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Zitat von Kisa
stellte Leníra fest mit gerunzelter Stirn fest und versuchte dabei die Geräusche, welche von den Minen hinüber drangen, zu ignorieren.
Ich hab nochmal alles gelesen, weil ich nach einem Monat einfach raus war. Was mir aber den Vorteil veschafft hat, dass ich alles zusammenhängend nochmal gelesen habe und mir ein paar Kleinigkeiten aufgefallen sind. Sind aber echt Kleinigkeiten.
1. Der Diebstahl auf dem Markt!
Als Assassine sollte Sila schon besser ausgebildet sein, vor allem, da man sie mit dem Königsmord betraut hat - Storymäßig fand ich es natürlich gut und amüsant. Trotzdem musst du aufpassen, dass diese Char. nicht allzu "unfähig" rüberkommt. Du hast mir am Anfang erzählt, du wolltest einen anderen Frauenchar. mal erschaffen. Düsterer, neutral, weder gut noch böse, taff - ich muss aber gestehen, bisher war das nicht, was ich mir darunter vorgestellt hatte. Sie ist recht "normal - gut". Fürchtet sich vor dem Wald, Diebstähle gehen schief, sie kneift unter dem Wagen "ängstlich" die Augen zu ... Wie verhält sie sich dann in der Ausbildung?! Da hätte ich jemand anderes beauftragt Oo
Ich finde, so erlese ich es, versuchst du Sila, trotz der Position der Mörderin, zwanghaft sympathisch zu machen, auch weil urplötzlich der König, den sie töten soll, unsympathisch ist, was zuvor nie dargestellt worden ist, wegen seiner Frauen Geschichten/Trunkenbold. Das suggeriert uns. "Ah, sie macht ja eigentlich nix böses, der ist ja ein Arsch/Tyrann - ab mit dem Kopf" Darum sollte es aber nicht gehen. Sie ist ein Assassine. Sie darf ruhig düsterer sein und der König von mir aus rechtschaffen. Das hätte ich auch viel "interessanter" gefunden", weil es Sila, wenn sie iwann vielleicht ihr Assassinendasein hinterfragt, mehr Tiefe verleihen könnte, wenn sie jemand "Gutes" umgebracht hatte, anstatt so einen Windhund. Das war mir zu sehr "Dienst an der Menschheit".
Da bin ich doch eher ein Fan von Zerwürfnissen. Anstatt der Mätresseneingang, hätte es auch ein Dienstboteneingang sein können.
Und ja, der Mord ging sehr schnell. Da hätte ich mir schon etwas Röcheln, Todeskampf gewünscht, denn so schnell stirbt es sich nicht, vor allem nicht lautlos. Muss nicht hörbar für Wachen sein, aber Sila hätte da schon etwas mehr mitmachen dürfen, als ins Zimmer gehen - töten - Ende.
2.Ständige Wiederholungen
Ich weiß nicht, wie oft Sila ihre Vorräte aufgefrischt hat, aber es las sich gefühlt hundert mal
Du wiederholst oft Textpassagen mehrfach untereinander und wiederholst dann noch mal, was du bereits drei Absätze oben geschrieben hast. Damit dreht sich der Text ein paar Mal im Kreis, ehe es weitergeht. Auch bei den Sklaven.
3.Häufige Umgangssprache.
Ich weiß nicht mehr genau wo, aber als Sila gegen das männliche Tier kämpft, steht häufiger "Vieh" da, oder "Viecher"
In einem Dialog find ich diese Wortwahl nicht schlimm, sogar passend, aber im Erzählerteil iwie unpassend.
Was mir gut gefällt, du hast viele unterschiedliche Chars mittlerweile eingebaut und versuchst sie zu formen. Die Geschichte entwickelt sich sehr gut und wirkt schon recht "episch", womit du es aber immer etwas drückst sind Spitznamen. Du hast ein mittelalterliches Setting. Selbst ich, die im Humor angesiedelt ist, verwende keine Namenkürzel oder Verniedlichungen. Das liest sich arg "neumodig" "unepisch"
Als der Prinz aufgetaucht ist und er plötzlich "Cad" genannt wurde, musste ich grinsen, denn keine Hoheit würde abgekürzt werden oder seine Schwester als "Schwesterchen" bezeichnen. Vielleicht war es auch das, was bemägelt wurde, als man "Cad" als kindisch empfand, wobei diese Darstellung von dir nicht beabsichtigt wurde.
Mach dir bewusst, wie er sich ausdrückt. Die Dialoge stellen Charakter genauso dar, wie es Erzählungen tun.
4.Ausgefranzte Wunde
Die Erklärung ist eigentlich gut. Nur meist franzt eine Wunde, selbst mit stumpferer Klinge, nicht aus. Ein Schnitt ist ein Schnitt. Die Wunde kann ab der Hälfte aufgerissen sein, wenn das Schwert oder der Dolch nicht scharf genug ist, aber ausfranzen tut eine Wunde eigentlich nur bei zackiger Klinge, wie ein Sägeschwert oder so, denn wer läuft im Mittelalter mitm stumpfen Käsemesser durch die Gegend?!
Auch kommt mir die Waldläuferin zu schnell drauf. Sie könnte eine Vermutung anstellen "Es könnte eine Assassinenklinge gewesen sein, weil .... (glatter, präziser Schnitt) - sofort tödlich". Dennoch ist sie da zu sicher.
5.Medizinische Begriffe.
Du erzählst von einer Zeit, in der es, so denke ich mir das, sicherlich kein medizinisches Fachwissen gibt.
Achte darauf, dass Adrenalin nicht zu häufig durch die Adern rauscht, denn der Erzähler muss von solch einem medizinischen Wissen verfügen, um davon erzählen zu können.
6.Hinterlist und Authensität
Assassinen, wie wir schon mal drüber geredet haben, sind Künstler des Todes. Sie machen Mord zur Kunst und ihre Messerhiebe sind wie Pinselstriche, die ihr Können untermalen.
Bei den geschilderten Assassinen habe ich das Gefühl, alle sind so, nur Sila nicht.
Wenn ich einen Auftragsmord habe, dann renn ich doch nicht die ganze Zeit mitm Kapuzenumhang durch die Gegend. Vor allem, wenn ich keinen Verdacht erregen will. Sila hat einen immensen Vorteil. Du schilderst so schön, dass alle von einem Mann ausgehen, was ich klasse fand, nutzt Silas Geschlecht aber nicht zu ihrem Vorteil. Bezeihungsweise, der Char. nutzt das nicht zu ihrem Vorteil. Sie könnte sich ein Kleid anziehen, sich als Dienstbotin verkleiden, als Mätresse, sich tarnen und Hinterlist zeigen, der Mord an sich ist aber sehr plumb.
Im Grunde unterschiedet sich Sila nicht im Geringsten von jeder anderen bewaffneten Frau, das finde ich schade. Da hätte man auch jeden Laien schicken oder ne Wache bestechen können. Wenn der König schon ein Trunkenbold ist, dann hätte man auch Gift verwenden können, immerhin hast du ein Fest erwähnt. Ein Assassine sollte die Schwächen seines Gegenübers nutzen, egal wie dargestellt.
Da hätte sich Sila hinschleichen, den Weinträger ablenken, den Krug vergiften können und hätte kurz beobachtet, ob der König trinkt und dann abzischen, so wäre auch der Weinträger in Verdacht geraten und das hätte der Assassinin Zeit verschafft. Andere Opfer sind Kollateralschäden, lenken auch vom "eigentlichen" Ziel ab. Spiele etwas mehr mit deiner Geschichte, mach es dir nicht zu leicht.