Beiträge von Katharina im Thema „Kommasetzung“

    Es gibt allerdings Sätze, wo ein Komma vor dem "und" den Satz besser strukturieren kann und dann würde ich empfehlen auch eines zu setzen. Bei gleichwertigen aneinandergereihten Sätzen ist ein Komma unnötig und sogar störend:

    Der Himmel ist blau und die Wolken sind weiß. (kein Komma)


    Da wir nach einem "und" allerdings erwarten, dass etwas gleichwertiges kommt, kann es verwirrend sein, wenn dem dann nicht so ist, z.B. in folgendem Satz (den hab ich gerade eben als Covertext für einen unserer Filme geschrieben, daher muss er jetzt als Beispiel herhalten):

    Zur Tag-und-Nacht-Gleiche sind die Grenzen zu anderen Welten dünner als sonst, und während Morgennebel über dem Land liegen, treiben deren Bewohner ihren Schabernack.

    Zwei Sätze (1. Zur Tag-und-Nacht-Gleiche sind..., 2. Während Morgennebel...), dazwischen ein Komma vor dem verbindenen "und". Der Grund ist der, dass man ohne das Komma den letzten Teil des Satzes noch im Kopf hat, also "die Grenzen zu anderen Welten [sind] dünner als sonst" und durch die Verbindung mit "und" vielleicht erwarten würde, dass sich das folgende eben auch auf diese Grenzen bezieht. Man kann ja problemlos sagen "Zur Tag-und-Nachgleiche sind die Grenzen zu anderen Welten dünner als sonst und verwischen leicht", dann würde das "und" weiter diese Grenzen beschreiben. Das Komma hier macht deutlich, dass es sich um einen neuen Sachverhalt handelt. Hoffe, es ist verständlich, was ich meine. :)