Beiträge von Jennagon im Thema „Kommasetzung“

    Du hast mich, glaub ich, falsch verstanden. Wenn es Sinn macht oder der Sinn für gewisse Wortspiele ersichtlich ist, kann man das auch in seinen Geschichten machen. Wenn ein mittelalterlicher Text vorkommt, ihn so im Buch verfassen. Es gibt auch den Fall Albtraum/Alptraum, bei dem einige Autoren sich gegen die Schreibweise Alb entscheiden. Wortschöpfungen sind auch legitim, genauso wie Eigeninterpretationen. Aber darum gehts bei der allgemeingültigen Zeichensetzung nicht. Das ist eine komplett andere Baustelle. Ich sehe auch keinen Sinn dahinter, das Kommata bei der Art des Sprechens als Begleitsatz wegzulassen. Denn dann kann ich auch schreiben: "Das irritiert mich!" Seine Stimme klang genervt.

    Anstatt: "Das irritiert mich!", stieß er genervt aus.

    In "normalen" Texten sollte man sich an die korrekte Zeichensetzung halten, vor allem, wenn keine Ausnahmeregeln bekannt sind. :pardon:

    Wenn man etwas altmodisch machen will, sollte man das nur da machen, wenn im Kontext klar ist, dass das Absicht ist. Zum Beispiel für Flyer bei einem mittelalterlichen Spektakel oder so. Wer Bücher wie im letzten oder vorletzten Jahrhundert oder gar davor, kann das ebenso privat machen (oder um zu zeigen, wie das mal aussah), aber für Veröffentlichungen ist es eben nicht ratsam. :rofl: Die Kommata nach dem Dialog bei Nebensätzen sind allerdings schon lange ein Muss. Aber wie in jedem Buch, schleichen sich auch mal hin und wieder Fehler ein. ^^

    Das dürfte vielleicht interessant sein.

    ZEICHENSETZUNG (Geschichte)

    Ich schließe mich Tariq an. Es ist schlichtweg nicht richtig.

    Zitat

    Bei Quo vadis findet ein Zwiegespräch zwischen Petronius und Vinicius statt. Ohne sagte, fragte lassen sich Dialoge flotter lesen. Der knappe und schnelle Wortwechsel ist der Szene durchaus angemessen. Lygia, die Geliebte von Vinicius, wurde als Christin ins Gefängnis gebracht und man muss schnell handeln.Auch hier findet sich erneut der Fall von einem Fragezeichen ohne Komma, was so nicht korrekt ist.

    Zitat

    »Ist er alt geworden?« fragte William zögernd.

    Korrekt laut Duden ist.

    »Ist er alt geworden?«, fragte William zögernd.

    Diese Details bei Dialogen in Romanen wirken auf den ersten Blick verwirrend, doch Du solltest dich schnell an die korrekte Zeichensetzung gewöhnen. Hast Du Zweifel, schaue Dir Beispiele von veröffentlichten Büchern an.

    Es wird in mehreren Artikel als fehlerhafter Dialog angesehen, da die Regel unserer Rechtschreibung klar ein Komma vorgeben, wenn die Art des Sprechens als Nebensatz folgt. ^^ Es ist ein Einschub im Grunde und keine Sprechpause. :pardon:

    Sorry für den Klugscheissermodus, aber ist es nicht eher so, dass es nur Regeln sind, die manche eben bereits so verinnerlicht haben, dass sie "es im Gefühl" haben? Dass die Regeln nicht phonetischer oder logischer Natur sind, sondern mehr oder weniger beliebig irgendwann einmal festgelegt und im Laufe der Zeit verändert wurden (und werden), macht es natürlich nicht einfacher, diese zu lernen und zu verinnerlichen. Ausnahmen und optionale Anwendungen der Regeln kommen dann natürlich auch noch dazu. Und, zumindest im Falle der Kommasetzung, gibt es auch noch andere Zeichen, die teilweise einen ganz ähnliche Zweck erfüllen könnten, wie etwa der Gedankenstrich.

    Genau das habe ich im Grunde gemeint.

    Oft ist es Gefühlssache, aber es gibt eben auch Regeln.

    Manchmal täuscht das Gefühl aber oder man ist sich nicht sicher und dann kann jeder bestimmte Fälle nachschlagen, für die es bestimmte Regeln gibt. Gerade bei diesen Kann-Kommata kommt noch der eigene Typus hinzu. Es gibt Autoren, die alle möglichen Kommata einsetzen - egal wo - und welche, die meinen, dass keine hin müssen, da der Satz auch so verständlich ist. :pardon:
    Zum Verinnerlichen gehört aber das Verinnerlichen der Regel, die dann ins Gefühl übergehen. Aber zu sagen, dass jede Sprechpause ein Komma ist, ist aber falsch. Zur Kontrolle, ob richtig oder falsch, kann jeder dann auf die Regeln zurückgreifen. ^^

    Ja! Das ist mir auch schon aufgefallen. Aber dient das Komma als "Sprechpause" oder nicht.

    Es kann einen Hinweis drauf geben, aber immer trifft das nicht zu. Also, dass ein Komma eine Sprechpause ist, denn dazu ist viel zu sehr die Art des Sprechens eines Menschens abhängig. Es gibt immerhin so etwas wie Infinitivgruppen, wo Kommata gesetzt werden, man aber nicht zwangsläufig eine Sprechpause macht. Diese Nebensätze können in Kommata gesetzt werden, aber müssen oft auch nicht zwangsweise - wenn sie einen Bezug auf ein Verb haben. Da geht es dann um die Deutlichkeit des Satzes. Kommata setzen muss man, wenn Sätze von einem Substantiv bzw. Nomen abhängig sind oder kann man wenn sie zu lang sind - am Ende eines Satzes stehen.

    Sein Verlangen, eine Pause zu machen, wurde immer größer. <-- Bezug auf ein Substantiv/Nomen
    Er entschied sich, eine lange Pause und ein Nickerchen zu machen. <--- langer Nebensatz, Komma sinnvoll.
    Ein langes Nickerchen einzulegen, beschloss er heute. <--- Satzgliederung, Nebensatz am Ende.


    Du merkst sicherlich, dass du nicht bei jedem Kommata eine deutliche Sprechpause einlegen würdest - aber Kommata hingehören. Oft ist es Gefühlssache, aber es gibt eben auch Regeln. ;)
    Hinzukommen noch die Relativsätze mit der/die/das oder Präpositionen an den/vor dem/auf dem und und und ...

    LG
    Jenna