Maße, das übernatürlich schien. Kira blätterte hektisch in ihrem Notizbuch und war schockiert als sie sah, dass der Name ‚Gary Oak‘ nicht ausgelöscht wurde. Wut und Angst, doch am meisten war es Neugier, die sich in ihr breit machte. Als sie wenig später das Dach erreicht hatte, lächelte Gary sie mitleidig an. Sie stand einige Meter von ihm entfernt und starrte für einige Sekunden fassungslos. Die Winde schienen sich darauf zu konzentrieren Gary zuzuflüstern, wehten nur wo er stand. Gary trat näher und näher an Kira heran. „Zitterst du vor Aufregung oder wegen der Kälte? Ich kann dir leider kein heißes Getränk anbieten.“ Er ergriff ihre Hand. Noch immer war Kira völlig perplex und erwiderte mit schwacher Stimme: „Ich verstehe das nicht. Hältst du Mysterien und Rätsel für romantisch?“ Sein Lächeln trug nun einen Hauch von Hohn mit sich. „So wenig wie es dir um ein Date geht, ist das auch für mich der Fall.“ Sie versuchte vergeblich zu verarbeiten, was hier gerade geschah. Gary streifte ihr den goldenen Ring vom Mittelfinger und lies ihre Hand los. Erst wenige Sekunden später hatte sich Kira wieder gefangen. „Warte! Gib ihn mir zurück!“ Panik machte sich in ihr breit, strömte aus ihren Augen. Gary hielt den Ring hoch, um ihn im Mondlicht betrachten zu können. „Du darfst die Inschrift nicht lesen! Ich bitte dich!“ Gary ignorierte ihr Flehen, schritt langsam wieder zum Rand des Daches und erwiderte: „Du hast Anerkennung noch nötiger als ich dachte. Du wirst sie nicht erlangen als Diener des Eichenvaters. Ich gewähre sie dir jedoch, falls es dein letzter Wunsch ist.“ Er streckte seine Hand in ihre Richtung. Der Wind verstummte, kein Schnee fiel mehr. Kira hatte Angst und ihr Instinkt verlangte von ihr, sich Gary zu nähern. Er zog sie in seine Arme und obwohl die Umarmung sich kalt anfühlte, war es angenehm als ihr der Druck von den Schultern fiel. „Ich bin stolz auf dich, Morrigan“, flüsterte er und küsste sie. Als ein abartig starker Wind sie vom Dach fegte, waren die letzten Worte, die sie hörte: „Kälte hat einen starken Griff. Der König der Blüte kann niemals gewinnen. “ Sie prallte auf und ihr Lebenslicht verblasste, vergraben unter Schnee.
Bianca hatte ihre Sachen gepackt. Sie schöpfte neuen Mut aus der Macht, die sie gewonnen hatte. Als sie zwischen den seltsam geformten Bäumen hindurch ging, warf sie einen letzten Blick zurück auf ein Schloss, behangen mit Efeu und Moosen. Pechschwarz verdunkelte es den Mond und nur die gigantischen Kristalle erleuchteten Biancas Weg. Durch sumpfigen Boden stapfte sie, machte langsame Schritte. Sie schluckte und schwelgte in Erinnerung an die guten Zeiten, die schon lange zurück lagen. Ein Schritt. Ein weiterer. Ein dritter. Ihr Mantel ließ sie wie in einem Schneesturm verschwinden. Es war der Aufbruch in eine neue Zeit, friedfertiger und weniger chaotisch. Der Stress der Knechtschaft war Vergangenheit.