Hier folgt eine Aufzählung der wichtigsten Organisationsarten in der Fantasy mit einigen Eckdaten. Sie können als Orientierungspunkt für eigene Organisationen dienen, die nicht unwahrscheinlich einer dieser Arten angehört.
Dorfgemeinschaft
Ansehen: Klein (eher Anspruchslos)
Beschäftigte Berufsgruppen: Je nach Dorf vor allem Bauern, Fischer, Hirten oder Bergleute, Dorfbüttel, Wirte, Müller, Knechte/Mägde, einfache Handwerker wie Grobschmied oder Zimmermann (das meiste machen die Dorfbewohner aber selbst, ohne „Spezialisten“), Brauer, Winzer, Fleischer, Hebammen, Heiler, Imker Dorfzauberer, Dorfpriester (so er nicht eher Teil eines Ordens ist), Vogt, Köhler
Aufgaben: Ein Dorf versucht zunächst einmal, sich selbst zu ernähren. Durch Handel, Abgaben und Steuern ernährt es aber letztlich alle anderen Bewohner eines Landes, gerade die in der Stadt. Je nach Kultur können Dorfbewohner auch als Soldaten eingezogen werden.
Pflichten und Privilegien: Viele Dorfbewohner sind Leibeigene, gerade in Lalos und Pa Chin und sind an ihre Scholle gebunden – die Flucht wäre ein nicht unerhebliches Verbrechen, auf das der Tod stehen kann. Steuern, Abgaben und Frondienste machen den Menschen und anderen Spezies der Dörfer oft das Leben schwer. Ein Dorf könnte theoretisch autark leben und liegt fern ab der Intrigen der Städte – viele empfinden das als Privileg.
Zunft
Ansehen: Mittel
Beschäftigte Berufsgruppe: In jeder Zunft organisiert sich jeweils eine Handwerksrichtung einer Stadt, alle Handwerksrichtungen müssen eine Zunft aufweisen (Bader, Barbier, Baumeister, Drucker (findet sich fast nur in Lalos und Ba-Städten), Schiffbauer, Uhrmacher (fast nur in Lalos, in Zwergenbingen und Ba-Städten), Armbruster, Bogenbauer, Brauer, Bäcker, Juwelier, Färber, Fleischer, Kürschner, Glasbläser (hauptsächlich in Lalos und Ba-Städten), Goldschmied, Grobschmied, Plättner, Instrumentenbauer, Maurer, Sattler, Schuster, Schneider, Schreiner, Seiler, Sprengler, Steinmetz, Stellmacher, Tätowierer (wo Tätowierungen üblich sind), Töpfer, Waffenschmied, Weber, Zimmermann, gerade auf Ba auch Magier, die Alchemie oder Artefakte produzieren)
Aufgaben: Zünfte organisieren und kontrollieren Handwerker, organisieren im Notfall die Verteidigung der Stadt und Löscharbeiten bei Bränden mit.
Pflichten und Privilegien: Wichtigstes Privileg in einer Zunft ist sicherlich, ein Handwerk in dieser Stadt überhaupt ausführen und damit Geld verdienen zu dürfen. Daneben gibt es Sozialleistungen im Krankheitsfall, nach Unfällen oder im Alter. Die Zunft legt fest, wie viel man für seine Arbeit verlangen darf und verlangt eine monatliche Abgabe. Sie legt die Anzahl der Meisterstellen (und damit der Betriebe) fest und nimmt Meisterprüfungen (oft für Gebühren) ab. Mitglied einer Zunft heißt, spätestens im Gesellenstand, angesehener Bürger zu sein.
Gilde oder Handelskompanie
Ansehen: Mittel bis hoch
Beschäftigte Berufsgruppen: Jede Gilde organisiert je eine Händlergruppe im weitesten Sinne (Kaufmann, Geldwechsler, Krämer, Fernhändler, Apotheker, Wirte; oft nach Waren noch feiner untergliedert; bei teuren Waren können auch noch Wächter dauerhaft angestellt sein, gerade in der Handelskompanie auch Fuhrleute, Boten, Schiffer; Schiffmannschaften und Karawanen im dauerhaften Dienst einer Kompanie gelten als eigene Organisationen)
Aufgaben: Gilden organisieren und kontrollieren Händler und ihre Preise, sollen Wucherei verhindern. Im Kriegsfall organisieren sie die Verteidigung der Stadt mit.
Pflichten und Privilegien: Einer Gilde in einer Stadt anzugehören bedeutet, mit Waren dort überhaupt handeln zu dürfen. Bei Krankheit, Unfall oder Alter kann man Unterstützung von der Gilde erwarten. Wenn einer der begrenzten Plätze der Betriebe frei wird, hat nur ein Geselle der Gilde die Chance, diesen übernehmen zu dürfen. Im Gegenzug muss man der Gilde seine Bücher einsehen lassen und ihr Abgaben bezahlen.
Anmerkung: Kompanien sind deutlich größer angelegt als Gilden und regeln den Fernhandel vor allem mit Kolonien. Auch Gilden können ihre Macht über mehrere Städte ausdehnen. Das Gildenrecht gilt aber nur innerhalb von Städten.
Adelshaus
Ansehen: Hoch bis sehr hoch (für den Adel selbst, mittel für die Gemeinen, für den Adel eher Verwöhnt)
Beschäftigte Berufsgruppen: Als Adelige selbst Ritter (und Knappen), Barone, Grafen, Fürsten, Herzoge (und ihre Familien), König oder Kaiser, als Angestellte auch Diener, Gardisten/Leibwächter, Lehrer (für Grundwissen, Wissenschaften, Etikette, Kampfkunst und Tanz), Stallmeister, Kutscher, Herold/Haushofmeister, Künstler, Ausrufer, Schreiber/Sekretär, Spitzel, Köche, Leibzauberer, Leibarzt, Falkner, Hundeführer, Jagdmeister, Mätressen (je nach Region und Reichtum des Hauses mehr oder weniger davon), Meuchler (selten); von den Menschen des Lehens verlangt man zudem oft Frondienste, diese gehören aber meist zur Dorfgemeinschaft auf dem Land und in der Stadt zu anderen Organisationen
Aufgaben: Die Adligen verwalten ihr Lehen und zahlen dem Ranghöheren Adligen einen Anteil an den Steuern. Im Kriegsfall schützen sie ihre Untergebenen und stellen Soldaten oder Söldner für den Krieg, die sie selbst führen. Die anderen dienen der Adelsfamilie, unterhalten oder unterrichten sie.
Pflichten und Privilegien: Adlige unterstehen einer eigenen Gerichtsbarkeit (was sie gegen Klagen Einfacher fast unempfindlich macht), erhalten reiche Abgaben, Steuern und Frondienste von allen in ihrem Lehen. Dafür schulden sie dem Herrscher Kriegsdienst und einen Anteil an den Abgaben. Zudem sitzen sie Gericht über Vergehen in ihrem Lehen. Untertänigst dienen die Einfachen am Hof ihnen, lesen ihnen und ihrer Familie jeden Wunsch von den Augen ab. Kinder der Adligen werden vorteilhaft verheiratet.
Die Gemeinen am Hofe sind meist gut bezahlte Spezialisten und stolz, ihren Dienst für feine Leute tun zu dürfen.
Militärische Einheit
Ansehen: Gering bei Söldnern bis hoch bei Eliteeinheiten (eher Anspruchslos)
Beschäftigte Berufsgruppen: Söldner oder Soldaten (in verschiedenen Spezialisierungen), Offiziere (meist von eigenen Akademien, junge auch als Adjudant), Armeezauberer, Feldärzte, Späher (selten eigener Beruf), Feldpriester Im Tross (eigentlich nicht Teil der Einheit) auch Prostituierte, Krämer, Fuhrleute
Aufgaben: Wenn eine Regierung Krieg führen will, gleich ob zur Verteidigung oder zum Angriff, wendet sie sich entweder an die Soldaten ihres eigenen, stehenden Heeres oder an Söldner. Diese wagen für ihre Herren dann ihr Leben und töten.
Pflichten und Privilegien: Gehorsam ist alles und der Mangel daran wird hart bestraft. Man muss alles geben, sie es beim marschieren, dem Errichten des Lagers danach oder im Kampf und dabei noch die eigene Ausrüstung in Ordnung halten. Dafür erhält man eine schmucke Uniform, als Soldat einiges Ansehen und seinen Sold. In einer solchen Einheit findet man oft eine von den Feuern des Krieges geschmiedete, eiserne Kameradschaft und die Soldaten entwickeln oft eine Sympathie für alle, die im gleichen Krieg gedient haben, was sogar traditionelle Rivalitäten zwischen Flotte und Heer vergessen lässt.
Tempel/Orden
Ansehen: mittel bis sehr hoch (durch asketischen Lebensstil bisweilen dennoch anspruchslos, in anderen Fällen verwöhnt)
Beschäftigte Berufsgruppen: Im Kloster: Mönch/Nonne, Im Tempel: Priester, Tempelgardist, Schreiber, Tempeldiener
Aufgaben: Predigen, Lehren und Seelsorge, sowie Gnädigstimmung der Götter sind nach außen hin die wichtigsten Aufgagen, aber auch Aufrechterhaltung der „göttlichen“ Ordnung in der Welt.
Pflichten und Privilegien: Es wird ein Leben ganz im Dienste einer oder mehrerer Gottheiten erwarten, was heißt, deren Gebote genau zu beachten. Gehorsam gegen den Vorgesetzten und Einhaltung der Dogmen ist fast in allen Kulturen Pflicht. Im Gegenzug lebt man in machen Kulturen bescheiden, in anderen reich, aber stets gut gesichert. Zudem genießt man großen Respekt von Gemeinen und Adel.
Akademie/Universität/Scola
Ansehen: Mittel bis hoch (Eher nicht Anspruchslos)
Beschäftigte Berufsgruppen: Lehrer/Professoren/Ausbilder, Hauswirtschafter, Forscher; Schüler und Studenten werden nach und nach zu Gelehrten Leuten, man stellt oft noch andere Berufsgruppen gerade für Expeditionen an
Aufgaben: Lehren des Wissens an Schüler, sei es Medizin, Jura, Theologie, militärische Fähigkeiten (Fähnriche), Magie oder anderes. Oftmals ist die Forschung nach neuem Wissen ebenfalls eine wichtige Aufgabe
Pflichten und Privilegien: Man erwirbt als Gelehrter einen gewissen Ruf (der aber nicht zwangsweise gut sein muss) und kann Anstellung in Kirchen, im Militär, als Leibarzt oder in Rechtsorganisationen bzw. als Rechtsvertreter finden. Die Lehrer und Forscher erhalten von den Schülern und bisweilen auch vom Staat finanzielle Mittel, von denen man zumindest leidlich leben kann. Dafür muss man seine Gönner mit Erfolgen in Forschung und Ausbildung zufrieden stellen.
Eigenbrötler (die wenigen ohne Organisation)
Ansehen: Keines bis gering; sehr selten auch mittel (meist eher anspruchslos)
Beschäftigte Berufsgruppen: Hauptsächlich Ausgestoßene aller Berufe, insbesondere aber Individuen „unehrlicher“ Berufe wie Henker, Abdecker, Kopfgeldjäger, Meuchler, Wildnisläufer (v.a. als Wilderer, der sich vor der Zivilisation versteckt), Goldgräber (deren Gier sie abseits aller Freundschaft trieb), gesuchte Kriminelle aller Art, die sich nicht in banden organisieren, „Aussätzige“, erfolglose Künstler aller Art (sei es Schriftsteller, Poet, Maler, Bildhauer oder Komponist), Gelehrte aller Art ohne Anstellung an einer Universität, Rattenjäger, Tagelöhner, die sich alleine durchschlagen (meist aber eher in Banden und Familien organisiert), Leute, denen man abergläubisch Bündnisse mit dunklen Mächten zuschreibt, Asketen bestimmter Religionen (Priester und Mönche, deren Ansehen deutlich höher sein kann), Geschichtenerzählerin in Karanea (die ein recht hohes Ansehen genießt und von Sippe zu Sippe zieht)
Aufgaben: Keine, bzw. das Einzelne Individuum kämpft ums Überleben
Pflichten und Privilegien: Verachtung und Misstrauen schlagen dem Einzelgänger oder dem Ausgestoßenen entgegen. Andererseits ist er aber auch ungebunden und frei wie kein anderer
Sippe/Stamm/Klan/Familienverband
Ansehen: In fremden Kulturen keines bis mittel, in der eigenen keines (feindlicher Stamm) bis hoch (verbündeter Stamm) (eher Anspruchslos)
Beschäftigte Berufsgruppen: Je nach Kultur (siehe vor allem Wirtschaft) aus der Liste: Jäger, Krieger, Sammler, Schamanen oder Priester, Fischer, Hirten, Räuber/Wegelagerer, Händler (eher als Nebenberuf), Handwerker (wenig spezialisiert), Bauer, Bergleute (selten), Zureiter (als Nebenberuf wenn Pferde oder andere Reittiere bekannt sind), Heilkundiger (als Nebenberuf vor allem des Schamanen); überall gilt jedoch: Die Berufsgrenzen sind fließend. Jäger stellen oft ihre Waffen selbst her und reparieren sie, Sammler beteiligen sich an der Jagd als Treiber oder auf große Beute, Handwerker sammeln auch Nahrung. Man hat niedrigere Werte als Spezialisten gerade aus Städten, ist dafür aber deutlich breiter aufgestellt.
Aufgaben: Den Erhalt des Lebens des eigenen Stammes und das möglichst komfortabel, manche stellen sich aus religiösen Gründen noch andere Aufgaben: Schutz heiliger Orte, Missionierung…
Pflichten und Privilegien: Ein Stamm ist unabhängig und frei. Er hat alles in sich, was er zum Leben in der Heimat braucht. Dafür muss dieses Privileg hart verteidigt werden, wollen die „Zivilisierten“ einem doch diese Freiheit nehmen.
Gauklergruppe
Beschäftigte Berufsgruppen: Barden/Musiker, Schaukämpfer (unbewaffnet oder mit stumpfen Waffen), Akrobaten, Domteure (auch als Schlangenbeschwörer), Tänzer, Komiker, Schauspieler, „Starke Männer“/ Kettenzerreißer, Quacksalber, Wahrsager (meist ohne echte magische Begabung), Scharlatan/Illusionist (meist Taschenspielertricks und Täuschungen ohne echte Magie), „Wanderhuren“, Feuerspucker; im Lhurischen Imperium auch andere Künstler wie Maler und Poeten
Aufgaben: Unterhaltung der Massen
Pflichten und Privilegien: Man ist ungebunden und frei, gilt aber abseits des Lhurischen Imperiums als unehrlich, diebisch und verführerisch. Für seine Kunst erhält man nur wenig Lohn.
"Rechtsorganisation"
Ansehen: mittel bis hoch (eher verwöhnt)
Beschäftigte Berufsgruppen: Gardist (auch als Zöllner und Grenzjäger), Richter (wo dies kein Adliger oder ein dörfliches Schietsgericht übernimmt; in Lalos nur in Städten, in anderen Menschenkulturen gibt es keine Richter), Staatsanwälte (nur in Lalos), Henker/Scharfrichter (vielerorts eher Eigenbrötler oder Familie zuzuordnen), Folterknechte (wie Henker), Inspektoren (nur in Lalos; darunter einige Zauberer), Schreiber, Vollstrecker (auf Ba und in Khars Reich statt allen anderen)
Aufgaben: Durchsetzung und Erhalt von Recht und vor allem Ordnung
Pflichten und Privilegien: Kriminelle müssen ausfindig gemacht, überführt, verurteilt und bestraft werden (idealer Weise in dieser Reihenfolge, das funktioniert aber nicht immer zuverlässig), Verbrechen durch Straßenwächter möglichst verhindert werden, dafür erhält man von der Stadt oder dem Staat Kost und Logis und einen gewissen monetären Lohn. Man ist entweder respektiert oder gefürchtet – oder seines Lebens nicht mehr sicher. Viele in solchen Organisationen sind korrupt, da selbst oft über jeden Verdacht erhaben und in Machtposition.
Schiffsmannschaft
Ansehen: gering bis mittel, bei Offizieren mittel bis hoch (eher anspruchslos)
Beschäftigte Berufsgruppen: Matrosen, Schiffsjungen, Schiffszimmerleute, Schiffsärzte, Smutje, Walfänger (auf Walfängern), Hochseefischer (auf Fischerschiffen), Navigator/Steuerleute, Piraten (auf Piratenschiffen), Schiffszauberer (abseits von Ba selten), Schiffspriester, Offizier; Seesoldaten und –Söldner gehören zu den militärischen Einheiten, ebenso die meisten Offiziere auf Kriegsschiffen
Aufgaben: Je nach Schiff der Transport von Waren und Privatpersonen (Handelsschiff), militärischen Einheiten und Kampf (Kriegsschiff) oder Fang von Tieren (Waldfänger oder Fischerschiff)
Pflichten und Privilegien: Der Gehorsam wird auf Schiffen besonders groß geschrieben. An Bord muss man eng zusammenarbeiten und -leben. Das schafft einerseits eine enge Bindung, andererseits auch leicht eine gereizte Stimmung. Als Offizier erhält man ein recht gutes Auskommen und Ansehen, als gewöhnlicher Seemann darf man mit der eher kargen Prise zumindest etwas von der Welt sehen.
Bande
Ansehen: Keines, in seltenen Fällen gering, in sehr seltenen Fällen mittel (anspruchslos)
Beschäftigte Berufsgruppen: Schläger, Schmuggler, Räuber/Wegelagerer, Taschendiebe, Einbrecher, Bettler, Betrüger, Falschspieler, Tagelöhner, Schauerleute, Lastenträger (jede Bande „spezialisiert“ sich auf einen „Beruf“); als Hehler fungieren skrupellose Pfandleiher und Krämer, die aber meist zu einer „ehrlichen“ Gilde gehören
Aufgaben: Das Überleben der Ausgestoßenen der Gesellschaft, die sich ihr angeschlossen haben sichern – mit allen Mitteln
Pflichten und Privilegien: Einer Bande schließt sich an, wer sonst keine Aufnahme bei einer Organisation findet, aber Überlebenschancen haben will. In einigen Städten sind bestimmte Banden zu regelrechten Zünften gewisser Viertel geworden, die dort keine „Wilderei“ mehr zulassen. Man gibt einen Teil seiner Beute an die Bande, die gewährt dafür einen gewissen Schutz, Hilfe und, gerade für „Anfänger“ wichtig, Ausbildung. Diese bestenfalls „Unehrlichen“, Schlimmstenfalls Kriminellen müssen sich stets vor den örtlichen Behörden verbergen, um nicht einer „Säuberungsaktion“ zum Opfer zu fallen
Geheimdienst
Beschäftigte Berufsgruppen: Agenten (entweder als Spion oder als Meuchler), Archivare
Aufgaben: In- und Auslandsüberwachung und Eliminierung politischer Feinde des Staates ohne im Krieg viele Opfer bringen zu müssen.
Pflichten und Privilegien: Agenten erhalten oft einen saftigen Sold, sind ihrem Land aber zu Treue verpflichtet und gehen hohe Risiken ein.
Theater/Opernhaus
Beschäftigte Berufsgruppen: Schauspieler, Sänger, Orchestermusikanten, Bühnenbildner, Hauswirtschaftler, Bühnenzauberer, Sekretäre, Eigentümer, Ausrufer, Regisseure, (Schriftsteller und Komponisten sind in Lalos, Ba und den Nixenschwärmen selten fest angestellt, die verkaufen ihre Stücke an das Haus und gehören den Organisationen Eigenbrötler, Familie oder Adelshaus als Hofkünstler an, bei den Selki gehören sie oft zum Haus)
Aufgaben: Unterhaltung gerade der Oberschicht (in Ba-Städten und Lalos), aber auch der Ärmeren (die schlechteren Plätze kann sich hin und wieder jeder leisten)
Pflichten und Privilegien: Perfektion in Schauspiel und Musik, gewährleistet durch lange Proben sind oberstes Gebot – man ist ja keine Gauklertruppe. Dafür gibt es, gerade für die Solisten, Dirigenten, ersten Geigen und Hauptrollen, auch ein anständiges Gehalt.
Gladiatorenschule
Ansehen: gering bis mittel (Ba-Städte und Mateken)
Beschäftigte Berufsgruppen: Gladiatoren, Lanistas (Trainer), Hauswirtschafter, Besitzer, Aufseher, Ärzte gehören selten im „Inventar“, sie werden von außen vor Kämpfen angeworben
Aufgaben: Unterhaltung der Massen (oder auch die Götter)
Pflichten und Privilegien: In der Arena muss man sein Leben und seine Gesundheit riskieren, dafür erhält man je nach Berühmtheit bisweilen hohen Lohn und den Jubel der Massen, einige Gladiatoren werden zu gefeierten Helden.
Bordell
Ansehen: Keines bis gering, (eher anspruchslos)
Beschäftigte Berufsgruppen: Prostituierte, Zuhälter oder „Puffmütter“
Aufgaben: Unterhaltung „Einsamer“
Pflichten und Privilegien: Kaum eine Prostituierte muss nicht einen Teil ihres Lohnes abgeben, sei es an ihre Puffmutter, die ihre Jungs und Mädels dafür absichert oder einen Zuhälter, der zumindest leidlichen Schutz vor allzu übergriffigen Freiern verspricht, sie dafür aber auch erpresst. Untereinander sind die Prostituierte meist sehr solidar.
Anmerkung: Straßenprostituierte sind grundsätzlich genauso organisiert, unterstehen aber in den allermeisten Fällen Zuhältern.
Botendienst
Ansehen: mittel (leichte Tendenz zur Anspruchslosigkeit)
Beschäftigte Berufsgruppen: Botenläufer, Botenreiter, Postkutscher, Schreiber; bei kostbarer Fracht leistet man sich bisweilen ein Mietschwert
Aufgaben: Transport von Nachrichten, Briefen, Waren und (seltener) Personen
Pflichten und Privilegien: Pünktliche und zuverlässige Überbringung, man sieht etwas von der Welt.
Familie
Ansehen: keines bis hoch (stark von Beruf abhängig; sehr anspruchslos bis sehr verwöhnt)
Beschäftigte Berufsgruppen: Was sonst nirgendwo passt oder in der entsprechenden Kultur sonst nicht organisiert ist (wie Handwerker in Chin Pa, Henker und Folterknechte in einige Gegenden) vor allem: Ärzte, Rechtsvertreter, Hebammen und die Berufe der Banden, vor allem Tagelöhner; in fast jeder Organisation kann man eine Familie haben, die man um Hilfe bitten kann, diese Beschreibung ist hauptsächlich für solche, die sonst keine Organisation haben.
Aufgaben: Die Sorge um die Familienmitglieder, die unterstützt, ernährt und beschützt werden müssen
Pflichten und Privilegien: Solidarität mit den Angehörigen und bisweilen auch Gehorsam dem Oberhaupt gegenüber
Anmerkungen: Vielerorts ist es üblich, den Beruf der Eltern zu ergreifen und nur „Standesgemäße“ zu heiraten. Welche Ausbildung man sich leisten kann, hängt ebenso vom Reichtum der Eltern ab. Soziale Mobilität gibt es nur in wenigen Kulturen.
Bank
Ansehen: mittel bis hoch (gering in den Zwergenbingen)
Beschäftigte Berufsgruppen: Bänker, Hauswirtschafter, Wächter; bisweilen greift man auf Söldner, Botendienste und Schiffsmannschaften zurück, um Geld zu transportieren
Aufgaben: Aufbewahrung und sicherer „Transport“ (in einer Filiale gibt man Geld ab, erhält einen Schein, mit dem man nur selbst abheben kann, mit diesem kommt man andernorts wieder an sein Geld – ohne unterwegs beraubt werden zu können, dafür zahlt man eine kleine, prozentuale Gebühr)
Pflichten und Privilegien: Getreuliche Aufbewahrung und Verwaltung des anvertrauten Geldes
Anmerkung: Sein Geld kann man ausschließlich von einer Filiale der Gesellschaft abheben, auf der man es eingezahlt hat. Diese erstrecken sich meist nur über das eigene Reich, seltener auch in die Kolonien und die verbündeten Reiche.
Die folgenden Organisationen sind eher Zusätze, denen man neben einer anderen angehört.
Sekte
Ansehen: Keines bis gering
Beschäftigte Berufsgruppen: in manchen sind alle willkommen, manche wollen nur „Anständige“ (was gerade Mitglieder von Banden, Bordellen und Eigenbrötler ausschließt) oder „Friedfertige“ (was Krieger aller Art ausschließt), Priester des Kultes (meist nur „nebenberuflich“)
Aufgaben: Die Erlösung der Angehörigen, oft zudem die Verbreitung der „Wahrheit“
Pflichten und Privilegien: Man steckt in einem engen Gefüge von Unterstützung, aber auch Sozialkontrolle
Loge
Ansehen: Mittel
Beschäftigte Berufsgruppen: Entweder solche, die einer Akademie angehören oder gehört haben oder Bürgerliche (aus Zünften und Gilden)
Aufgaben: Unterhaltung der Mitglieder, schmieden von nützlichen Bündnissen
Pflichten und Privilegien: Oft eine Demütigung zur Aufnahme, dann darf man an exklusiven Festen teilnehmen und Freundschaften fürs Leben schließen.
Politischer Untergrund
Ansehen: Keines (bis zum Erfolg, dann schlagartig hoch)
Beschäftigte Berufsgruppen: Alle, die man als Verbündete betrachten kann (meist alles außer Adligen und der Oberschicht, bisweilen wird auch die Mittelschicht außen vor gelassen)
Aufgaben: Beseitigung politischer, sozialer und wirtschaftlicher Ungerechtigkeiten
Pflichten und Privilegien: Bis zum Tage der Abrechnung muss alles geheim bleiben, Teilnahme an Anschlägen, Propaganda, bereit, am Tag der Abrechnung in der Revolution sein Leben zu lassen, dann steht man plötzlich ganz oben in der Hierarchie.
Abenteurergruppe
Ansehen: Keines bis hoch
Beschäftigte Berufsgruppen: Jeder der Mut hat und irgendwelche nützlichen Fähigkeiten mitbringt
Aufgaben: Was die Auftraggeber wünschen, vor allem Beschaffung oder Überbringung besonderer Gegenstände, Tötung von Kreaturen und Kriminellen, Eskortierung, Informationsfindung
Pflichten und Privilegien: Man ist frei, hat höchstens die Pflichten der Organisationen, denen man sonst noch angehört. Zuverlässigkeit ist aber von Vorteil, wenn man keinen schlechten Ruf erhalten will.