Hallo Mr. Renas,
ich muss sagen, ich bin zutiefst beeindruckt, dass du mit deinen 11 Jahren schon solche Geschichten schreibst. Ich glaube, mein Sohn (gerade 10 geworden) könnte noch nichtmal drei zusammenhängende Sätze schreiben, geschweige denn, dass er überhaupt Bock darauf hätte.
Insofern bekommst du von mir schon alleine ein großes Lob dafür, dass du dich für das Schreiben von Geschichten interessierst. Dass du dich dem Urteil einer anonymen Leserschaft stellst, um dich zu verbessern, finde ich außerdem recht mutig von dir.
Man merkt, dass du über Fantasie verfügst und du dir bereits im Kopf überlegt hast, was in deiner Geschichte alles passieren soll. Ich habe mich beim Lesen allerdings ein bisschen "gehetzt" gefühlt, weil alles so schnell ging. Du benutzt viele kurze abgehackte Sätze, was den Eindruck vestärkt. In manchen Szenen ist das sicher sinnvoll. Zum Beispiel bei Verfolgungsjagden oder um den Gefühlszustand einer Person zu beschreiben, die vielleicht verzweifelt ist...Ansonsten kannst du aber ruhig längere Sätze verwenden, indem du zum Beispiel zwei kurze miteinander verbindest.
Insgesamt kannst du dir mehr Zeit damit nehmen, deine Geschichte auszubauen. In den ersten beiden Kapiteln ist jetzt schon so viel passiert...da könntest du mit den entsprechenden Beschreibungen locker vier Kapitel draus machen. (sag ich jetzt nur mal so)
Außerdem solltest du darauf achten, dass es zu keinen Wortwiederholungen kommt. Manchmal merkt man das selber gar nicht, weil man den Text ja schließlich verfasst hat und er einem so vertraut ist. Erst beim 20. mal drüberlesen fällt dir das dann auf. Andere stolpern aber im Zweifelsfall direkt darüber. Manchmal kann man das durch das einfache Umstellen eines Satzes schon vermeiden oder du suchst nach einem Synonym (quasi einem alternativen Wort mit ähnlicher Bedeutung)
Du musst dir außerdem immer überlegen, welche Informationen du dem Leser zur Verfügung stellen willst und ob das jetzt wichtig ist oder nicht. Manchmal kann das verwirrend sein. Ich habe mich zum Beispiel gefragt, inwiefern es von Belang ist, dass Grapsch aus dem Gefängnis entlassen wurde, sie Kürbissuppe und Rindsbraten essen...Grundsätzlich kann man den Leser natürlich an einigen Details teilhaben lassen, um Situationen besser zu beschreiben. Es ist nur so, dass du viele andere Dinge, die mich zum Beispiel viel mehr interessieren würden, dann überhaupt nicht erklärst oder beschreibst. Zum Beispiel: Wie kommt das schwarze Auto hinter den Kühlschrank???
Bei Dialogen fängst du bei jeder Person, die spricht, einnen neuen Absatz an. Damit wird es für den Leser übersichtlicher.
So, das war`s erstmal von mir. Bestimmt gäbe es noch mehr zu sagen...vielleicht schließt sich ja noch jemand an und ergänzt noch etwas.
Viele Grüße ,
Rainbow