Anti-Schreibblockaden-Tipps

Es gibt 113 Antworten in diesem Thema, welches 28.467 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (22. Februar 2023 um 18:56) ist von Mad Bull.

  • Ich denke, die meisten von uns haben sie schon gehabt. Zumindest fürchtet sie jeder Schriftsteller, denn sie ist kaltblüti und rücksichtslos. Und meistens sitzen wir dann hilflos rum, anstatt etwas dagegen zu tun.
    Die Rede ist - wie erwartet - von der Schreibblockade.

    Obwohl fast jeder Schreiberling das Gefühl kennt, wenn einfach keine Worte zu Papier kommen wollen, ist es eigentlich nicht ein Zustand, sondern viele verschiedene Situationen mit der gleichen Konsequenz: Nix Text.
    Bei den einen liegt es am Anfang, die Angst vor'm weißen Papier. Wieder andere hadern in der Mitte oder gegen Ende. Oder aber man verfällt nach einem beendeten Projekt in einem sogenannten Post-Buch-Blues, in dem man aus einer Mischung aus Stolz und Angst gar nichts mehr zu Stande bekommt. Oder es fehlen einfach die Ideen. Oder man hat Angst, zu schlecht zu sein. Oder Angst, zu gut zu sein. Oder, oder, oder...
    Es gibt noch tausende weitere Möglichkeiten, aber das sind alles Gründe für die Schreibblockade.


    Kämpft ihr hin und wieder mit dem Problem? Woran liegt es bei euch? Und was sind eure ultimativen Tipps, um entweder vorbeugend vor einer Schreibblockade zu schützen oder einen dann, wenn es einen schon erwischt hat, daraus herauszuhebeln?

    Plaudert los :thumbsup:

  • Schreibblockaden sind bei mir an der Tagesordnung, aber ich denke nicht dass das nur negativ ist.

    Denn der Schreibprozess wird dadurch zwar verlängert, aber man macht sich auch mehr Gedanken über die Stelle in der Geschichte an der man gerade hängt. Deswegen ist diese Stelle dann manchmal auch, wenn fertig, besser als erwartet. :)


    Tipp: Ich beschränke mich nie nur auf ein Projekt, sondern notiere alle meine Ideen egal zu welchem Thema. So kann man, wenn einem bei einem davon nichts mehr einfällt evtl. beim anderen weiterschreiben.

  • Da stimme ich Joka zu. Ich schreibe auch mindestens immer an zwei Geschichten, wenn ich bei einer nicht weiterkomme, komme ich dafür bei der anderen weiter. Und ich mache mir auch immer Notizen.

  • Also ich hab meine Schreibblockade seit über einem Jahr, wo ich aufgehört hab, in der Schule während des Unterrichts an der Geschichte weiterzuschreiben. Davor habe ich jeden Tag ein paar Seiten zusammengekriegt, mittlerweile weiß ich nicht mehr so genau, wo ich grade in meiner Geschichte bin. Hab mal versucht, wieder alles durchzulesen, nach dem 4. Kapitel hab ich wieder aufgehört .. Vielleicht kann es dran liegen, dass ich zuviel unterwegs bin und zu nichts mehr komme. Aber vielleicht weil mir die Motivation fehlt.

    Nya, was mir früher immer geholfen hat, war, rauszugehen, in einen Wald und einfach für 10 Min dazusitzen und an nichts zu denken. Oder mir Wolken ansehen, dann habe ich immer das Gefühl, ich bin frei und kann alles machen was ich will. Hmm, oder inspirierende Musik hören. Etwas, wo bei mir Emotionen freiwerden, nicht unbedingt mit Text, sonst ist die Konzentration schnell weg. Hätte auch ein kleines Beispiel:

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  • Hi Cethaya, oder du läßt es fallen und fängst einfach an etwas anderes zu schreiben. Das ist bei mir mit Yisan der Fall, ich wollte die Geschichte immer schon schreiben, nur geht es da viel um Politik und als aus 2 Parteien plötzlich 8 wurden, gab ich den Geist auf, manchmal versuche ich es zwar noch, aber da kann ich dann froh sein, wenn ich auch nur ein paar Sätze auf die Reihe bekomme.
    Mit der Musik ist übrigens auch eine gute Idee, wobei es da allerdings auch auf die Musik ankommt, würde ich da z.B. Marilyn Manson hören, würde ich am PC eher einen abrocken als schreiben. :P

  • Ja, gute Metal Lieder hab ich auch als Inspiration, nur bevorzuge ich keinen Text, sonst muss ich immer mitsingen :P

    Aber aufgeben kann ich die Geschichte nciht. Dran schreibe ich seit ich 13 bin und das Buch hat 170 Seiten. Ich WILL es ja, aber ich schaffs einfach nicht mich hinzuhocken und mir Ruhe und Zeit zu nehmen ..

  • Vor allem wenn es um Musik geht, inspiriert jeden was anderes. Jeder sollte einfach das hören was er mag, und was natürlich zu dem was man gerade schreiben will passt :).

    Aber Marilyn Manson gehört auch zu meinen Favoriten :D.

    Was ich ausserdem noch mache ist, ich schaue mir Filme, auf DVD, die ich gut kenne mit Audiokommentar von den Drehbuchautoren an. Es ist echt hilfreich zu hören was die sich beim Schreiben gedacht haben :thumbup:.

  • Leider habe ich keinen "ultimativen" Tipp auf Lager, um Schreibblockaden zu beenden. Ansonsten hätte ich ja schon das ein oder andere Projekt abgeschlossen. Das Problem mit dem "wieder alles durchlesen" kenne ich auch. Besonders wenn man schon länger nicht mehr an der Geschichte gearbeitet hat. Das mag vielleicht daran liegen, dass sich der eigene Schreibstil immer weiter entwickelt, bzw. weiterreift. Mit anderen Worten, eine Geschichte, die man mit dreizehn verfasst hat und schlichtweg genial fand, ist ein paar Monate (oder Jahre ;() später einfach veraltet (bezogen auf dem Schreibstil). Ich persönlich müsste meine alte Geschichte eigentlich neu schreiben, da ich kaum mit den alten Kapiteln zurechtkomme (so sehr ärgert mich meine eigene Unzulänglichkeit im Bezug auf grammatikalische, logische, oder einfach nur komische Fehler...). Das "wieder alles durchlesen" denke ich ist also entwicklungsbedingt...

    Meine Inspiration suche ich auf dem gleichen Weg wie Cethaya, nämlich indem ich Musik höre. Hierbei passe ich jedoch die Musik der jeweiligen Situation in der Geschichte an. Ich orientiere mich dabei an Emotionen, die in der Story wiedergespiegelt werden sollen. Ich empfehle hierbei "Two Steps from Hell" :thumbsup:

  • Man müsste praktisch schneller schreiben als sich sein Schreibstil verändert (viel Glück dabei ;)), damit das Buch einheitlich geschrieben ist.

    PS: "Two Steps from Hell" sind klasse :thumbup:

  • Stimmt.

    Als Frodo am Ende von "Herr der Ringe" mit seinem Buch fertig ist, legt er nach dem letzten Wort einfach die Feder weg.

    Die warscheinlich unrealistischste Szene im ganzen Film.

  • Ich wusste doch, dass das Thema regen Andrang finden würde. ^^

    Ich stimme euch zu, ein Buch ist mit dem Wort "Ende" noch lange nicht fertig. Erst, wenn es diverse Male überarbeitet wurde, durch Betaleserhände gegangen ist und wahrscheinlich nur noch weniges davon steht, was man im ersten Entwurf geschrieben hat. ^^
    Ich habe noch keinen Roman fertig, nur zwei fertig geschriebene. Aber das ist für mich ein großer Schritt, weil ich früher auch damit zu kämpfen hatte, dass ich Geschichten einfach nicht fertig bekam.

    Heute habe ich meine Methode dafür gefunden.
    Ich stelle - so gut es geht - den inneren Kritiker aus, lese gar nicht erst rückwärts und schreibe, bis ich fertig bin. Natürlich nicht an einem Stück, aber möglichst mit wenig Zeit dazwischen.
    Für mich ist es sehr wichtig, einen festen Schreibrhythmus zu haben. Wenn ich jeden Tag schreibe (und das heißt auch jeden Tag, auch an Weihnachten und co) bin ich deutlich kreativer und motivierter, weiterzumachen. Ich brauche nicht so lange, um mich reinzufinden und vor allem: Es fehlt das Gefühl, schon sooo lange nichts geschafft zu haben. Es gibt nichts, was demotivierender ist, als dieses Gefühl.
    Nach einer von April bis August dauernden Schreibdepression kann ich das wahrlich bezeugen.


    Meinen ersten fertiggeschriebenen Roman habe ich, auch wenn es lustig klingt, mit ausgeschaltetem Monitor geschrieben. Dadurch gibt es zehntausend rechtschreibfehler und ich will gar nicht wissen, wie viele Seiten ich in Capslock geschrieben habe :D aber der innere Kritiker hatte dadurch weniger (nicht keine) Chance, mir dazwischenzufunken. Und so habe ich ihn innerhalb von 20 Tagen geschrieben. :)


    Vielen Leuten hilft es, einen mehr oder weniger detaillierten Plot zu haben. Das heißt, zu wissen, was vor einem liegt. Nicht ins ungewisse zu schreiben, schon zu wissen, was vier Kapitel später passiert... für mich ist das nichts, da ich nicht unbedingt schreibe "um eine Geschichte zu erzählen", sondern, um eine Geschichte rauszufinden. Wenn ich schon wüsste, was passieren soll, hätte ich keinen Spaß mehr am Schreiben. :)
    Allerdings hilft es, sich vorher über gewisse Handlungspunkte im Klaren zu sein, zB das Ende oder einen großen Wendepunkt.


    Zur Inspiration könnten wir ruhig einen eigenen Thread aufmachen, da gibt es vieele schöne Sachen :love: Aber ja, Two Steps from Hell sind klasse für so etwas.

  • @Joka: Das war nicht Frodos Buch, sondern Bilbos. Frodo hat nur das Ende dazugeschrieben ;)

    Ja, genau dieses Gefühl. So wie du, diesen Rhythmus, hatte ich auch mal, aber es gab einfach hundert tausend Dinge, die ich am Tag erledigen wollte und deswegen hab ich immer weniger dran geschrieben. Bis ich ganz abrupt aufgehört habe. Warum, weiß ich nicht mehr, aber ich hoffe wirklich, ich finde mich wieder rein. Es ist die allerschönste Geschichte, die ich je gehört habe, auch wenn ich jetz arrogant klinge, ich seh es so ^^

    Nya, vllt schaff ichs auch wieder. Aber der Schreibstil verändert sich dauernd, das soll keine Blockade sein, nich zu schreiben. Auch, wenn man Bücher liest, verändert sich alles. Aber nur zum positiven. Man findet einfach seinen eigenen Schreibstil. Ich bin glücklich drüber dass ich meinen vor langer Zeit gefunden habe und ihn nicht verlieren kann.

  • Hi Cethaya, in dem Fall würde ich es auch nicht aufgeben. Ich gebe Yisan auch noch nicht ganz auf, nur bei dem politischen Gewirr komme ich nur zeilenweise voran, aber es läuft ja nicht weg.

    Hi Joka, ich war auf zwei Konzerten von Marilyn Manson, war echt toll. Ich frage mich da auch, wo und wie er auf solche Ideen kommt. Anfang hielten ihn ja viele für durchgeknallt, während er tatsächlich hochintelligent ist. Mir gefällt besonders der Song Surrender, da rocke ich jedes Mal gleich mit und meine alte Mama gleich mit dazu :D

  • @Cethaya: Wenn die gesamte Herr der Ringe Geschichte deiner Meinung nach das Ende ist :D

  • Nichts für ungut falls ich da was übersehen habe, aber soweit ich mich erinnere hat Bilbo sein Buch schon in Bruchtal zu Ende geschrieben.

  • Also wirklich Frost, natürlich wenn alle tot sind. :P Allerdings gibt es da auch schon einen Verfilmung über Aragons Enkel.

  • Ja hat er, aber Frodo hat den letzten Satz reingeschrieben. Das gesamte Buch Herr der Ringe hat sein Ende gefunden, das kann keiner leugnen. Der Hobbit ist ein andres Thema, es geht nämlich um Herr der Ringe.

  • ein etwas ungewöhnliche methode wohl, die auch gewiss nicht bei jedem funktioniert oder auch nur selten, ist das erträumen von szenen

    mir ist das erst gester passiert, ich war schon im dämmerzustand und hab noch an meine geschichte gedacht, dass es mich so quält das ich die ganzen seiten verloren habe und eigentlich keine lust dazu habe alles nochmal zu schreiben..und auch nie wieder die worte wie damals dazu finden werde

    ich hatte dann eben das glück das ich mir die worte erträumt habe (hilfe hört sich das bescheuert an -.- ) naja ^^ war auf alle fälle so :D heute konnte ich nen guten absatz weiter schreiben :)

    Mitternacht verschwinden die Grenzen zwischen der Vergangenheit und dem Jetzt und geben der Seele eine Möglichkeit zu reisen.