Geralt rannte mit erhobenem Schwert auf die Gorgone zu. Jerim hatte schon viel über sie gehört und gelesen, aber noch nie das zweifelhafte Vergnügen gehabt eines kennenzulernen. Gorgos: das schreckliche. Und schrecklich war es auch. Lederartige Flügel standen von dem grünlichem Körper ab. Das Maul war über die schrecklich entstellte Leiche gesenkt. Man sagte Gorgonen nach, dass ein Blick in ihre Augen einen in Stein verwandeln konnte. Jerim hatte zum Glück keine Gelegenheit, es herauszufinden. Das silberne Schwert fuhr dem Ungeheuer in den Rücken. Es warf den Kopf zurück und stieß einen schrillen langezogenen Schrei aus, der Jerim durch Mark und Bein ging. Von der Schwertklinge aus färbte sich die graue Haut des Wesens schwarz. Das mit dem Silber schien zu stimmen. Jetzt bereute Jerim das sie ihm kein Silberschwert hatten beschaffen können. Wenn es wahr war, wäre sein Schwert hier nutzlos. Es war ein schlanker, unglaublich scharfer, zweischneidiger Eineinhalbhänder. Ein Wunderwerk der Schmiedekunst und perfekt ausbalanciert. Er bestand aus mehrfach gefalteten und gehärtetem Elfenstahl, aber eben aus Stahl. Der Schrei verstummte und das Wesen sackte in sich zusammen und bewegte sich nicht mehr. Jetzt verließen Noah und Jerim ihr Versteck und traten zu Geralt, der gerade sein Schwert wieder in die von seiner Hüfte baumelnden Scheide steckte. Sie achteten jedoch beide darauf dem Wesen und der grausigen Leiche auf der es lag und von der ein abscheulicher Geruch ausging, nicht zu nahe zu kommen. Geralt jedoch untersuchte die Überreste. "Er wusste was hier auf ihn wartete, was ihn aber nicht rettete", mit diesen Worten hob er das Schwert, das neben der leicht geöffneten Hand des Toten lag auf. Es war aus Silber. Geralt warf es Jerim zu, der es geschickt auffing und es sich auf den Rücken schnallte. Er konnte sich denken was hier geschehen war. Der Mann war heruntergekommen, aus welchen Gründen auch immer, mit dem Schwert aus silber und einer Fackel, die auf seiner anderen Seite lag. Er wurde jedoch von dem nun totem Wesen überrascht, ob vor oder nachdem die Fackel erloschen war, war ein Geheimnis und würde wohl immer eins bleiben. Seine mangelnde Vorsicht hatte ihm das Leben gekostet, aber immerhin, hatte es Jerim ein Silberschwert gebracht. Still bedachte er dem unbekannten Toten. Geralt ließ sich nicht mehr länger Aufhalten, drehte er sich um und folgte dem Gang weiter. Jerim und Noah folgten ihm schweigend, aber Jerim vergaß nicht seine Lichtkugeln heller zu machen damit sie den ganzen Gang, bis zur nächsten Abbiegung sehen konnten. Die Gorgonen schienen sich im Dunkeln wunderbar zurechtzufinden. Wie sonst sollte sie hier Leben. Nicht das sie noch das selbe Schicksal erlitten, wie der unbekannte Mann, weil ihre Augen die Dunkelheit nicht durchdringen konnten.