Beiträge von Nothing im Thema „Ein bunter Haufen“

    Sein Schatten tanzte wild umher, umgeben von züngelnden Flammen in orangenen Farben. Jene verkündeten zischend und knisternd eine unheilvolle Zukunft in der Edgar zum zweiten mal alles verlieren würde was ihm wichtig war. Seinen Bruder, sein Dorf, die Grafschaft und seine Lisa.

    Ed öffnete die Augen. Er hatte sich die ganze Zeit über am Ende der Karawane aufgehalten und war, als sie sich zur Ruhe begab und ein Lager aufgeschlagen hatte. In eines der Zelte gegangen um sich etwas auszuruhen. Doch alles was er bekam waren Flammen gewesen, die in seinen Träumen alles verzehrten. Er hätte darum bitten können bei den Ausarbeitungen der Schlachtpläne beizuwohnen, aber wieso sollte er jemanden unterstützen der Magier gegen Menschen kämpfen ließ. In der kommenden Schlacht, wann sie auch kommen möge würde auch er mit den Magiern kämpfen, aber nur um das Mädchen zu Schützen. Jeder der sich ihr nähern würde, würde seinen Zorn auf sich ziehen. Niemals wieder wollte er das Bild eines toten Kindes vor seinen Augen sehen.
    Plötzlich wurde es laut in der nähe seines Zeltes. Zuerst wollte er es ignorieren, doch dann hörte er die Ursache des lautstarken Unterhaltung. Sie wollten Adahna auf das Schlachtfeld schicken. Langsam erhob Edgar sich und ging aus seinem Zelt heraus. Er erblickte sofort Matt, der sich im Griff zweier Soldaten befand. Ihm Gegenüber stand ein hochrangiger Soldat. Schnellen Schrittes ging er unbeirrt auf das Szenario zu. Als er hinter Matt stand, legte er seine Hände um seinen Hals, noch waren sie locker. „Niemals werde ich es dulden das ein Hex sich gegen jemand anderen erhebt, denn sie sind niedrige Wesen die nur getrieben werden von blindem Hass und Zorn. Solche Wesen muss man ausrotten und von der Welt tilgen. Doch...“, er legte seine Hände nun auf Matts Schultern und sprach weiter, „... du bist nicht so wie ein Hex. Du stellst dich gegen verpestetes Gedankengut und zeigst mehr Courage als die Soldaten die sich deinem Weg versperren.“
    Er löste sich von Matt und ging an ihm vorbei. Der General schien Angst zu haben, da er zwei Schritte zurückstolperte. Als Ed direkt vor ihm stand, sprach er, „Wisse, wenn du jemals wieder einen solchen Gedanken laut aussprichst werde ich nicht so gnädig sein dein Leben zu verschonen. Kinder haben nichts auf einem Schlachtfeld verloren. Ihre Leben sind zu kostbar um sie zu verlieren und es bringt uns nichts außer Schmerz und Trauer.“
    Er wandte sich um und ging zu Lohra und Rodrick. Ihn ignorierte er vollkommen. Er war ihm schlichtweg egal. „Lohra ich bitte euch das ihr Adahna weiterhin beschützen mögt. Sie vertraut euch und so werde ich auch mein vertrauen in euch legen. So wie ich die Grafschaft Gothenberg, meine Heimat schützte, so werde ich auch euch vor allem bösen schützen. In den kommenden Schlachten werde ich an eurer Seite stehen, sofern ihr neben Adahna steht, doch daran hege ich keine Zweifel.“

    Nachdem Ed unsanft aus seiner Zelle geschleift wurde hatte man ihn in einen Raum gebracht wo auch der Rest seiner Gefährten war. Was er dort gehört hatte hörte sich nach den immer wiederkehrenden Floskeln von Gut und Böse an. Unrecht und Recht. Diese Worte aus dem Mund einer Hex oder einer Magierin hatten generell keine Bedeutung. Sich mit ihnen zu Verbünden würde die Gruppe und für welchen König auch immer sie hier kämpften klar zu den Bösen machen. Jedoch hatte Ed bereits gesehen das auch andere Menschen sich mit Hex verbündet hatten. Diese Welt war verwirrend. Alles schien auf dem Kopf zu stehen. Gut und Böse waren hier nicht so klar voneinander trennbar wie in seiner Heimat. Klar gab es dort auch Grauzonen, wenn es um Streitereien oder Kriegen einzelner Adliger ging, aber das Böse waren immer schon die Hex und die Guten die Menschen gewesen und so wird es auch immer sein.
    Nachdem er das Gebäude verlassen hatte erfragte er sich den Standort der Bibliothek, der sich anscheinend direkt hinter dem Rat befand. Er hoffte das der Rothaarige hier gewesen war. Immerhin sagte er das er eine Armee aus Hex jenseits des Waldes hätte und hier gab es sehr viele Magier die er rekrutieren hätte können. Das imposante Bauwerk strahlte eine Aura der Weisheit aus. Es schien uralt zu sein, älter als das Ratsgebäude und alles andere in dieser Stadt. Nur ein Teil des Gebäudes schien erneuert worden zu sein.
    Als Edgar die Bibliothek betrat blieb er kurz stehen, erstarrt vor Ehrfurcht. In der Mitte des Raumes war eine Treppe gebaut die vier Stockwerke hinaufging. Überall waren Regale mit tausenden von Büchern darin. Vor der Treppe war ein kleiner Tisch, an dem ein alter Herr saß und irgendetwas in ein dickes Buch schrieb.. Als Ed sich etwas gefasst hatte ging er auf ihn zu.
    "Was sucht ein Krieger in den Hallen des Wissens?", fragte der Mann.
    "Der Krieger sucht nach Weisheit und Erleuchtung." sprach er ruhig und verbeugte sich.
    Der alte Mann blickte hoch, "Ein seltener Anblick. Nun gut, wonach sucht ihr junger Mann?"
    "Ich suche nach einem Mann und ich hoffe ihn in euren Aufzeichnungen zu finden."
    "Was macht ihn so wichtig das er Erwähnung finden sollte?"
    "Ich bin mir nicht sicher. Der Mann hat langes feuerrotes Haar, genauso rote Augen und eine sehr tiefe Stimme."
    "Er trägt eine weiße Robe und kam vor zehn Jahren in diese Stadt. Sämtliche Informationen über ihn sind unter Verschluss und nur wenn der gesamte Rat zustimmt können sie eingesehen werden."
    Ed drehte sich um und ging. Er musste zum Rat zurück und sie um Einsicht in die Aufzeichnungen bitten.

    Edgar fand sich in seinem Dorf wieder. Um ihn herum Kinder die spielten oder den Erwachsenen bei der Arbeit halfen. Es war so friedlich wie immer. Plötzlich hörte er wie eine hallende Stimme nach Hilfe rief. Es war jene von Lisa. Die Rufe schienen aus jeder Richtung zu kommen. Er drehte sich im Kreis, rannte von Hütte zu Hütte, trat Türen ein und blickte in leere Räume. Langsam verblasste alles um ihn herum und als alles in der Dunkelheit lag erwachte er.

    Als er die Augen öffnete starrte er nichts als Finsternis, als wäre er in seinem Traum gefangen. Jedoch war es hier anders. Er spürte wie Eisen sein Hände umklammerte, ihn hier festhielt bis jemand sie öffnen wollte oder auch nicht. Er musste wohl warten bis sich jemand damit begnügte zu ihm zu kommen.
    Kurze Zeit später öffnete sich eine Tür vor ihm und Licht trat in die Zelle und blendete Edgar, so das er unweigerlich die Augen zusammenkneifen musste. Die schemenhafte Gestalt vor ihm begann mit einer übertriebenen aufgesetzten Freundlichkeit zu sprechen, „Seid gegrüßt, Mann mit der Hand einer vergessen Schrift. Wir sind fasziniert. Woher mögt ihr wohl kommen und was sucht eure Gemeinschaft hier in Alios?“
    Ed hatte sich mittlerweile einigermaßen an das einfallende Licht gewöhnt und erkannte nicht viel mehr als davor. Der Mann war in seiner dunklen Robe genauso schemenhaft wie davor und seine Zelle war ein kleiner Kasten aus Stein. „Ich komme aus der Wüste, für die Anderen kann ich nicht sprechen, da sie lediglich eine Zweckgemeinschaft waren und ich mich trennen wollte nachdem ich Antworten auf meine Fragen gefunden habe.“
    Der Mann drehte sich auf der Stelle um, bevor er aus dem Raum trat, wandte er sich noch einmal um und sagte, „Selbst in einer Zweckgemeinschaft erzählt man sich seine Ziele, schließlich kann man nie genug Verbündete haben. Denkt nochmal gut darüber nach.“

    Magier beherrschten Alios und verdarben es mit jeder einzelnen Sekunde ihres Daseins. Es war rein logisch. Nein, es war seine Pflicht diese Stadt von ihnen zu befreien. Jedoch hatte er keine Ahnung ob die anderen sich einem solchen Unterfangen anschließen würden. Es war noch nicht klar ob Matt diese Menschen kontrollierte oder nicht. Er war eine potenzielle Gefahrenquelle, aber ihn zu eliminieren war gefährlich, denn es konnte dazu führen das alle die er kontrollierte sich selbst töteten. Er musste wohl erstmal abwarten und es gab noch eine Frage die er diesem Rat stellen musste. Könnte es sein das der rothaarige Hex hier war? Die Gruppe würde früher oder später die Aufmerksamkeit der Magier erwecken. Er war sich sicher das ein Gesandter kommen würde und dann musste Edgar diplomatisch auftreten. Er wusste nicht ob einer seiner Begleiter je in den Genuss der Gepflogenheiten des Hofes gekommen war und so würde es an ihm liegen ob der Rat bereit war mit ihnen zu sprechen. Er hoffte nur das er seinen Begleitern zuvor kam. Ansonsten bestand die Gefahr das der Rat sich zurückziehen würde und er keine Chance auf Antworten hätte.
    Der Küchenjunge eilte schnellen Schrittes davon und Ed hatte das Gefühl das der Junge vor irgendetwas Angst hatte. Er drehte seinen Kopf immer wieder nach links und rechts so als ob er erwarten würde das irgendjemand urplötzlich neben ihm stehen würde. Die Gassen durch die sie gingen schienen langsam immer dunkler und enger zu werden und erzeugten ein beklemmendes Gefühl in Edgar. Warum nur? Lag es vielleicht daran das er in einer Stadt war in der Magier die Herrscher waren oder war es der Junge der immer schneller wurde und seinen Kopf hastig nach links und rechts drehte? Vielleicht war es eine Mixtur aus beidem. So oder so er musste in dieser Stadt wachsam bleiben. Schließlich blieb der Junge stehen und sagte leise, fast schon flüsternd, "Ihr müsst nur noch durch diese Gasse gehen, dann seid ihr dort.", bevor er eiligen Schrittes davonging.

    Edgar öffnete seine Augen und sah in den Himmel, am Mond und den Sternen erkannte er das es Nacht war. Hatte er den halben Tag geschlafen und was für ein merkwürdiger Traum war das? Als er sich erheben wollte merkte er das die Erde durch seine Finger glitt. Als er um sich blickte traute er seinen Augen kaum, überall war Sand und es war hügelig, einen solchen Ort gab es in der gesamten Grafschaft nicht.
    Ed entschied sich dazu auf einen der höheren Sandhügel zu klettern da er von dort einen besseren Überblick hatte. Oben angekommen sah er Feuer. Eine ganze Stadt in Flammen gehüllt und davor ein kleines Heer von Soldaten. An der Rückseite des Dorfes, wo die Mauer niedrig genug war um gefahrlos von ihr runter zu springen, standen weitere Männer, einige von Ihnen hatten große Wanderstäben, die immer wieder Feuerbälle in das Dorf warfen und fliehende Menschen in Brand steckten.
    Die Belagerungsarmee musste von den Hex verflucht worden sein, wohl ein mächtiger Fluch, wenn er so viele kontrollieren konnte. Er musste den Menschen helfen, allen Menschen, er konnte nicht zulassen das es mehr Tote gab als nötig.
    Er ging, rutschte mehr den Hügel hinunter und versuchte sich möglichst unauffällig hinter die Männer zu schleichen. Es war eine Handvoll Soldaten und auch wenn sie von Hex kontrolliert wurden, waren sie gefährliche Gegner, die man nicht unterschätzen durfte. Ed musste sie umbringen, anders wäre es für ihn allein nicht möglich die Hex anzugreifen. Ein Schritt der ihm missfiel, aber getan werden musste um so viele wie möglich in der Stadt und vor den Mauern zu retten.
    Denn ersten Soldaten konnte er mit seinem Schwert die Kehle aufschlitzen. Sein Schwert steckte er schnell in den Boden und entwendete eines der Messer seines Opfers, um damit den Zweiten, mit einem mehr oder weniger gezielten Wurf, es wunderte ihn selbst das er getroffen hatte, zu Fall zu bringen. Jetzt waren es nur noch vier Menschen und vier Hex, die sich bereits zu ihm gedreht hatten.
    Zwei Hex griffen sofort mit einem Schwall aus Feuer an und Ed war überrascht das kein Spruch davor zu hören war. Er ließ sich zu Boden fallen, streckte seine linke Hand nach vorne und schrie: „Magie bannen!“
    Augenblicklich verschwanden die Flammen und die Hex waren so verblüfft das sie sich keinen Millimeter bewegten und dasselbe traf auch auf die Krieger zu. Diesen Moment nutzte Ed aus um seine Hände mit Sand zu füllen, aufzuspringen und den Männern diesen in die Augen zu werfen, was ziemlich unangenehm sein musste. Ein paar Momente später waren nur noch die Hex am Leben, die sich auf den Boden geworfen hatten und um ihr Leben bettelten. Ohne jegliches Gefühl der Reue trieb er einen nach dem anderen sein Runenschwert durch die Brust.
    „Welch sonderbaren Hex waren dies?“, fragte er sich selbst und starrte dabei auf die Leichen mit den Stäben. Falls noch Hex in der Stadt waren musste er sie finden und töten. Es sollte jetzt zwar schwer sein Magie zu wirken, aber Ihre Flüche waren weiterhin aktiv und selbst wenn einer der Vier den Fluch auf die Soldaten gelegt hätte, würde er noch ein zwei Stunden anhalten. Einen Weg in die Stadt zu finden, der nicht gerade durchs Haupttor ging, dürfte sich allerdings als schwer herausstellen. Vielleicht gab es eine Möglichkeit an eine der Mauern hochzuklettern oder es gab Geheimgänge, wie es sie auch beim Sitz des Grafen gab. So oder so, ohne fremde Hilfe würde es schier unmöglich werden.

    Einige Zeit später kamen die beiden Männer ohne irgendwelche Zwischenfälle an der Mine an, allerdings war noch niemand hier, was ungewöhnlich war. Edgar sprang von der Kutsche und rief in die Mine hinein, erhielt aber keine Antwort. Vielleicht waren sie tiefer in die Mine gegangen oder vielleicht gab es einen Einbruch, oder etwas ähnliches schlimmes? Nein, an so etwas durfte er gar nicht denken.
    „Ed, der Wald, dort ist etwas.“, meldete sich mit zittriger Stimme Heinz, der immer noch auf der Kutsche saß.
    Der Hexjäger drehte seinen Kopf nach rechts und erwartete bereits das schlimmste. Aus der Entfernung konnte er zwar nur leichte Schemen erkennen, aber dort standen Menschen oder Hex. Auf den zweiten Blick erkannte er was dort wirklich war. Es waren die Minenarbeiter, die Männer aus dem Dorf die dort an den Bäumen gefesselt waren und allesamt waren sie geköpft worden.
    „Wir müssen schnell...“, Ed verstummte als er schwarzen Rauch aus der Richtung des Dorfes erblickte und rannte zur Kutsche. „Ich nehme ein Pferd und reite zum Dorf und du eilst so schnell wie möglich zum Sitz des Grafen, sag Ihnen das ich dich schicke und sie werden dich zum Grafen vorlassen. Er soll die Hexjäger rufen!“
    Das es Hex waren war ihm sofort klar gewesen als er die Menge der toten Männer gesehen hatte und selbst von dieser Entfernung konnte man sehen das einige von ihnen verkohlt waren. Er wusste auch das wahrscheinlich jeder im Dorf bereits tot war und das er eigentlich zu seinem Ziehvater gehen musste um noch schlimmeres zu verhindern und die Hex mit aller Macht der Grafschaft zurückzudrängen, aber jeder klare Gedanke wurde aus seinem Kopf verdrängt denn er wollte nicht schon wieder alles verlieren, vor allem nicht Lisa.

    Alles was er im Dorf hörte war das Feuer das bereits einige Häuser vollends verschlungen hatte, keine Schmerzensschreie, keine Hilferufe. Alles was er roch war der Gestank des Todes, das verbrannte Holz, die verbrannte Wiese, der Geruch nach verbranntem Fleisch. Alles was er sah war der Tod, in Gestalt eines Mannes mit feuerrotem Haar und in weißer Robe und er hielt Lisa in seinen Armen, die, wie es schien, ihr Bewusstsein verloren hatte.
    „Zieh dein Schwert und sie ist tot. Komm näher und sie ist es ebenfalls. Ich habe dich bereits erwartet Jäger, denn ich bin dir in gewisser Weise zu Dank verpflichtet, den du hast dazu beigetragen mir die Augen zu öffnen und dieses Geschenk möchte ich nun auch dir machen. Ob du es annimmst oder nicht ist allein deine Entscheidung.“, sprach der Rothaarige ruhig mit seiner Stimme, die so tief war wie der tiefste Punkt des Sturm Sees.
    Edgars Körper war voller Zorn und Wut und er wusste diese zu kontrollieren, aber solange dieser Abschaum sein kleines Mädchen hatte stand es ihm nicht zu anzugreifen. Er konnte nicht zulassen das er sie umbrachte, „Lass sie frei, du hässliches Monster! Sie hat nichts damit zu tun!“
    Ein kurzes Lächeln huschte über sein Gesicht und er sprach mit seiner ruhigen Stimme weiter, „Sie selbst hat tatsächlich nichts damit zu tun, aber Ihr Vater ist für den tot meines Vaters verantwortlich. Wir sind gleich, du, ich und sie. Wir sind von Rache zerfressen, aber ich habe den Durst danach überwunden, aber beginnen wir am Anfang. Vor ungefähr 55 Jahren starb deine ganze Familie und du schworst Rache an alle Hex. Es vergingen etwas mehr als 10 Jahre und meine Mutter baute eine Gruppe Hex auf und wollte mit einem gezielten Schlag bis zum Herzen der Grafschaft vordringen. Sie war sich sicher das sie gewinnen würde, denn Ihre Macht hatte es ihr erlaubt die Runen in den Händen der Jäger auf ewig zu zerstören,“, sein Blick fiel auf Edgars rechte Hand, „dieser überhebliche Gedanke war Ihr Untergang, denn die Jäger sind Krieger die sich von einer solchen Kleinigkeiten nicht aufhalten ließen. Mein Vater brach nach diesem Schicksalsschlag zusammen und ging immer wieder an die Ränder des Waldes um die Menschen der Grafschaft zu beobachten, nie hätte er jemanden angegriffen. Er sah dabei zu wie Seinesgleichen dieses Dorf angriffen und eine Frau töteten. Er war nur zur falschen Zeit am falschen Ort und wurde deshalb gefoltert bis er Selbstmord begehen konnte.
    Ich wollte Rache an diesem Dorf nehmen, aber ich war feige und lief davon. Weit weg durch ein von Sand bedecktes Land, über einen Sumpf der Hex beherbergt die Ihre Magie vergessen hatten und dann kam ich an einen Ort an dem Hex lebten. Es war der Ort der Erleuchtung den ich, ohne es zu wissen, gesucht hatte. Es gab dort Hex und Menschen die nicht vergessen hatten was vor mehr als 1000 Jahren geschehen war.
    Damals, vor zehn Jahrhunderten waren die Hex ein ehrenvolle Mitglieder der Bevölkerung der Menschen, meine Vorfahren bauten die Minen, schürften Metalle, bauten Holz ab, machten Feuer, reinigten Wasser und machten die Grafschaft zu einem der friedlichsten Orte der Welt. Niemand wagte es diesen Ort anzugreifen da es dort so viele Magier gab wie sonst nirgendwo. Ein Einziger konnte es für kurze Zeit mit den richtigen Flüchen und Zaubern mit zwei oder drei Kriegern aufnehmen, aber als eine große Einheit die abwechselnd Ihre Magie einsetzten waren sie kaum zu stoppen.
    Alle waren glücklich, bis zu dem Tag an den ein paar kriminelle Hex den damaligen Grafen Angriffen. Aus diesem Grund wurden alle Hex zu potenziellen Feinden erklärt und aus Angst wurden sie getötet oder in den Wald verscheucht. Über die Jahrhunderte vergaßen beide Fraktionen die Vergangenheit und wurden zu dem was die Geschichten Ihnen vorzugeben versucht. In Fall der Menschen sind wir böse Monster die Kinder entführen und töten und im Fall der Hex seid Ihr, für manche bereits vergessen da sie einst weggingen und sich mit anderen Magiern oder Menschen kreuzten und gänzlich andere Magier erschaffen wurden, unwichtig da sie sich selbst einen Ort erbauten an dem sie leben können, oder eben Feinde die unsereins seit jeher töten, da sie, die Hex Jäger, sich in unseren Wald wagen und uns abschlachten.
    Wir sind gleich, wir alle den wir suchen den Weg der Rache, aber du und das Mädchen erkennt nicht das diese nur ein Produkt der Vergangenheit ist, die wir wieder gut machen können und dafür muss die Grafschaft fallen. Sie muss wieder ein Teil des Ganzen werden und die Magie muss wieder zu Ihr zurückkehren. Erst dann wird all der Hass, das ewige Rad des Dursts nach Rache gestillt sein und ewiger Frieden wird einkehren können. Verstehst du es jetzt? Wir sind nicht die Bösen, aber auch ihr seid es nicht. Unsere Vergangenheit macht uns zu dem was wir sind und diese zu Begleichen ist mein Verlangen. Was vor einiger Zeit begonnen hat kann beendet werden von uns allen zusammen. Ein letzter Sturm zieht auf und eine gigantische Armee zieht hier her. Was hier geschehen ist geschah auch in sämtlichen Dörfern am Waldessrand und es ist nur die Vorhut die dies ausgelöst hat. Verbünde dich mit mir und wir können diesen Wahnsinn friedlich beenden. Ansonsten wird die Grafschaft uns gehören und nur uns allein.“
    Edgar beobachtet diesen Hex und jedes Wort aus seinem Mund klang nach Lüge. Es konnte nicht wahr sein was er sagte oder doch? Nein, er war ein Hex und somit ein Feind der Grafschaft und seine Absicht war es die Grafschaft einzunehmen, etwas das unter keinen Umständen geschehen durfte. „Ich glaube die keine Wort, Hex! Jetzt lass sie frei. Selbst wenn dein Vater durch Ihren sein Leben lassen musste hat sie es nicht verdient.“
    Der Hex blickte kurz auf das Mädchen, „Gerne würde ich sie gehen lassen, aber sie ist in vielerlei Hinsicht wichtig. Sieh es mal so, du hättest meiner Mutter nur Schmerzen zufügen müssen und der Fluch wäre durch einen Schrei ebenfalls abgebrochen worden, aber du musstest sie ermorden. Der Graf hat zurzeit keine direkten Verwandten und auch keine Nachkommen und es wird lange dauern bis ein geeigneter Nachfolger gefunden wird, die Grafschaft wird verwundbar sein.“
    Ed war kurz verwirrt. Was meinte damit das der Graf keinen Nachfolger hätte. Er hatte doch einen Sohn, seinen Bruder. Anscheinend stand ihm die Verwirrtheit ins Gesicht geschrieben da sein Gegenüber weiter sprach, „Oh, ihr könnt es natürlich nicht wissen. Euer Ziehvater ist vor ein paar Tagen gestorben, mein Beileid.“
    Was hatte er gesagt? Sein Ziehvater war gestorben? Warum hatte man ihn nicht bereits informiert? Warum hatte Malven nichts gesagt? Wo waren eigentlich die Handelkutschen hin? Es musste doch wenigstens noch Asche von Ihnen übrig sein. Er sah sich um und sah immer wieder verzerrte Eindrücke eines Waldes um sich herum und brennende Gebäude die verschwanden und wieder auftauchten. Als er sich an die Stelle drehte an der vorhin noch der rothaarige Mann gestanden hatte sah er nun nur noch Lisa, die immer wieder in Flammen stand, die allerdings sofort wieder verblassten.
    „Mein Großvater war ein Meister der Illusionen. Ich muss einem Menschen nur einmal in die Augen sehen und kann ihn für ein paar Stunden alles glauben lassen, solange er sich nicht wahrhaftig in Gefahr befindet. Auch kann ich seinen Verstand derartig verändern das er dort hingeht wo ich ihn hinschicke solang er dabei nicht an einen wirklich gefährlichen Ort geht. Das was ich dir zeigte wird geschehen, aber ich will das du siehst was ich gesehen habe und hoffe das du verstehst. Du kannst einen sinnlosen Kampf beenden denn dein Bruder, der Graf wird auf dich hören. Jetzt tritt durch dieses Portal und du wirst an den Ort kommen an dem deine Reise beginnen wird.“

    Ed beobachtete Malven wie er seine Leute herumkommandierte und Ihnen immer wieder nachrief das sie ja vorsichtig mit den Waren umgehen sollten, egal ob es ent- oder beladen war und die Männer, die bereits mehrere Jahre bei ihm arbeiteten lachten darüber. Es war schon ein recht komischer Haufen, aber wahrscheinlich waren sie deshalb so beliebt.
    Einmal hatte er Malven bei einer Hochzeitsfeier am Hofe des Grafen gesehen. Es war sein Ziehbruder, der leibliche Sohn des Grafen gewesen der damals geheiratet hatte und Malven war als bedeutsamer Händler eingeladen worden. Seit diesem Tag verspürte er Angst und Bewunderung für diesen Mann und er freute sich darüber das er mit ihm befreundet war. Alles was er tat, jede Geste, jedes Wort war sorgfältig gewählt und genau auf die Person zugeschnitten mit der er sich unterhielt und jedes Gespräch hatte anscheinend das Ziel etwas über sein Gegenüber herauszufinden. Sein Ziehvater sagte einmal: „Wenn Malven auf der Seite der Hex stehen würde und die Hex fähig wären klar zu denken, dann würde er uns bestimmt aus unseren Städten und Dörfern hinausreden.“ und er musste immer dabei lachen.
    Einige Stunden vergingen und Malven war der Einzige der noch zu arbeiten schien. Ed erhob sich und ging zu einem kleinen, kahlköpfigen, graubärtigen Muskelprotz, der einer der ältesten Männer von Malven war. „He, Marko was tut Euer Chef da?“
    „Vor zwei Wochen wurden uns Nahrungsmittel gestohlen, am helllichten Tag. Das verrückte Diebespack ist wahrscheinlich in den Wald geflohen. Fast schon schade das sich hier oben kein Hex mehr zeigt. Das soll jetzt nicht heißen das ich mir die herwünsche, aber Verbrecher dürfen die meinetwegen gerne in Asche verwandeln. Mal zählt den Bestand damit er sich sicher ist das nicht mehr gestohlen wurde. Ich denke wir werden heute hier bleiben und erst Morgen in aller Frühe weiterfahren. In ein Dorf voller Menschen und einem bekannten Hexjäger traut sich kein Gesinde und Mal könnte mal schlafen.“, antwortete Marko.
    Normalerweise hielt sich selbst der größte Abschaum vom Hexwald fern, aber Marko hatte recht, seit einigen Monaten schon waren keine Hex mehr aufgetaucht und vielleicht war dieser Umstand dafür Verantwortlich das sich Diebe in den Wald wagten. Möglich, das konnte aber auch bedeuten das sich weiter im Süden eine größere Gruppe an Hex sammelte. Egal, wenn es so wäre würde der sein Ziehvater einen Ruf aussenden und er würde ihm folge leisten.
    In Ed stieg das Gefühl der Wut hoch. „Sei vorsichtig mit dem was du sagst. Du solltest das wissen Marko, immerhin seid Ihr an der gefährlichsten Route der Grafschaft unterwegs. Niemand hat es verdient von Hex getötet zu werden, nichtmal kriminelle Arschlöcher.“
    Plötzlich ertönte Jaras laute Stimme, „Edgar, begleite die Kutsche zu den Mienen, die Arbeiter haben sicher schon Hunger.“
    Der Jäger sprang sofort auf, niemand wollte Jara wütend erleben und sie würde stinksauer sein wenn die Fleischbällchen kalt bei den Arbeitern ankommen würden. Er verabschiedete sich schnell von Marko und eilte in Jaras Hütte. Dort war Lisa gerade mit dem Abwasch beschäftigt, er grüßte sie kurz und ging direkt in sein Schlafzimmer wo er seine Rüstung anlegte und seine Schwerter nahm. Er eilte wieder nach draußen und sprang auf die kleine Kutsche auf, die bereits fertig beladen war. „Es kann losgehen Heinz.“, sagte er zum Kutscher.

    Edgar saß in seinem Bett und blickte nach rechts. Lisa schien noch zu schlafen und er wollte sie nicht wecken. Wahrscheinlich waren die Männer des Dorfes bereits in die Minen gegangen. Es waren tapfere Männer, viel mutiger als er es war, denn sie kämpften tagtäglich um ihr Leben in den Tunneln. Nicht das dort unten Hex oder irgendetwas anderes war. Nein, die Stollen konnten jederzeit einbrechen, falls es zu Regnen begann konnte es sein das Teile der Mine überflutet wurden oder es konnte Gase entstehen an denen man erstickt oder sich durch eine Flamme entzündete. Der Berg war unberechenbar und Ed würde sich niemals dort hinein wagen.
    Er half lieber den Frauen auf den Feldern oder schälte Kartoffeln für die Suppe. Nichts davon musste er tun, denn es stünde ihm als Hexjäger zu kostenfrei in allen Städten und Dörfern zu Leben und zu Speisen, aber er wollte ein Teil dieses Dorfes, dieser Gemeinschaft sein und nicht jemand der zur Gänze auf Kosten anderer lebte.
    Schließlich erhob er sich aus seinem Bett und bekleidete sich mit Leinenhemd, Hose und seinem schwarzen Handschuh der seine rechte Hand bedeckte, dabei achtete er das er möglichst leise war. Nach dem Frühstück würde er seine Lederrüstung anlegen, man konnte immerhin nie sicher genug sein. Mit leisen Schritten ging er Richtung Tür und verließ das Schlafzimmer, das eigentlich ein Lagerraum für allerlei Krempel war.
    Er ging auf direktem Weg in die Küche wo Jara gerade das Frühstück zubereitete. „Guten Morgen, Jara! War der Händler heute schon hier?
    Die breite Frau hatte gerade damit begonnen alles für eine sehr große Portion Fleischlaibchen zuzubereiten, die vermutlich zum Großteil für die Minenarbeiter waren.
    Am liebsten würde ich dieses Balg aus dem Bett werfen und sie zum Wäsche waschen schicken, aber da du sie ja unter deine Fittiche genommen hast darf ich das wohl nicht. Der Händler war übrigens noch nicht hier, wenn du schon auf bist kannst du ihm ja den Zettel mit den Waren die das Dorf benötigt geben. Ich habe heute noch genug zu erledigen. Außerdem ertrage ich diesen Lustmolch heute nicht.
    Edgar konnte sich nicht verkneifen zu grinsen. „Keine Sorge, sie wird dir schon helfen sobald sie wach ist.
    Der Händler, sein Name war Malven war der Führer einer großen Karawane der in ganz Gothenberg seine Wahre anbot. Schon sein Urgroßvater war ein begnadeter Feilscher gewesen. Ed konnte sich noch gut an den alten Narren erinnern, da damals das Ahnendorf noch zu seinen Zielen gehörte.

    Sei gegrüßt, Waldstein!“, rief ein hagerer Mann der auf einem Kutschendach stand und einen langen Mantel trug, der mit verschieden farbigen Stoffen zusammengenäht war. „Wo ist den meine liebreizende Jara?“, fragte er und sprang dabei von der Kutsche, drehte sich einmal im Kreis und erblickte dann Edgar. „Halt Leute, stehenbleiben, sonst müsst ihr die Waren weiter schleppen als nötig und ihr wisst ganz genau wie sehr ich es hasse, wenn ihr euch unnötig verausgabt.“, rief er in Richtung seiner Karawane.
    Der Auftritt dieses Mannes war immer wieder etwas neues, auf dem Dach der Kutsche ist er bisher noch nie gestanden. „Willkommen, Malven! Jara ist heute sehr beschäftigt, aber sie hat mir das hier gegeben.“ Edgar überreichte dem schlanken Mann das Blatt Papier das er zuvor von Jara erhalten hatte.
    Wie schade, dann muss ich mich eben mit dir vergnügen, Schwarzhand. Weist du? Mein Herz macht jedesmal einen Freudensprung wenn ich sie sehe. In keinem Ort der Grafschaft gibt es ein so liebenswürdiges Geschöpf wie sie.“ Er wendete sich um und winkte einen seiner Leute heran. „Ladet alles was auf diesem Blatt steht in das Lager und dann ladet das Eisenerz ein. Die Männer sollten wissen wie viel. Wie immer gilt, ein Teil mehr oder weniger und alle außer den Kutschern natürlich werden zur nächsten Stadt laufen.“, er klopfte dem Jungen auf die Schulter und schubste ihn dann weg. „Ein guter Junge, hab ihn vor zwei Jahren in Seestadt gekauft, bisher ist er nur 83 Städte abgelaufen.
    Wie dem auch sei ich habe etwas für dich Schwarzhand. Vor ein paar Jahren habe ich dir von einem Mann erzählt der über die Berge kam. Die Leute aus dem Dorf haben den armen Irren umgebracht da sie ihn für einen Hex hielten. Jedenfalls habe ich sein Schwert erhandelt, bestand aus reinem Silber, relativ unnütz und viel zu teuer. Anscheinend hatte er irgendwann mal gesagt das er damit irgendwelche Wölfe jagt. Auch egal, ich habe das Schwert in einer Stadt gegen das hier ertauscht.“, er kramte aus einer Tasche eine Halskette heraus und hielt sie hoch. „Seht ihr den blauen Stein, das ist Seegold, ein Saphir. Ich schenke ihn dir, für das kleine Mädchen. Du hast mal meinem Vater das Leben gerettet und außerdem tut mir das Mädchen leid, aber sag es niemanden, sonst ist mein Ruf als der gerechteste Händler der Welt futsch.
    Edgar nahm die Kette entgegen und betrachtete sie, man sagte das Seegold nur an Tagen wo das Wasser verschwindet abgebaut werden darf, denn ansonsten würde man in ertrinken. Ob das wahr war wusste er nicht, jedoch erzählte man sich das, wenn ein Bergarbeiter einen Saphir findet, eine Menschenkette gebildet wurde und man so lange wartete bis das Wasser verschwand um den Stein gefahrlos abzubauen. Gut das man Saphire nur in den Gebieten nahe des Sturm Sees fand, denn hier im Osten würde ein solcher Fluch wohl weitaus öfter auftreten, denn man konnte nicht gerade schnell nachsehen ob gerade Ebbe war.
    Die Halskette würde er Lisa in zwei Tagen überreichen, dann würde sie elf Jahre alt werden und er fand es das es ein gutes Geschenk dafür war.
    Aus den Augenwinkeln nahm er plötzlich eine Bewegung im Wald wahr, schnell drehte er seinen Kopf in die Richtung, doch da war nichts, dabei hätte er schwören können das dort ein Mann gestanden hatte mit einem weisen Umhang und leuchtend rotem Haar. Plötzlich kam ein kalter, fast schon eisiger Wind auf.

    Ich stand vor dem Monster mit den vier Köpfen. Mein Runenschwert lag in meiner rechten Hand und ich beobachtete den Eiskopf, denn er war am gefährlichsten von allen. Wisst ihr warum?“, fragte er die Kinder die sich wie jeden Abend um das Lagerfeuer gesetzt hatten.
    Lisa antwortete so schnell das die anderen nicht eine Sekunde nachdenken konnten. „Weil das Eis dich am Boden fest frieren könnte und du dann relativ wehrlos bist.
    Edgar nickte, „Ja, ganz genau. Ich hörte wie die Hex hinter dem Elementarwesen ihre widerlichen Worte murmelten und ich wusste das ich sie töten musste. Ich stürmte auf das Monster zu und schlug ihm so schnell ich nur konnte den Erdkopf vom Leibe, den Feuerstoß der darauf folgte musste ich kurz über mich ergehen lassen, aber da die Hex nicht gerade klug war lies sie mich mit einem Windstoß wegblasen. Sagt mir jetzt warum ich Erde zuerst eliminiert habe,“ erzählte er, „und nicht schon wieder du Lisa,“, schloss er seinen Satz ab und zeigte auf die kleine Blondine, die ihren bereits offenen Mund wieder schloss und ihre Lippen aneinanderpresste.
    Schließlich antwortete der kräftige Bäckerjunge Matthias, der gleichzeitig das größte Kind der Gruppe war. „Ein Erdzauber benötigt sehr viel mehr Konzentration und bis sich die Erde bewegt dauert es auch noch ein ganzes Stückchen, aber wenn es zu spät ist kann sich der Boden unter deinen Füßen entfernen oder sonst was schreckliches passieren.
    Sehr gut! Als nächstes stürmte ich wieder auf das Monster zu, aber anstatt ihn anzugreifen sprang ich nach links weg. Wie erwartet hatte der Eiskopf versucht mich einzufrieren. Ich rollte mich ab und rannte am Monster vorbei und schnitt ihm die Seite auf, natürlich tat ihm das nicht viel, aber es war auch nicht mein Ziel. Es waren die Hex selbst die sich hinter diesem Monster in Sicherheit wiegten, da sie ihre Sprüche auf das Monster wirkten waren sie mir Schutzlos ausgeliefert und ich hackte ihnen allen die Köpfe von den Schultern. Wer kann mir jetzt sagen was der Sinn dieser Sache ist?“, fragte er ernst.
    Lisa starrte in die Flammen vor sich und lauschte der Frage von Ed und sprach schließlich mit düsterer Stimme, „Spiele nicht mit ihnen, sondern töte sie so schnell du kannst. Sonst töten sie dich.
    Kinder, kommt nach Hause es ist Schlafenszeit! Ed kann euch Morgen wieder seine Gruselgeschichten über Hex erzählen.“, erklang plötzlich eine weibliche Stimme aus Richtung des Dorfes und sogleich machten sich die Kinder auf den Weg, aber nicht ohne sich von Ed zu verabschieden.
    Nun waren alle weg, alle außer Lisa, denn das kleine Mädchen hatte ihre Eltern verloren, noch bevor er in dieses Dorf gekommen war. Ihre Mutter wurde von einem Hex verbrannt und ihr Vater hatte ihn niedergeschlagen, gefesselt und gefoltert. Eine kleine Unachtsamkeit hatte ihm sein Leben gekostet, der Hex hatte ihn, sich selbst und eine Hütte niedergebrannt. Dieser Umstand änderte aber nichts daran das sie von den Leuten aus dem Dorf aufgenommen wurde und nun bei Jara lebte, ebenso wie er.
    Edgar erhob sich und blickte in Richtung Wald, schon lange hatte er keine Hex mehr gesehen. Vermutlich war das ein schlechtes Zeichen, den so war es schon einmal gewesen. Sein Blick fiel auf seine rechte Hand.
    Er nahm den Eimer voller Wasser, den er jeden Tag, noch bevor er das Lagerfeuer entfachte bereitstellte und löschte das Feuer, es war Zeit nach Hause zu gehen und sich schlafen zu legen