*Glaubt an Liebe* *Glaubt nicht ans Verliebtsein*
Ich habe nach einigen ... unangenehmen Erfahrungen beschlossen, mich nicht mehr, oder höchstens kontrolliert, zu verlieben. Was meine ich damit? Ich zitiere mal Wiki:
Zitat von Wikipedia
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Éros – bezeichnet die sinnlich-erotische Liebe, das Begehren des geliebten Objekts, den Wunsch nach Geliebt-Werden, die Leidenschaft;
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Philía – bezeichnet die Freundesliebe, Liebe auf Gegenseitigkeit, die gegenseitige Anerkennung und das gegenseitige Verstehen;
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Agápe – bezeichnet die selbstlose und fördernde Liebe, auch die Nächstenliebe und die Feindesliebe, die das Wohl des Anderen im Blick hat.
Klingt biblisch - ist es auch . Bemerke, dass in keinem der Punkte von "Verliebsein" die Rede ist. Verliebt zu sein ist meines Erachtens dumm. Rosarote Brille, idiotisches Verhalten, verleugnendes, verschönerndes Weltbild, wilde Flattergefühle. Verliebtsein trachtet danach, erfüllt zu werden. Man will haben. Klingt böse, ja. Es ist aber erwiesen, dass das Verliebtheitsgefühl nach rund 90 Tagen abflaut. Bravo jedem, der dem jetzt nachgab und sich Halsüberkopf in ne Beziehung stürzte, weil die Gefühle ach so real und wahr waren und Schicksal und blablabla. Und plötzlich realisiert, dass die Rosa Brille net ewig anhält und das Gegenüber nicht ganz so toll ist, wie die Schmetterlingsrealität einem das glauben machte.
Es KANN funktionieren. Wenn man es schafft, in eine Agape-Liebe zu wechseln. Doch dies entspricht nicht mehr der Gesellschaftlichen Norm. Diese besagt schlichtwegs: Nimm, was du kriegen kannst.
Es kann recht schwierig sein, aber es ist möglich, sich GEGEN ein Verlieben zu entscheiden- ich bin lebender Beweis Man muss achtgeben auf seine Gedanken und seehr streng mit sich sein, aber es kann klappen.
Es ist eine Entscheidung.
Womit wir bei meiner Hauptaussage wären: Liebe ist eine Entscheidung. Liebe ist ein fettes und immer wieder zu wiederholendes "Trotzdem". Ein Kampf und harte Arbeit. Jeder, der verheiratet oder in einer längerfristigen Beziehung ist, kann mir das bestätigen.
Friede Freude Eierkuchen ist da nix.
Man kann nun nicht mit Schmetterlingen im Bauch in ne Beziehung gehen und darauf vertrauen, dass dieses nette Gefühl alle Probleme in Luft auflösen kann.
Um meine Mam zu zitieren: Es gibt nicht den richtigen. Sie alle sind Menschen voller Fehler und Makel und Angewohnheiten, die dich in den Wahnsinn treiben.
Entscheidest du dich nun, ihn/sie TROTZDEM zu Lieben? Ganz sachlich da zu stehen und zu sagen: "Auch wenn er/sie (manchmal) ein kompletter Trottel ist- er/sie ist mein Mann/meine Frau und ich werde ihn/sie lieben, egal, wie schwer mir das grade fällt?"
Glückwunsch, deine Ehe kann ewig halten.
Das Problem ist nur der Wertezerfall, der schlicht Tatsache ist. Man wünscht sich, geliebt zu werden, man wünscht sich Treue, man wünscht sich Zuneigung, Angenommensein. Aber sobald Schwierigkeiten auftauchen, heisst es "War wohl nicht der richtige", und man trennt sich, um sich erneut erfüllen zu lassen, zu nehmen was geht.
Ach, wie frei wir heute sind Scheidungen kein Gesellschaftliches Problem mehr, Konkubinate der Normalfall, jeder darf mit jedem, wann und wie er will. Wir schaffen uns selber Grenzen ab, die uns nicht einschränkten, sondern schützen. Ich habs am eigenen Leib erfahren, nichts, was ich wiederholen will und werde. Die Folgen war das Überschreiten dieser Grenzen nicht wert.
Ich plädiere also für Agape-Liebe. Die Entscheidung zur Selbstlosigkeit, Nächstenliebe, zum Wohle des anderen. Und ja, ich glaube fest an diese Liebe.