Beiträge von Windweber im Thema „Der Weltenring - Maltibor“

    Als Vorstufe vielleicht sogar sehr geeignet... Zunächst hatte man die runde Vertiefung, dann hat man stattdessen eine Art breites Mäucherchen kreisförmig gebaut. Irgendwann fand man den Riesenbrunnen und das Feuer zu unpraktisch und machte auf dem Mäuerchen eine kleine Vertiefung dafür. Dadurch wurde es aber praktisch überflüssig, ja eine Platzverschwendung. Nach und nach wurde es zu einem offenen Kreis, dann zu einem Halbkreis, am Ende blieb nur noch ein Altar übrig. @Alcarinque , ich liebe deine Detailverliebtheit und Gründlichkeit! ^^

    @Alcarinque Der Grundriss der Tempeltürme wäre ja wohl rund, oder? Wie wäre jeweils eine Vertiefung im Boden in der Mitte? Beim Gott des Lichts brennt dort ein riesiges Feuer, beim Gott der Finsternis gibt es einen Springbrunnen (mit schwarzem Wasser?). Abgefahren wäre natürlich, wenn beides von heiligen Energien gespeist wird und ohne Pumpen oder Brennmaterial funktioniert, sobald der Tempel geweiht ist - zugleich ein Zeichen, dass der Segen der Gottheit auf dem Turm liegt (und wenn es nicht mehr funktioniert, eine Zeichen, dass sie sich abgewendet hat). Statt Götterbildern hätte man also amorphe Substanzen - Wasser und Feuer. Statt auf den Altar kann man dann vielleicht Opfergaben direkt in diese göttliche Vertiefung geben. Arme können dann beim dunklen Gott eine Speisung erbitten und aus dem Becken schöpfen - und wie durch ein Wunder erhalten sie saubere Milch, Wein oder was auch immer sie brauchen...

    @Alcarinque Finde ich wirklich cool. Es ist originell, keine "Standart-Religion". Zum Thema Götterbilder - was hältst du von verschnörkelter Kaligraphie, ähnlich wie im Islam oder Judentum, wo man Gott nicht darstellt? Also Eigenschaften, Namen, Titel der Götter in einer heiligen Schrift geschrieben und zu einem "Bild" angeordnet, das seine eigene, abstrakte Schönheit hat.
    Ein Dualismus, aber nicht in Gut-Böse - finde ich klasse! ^^

    Die Frauen und Kinder leben in Dorfgemeinschaften, die Männer leben erst mal weiterhin als Jäger und Sammler.

    So etwas ähnliches habe ich auch schon entworfen, sogar recht ausführlich. In meinem Thread zur Welt Ba könntest du dir dazu die Necker und Nixen anschauen (es gibt nicht einmal einen Namen für die Spezies als ganzes). (Spezies Necker und Nixen und Kulturen Neckerschwarm und Nixenschwarm) Die Nixen und einige Necken (Nixen im Körper von Neckern - trans) leben in hochkulturellen Städten, Necker und einige Nixer als Jäger und Sammler nomadisch. Nur zweimal im Jahr trifft man sich - einmal um die Flüsse hinauf zu schwimmen und Eier abzulegen und zu befruchten (wie Lachse) und einmal, um die Kinder an der Mündung abzuholen, die es bis dahin schaffen und auf die Schwärme auzuteilen. Das sind natürlich Fisch- und keine Echsenmenschen.
    Echsenmenschen sind in dieser Welt die Orks - letzte Überlebende einer einst blühenden Welt im Kampf ums Überleben (Spezies Orks und Kultur Orkklan). Schau es dir vielleicht mal an, vielleicht inspiriert es dich. Wir scheinen nämlich wirklich ähnlich zu denken. :D

    Oh, das sind allerdings sehr spannende Möglichkeiten! Das mit den Comodowaranweibchen war mir nicht bekannt, das hat sehr viel Potential!
    Auch wenn das, konsequent durchgedacht wohl zu einigen Amazonen-Kulturen führen könnte wenn nicht sogar müsste.

    Ohne Männchen können sie ja nur Männchen gebären (die sie dann theoretisch wieder befruchten können, sodass auch Weibchen geboren werden können). Weibchen dieser Echsen sind immer gezeugt. Aber eine solche Kultur käme theoretisch mit sehr wenig Männchen aus, ja. Man kann sie also opfern, für gefährliche Arbeiten heranziehen oder im Krieg verholzen. Ein zeugungsfähiges Männchen auf zehn Weibchen dürfte notfalls reichen. Aber frau will sicher eine größere Auswahl, um sich das beste aussuchen zu können. ;)
    Ehen in dem Sinne gäbe es dann natürlich auch nicht. Das bringt soziale Probleme, die anders gelöst werden müssen. Über Häuser würde ich sagen. Da lebt man in Eheähnlicher Gemeinschaft - unabhängig von Geschlecht und mit beliebig(?) vielen Männern und Frauen. Geschlüpfte Kinder werden Häusern zugeteilt und zwar so, dass möglichst wenig Blutsverwandte in einem Haus sind (man also nie mit den eigenen Kindern in eine Familie kommt), da man ja innerhalb eines Hauses leicht auf die Idee kommen könnte, Nachkommen zu zeugen. Zudem kann man seine Kinder so von anderen Häusern adoptieren lassen, was einer Zweckehe in unserer Welt ähnlich ist und Bündnisse besiegelt. Zwischen den Häusern kann man dann Intrigen, Machtkämpfe, Bürgerkriege usw. ansetzen wie zwischen mächtigen Familien...

    Gottkönige

    Hatten die späteren Römer doch auch? Kaiserkult und so? ;)

    Sklavenarmeen

    Waren bei den Römern und Griechen, vor allem den Römern doch auch vorhanden? Vor allem bei den Römern - teils war 1/4 (!) der Bevölkerung Roms in Sklaverei! Bei den Azteken war Sklaverei ausschließlich eine Strafe. Das Kind von Sklaven wurde als Freier geboren. Wenn jemand jemanden ermordete, durften die Hinterbliebenen des Opfers ihn als Sklaven haben, statt dass der Täter hingerichtet wurde, wenn sie wollten. (Was ich irgendwie einen coolen Fakt finde). Die Sklaven durften Besitz erwerben (bis dahin, dass sie selbst Sklaven besitzen durften) und es gab strenge Regeln - so mussten sie genug zu essen bekommen. Die Spanier gaben den Indigenen, die sie versklavten, oft viel zu wenig, sehr zu deren Irritation. Die aztekischen Sklaven haben ihren Status durch Gesetzesverstöße verdient und wurden vergleichsweise gut behandelt, die Conquistadores hingegen waren da weniger zivilisiert. ;)

    Agressionskriege für mehr Opfer

    Also die Römer und auch die Griechen (wie die Spartaner) sind bei Aggressionskriegen ja wirklich kein unbeschriebenes Blatt. Die Azteken hatten aber weit netteres Kriegsrecht. Sie trafen sich mit gezielt nicht unterworfenen Nachbarvölkern zu sogenannten Blumenkriegen (man pflückten Blumen für die Götter - wunderschöne Metapher, oder? :D ). Man schlachtete sich nicht einfach brutal ab, wie Europäer es taten, sondern machte streng abgegrenzte Duelle, wobei man sich bemühte, den Gegner nicht zu töten, sondern gefangen zu nehmen. Der sollte ja als Menschenopfer dienen. Sich in so ein Duell innerhalb der Schlacht einzumischen war verboten. Und man stellte immer etwa gleich erfahrene Krieger einander gegenüber. Die Jugendlichen, die den Kriegszug begleiteten, kämpften gar nicht oder nur gegen andere Jugendliche. Im militärischen Rang stiegt man auf, indem man so und so viele Gefangene vorzuweisen hatte. Gefangene wohnten im Haus ihreres Häschers und teils konnte sich gar eine Freundschaft zwischen Gastgeber und Gast entwickelt, bis es zur Opferung kam - sie wurden also sehr anständig behandelt. Und die Nachbarvölker ließen sich darauf ein, da sie selbst Menschenopfer brauchten und so vernünftig beschaffen konnten. Insgesamt waren die Azteken im Kriegsrecht wohl weiter als die Genfer Konvention, viele der "Aggressionskriege" eher sportliche, wenn auch blutige Treffen mit Nachbarvölkern.

    Auch bei den Menschenopfern wäre ich vorsichtig. Die extrem üblem Beschreibungen und die Zahl kann man eher aus der Propaganda der Conquistadores schließen und auch in den wenigen aztekischen Quellen, die es noch gibt, wird teils maßlos übertrieben (wie man das halt so macht, wenn man Erfolge großer Könige rühmt :D ). Gegeben hat es soetwas sicher, auch regelmäßig. Aber ich stelle es mir kaum übler vor als das Verholzen von Menschenleben in den römischen Arenen zu UNTERHALTUNGSZWECKEN. Das finde ich nicht wirklich fortschrittlich...

    ABER: Ich würde die präkolumbianischen Völker ohnehin weder mit europäischen noch mit asiatischen Völkern vergleichen. Sie haben sich sehr lange völlig isoliert von diesen entwickelt.

    EDIT

    @Alcarinque Ich hoffe, du siehst dies mehr als Inspirationsquelle denn als lästige Besserwisserei. Ich will nur sagen, dass man Aztekenechsen nicht unbedingt als unmäßig brutale, grausame und blutrünstige Bestien darstellen müsste. Die moderne Forschung bietet da bei diesem Volk deutlich schönere Aspekte. :)

    @Alcarinque Mir sind noch ein paar abgefahrene Ideen gekommen, die dich vielleicht inspirieren. Ich denke an das Fortpflanzungs- und Paarungsverhalten der Comodowarane. Wenn die klassische Elternbindung keine Rolle spielt, ist das Weibchen nicht auf das Männchen angewiesen (es braucht ja keine Unterstützung bei der Versorgung und dem Schutz des Nachwuchses), ein Männchen kann darum problemlos mehrere Weibchen befruchten. Warum sollten Weibchen sich mit weniger als dem Attraktivsten zufrieden geben? Warum nicht teilen? (Weibchen hätten keinen Grund für Eifersucht) Rituelle Kämpfe unter den Männchen wären die Folge (und man(n) will sich im Krieg oder sonst wo besonders hervor tun). Der Wert des einzelnen Männchens für die Arterhaltung wäre quasi nicht vorhanden. Comodowaranweibchen haben aber noch eine besondere Fähigkeit: Sie können ohne ein Männchen Junge bekommen, ohne von anderen befruchtet worden zu sein! Diese sind immer männlich (statt weiblich, wie normalerweise bei Jungfernbefruchtung üblich). So können Weibchen auch dann das Überleben ihres Volkes sicher stellen, wenn alle Männer im Krieg verholzt worden sind. Oder für mehr Männer in der nächsten Generation sorgen, wenn Arbeiter oder Krieger gebraucht werden. Das senkt den "Wert" des einzelnen Männchens natürlich noch zusätzlich. Außerdem kannst du eine Zwei-Klassen-Gesellschaft etablieren - die Gezeugten und die Ungezeugten, wobei letztere vermutlich als entbehrlicher gelten.
    Ein Männchen, das als Opfer außerwählt wurde, erhält aber sicher viel Aufmerksamkeit von Weibchen - so kann es mal eines abbekommen, was es attraktiver macht, als Geschenk für die Götter außerwählt zu werden...
    OK, das ist dir vermutlich zu viel des Guten. War nur ein Gedanke. :D

    Ich denke, die Azteken können es von der Entwicklung mit Römern und Griechen aufnehmen (übrigens auch die Inka und Maya) - ja, sie kannten keine Metallverarbeitung (außer Gold), kein Rat und (außer den Inka mit ihren Lamas und Alpakas) keine Lasttiere. Aber nicht, weil sie unterentwickelt waren, sondern weil sie schlicht ohne super auskamen. Tenochtitlan, die Hauptstadt der Azteken, war, als die Spanier eintrafen, die größte der Welt. Das Inkareich eines der größten der Welt. Die Mayakultur war mit 3000 Jahren die älteste Hochkultur der Welt. Über ihre Weltanschauungen und Philosophie ist leider wenig bekannt - die Spanier waren gründlich, als sie nach den Seuchen die wenigen Überlebenden niedermetzelten und die Kulturen vernichteten (die überlegenen Metallwaffen sehe ich gegenüber den Krankheiten als deutlich zweitrangiges Moment). Wir bilden uns halt viel auf unser Rat, unsere Packtiere und unser Metall als Kulturleistung ein. Aber alle drei Kulturen bauten gewaltige Steinbauten ohne sie. Die Inka führen "Gehirn"operationen mit Obsidianklingen durch. Gewaltige Reiche wurden organisiert, vergrößert und erhalten. Und ernährt. Ich würde sogar so weit gehen, dass sie den Europäern ihrer Zeit einiges vorraus hatten. ;)

    Zum Thema Kinder - wie "fertig" sind sie denn, wenn sie schlüpfen? Menschen sind ja echte Frühchen im Tierreich. Andere Tiere können schon kurz nach der Geburt oder dem Schlüpfen laufen oder sogar ganz selbstständig überleben. Es kommt nun darauf an, um du Dinos eher in Richtung Reptilien oder, was die modernere Wissenschaft zu tun scheint, in Richtung Vögel mit Federn und Gleichwärme rückst. Federn können mit Aufstellen und Ablegen und Farben auch Mimik ersetzen und bei der Werbung eine Rolle spielen...
    Da bei den Eiern keine so enge Elternbindung gegeben sein muss (aber natürlich kann wie bei Vögeln) könnte die Erziehung und das Beschützen der Jungen ein eigener Beruf sein, der Eltern vollständig ersetzt. Damit wärest du Geschlechterrollen los. ;)

    Um eine fremdartige Kultur zu erzeugen, könntest du unsere modern-europäische Weltsicht auch mal beiseite schieben, dass Menschenopfer grausam wären. Mach sie doch zu einem Privileg und für die Opfer erstrebenswert, die dann wahlweise in ein tolles Paradies kommen oder in einer hohen Kaste wiedergeboren werden. Vor dem Opfer aber sind sie Superstars, bekommen das beste Essen, Unterhaltung, die schönsten Plätze in der Sonne. Lass deine Opfer sich doch über ihr Glück freuen. Und den Priestern dankbar sein für deren Hilfe. Dann wird das fremdartig und verwirrend, aber spannend! ;)

    Das ist eine sehr ausführliche Geschichte - du machst dir Gedanken. Die Kulturen wurden nicht "fertig" erschaffen, sondern haben sich über einen langen Zeitraum entwickelt (aber auch nicht so lang, wie man es sonst bisweilen in der Fantasy findet. Gefällt mir so weit sehr gut. Für einen Roman ist ja meist eher die jüngste Geschichte wichtig, wenn man nicht gerade mit Zeitreisen arbeitet, von daher zeigt das hier schon Fleiß über das nötigste hinaus. ^^
    Kommt mir so weit alles schlüssig und plausibel vor. Bin gespannt auf mehr!