Beiträge von Lehep im Thema „Sengende Hitze“

    Nach einer guten Portion Schlaf, und einem interessanten Frühstück, Wurde den beiden mitgeteilt, dass es wohl vor dem Vortführen der Kämpfe eine Hinrichtung zweier Schwarzmagier gäbe. Veyl und Takfar schauten sich erschrocken an. Konnte es sein?
    Sie beschlossen, sich zu den Zuschauern zu mischen, um im Falle dessen, dass es sich tatsächlich um ihre Begleiter handeln sollte, besser eingreifen zu können. Nachdem sie also das Eintrittsgeld von 2 Gaji pro Person gezahlt hatten, und ihre Plätze einnahmen, begann auch schon die Hinrichtung.
    Selten sah Takfar, dass etwas derart zelebriert wird. Ein Priester besprenkelte sie mit Ochsenblut, während eine Hand voll Messdiener einen Choral sang. Eine aufwendig gestaltete Apparatur wurde von muskulösen Männern in die Arenamitte getragen, in den der eine Totgeweihte, verdeckt durch eine tiefe Kapuze, langsam geleitet wird. Der Priester sprach noch einige Verse, bevor er seine Hand an die Kapuze legte.
    Veyl und Takfar waren zum zerreißen gespannt. In ihren Gedanken nahmen sie bereits die Positionen zur Rettung der Beiden ein.
    Der Priester machte es besonders spannend. Er flüstert weiter vor sich hin, die Hand auf den Kopf des armen Mannes gepresst, bis er endlich die Kapuze mit einem Schwung abnahm.
    Takfar und Veyl atmeten synchron aus vor Erleichterung. Es handelte sich lediglich um die Magier aus dem gestrigen Kampf. Sie lächelten sich zufrieden an. Die Erleichterung wurde von den wilden Schreien des Hingerichteten unterbrochen.
    Der Apparat hat die Arme und Hände des Opfers zerquetscht, während ein Blitzzauberer ständig Blitze in seinen Rücken schlagen lässt. Spätestens beim wilden Applaus der Menge fiel Takfar wieder ein, warum er das Exil bevorzugte. Veyl sah dem Schauspiel ebenfalls mit einer Mischung aus Abscheu und Mitleid zu, bis er sich davon losreißen konnte, und zurück in ihr Zimmer flüchtete. Takfar folgte ihm.
    Von draußen hörten sie stumm die Schreie des anderen Schwarzmagiers. "Was zum Teufel ist falsch mit dieser Stadt?!" Veyl lief nervös auf und ab, "Schwarzmagier werden hingerichtet, und zwar auf abstruse Weise, das Volk ist total versessen darauf Blut zu sehen, schwarze Gestalten huschen die ganze Zeit durch die Straßen, und wer danach fragt ist praktisch dem Tode geweiht, und dann noch diese dämlichen Spiele insgesamt, Ich meine, das ist doch nicht normal oder?"
    Takfar saß da und dachte nach. "Wir müssen hier weg. Wir gewinnen diese verfluchten Spiele, nehmen uns Shira und Taon und verschwinden von hier." Sosehr er einer erneuten Begegnung mit seinem vermutlichen Artgenossen entgegensann, bekam er es langsam mit der Angst zu tun. Takfar willigte ein. "Gut. Was steht noch an? Welche Wettkämpfe meine ich." "Das Schützenmessen kann man sich ja an den Hut hängen. Schützen gibt es nicht mehr. Es gibt wohl noch die Duelle." Veyl setzte sich wieder.
    Ein Spielaufseher rief gerade den Beginn der letzten Runden zur späteren Nachmittagszeit ein. Sie hatten noch ein paar Stunden Zeit vor dem letzten Gemetzel. Takfar schlief noch eine Runde, während Veyl seine Zeit mit etwas Training verbringt.
    Der Klang der Fanfaren riefen die übrigen sechs Krieger zur Schlacht, die meisten unausgeruht, verwundet oder nervlich am Ende. Takfar versuchte desshalb, sie nicht zu töten, sondern nur zu entwaffnen, was ebenfalls als Sieg angesehen wurde. Veyl hingegen gab sich mehr Mühe, und zwang sie mit seinen schnellen und beängstigend unvorraussehbaren Hieben zur Kapitulation. Im dritten Duell ist inzwischen ein echter Kampf entbrannt. Beide Parteien kämpften am Rande ihrer Kräfte, bis einer dem anderen den Brustkorb aufschlitzte, und den Kampf für sich entschied.
    Die Zweite Runde begann. Takfar zog das kürzere Streichholz und musste deshalb aussetzen. Veyl schwang wie zuvor seine Klinge, doch parrierte der Kämpfer vor ihm alle Schläge, und schaffte es ab und an Veyls Körper gefährlich nahe zu kommen.
    Wieder und Wieder verkeilten sich die zerschundenen Klingen in der Luft, bis Veyls Verteidigung entgültig verloren schien. Der Unbekannt holte aus und schwang sein Schwert in die Richtung, die Veyl nicht decken konnte. Takfar musste wegschauen, doch als er wieder hinsah, sah er Veyls Blut in den Sand tropfen. Doch nicht aus seiner Seite tropfte es. Veyl hatte sein Geweih eingesetzt, in dem nun das Schwert des Duellanten steckte. Er rückte seinen Kopf wieder grade, zog damit dem verplüften Kämpfer das Schwert aus der Hand, und gewann die Runde.
    Es folgte die letzte der Runden. Takfar gegen Veyl. Tatsächlich hatten sie diesen Kampf schon geplant. Veyl hob mit seinem Schwert auf das Messer, dass Takfar in der Hand hielt. Sie hielten einen Moment inne und ließen dann gleichzeitig die Waffen fallen.
    Das Publikum verstummte, doch konnten sie sich keine großen Gedanken machen, denn der Schreier unterbrach das Schweigen. "Es sieht so aus als hätten wir zwei Sieger~." Die Menge tobte. Zwei Sieger gab es noch nie. Takfar hob sein Messer auf und deutete damit auf den Platz des Stadthalters. "Und jetzt, die letzte Prüfung!"

    "Fünf", Das Publikum, "vier", die Kämpfer in der Arena, "drei", Takfars schmerzende Knochen und blutenden Hände, "zwei", der trckene, heiße Wüstenwind, "eins", Der Schreier. Alles war weg. Takfar hörte nichts mehr, sah nichts mehr, hörte nichts mehr. "Null!"
    Wie von Sinnen erhoben sich die schwarz gekleideten Männer in die Lüfte, und beschworen magische Kreaturen, die selbst Veyl noch nicht kannte. Tollkühn stürmte der Zwerg mit erhbenen Fäusten auf die Monster zu, doch brauchten sie nicht viel, um den kleinen Mann an den Rand seiner Kräfte zu bringen. Es reichte ein Wisch mit der Hand und er klebte an der staubigen Arenawand. Die Meister riefen zum Angriff. Das Getöse aus den Rängen des Publikums wurde immer lauter, da flogen schon die ersten Fäuste gegen Veyl, der ihnen gerade noch ausweichen konnte. Auch er wusste, dass wir vorerst nicht viel unternehmen konnten. Die einzige Chance war auf die Ermüdung der großen, trollartigen Wesen zu warten.
    Eine Weile lang ging alles gut, bis Takfar, von einem der schwingenden Glieder getroffen, zu Boden sank. Der Troll drehte sich zu ihm und hieb ihm erneut einen Schlag, der ihn mehrere Meter weiter schlittern ließ. Veyl sah dem Schauspiel erschrocken zu, konnte sich jedoch noch rechtzeitig aus seiner Starre lösen, um einem Bein der Riesen auszuweichen.
    Das Publikum war nun nicht mehr zu halten. Sie wollten Blut sehen. Einen Kampf zwischen Männern und nicht zwischen Elefanten und Mäusen. Selbst die Spielleitung wolte dem Schauspiel ein Ende machen, schließlich galt Beschwörung als schwarze Magie, was sofort bestraft werden müsste. Doch sie konnten nichts tun, bis der Kampf vorrüber war.
    Takfar indes musste zusehen wei veyl einer Pranke nach der anderen auswich, nur um schließlich doch noch getroffen zu werden. Er hielt sich noch eine Weile auf seinen wackligen Füßen, bevor er vor den Beschwörern zu Boden ging.
    Takfar hatte sich den Sieg schon abgeschrieben, und im schlimmsten Falle konnte er seinen drei Gefährten ebenfalls lebewohl sagen, wenn nicht noch der Zwerg im letzten Moment zu Bewusstsein kam, und sich wieder auf die Monster stürzte. Er krallte sich in einem der felligen Arme fest und wurde mit den wilden Bewegungen hin und her gerissen.
    Jetzt oder nie.
    Es war pure Willenskraft, die ihn auf die Beine holte. Er musste Magie verwenden. Takfar schloss die Augen.
    Ein schwarzer Raum. In seiner Mitte schwebte eine strahlende Kugel, die ihre Bewegungen mit seinem Herzen synchronisierte. Immer weiter wuchs sie an, bis schließlich der Raum im hellsten Weiß erstrahlte. Sein Herz glühte, seine Arme zuckten ungehalten, seine Schultern bäumten sich auf, und seine Lunge stieß einen lauten Schrei aus.
    Seine Augen glühten auf. Große Stücke Sand brachen aus dem Boden und schmiegten sich an ihn, als er voller Energie seine Macht weiter ausbaute. Der Sand verdichtete sich und seine Haut wurde zu Stein. Goldene Inschriften zierten die felsige Rüstung, während sich an seinen Händen große Mengen Sand mit Energie vermischten und zu tötlichen Geschossen verschmelzten, die er mit einerwuchtigen Bewegung auf die beiden Trolle schmiss. Mit höllischen Schreien verschwanden sie zurück in die Schatten. Takfar war nch immer auer sich vor Wut. Um seine Arme sammelte sich noch mehr des blutgetränkten Staubs und wuchs zu Tentakeln. Takfar griff mit ihnen nach den Beinen der Beschwörer, und schmetterte sie nebeneinander in den Sand.
    Das reichte. Seine Rüstung zerfiel wie die Tentakeln in Sand. Takfar sankt daneben in die Knie. Es herrschte Stille. nur das laute Atmen des Normaden war zu hören. Veyl und der Zwerg waren inzwischen wieder auf den Füßen, doch auch in der Mitte der Arena tat sich wieder etwas.
    Die Beschwörer rieben sich die Köpfe vor Schmerzen. Wütend schritt Veyl auf sei zu, drehte sich weg, und trat beide ein für alle mal ins Land der Träume.
    Sie hatten gesiegt.

    Takfar hate in dieser Nacht Probleme beim Einschlafen. Sorgen, Fragen und Bedenken hielen ihn wach. Er lag nur im Bett und dachte nach. Wie es wohl Taon und Shira ergeht? Leben sie überhaupt noch?
    Eher er sich versah war der Morgen gekommen und wie üblich weckte sie der Arenameister. Widerwillig sezte sich Takfar auf und sah in das Gesicht seines Zimmergenossen, der ebenfalls selten unausgeruht aussah. Er schüttelte sich kurz den Schlaf aus den Gliedern und begrüßte den Tag mit einem ernüchtertem "Also dann..", während er langsam zur Türe trottet.

    In der Arena angekommen bot sich ihnen der bereits gewohnte Anblick von blutlüsterndem Publikum und kampfbereiten Gladiatoren.
    "Sehr verehrte Kämpfer, geehrtes Publikum und mächtiger Herrscher von Quez. Ich heiße Sie alle willkommen zum zweiten Tag..." Takfar schaltete ab. Er musste sich selbst Mut zusprechen, denn in seinem Alter und mit seinen Maßen war er nicht gerade der begabteste Faustkämpfer. Irgendwie werden wir das schaffen.
    "...nachdem wir die Gruppen eingeteilt haben!" Nach diesen Worten erscheinte eine ältere Person, die wohl so eine Art Heiler war. Seine Kleidung war vollkommen weiß, weiß wie sein schütteres Haar und sein langer Bart. Auf seinem Stab, der ihn um fast einen Meter überragte, war eine goldene Sonne eingraviert.
    Der Alte lief vor den Gladiatoren auf und ab und beäugte sie kritisch. Hier und da blieb er stehen und sah sich einen Kämpfer noch genauer. "Der da", er deutete mit seinem Finger auf einen großen, massigen Mann, der Provokant das Kinn nach vorn schob,"und diese beiden", wieder erhob sich sein Finger, diesmal jedoch schwang er zwischen Takfar und einem kleinen Mann neben ihm hin und her, "Ihr drei seid nun Teamkollegen. Stellt euch da hin" Er machte eine Kopfbewegung in eine Ecke der Arena. Als Takfar gerade loslaufen wollte, zischten zwei kleine Männer an ihm vorbei. beinahe erleichtert stellte sich Takfar zurück in die Reihe.
    "Du, Hirschmensch!" Er zeigte auf Veyl, "Du und der Alte neben dir, ihr geht auch in dieses Team." Veyl und Takfar schauten sich zufrieden an und gingen zu ihren neuen Teamkollegen.
    Als der Arzt so weiter ein Team nach dem anderen zusammenwürfelte, wurde noch ein weiterer Riese in Takfars und Veyls Team eingeteilt. Nun standen sechs Teams mit je sechs Mitgliedern. Jedem Team wurde eine Nummer zugewiesen, wobei Veyl und Takfar die Teamnummer vier erhielten.
    Als sich Veyl so umsah, wurde ihm mulmig. Team eins bestand beinahe nur aus dicken Männern mit großen Fäusten und Armen wie Birken, während Team drei eher so aussah, als ob sie nach dem ersten schlag zu Boden gehen würden.
    "In der ersten Runde: Team 1 gegen Team 2! lasst die Kämpfe beginnen!" Das Publikum tobt, während die anderen Teams die Arena verlassen, und der Kampf beginnt.

    Nach knapp ein einhalb Stunden wurden sieben Spieler ausgeschieden. Team 1 trug den Sieg mit nur einem Verlust davon. Nun betraten die Gruppen 3 und 4 die Arena. Takfar war aufgeregt wie nie. Auch wenn der Gegner schwach aussah, konnte er doch sehr stark sein. Das war eine der vielen Regeln der Wüste mit denen er vertraut war. Wird sie auf diese Gegner auch zutreffen?
    Die Gruppen standen sich gegenüber, der Schreier zählte von zehn herunter, und der Kampf begann.

    Als erstes Monster wurde eine Eftelon-Dornenschrecke in die Arena geführt. Ihr Aussehen erinnert an das einer normalen Heuschrecke, doch war ihr Rücken bedornt und sie konnte nicht fliegen. Es gab sie zu tausenden und jeder, der einmal länger als zwei Minuten außerhalb seines Hauses war, wusste, wie man dieses Tier zu töten hatte. Es lohnt sich als einziges zu berchten, dass die Runde nur knapp eine Minute dauerte.
    Auf eine obligatorische Ruhepause wurde verzichtet.
    Ein paar Minuten später wurde die Arena mit einem weniger häufigen, jedoch deutlich unerträglicheren Schwarm Wüstenfische gefüllt. Diese kleinen, mausartigen Wesen gruben sich ein und erreichten unglaubliche Geschwindigkeiten während sie durch den Sand "schwimmen". Man wusste nie wann oder wo sie aus dem Boden sprangen und sich in deinen unbesohlten Fuß bohrten oder an dir hochkrabbelten um es sich in deinen Körperöffnungen gemütlich zu machen. Veyl schlug wie wild auf die kleinen Tierchen wann auch immer er sie aufspringen sah. Takfar stand da wie angewurzelt und versuchte sich zu konzentrieren. Die Tätowierung auf seinem Handrücken begann zu leuchten, als er die Arme ineinander verdrehte und seine Hände zu Fäusten ballte. Der Boden vibrierte kurz und hier und da war ein lautes Quieken zu hören. Die übrigen Wüstenfische wurden einfach zertrampelt.
    Ganze drei Leute fanden den Tod und 6 weitere sind wegen schwerer Verletzungen ausgeschieden.
    Während der Pause waren immer wieder laute Geräusche aus der Richtung des Bestienraums gekommen. Es waren tiefe, wilde Schreie gefolgt von zitterndem Stahl und klapperndem Holz.
    "Was könnte da drin sein?" Veyls Stimme klang alles andere als ängstlich. "Ich weis es nicht," Takfar rieb sich den Kopf, "Zu viele große Monster gibt es da draußen um klare Schlüsse nur anhand ihrer Geräusche zu ziehen."
    Das Publikum klatschte wie nie zuvor und brüllte im Chor kaum verständliche Jubelrufe. Der Stadthalter hob seine Hand, wodurch die Zuschauer verstummten. Wieder war nur das Wüten der Bestie im Käfig zu hören, diesmal gemischt mit ein paar Menschlichen Schreien, die wie Befehle klangen. Die Geräusche wurden plötzlich schnell lauter und endeten mit dem Zittern der Aufgestoßenen Zederntür.
    Es war ein Sandtroll, knapp 3 Meter hoch, sandfarbenes Fell und die Stärke von 10 Männern. Ungehalten brüllend stürtzte er sich auf die Gruppe der Kämpfer, die sofort seinem Schlag auswichen. Wieder warf er seine Arme durch die Menge, wobei zwei der Kämpfer an die Wand der Arena geschleudert wurden und diese rot färbten. Hier und da das Surren fliegender Pfeile und ihr dumpfer Schlag beim Aufkommen. Takfars Messer hatten keine Wirkung, was Veyls Hiebe jedoch nur noch stärkte. Er war es schließlich, der dem Monstrum ein Bein abhieb und es zu Boden gehen ließ. Die übrigen Krieger warfen sich auf ihn und hämmerten mit ihren Waffen auf ihn ein. Das war das Ende der Runde, und das Ende von 8 Menschenleben.
    Veyl und Takfar legten sich bis zur nächsten Runde in ihr Zimmer und sprachen nichts.

    Die nächste Runde galt den Schützen. Takfar, als Messerwerfer, war natürlich auch dabei. Als er die Arena betrat sah er da vier oder fünf Schützen stehen, alle samt mit Pfeil und Bogen ausgestattet und wohl aus den verschiedensten Schichten der Bürgerschaft komment.
    Der Abstand vom Schütze zum Zielkreis war nicht unmenschlich. Neben der Schusslinie stand, in edler Uniform, der Schützenmeister der Stadt und schwelte seine Brust. Mit knappen Worten erteilte er den Befehl zum Anlegen. Takfar machte sich bereit und zog ein Messer. Der Schussbefehl erlöste die Schützen aus ihrer Spannung, während fünf Pfeile und ein Messer ihren Weg durch die Luft suchten.
    Es war wohl der Ärmste der Schützen der um Gnade flehend vor der Festgemeinschaft enthauptet wurde. Das Volk war außer sich. Das Eintrittsgeld scheint sich wohl gelohnt zu haben. Takfar machte ein abwertendes Gesicht. Das ist der Grund dafür, dass ich diese Orte meide...
    Das Schauspiel wiederholte sich zwei weitere Male. Takfar wäre einmal um Haaresbreite dem Henker verfallen, doch schoss einer der Schnösel seinen Pfeil noch wenige Zentimeter schlechter als er.
    Zum Stechen waren nun noch ein Normade, was man sofort an seiner Kleidung erkannte, und Takfar. Sein Leben war nun mehr denn je an diesen Wurf gebunden. Wieder gab der Schützenmeister den Befehl zum Anlegen. Takfars Augen waren zu Schlitzen geformt. Er durfte nicht verfehlen.
    Da war er, der Schussbefehl. Wenige Minuten später wurde der Mann mit Turban enthauptet und sein Bogen in die johlende Menge geworfen.
    Takfar war erleichtert. Damit hatte er nicht gerechnet. Er atmete tief ein und aus, als der Schützenmeister seine Hand nahm und Siegreich in die Höhe riss. Er hatte überlebt.

    Veyl und Takfar standen vor dem Tor der Arena umgeben von den Leuten, die sie zu töten beabsichtigen. Im Gang vor dem Tor herrschte konzentrierte Ruhe, die jedoch vom Jubel des Volkes gestört wurde.
    Es ist so weit. Takfar wusste nicht, was ihn hinter dem Tor erwarten würde. Welch gefährliche Monster die Queten in den Weiten der Wüste aufgetrieben haben. Selbst er kannte nicht alle. Viele waren groß wie Gebirge, andere waren klein wie Mäuse, doch tötlich wie ein Rudel Sandhunde. Man konnte seinen wilden Herzschlag beinahe hören.
    Veyl hingegen machte keinen Hehl aus seiner Angst. Aufgeregt scharrte er mit den Hufen und schüttelte sein Schwert. Auch er war der Ungewissheit ausgeliefert.
    Die anderen Kreiger hingegen wirkten, als wären sie schon mordent auf die Welt gekommen und nichts anderes gewohnt das Blut der Feinde aus ihren Schädeln zu saufen. Takfar lief ein kalter Schauer über den Rücken, den er versuchte abzuschütteln.
    Plötzlich erstummte die Menge und Pauken trommelten einen ruhigen, aber Böses verheißenden Rythmus, während ein Herr mit resolutem Ton die Zuschauer willkommen heißt und, wenige Sätze später, die Festivitäten für eröffnet erklärte, was von wildem Applaus und Jubelrufen bestätigt wurde.
    "Öffnet das Tor!"
    Knarzend gab es den Wächtern nach, als Trompeten eine kurze Melodie spielten, und das Licht ungewöhnlich hell auf die Kämpfer fiel.

    Der Wettkampf hatte natürlich Regeln. Die insgesamt zehn Runden teilten sich in Gruppenkämpfe, Duelle, Monsterjagten und Schützenmessen ein.
    Die ersten drei Runden galten den Monstern. Jeder Kämpfer, der einen anderen hier tötete, wird selbst enthauptet. Das Ziel ist es, das Monster zu töten, bevor alle Kämpfer gefallen sind.
    Danach folgte eine Runde Schützenmessen. Alle Schützen versuchten die höchste Punktahl zu erschießen/-werfen. Hierbei überlebt nur der beste.
    Die darauf folgenden Runde Gruppenkampf ist auch schnell erklärt. Zwei Teams werden gebildet, wobei natürlich nicht alle Kämpfer aufgeteilt werden. Es dürfen keine Waffen benutzt werden. Das Ziel ist es, ein Team zum aufgeben zu bewegen. Die Teammitglieder des aufgebenden Teams werden nach Tauglichkeit und Motivationsfähigkeit entweder ausgeschieden oder weitergelassen, wobei die unmotivierten entlassen werden. Die Runden können bis zu zwei Stunden gehen.
    Wenn der Abend gekommen ist, werden die Spiele abgebrochen, und am nächsten Tag fortgesetzt, beginnent mit einem Schützenmessen und einem Gruppenkampf, worauf eine Monsterjagd folgt.
    Die letzten zwei Runden sind Duelle, in denen sich die überlebenden Messen. Je nach deren Anzahl dauert eine Runde länger oder weniger lang. Die Gewinner der Duelle werden noch einmal einer besonderen Prüfung unterzogen, die vorerst geheim gehalten wurde.
    Allgemein galt für das Spiel: Alles war erlaubt, es sei den, es schneidet sich mit den oben genannten Regeln. in diesem Fall haben diese Recht. Schwarze Magie wird als Hochverrat geahndet und mit dem Tode bestraft. Darunter fällt: Nekromantie, Flüche, Kontrolle des gegnerischen Körpers, Folter durch Magie, Gebrauch von Tränken, Beschwörung von dämonischen Wesen und Geistern und die Veränderung des eigenen Körpers zum eigenen Vorteil durch den Gebrauch der Magie.

    Das waren die Regeln. Jeder kannte sie. Täglich hörte man sie oder las sie. Doch in dem Moment, als sich die Tore öffneten, waren si zweitrangig. Veyl und Takfar sahen sich an und nickten sich zu. Sie mussten gewinnen.

    Takfar und Veyl saßen indess am Frühstückstisch und dachten über Wege nach, die beden Schwarzmagier zu befreien, zu besuchen oder wenigstens herrauszufinden wo die beiden gefangen gehalten werden.
    "Diese Stadt hat soviele Einwohner... Wir hätten von einer öffentlichen Demütigung oder Züchtigung gehört," sagte Takfar, als er gerade einen Löffel Brei herrunterwürgte, "Zwar war ich schon oft hier, aber nie länger als einen Tag. Ich weiß rein garnichts über die Sitten und Rituale der Stadt, außer, dass beinahe jeder sogenannte 'Held' aus Quez kommt."
    "Naja... ich hingegen habe einiges in Büchern gelesen, doch wurden dort nie Ereignisse mit Schwarzmagiern oder ähnlichem aufgezeichnet." Auch Veyl tat sich schwer beim Schlucken der Grütze.
    "Warum, denkst du, könnten die Bewohner von Quez einenHass gegen Schwarzmagier schüren?" Veyl dachte nach, fand dabei jeoch nur heraus, dass er es nicht wusste.
    "Vielleicht ist es ja ein jüngeres Phänomen... Oder reine Willkür?"
    "Wir sollten die Einwohner einmal fragen. Doch davor wird trainiert."
    Nach dem vormittaglichen Training machten sich die beiden also auf zum Marktplatz, um einige der Leute dort zu befragen. Wieder viel ihnen eine schwarz gekleidete Person auf, die Takfar diesmal jedoch ignorierte.
    Die Gespräche des Volkes handelten hauptsächlich vom Tag des Sulu fi aljann und die Arenakämpfe.
    Veyl durfte einfach nichtmehr daran denken. Er bekam jedes mal ein flaues Gefühl im Magen, wenn er das Wort 'Kampf' nur hörte.
    Für Takfar war es einfach nur zu eng. Wie konnte es denn sein, dass immer die ganze Stadt auf den Beinen war, wenn er das Haus verlässt?
    Sie kämpften sich durch die Menschenmasse, um einen Herold abzufangen. Sei hatten sich nämlich sagen lassen, dass jede Stunde ein anderer Herold das Podest betritt. Nun war dieser Moment gekommen. Der langhaarige Herold verlies den Stand sich räuspernd, während ein deutlich jüngerer Mann mit froher Laune drauflos brüllte.
    Takfar und Veyl hatten sich bereits, in kluger Vorraussicht, nah an die Podeststufen gestellt, denn nun konnten sie den Herold ohne große Probleme auf eine Tasse Tee einladen. Zwar hatten sie nicht mehr viel Geld, doch war ihnen diese Information sehr wichtig.
    Als er einwilligte gingen sie also in das nächste Teehaus.
    "Wissen sie, wie mit Schwarzmagiern umgegangen wird?" Der Herold wich vor Takfars frage zurück.
    "S-Seid i-ihr von der Magierwacht?" Der Herold zitterte, als wäre sein Leben auf dem Spiel.
    Veyl schob Takfar etwas zurück und grinste dem Herold ins Gesicht.
    "Tut mir leid, mein Herr. Mein freund hier ist nicht oft unter Fremden. Nein, wir sind nicht von der Magierwacht, würden aber gerne mehr über diese erfahren. Wäre das möglich?"

    Die in schwarz gekleidete Person verschwand bald in der Menge, doch nicht ohne kurz Takfar und Veyl im Nacken gehabt zu haben, die jedoch von einer abrupt aufgerissenen Türe in einer Seitenstraße ausgebremst wurden. Die Straßen waren jedoch überfüllt, den heute war Sonntag, der Markttag in Quez. Die Leute strömten förmlich durch die Straßen.
    Als der erste Schock verflogen war, realisierte Takfar, dass ihm sowohl jeder Dolch an seinem Körper als auch all sein Gold verloren hatte. Es musste ihm wohl abgenommen worden sein, als er zusammen mit den Anderen gefangen wurde.
    Wunderbar. Nun haben wir gar nichts mehr. Veyl hatte alles andere als gute Laune. Auch Takfar war wenig begeistert, da er Geld in den Städten der Welt immer als hilfreich, ja wenn nicht sogar als magischen Schlüssel gesehen hatte. Doch nun wusste weder er noch Veyl weiter.
    Entmutigt bahnten sie sich einen Weg durch das Gedränge in eine abgelegene Gasse, wo sie sich erst einmal setzten.
    Es gab zu viele Fragen, die es zu beantworten galt. Wie kamen sie an Geld? An Verpflegung? An eine Unterkunft? Wie sollten sie Taon und Shira befreien, wenn sie nichts über den Ort wussten, an dem sie festgehalten werden? Was soll dieser Schwachsinn um die Spiele für Sulu fi aljann?

    Die Herolde liesen das Volk noch einmal wissen, dass es nächste Woche wohl diese Spiele geben soll.
    Bürger, die in dem Spektakel ihren Mut unter Beweis stellen wollen, werden gebeten sich bei der Gilde der Arenakämpfer gegen eine Gebühr von 5 Gaji pro Person anzumelden. Der größtenteils männliche Anteil der Menge vor dem Herold gab enttäuschte Geräusche von sich, bis der Herold weitersprach. Dies soll den Kämpfern Zugang zur Waffenkammer gewähren, in der sie sich dann ausrüsten können. Im Falle des Todes wird das Geld natürlich an die Hinterbliebenen ausgezahlt.
    Des Weiteren können die Kämpfer eines der Gildenzimmer mit täglichem Frühstück beziehen. Im Falle eines Sieges erwartet euch die Erfüllung eines langehegten Traums.
    Diese Nachricht wurde von Jubel begleitet.

    Takfar und Veyl hatten natürlich genau zugehört und waren davon schwer begeistert, zumindest eine Weile... Woher sollen wir bitte 10 Gaji auftreiben? Veyl durchsuchte seine Taschen erneut. In der Tat scheint das Geld hier wohl viel Wert zu sein, wenn man dafür solchen Luxus erhält.
    Takfar hatte sich geirrt. Als sie nach zwei Stunden am Wegesrand ohne Bitte um Almosen bereits 13 Gaji gesammelt hatten, hatten sie zwar Zweifel am kommenden Luxus, doch waren sie fest entschlossen, Taon und Shira zu befreien, wesshalb sie sofort nach dem Weg zur Gilde der Arenakämpfer fragten und diese auch recht schnell erreichten.
    Voller Aufregung beantworteten beide die zahlreichen und teils verwirrenden Fragen des Anmeldemeisters, der vor ihnen an einem Tisch saß und die angegebenen Informationen schriftlich auf Pergament festhielt.
    Nachdem dann also die Anmeldegebühr entrichtet wurde, wurden die zwei auf ihr Zimmer gebracht.

    Es war tatsächlich kein Luxus, der sie erwartete: mehrere Säcke Stroh, die in den Zimmerecken auf dem moosigen Steinboden lagen, ladete jeden Insektenfreund ein über ihre Freuden noch einmal zu nachzudenken. Es gab tatsächlich ein Fenster, das jedoch mit dickem, unschönem Pergament überzogen war. Das sonstige Mobiliar soll wohl eher zur Abschreckung von Personen mit sensibler Haut als zur tatsächlichen Benutzung dienen.
    Dennoch blieb den Beiden wohl keine Wahl, denn es war bereits Nacht geworden, und der Tag war im wahrsten Sinne kurz und intensiv gewesen.

    Die Schritte waren unregelmäßig und wurde überraschend schnell lauter. Dazu kam ein faulig süßer Geruch, der beinahe sichtbar war.
    Bald stoppten die Schritte und man hörte das kratzige Geräusch eines Schlüssels im Schloss auf das das Knarren der Eisentüren folgte.
    Takfars Herz pochte zum zerspringen.
    Das dumpfe Stampfen kam näher und näher und wurde immer öfter von heiserem Husten begleitet, als das dunkle Licht der nahenden Laterne den Raum beleuchtete.
    "So, dann schauen wir mal..." Takfar lief ein Schauer über den Rücken und sah sich um. Offenbar hatte die grässliche Stimme nicht nur ihn erschüttert. Veyl zuckte zusammen während Shira und Taon die gebückte Person hinter der Lampe beäugten. Sie konnten ihren Blick nicht von dem Wärter nehmen, als hätte er sie hypnotisiert.
    "Du bist wohl dieser Normade... Takfar... Sohn des Staubes... was für ein Name..." Der Wärter lachte kurz auf. Takfar selbst wurde es ganz schwumrig. "Na dann bringen wir dich mal raus..." Die Stimme wurde immer undeutlicher in seinem Kopf, während nun auch sein Blick zu verschwimmen begann. Schließlich wurde alles schwarz.

    Marktgeschrei weckte ihn. Als er die Augen öffnete sah er den blauen Wüstenhimmel und die Wände einiger Lehmhäuser. Sein Kopf lag auf etwas Felligem und seine linke Wange wurde von etwas eingedrückt und war wohl etwas taub. Takfars Beine waren eingeschlafen.
    Wo bin ich? Er drehte seinen Kopf so, dass seine Backe nun wieder frei war, und stellte darauf fest, dass er die ganze Zeit auf Veyl lag, dessen Körper seltsam zusammengeknüllt unter seinem Kopf lag.
    Takfar versuchte sofort aufzustehn, was ihm nicht gelang. Er robbte sich also in seltsamen und uneleganten bewegungen vorwärts, wo er ein bisschen mehr Platz erwartete, und klopfte seine Beine aus, sodass er wieder stehen konnte.
    Takfar sah um sich. sie lagen in einer Gasse nahe des Marktplatzes, sovie war sicher. Doch seit wann lagen sie dort? Wer hatte sie dort hingebracht? Oder noch viel wichtiger: Wo waren Taon und Shira?
    Takfar versuchte, Veyl aus seiner Paralyse zu wecken, und, als ihm das nicht gelang, ihn wenigstens zu enthäddern. Er versuchte in näherer Umgebung etwas zu trinken aufzutreiben. was ihm nicht gelang.
    Veyl war bereits erwacht, als Takfar wieder zurück kam. "Wo sind wir hier?"

    Takfar durchbrach die kurze Stille nachdem die Frau verschwunden war, und flüsterte, um nicht von den Wachen gehört zu werden. Auch wenn ich mich nicht als Reiseführer anbieten kann, so wäre ich trotzdem bereit, Euch weiter zu folgen. Er leerte sein Glas und sah in die Runde, auf die Entscheidungen der Anderen wartend.

    Es war ein Reitervolk aus dem Osten. Takfar sah sie einst aus der Ferne, hatte jedoch nicht den leisesten Wunsch auch nur einen meter näher zu kommen. Man erzählte sich Geschichten von diesen Reitern. Ihr vorgehen sei äußerst brutal. Sie sollen ihre Gefangenen an ihre Pferde gebunden hinter sich herziehen, bis sie keinen Mucks mehr von sich gaben. Auch waren sie nicht gerade die besten Händler, da sie sehr misstrauisch waren und keine Lust hatten, sich von anderen Leuten verarschen zu lassen.
    Grüßt Euch, ihr stolzen Reiter. Was taten wir um euch nicht zu gesinnen? Takfar tat sein bestes um die Reiter nicht zu beleidigen. Doch diese hielten einfach ihre Position, bis einer von ihnen mit einem breiten Büschel Pferdehaar, das ihm aus dem Helm zu wachsen schien, sich Weg bahnte. Er blickte abwertend und nicht sehr zufrieden auf die Wandergemeinschaft herunter. Was wollt ihr dreckigen Maden hier in der Wüste von Quez? Dieses Land ist unser Land! Takfar wusste nicht, was er sagen sollte. Er wusste es schließlich selbst nicht genau. Zum Glück griff ihm Veyl unter die Arme. Wir sind nur harmlose Wanderer auf dem Weg nach Quez, wo wir an der Beerdigung unserer Bekannten beziehungsweise Verwandten teilhaben möchten. Taon stieg mit ein. Meine liebe Tante wurde von der Grippe dahingerafft. Es hörte sich beinahe echt an. Am Blick des Reiterhauptmanns erkannte man, dass er ganz und garnicht mit der Geschichte zufrieden war. Seine Augen wurden nur noch böser und seine Mundwinkel nahmen beinahe den gesamten Unterkiefer ein. Außerdem begann sein langer, nach unten hängender Oberlippenbart gefährlich zu zittern.
    Die vier wussten sich nichtmehr zu helfen. Was sollten sie denn auch tun?
    Ich... Der Reiterhauptmann schüttelte sich. Ich habe... meine Tante und meinen Bruder verloren. Seine Augen wurden ruhiger und begannen schließlich kleine Tränen auszusondern. Sie war schon mitte vierzig. Er schluchzte laut. Ein verdammt stolzes Alter für eine Reterin.
    Er stieg ab von seinem Pferd und trottete zu den Wanderern zu, während die anderen Soldaten ihre Bögen entspannten und ihre Speere wieder hochnahmen. Der Hauptmann fiel den verwirrten Wanderern in die Arme und begann heftigst zu weinen, was ihm die anderen Soldaten nachmachten. Bald weinten dann auch die Wanderer aus unerfindlichen Gründen. Mein Bruder hingegen war erst siebzehn Jahre jung, da hat man ihn vom Pferd gestoßen.
    Sie weinten eine ganze Weile bis man sich wieder erholte. Der Hauptmann wischte sich mit dem Ärmel das Gesicht ab und setzte sich wieder auf seinen grauen Hengst. Ich werde euch mitnehmen. Leider wollen wir nur ein Stück weit nach Süden, sodass wir euch dann dort absetzen würden. Wäre das in Ordnung? Die Gemeinschaft nickte synchron und wurden auf vier Pferde aufgeteilt.
    Es war früher Nachmittag, als sie abgesetzt wurden. Man verabschiedete sich herzlich voneinander und ging dann geteilte Wege.
    Als die Sonne langsam den Horizont erreichte, und somit die Wüste in ein glühend rotes Flammenmeer verwandelte, erkannte man, wenn man seine Augen stark zusammenkniff, in der Ferne die ersten Zwiebelturmspitzen. Wie beflügelt von diesen Aussichten und der Hoffnung auf nahes Wasser beschlossen die vier die Nacht durchzuwandern.
    Es wurde kalt. Kälter als die Tage zuvor. Doch selbst die zittrigen Glieder der Gemeinschaft hielt diese nicht davon ab einfach weiter zu gehn, bis sie, ungefähr um Mitternacht, den ersten, öfter benutzten Weg fanden, an dem sogar ein Wegweiser stand mit der Aufschrift "Quez", das magische Wort, das für einen hoffnungsvollen Geschwindigkeitsschub führte.
    Die Türme der Stadt kamen immer näher. Die Fackeln der Nachtwache leuchteten ihnen den Weg, als wäre jede einzelne von ihnen ein Leuchtturm auf hoher See. Und dann, nach all den Tagen der Reise, nachdem sie geduldig Hunger und Durst hingenommen haben und beinahe umgekommen wären, kamen sie am Ziel ihrer Reise an. Quez, die Pforte des Regenwaldes, der sich keinen Kilometer südlich der Stadtmauer erstreckte.
    Um diese Zeit kommt keiner mehr rein oder raus. Die Wachen vor dem Nordtor machten ein ernstes Gesicht und schauten demonstrativ an ihnen vorbei. Was? Warum sollten wir nicht da rein dürfen? Veyl war aufgebracht. Sie waren doch nicht zum Spaß hier her gelaufen! Tut mir Leid, das ist eines der neuen Gesetze des jungen Emirs. Desweiteren darf sich in einem Umkreis von 2000 Fuß um die Stadtmauern kein Vagabund oder Bettler mehr aufhalten. Es schwang überraschend viel Mitleid in der Stimme der Wache, die noch immer stur gerade aus schaute. Die Wanderer waren, im wahrsten Sinne des Wortes, enttäuscht. Sie sackten zusammen. Wo sollten sie jetzt noch hin?.
    Taon jedoch hatte eine Idee. Ich bin die letzten Tage so viel gelaufen, was interessieren mich da noch diese 2000 Fuß? Er lief an die Mauer, maß von dort 2000 Fuß ab, rechnete noch zehn drauf, legte seine Taschen ab und begann ein Zelt zu errichten. Die Anderen folgten ihm lächelnd und konnten dann doch noch ein paar Stunden schlafen, bis die Sonne aufging, und die Großstadt Quez seine Tore öffnete...

    Tagelang wanderten die Gefährten durch die noch wilde und windgeformte Dünenlandschaft der weißen Wüste. Die Anzahl der Pausen verringerte sich von Tag zu Tag, doch leider geschieh das selbe auch mit dem Wasserspiegel in ihren Schläuchen und dem Vorrat an getrocknetem Fleisch und Früchten.
    Als jedoch der letzte Schluck Wasser getrunken und das letzte Fleisch gegessen war, ebbten die Dünen und vor ihnen ersteckte sich eine schütter gewachsene, von der Sonne gebackene Staubwüste. Hier und da standen Kateen und selten war auch eine Ansammlung von Bäumen ungewöhnlichen Aussehens zu finden.
    "Dort!" Veyl sprang urplötzlich nach vorn und zeigte mit einem Finger freudig strahlend in eine eben solche Ansammlung. Wer genauer hinsah, konnte zwei kleine Lehmhütten sehen. "Das sind nur ungefähr 2oo Meter!" rief er voller Aufregung. "Wir sind gerettet!" stönte Taon, der sich verkrampft auf einen Stock stützte. Er gewann an Geschwindigkeit, warf seinen Stock weg und begann schließlich zu laufen, so gut es eben noch ging. Takfar war skeptisch. Er hatte diese Häuser nie zuvor gesehn, dabei wandert er schon seit mehr als 20 Jahren durch die Wüste. Er blieb stehn und beobachtete, was nun passieren wird. Taon und Veyl rannten bereits voraus, doch hielt sich Shira überraschender weise noch zurück. Sie ging eher gemächlich.
    Wie erwartet waren die Hütten unbewohnt, doch fanden sie ein Gefäß mit Honig und einen ausgetrockneten Brunnen. Wer sollte hier siedeln wollen? Dieser Gedanke beschäftigte Takfar schon eine Weile. Doch fanden sie keinerlei Hinweise auf die möglichen Besitzer oder... besser gesagt Einwohner.
    Die Enttäuschung war groß, hatten sie sich doch wenigstens einen Krug kühles Wasser erhofft. Außer dem Honig, dem ein oder anderen überraschend scharfen Messern und einen Platz zum Schlafen haben sie nichts Brauchbares entdecken können. Sie verstauten ihr Gepäck in den runden Hütten und machten eine Pause. Es war früher Nachmittag. Veyl und Takfar beschlossen, sich draußen ein wenig umzusehn.
    "Kennst du dich hier noch aus?" wollte Veyl wissen. Takfar nickte stumm. "Doch habe ich diese Hütten noch nie gefunden beziehungsweise gesehn. Es ist selten, dass sich Leute einfach so eine Hütte bauen, an einem Ort der ihnen vielversprechend vorkommt und dann einfach verschwinden. Entweder hat der Platz ihnen nicht das gegeben, was sie wollten, oder sie sind wirklich einfach verschwunden." Veyl war überrascht, dass Takfar auf einmal so gesprächig war. Die Tage zuvor schwieg er wie ein Grab und nun plätschern ihm die Worte nur so aus dem Mund. Sie erreichten eine kleine Ebene, die grüner war als der Rest der Wüste. Kakteen standen hier zuhauf. Warum siedelt man nicht hier? Takfar ging zu einem Kaktus, der etwas abseits stand und schnitt ihm einen Arm ab. "Was machst du da?" Veyl sah ihn neugierig an. "Dieser Kaktus speichert Flüssigkeit über Monate hinweg. Sein Fleisch ist praktisch voll davon. Bei den Staubnormaden gelten sie als Delikatesse, doch will mir ihr Name nicht einfallen." Er steckte eines seiner Messer in den am Boden liegenden Arm des Kaktuses, schälte ihn mithilfe eines anderen Messers und biss herzhaft hinein. Ein süßer Geschmack breitete sich in seinem Mund aus während Die Flüssigkeit ihm das Kinn herunter lief. Er saugte an der faserigen Substanz um soviel Saft wie möglich zu erwischen.
    Veyl stand mit offenem Mund daneben. Das Wasser lief ihm im Mund zusammen. Er schnitt sich ebenfalls einen Kaktus ab und begann zu trinken.
    Als die Sonne unterging hatten sie die Taschen voller Kakteen. Sie lagen im spärrlichen Gras und schlossen die Augen.
    Ein knarrendes Geräusch lies sie hochschrecken. Es klang nach zertretenen Ästen und dem Aufwühlen von festem Boden. Beide setzten sich auf und wurden Zeuge eines fantastischen Schauspiels: Die Kakteen, die gerade noch in der Mitte der Ebene standen, waren lebendig geworden und trotteten nun in Richtung Osten. Weiter weg von den Hütten. Erstaunt schauten sie ihnen sitzend hinterher. Als das rascheln immer leiser wurde, schien auch das Gras zu dörren. Es trocknete ihnen unter ihren Füßen weg, und vorher unbewachsene Flächen wurden wie durch Zauberhand durch die Anwesenheit der Kakteen neu ergrünt. Veyl und Takfar schauten sich erschrocken an.
    "Nun verstehe ich" sagte Takfar, als sie wieder in Richtung der Hütten gingen.

    Die Reisegesellschaft warf indess ihr Gepäck in die Höhle und richtete sich ein. Ich mache ein Feuer, sagte Takfar und ging in richtung Höhleneingang. Er schichtete einige getrocknete Ästchen, die sich hier finden liesen, und ein paar der mitgebrachten Holzscheite aufeinander und zündete den Haufen an.
    Meint ihr, dass sie mitkommen wird? fragte Taon, der es sich gerade am Feuer gemütlich machte. Ich hoffe es. Ich denke sie wäre eine Bereicherung für uns, antwortete Veyl, der gerade in einer Tasche nach den getrockneten Feigen suchte. Sie scheint wohl schon viele Erfahrungen gesammtelt zu haben. Ohne weiteres ist es niht sonderlich einfach eine längere Zeit hier zu leben.
    Takfar nickte nur still und zog einige Streifen getrocknetes Fleisch aus seinem Rucksack.
    Die Sonne war intzwischen hinter den Dünen verschwuden und die eisige Kälte der Nacht nahm den Platz der sonstigen Hitze, und vom hellen Sternenhimmel grinste ein sichelförmiger Mond auf die Wüste herunter. In der Luft lag der trügerische Geruch von fernem Regen. Der Wind kam von Süden.
    Die Sonne des nächsten Morgens schlich sich von hinten über die Höhle an, was die Wüste vor ihnen in das gewohnte grelle Licht tauchte. Es war schon beinahe die zweite Stunde nach Sonnenaufgang als Taon als erster den Kopf aus seinem Nachtlager streckte. Das Feuer war aus. Lediglich die verbleibende Glut knisterte noch leise unter den verkohlten Holzstücken. Neben dem Feuer saß Shira in der Hocke und schaute Taon an, der sie erschrocken anstarrte. Nagut, Begann sie, ich werde mit euch kommen. Doch möchte ich mindestens fünf Gaji pro Tag und angemessene Verpflegung. Taon tippte Veyl auf die Schulter ohne die Augen von Shira abzuwenden. Schlielich war er der Grund für die Reise. Veyl schreckte hoch und schaute um sich. Shira wiederholte für den noch etwas verträumt dreinblickenden Veyl ihre Forderungen, was auf seinem Gesicht ein breites Grinsen entstehen lies. Ich wusste, dass du mitkommen würdest, sagte er mit einer Selbstzufriedenheit, die ihres gleichen suchte.
    Takfar erwachte nun auch, ging aus der Höhle und schaute in den blauen Himmel. Es dauerte nicht lange, da kam Tali angeflogen und setzte sich auf ihren Platz auf der Schulter. In ihrem Schnabel hielt sie eine kleine Schlange. Takfar nahm ihr die Schlange aus dem Schnabel, bedankte sich, und hing sie an das Holzgestell seines Rucksacks. Veyl fragt ihn sehr verwundert: Was machst du da? Takfar schaute ihn an, öffnete den Mund und holte Luft, doch Shira kam ihm zuvor: Das ist eine Mausotter. Getrocknet ist sie eine Delikatesse. Eine Normadengruppe, der ich mal begegnet bin, hatte beinahe alle Taschen voll damit. Das Gute an ihnen ist, man muss sie weder ausnehmen noch häuten. Die Knochen sollte man aber trotzdem übrig lassen. Takfar schaute sie erstaunt an, während Taon und Veyl vor Begeisterung grinsen mussten.
    Sie warteten, bis die große Mittagshitze vergangen war, packten ihre sieben Sachen und reisten weiter nach Süden.

    Sie liefen noch immer, als bereits der Abend anbrach. Den ganzen Tag lang schien eine, für Wüstenverhältnisse nicht sonderlich heiße Sonne auf die Gesellschaft, was die Nacht auch weniger kalt machen würde. Trotzallem brauchten sie einen Unterschlupf und, im Idealfall, auch ein Feuer. Takfar blieb kurz auf dem staubig-festen Boden stehn und blickte sich um: Im Norden Saonjem mit seinen großen Türmen und hohen Mauern. Im Westen war die Sonne im Begriff in das Sandmeer einzutauchen. Über ihnen strahlte ein heller Vollmond. Im Osten waren weit entfernt das lange Gebirge zu sehn, das große Festungen hielt, größtenteils von Zwergenfürsten. Im Süden erstreckte sich die gewaltige Wüste bis zum Horizont.
    Nach Quez ist es kein Katzensprung. Vor ihnen lag beinahe eine Woche Weg. Takfar lies seinen Blick nocheinmal über die Wüste vor seinen Füßen streifen. Die Wüste hat sich geändert.
    Ihm fiel eine schräge Steinformation auf, die eine kleine Höhle bildete. Er schätzte die Entfernung auf ungefähr 500 Meter ein. Zwar war die Höhle ein gutes Stück vom Weg entfernt, doch sollte das eine dankbare Bleibe sein. Er hob seinen Arm und zeigte auf die Steinformation. Da ist unser Nachtlager. Lies er lautstark von sich. Veyl und Taon schauten zu ihm und folgten mit ihren Blicken seinem Finger. Gut. Für heute sind wir wohl genug gelaufen. Rief Veyl, hörbar erleichtert und mit leichtem Scherz in der Stimme.
    Ein Falke landete auf Takfars Schulter, als dieser sich wieder in Bewegung setzen wollte. erfreut schaute er den stolzen Vogel an und streichelte ihm den Kopf. Grüß den Himmel, Tali. Takfar neigte grinsend den Kopf und folgte dann den zwei deutlich an Tempo zulegenden Mitreisenden in Richtung Höhle.

    Takfar antwortete nicht. Entlich einen Grund diesen Ort zu verlassen. Eigentlich hatte Takfar vor dem Stadthalter sprechen sollen. Etwas, was ihm noch nie untergekommen war. Doch nun kann ich die Stadt verlassen.
    Die beiden kamen am Marktz an und untersuchten die Marktstände am Rand. Ein Gestell aus vier Holzbalken hielt ein graues Leinentuch, unter dem ein Tisch die Waren feil hielt: Verschiedene Reissorten in großen Säcken war hier zu erwerben. Der Stand daneben bot Messer an und bot auch an, eigene zu schleifen. Takfar suchte aufgeregt ein Schild. "Nur 3,5 Gaji pro Messer!" Takfar verzog das Gesicht und ging weiter.
    Nach etwa einer halben Stunde hatten sie Dörrfleisch, getrocknete Früchte, getrocknete Erbsen und zwei Wasserschläuche erworben und in den Rucksäcken verstaut, als wie aus dem Nichts eine Hand aus der Menge nach einer der Taschen auf Veyls Rücken griff und sie wegriss. Verdammt. Takfar zögerte nicht lange, stieg schnell auf das Kreuz des Hirschmannes und warf sich in die Menge. Der Dieb machte sich schroff Bahn durch die Marktgesellschaft, die Takfar ebenfalls nutzte um ihn zu verfolgen. Er zog ein Messer mit sehr kleinem Griff aus seinem Gürtel. Der Dieb verlies den Markt in eine dunkle Gasse. Nun war Takfars Moment gekommen: Er folgte ihm in die Gasse, holte aus und warf treffsicher dem Dieb das Messer in den Waden. Dieser flog, vor Schmerzen schreiend, auf den staubigen Boden und lies die Tasche fallen. Takfar rannte zu der Tasche und hob sie auf, während er von dem tobenden Dieb angeschrien wurde. Takfar bügte sich hinunter, hielt das verwundete Bein fest und zog das Messer vorsichtig raus. Dies soll dir eine Lehre sein, du widerwertiges Übel.
    Der Schrei des Diebes lies die Wachen kommen. Takfar flüchtete wieder in Richtung Marktplatz. Veyl, der es intzwischen geschafft hatte der Menschenmasse zu entkommen, sah ihn verplüfft an. Takfar drückte ihm die Tasche in die Hand und zog ihn weiter Richtung Süden. Los, schnell!Veyl zögerte nicht lange und kam mit.

    Danke, doch ist der Weg hier raus bezahlung genug. Der Wirt schaute ihn sehr misstrauisch an.
    Takfar musste sich die Augen zusammenkneifen um die Karte besser lesen zu können. Ich kenne den Weg, doch ist er nicht gerade der sicherste. Takfar begrenzte mit zwei seiner Finger einen Teil des Weges und zeigte ihn Veyl. Dieser Teil wird von manchen Normaden der "Scharmützelpass" genannt, denn er führt durch ein tiefes Flussbett, an dessen Seiten eine Gruppe Straßenräuber ihr Unwesen treibt. Ich würde diesen Weg bevorzugen. Er strich mit seinem Finger einen anderen Weg um die Schlucht. Der Weg führt zwar durch losen Sand, doch gibt es dort keine Räuber und Kakteen, deren Fleisch sehr viel Wasser speichert. Nach einem Moment der Ruhe fragte er: Wann habt ihr vor zu gehn? Takfar lies das leere Glas los und legte seine Hände auf seine Oberschenkel. Neugierig sah er Veyl an.

    Es war früher Morgen als Takfar die Stadt Saonjem erreichte. Tali, die ihn wie immer beim Betreten einer Stadt verließ, zog Kreise über eine nahe Viehtränke, dessen gewohnte Besucher noch im Dunst der aufsteigenden Sonne auf dem grünen Oasenboden lagen und Löcher in die Luft starrten. Die strahlend rote Sonne im Osten lies den leichten Nebel über der Stadt zu einem Flammenmehr werden.
    "Zuerst einmal sollte ich eine Bleibe finden", schoss ihm durch den Kopf. Die Stadt befand sich noch im Erwachen, dennoch waren schon die ersten Händler und Gaukler auf dem Marktplatz. Nördlich des Marktplatzes fand er dann gleich eine Taverne, die auch Zimmer für zehn Gaji die Nacht anbot. Takfar kratzte die letzten Eisenmünzen zusammen, ungefähr 13 Gaji, zahlte für ein Zimmer, stellte seinen Tornister in eine Ecke des Zimmers und ging in den überraschend leeren Gastraum.
    "Was darfs sein, werter Herr?". Takfar drehte sich zum Wirt um und betrachtete ihn. Er hatte ein graues Leinenhemd an, zumindest vermutete er das, einen roten Fez mit speckigem Rand und ein schweißgebadetes Gesicht. Sein Gesicht wurde außerdem von einem breiten Schnauzer geziert. Takfar lief auf die Theke zu und setzte sich auf einen Hocker. Als er den Stuhl unter sich gerade gerückt hatte, deutete er auf eine Flasche mit doppeltem Bauch und einer grünen Flüssigkeit darin. Der Wirt folgte seinem Finger, drehte den Kopf wieder zu Takfar und sagte: "2 Gaji für die Flasche". Takfar nickte und warf zwei der Münzen auf das Tresen. Der Wirt schob das Geld in seine Hand und gab ihm die Flasche und ein kleines Glas.
    Die Flasche war zur Hälfte geleert, als er plötzlich angesprochen wurde. Er sah aus dem Fenster und bemerkte die mittagliche Sonne, die ein helles, weißes Licht durch die Straßen warf.
    Takfar setzte sein noch volles Glas ab und drehte sich langsam in die Richtung des Mannes, dessen Aussehen Takfar einen zweiten Blick abnötigte. Dennoch schwieg er vorerst, rückte seinen leichten Turban zurecht und nickte dem Hirschmenschen zu. Takfar griff zielsicher nach seinem Glas und verleibte sich dessen Inhalt ein. Nachdem er sich kurz geschüttelt hatte wandte er sich wieder dem Fremden zu. Mit tiefer, rollender Stimme fragte er ihn "Und wer seid ihr?"