Hallo zusammen. Es geht endlich weiter. Ich hoffe mal, dass euch dieser Teil gefallen wird und der Retter von Sila vielleicht für den einen oder anderen doch noch eine kleine Überraschung ist. Ich bin mal gespannt was ihr dazu zusagen habt, aber keine Angst, ich musste einen Break zwischendrin machen, denn anderenfalls wäre der Teil zu lang geworden. im nächsten abschnitt geht das dann weiter.
Aber jetzt erst einmal viel Spaß beim lesen!
„Wie sollen wir mit ihr verfahren, Eure Majestät?“, wandte sich Aren fragend an die hochnäsige Adelige, während er sich von Sila nicht aus dem Gleichgewicht bringen ließ und den Druck auf ihren Rücken mit dem Knie nur noch verstärkte. Die Assassinin entlockte dies ein Zischen, welches von ihren Schmerzen kündete, die sie auf Grund des Drucks auf ihren Brustkorb hatte, da dieser auf den harten unnachgiebigen Marmorboden des Thronsaals gedrückt wurde.
Die Königin musterte Sila noch einmal eingehend und machte dann eine rasche Bewegung mit der Hand. „Richtet sie hin, wenn die Sonne ihren Zenit erreicht hat und macht davon ein Spektakel für das Volk. Die können ein wenig Unterhaltung gut gebrauchen“, verkündete die Monarchin und entließ Sila ebenso wie den Gardisten, da sie sich schon wieder an eine der Hofdamen wandte, die mit herablassender Miene Sila abwertenden betrachtete.
Aren riss die junge Assassinin auf die Beine, wobei er mehr als grob zu Werke ging, als plötzlich die Türen zum Thronsaal mit viel Schwung von einer kleinen, blonden Frau in schillernder Kleidung aufgerissen wurde. Die riesigen Holztüren krachten mit einem lauten Knall gegen die grauen steinernen Mauern des Thronsaals. Jeder der im Saal war, zuckte bei diesem Geräusch zusammen und richtete seinen Blick auf die merkwürdig aussehende Frau, welche ungehindert von den anwesenden Gardisten bis zu dem Podest vordringen konnte auf dem die mittlerweile panische Königin saß und Befehle durch den Raum brüllte, damit die fremde Frau aufgehalten wurde. Die Lautstärke der Stimme der Monarchin überraschte Sila ein wenig. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass diese so rüde brüllen, fluchen und schimpfen konnte. Ganz und gar nicht Damenhaft, wenn man sie fragte.
Doch jeder Versuch der Gardisten scheiterte daran, die Fremde aufzuhalten. Sie hielt erst an, als sie neben der jungen Assassinin stand und ihr mit einem warmen Lächeln auf den Lippen entgegen blickte, welches sich auch in ihren amethystfarbenen Augen abzeichnete.
„Hab keine Angst“, raunte die Blondine der Assassinin zu und hatte damit die Gefühlslage der jungen Frau sofort erfasst mit einem einzigen Blick. Denn seitdem Urteil der Königin zitterte Sila unaufhörlich und setzte alles daran das niemand ihr die Angst, welche sie empfand, ansehen konnte. Schließlich galten Assassinen als furchtlos nur war sie das eben nicht. Sie hatte genauso Angst wie alle anderen Menschen auch, was letztendlich nur wieder ein Beweis dafür war, dass sie sich als Assassinen nicht eignete. Das hatte sie schon oft gedacht, aber niemals war es ihr so bewusst geworden wie in diesem Moment. Sie hätte die Assassinen-Burg damals verlassen sollen, als sie es noch konnte.
„Was gedenkt Ihr mit dieser jungen Frau zu tun, Zarbía?“, wandte sich die Unbekannte fragend an die Königin, welche sich langsam wieder zu beruhigen schien und die andere Frau mit finsteren Blick in Augenschein nahm.
„Wer seid Ihr?“, verlangte die Monarchin zu erfahren, wobei sie sich aufplusterte wie ein brünstiger Vogel.
„Man nennt mich Eseren, Eure Majestät“, wandte sich die Blondine an die grauhaarige Frau, deren Haare mit leichten blonden Strähnen durchzogen waren. „Ihr habt meine Frage nicht beantwortet“, wies Eseren die Königin mit knappen Worten zurecht.
„Ich bin auch nicht dazu gezwungen Fragen von dahergelaufenen Leuten zu beantworten“, fauchte die Königin zurück, hob dann das Kinn und blickte Eseren herablassend an. „Aber wenn Ihr es genau wissen wollt, ich habe den Befehl dazu gegeben diese Frau auf dem Marktplatz hinrichten zu lassen.“
Eserens Blick verfinstere sich bei den Worten der Königin, aber sie blieb stumm und starrte nur hinauf zur Monarchin.
Der Blick, den die fremde Frau der Königin zu warf, fasste diese als Aufforderung auf, über diese herzufallen. „Was mich viel mehr interessieren würde, ist, wie Ihr es wagen könnt in mein Schloss einfach so einzudringen. Hier zu erscheinen und penetrante Fragen zu stellen, die Euch absolut nichts angehen?“
Eseren blieb erstaunlich ruhig, was Sila in dieser Situation definitiv nicht gelungen wäre. „Ich bin die Botin des Schicksals und zur Rettung dieser jungen Frau gekommen“, verkündete Eseren mit gebieterischer Stimme und machte eine ausladende Bewegung mit der Hand, die über Silas Körper glitt.
Ist die vollkommen verrückt geworden? Weiß sie eigentlich wie bescheuert sich das an hört? Ganz zu schweigen davon, dass ihr das ohnehin niemand glauben wird!
Zarbía blickte mit erhobener Augenbraue skeptisch an. „Und was will mir die sogenannte ‚Botin des Schicksals‘ ausrichten?“, fragte sie, wobei ihre Stimme vor Herablassung nur so triefte.