Beiträge von Rael im Thema „Der Tod eines Charakters“

    Hast du aktuell in einer Geschichte wieder mit diesem Thema/Problem zu tun?

    Ich weiß grad nicht, ob ich lachen oder lachen soll :D
    Mein Kommi ist ja schon ne Weile her. Damals habe ich mich das erste Mal so richtig mit der Thematik auseinander sezen müssen. Heute würden die meisten mich wohl eher als "Massenmörder" bezeichnen^^
    Also ja, ich habe mit dieser Thematik zu tun^^

    Beruhigend, dass es nicht nur mir so geht :) Es ist auch wirklich nicht einfach...


    Ich weiß auch nicht. Wenn ich solche Szenen in Filmen sehe, frage ich mich immer, wann er denn endlich stirbt damit das Grauen ein Ende findet. Allerdings kann ich es in Büchern mittlerweile nachvollziehen. In dem Moment fallen einem tausend Sachen ein, die der Charakter noch sagen und machen könnte. Wahrscheinlich wie im richtigen Leben, wenn man dem Tod ins Auge blickt, und man sich fragt, was man noch alles hätte tun können in seinem Dasein.

    Ja. Nur was mich bei solchen Szenen extrem stört ist, wenn ein Statist vom gleichen Gift, der gleichen Höhe gefallen wäre, oder den gleichen Schwerthieb kassiert hätte. Dann schwupps tot.
    Ganz unglaubwürdig wird es, wenn das sogar kurz vorher noch gezeigt wird. "Es ist das tödlichst Gift der Welt, und man stirbt in 10sekunden", aber er darf noch 10minuten reden... - okay...^^

    Bei der Robin Hood Serie, wars sogar noch schlimmer. Da liegt das Weib auf dem Boden. Das Schwert steckt noch in ihrem Bauch. und die reden erstmal 5minuten und beschließen dann wir heiraten jetzt noch, bevor du stirbst. - jesus... so ein blödsinn..

    Schlimmer, als diese Szenen, der redet noch drei Kapitel über sein Leben und alles, obwohl ihm der Kopf vom Körper rasiert wurde, finde ich eigentlich, wenn der Charakter stirbt und dann durch mysteriöse Umstände wieder auftaucht.

    Da sprichst du einen guten Punkt an. Das stört mich auch tierisch. Ich sehe das genau wie du. Tot ist tot. Ende Punkt fertig.

    Hi zusammen,

    ich habe noch keinen Thread mit diesem Thema gefunden, falls es ihn doch schon gibt . sry

    Ich würde gerne mal dieses eigentlich etwas ernstere Thema diskutieren. In meiner Geschichte muss ich mich mit dieser Frage dauernd beschäftigen, deswegen würde mich mal eure Meinung zu diesem Thema interessieren.

    Ich habe in meinem Storybook das Schicksal jedes einzelnen Charakters festgelegt, weiß also ganz genau, ob der überleben wird oder irgendwann wegkippt. Jeder einzelne Tod hat seinen speziellen Grund, ich sehe hier den Fortschritt der Handlung im Vordergrund und die realistischen Reaktionen der anderen Charaktere. Da bleibt halt was auf der Strecke, vor allem, wenn man ein set up hat, wie in meiner Welt. Wie gesagt, es muss Sinn machen oder auch mal nur andere Charaktere durch diesen Tod zu Handlungen motivieren, sonst nichts.
    Anfangs war das ziemlich emotionslos. Ich habe die Charaktere die sterben werden, einfach mit nem X in meiner Exceltabelle markiert - Das war der einfache Part.

    Dann kam ich zu dem Punkt, als ich die erste dieser Szenen schreiben musste. Als sie fertig war, fielen mir plötzlich x Gründe ein, warum dieser Charakter genau jetzt nicht sterben sollte. Er könnte ja noch dies machen, noch jenes, oder ich schreibe da noch ne Kurve rein... bla bla....
    Anfangs war es halt nur ein Name in einer Tabelle, aber er hatte sich entwickelt. Er hatte eine Lebensgeschichte, die ich jedem beim Bierabend erklären könnte, als wäre das mein bester Freund seit Jahren. Irgendwie habe ich da gemerkt, das die kleinen Scheisser einen doch ganz schön ans Herz wachsen können.... Vor allem die Todgeglaubten.
    Ich habe mich für die Story und gegen den Charakter entschieden und so werde ich das auch weiter handhaben, aber ich habe wirklich unterschätzt wie schwer das ist. (das ist btw kein Spoiler, für die die meine Geschichte verfolgen. Der, von dem hier spreche, ist bereits tod. Name habe ich bewusst nicht geschrieben, ich denke ihr wissts schon.)

    Ich glaube, wenn man eine realistische Geschichte erzählen will, in der alles passt, dann sterben Leute halt. Den Schleier der Unverwundbarkeit, finde ich auf wichtigen Charakteren, die irgendwie jede Situation überleben auf Dauer irgendwie langweilig. Aber ich glaube, man kann sich manchmal gar nicht immer davor schützen. Ich glaube ich krieg das auch nicht immer wirklich hin. Naja, ist ja noch kein Meister vom Himmel gefallen :)


    Wie macht ihr das? Lasst ihr überhaupt Hauptcharaktere oder wichtige Nebencharaktere sterben. Ist das schwer für euch? Oder sucht ihr eher wege drum herum, damit es erst gar nicht zu diesen Situationen kommt? Würde es euch schwer fallen, den Tod eines Charakters zu schreiben? Oder seht ihr das eher nüchtern.

    Lasst ihr wichtigere Charaktere auch langsamer sterben? So wie im Film, wenn der noch 3 minuten redet, bevor er stirbt. Darüber musste ich eigentlich immer lachen, aber wenn man dann mal so ne Szene schreibt, dann merkt man, dass der wirklich noch was zu sagen hat - verdammt XD