Hi Xarrot!
Um mal aufzuholen, habe ich jetzt das erste Kapitel gelesen und kommentiert.
Mir sind immer noch die langen, verschachtelten Sätze aufgefallen, aber da habe ich beim letzten Mal schon was zu gesagt. Wo du wirklich aufpassen musst, sind die Redebegleitsätze, das habe ich dir immer im Text angestrichen. Wenn der Satz nach der wörtlichen Rede unabhägig von dem Gesagten ist, stellt er einen eigenen Satz dar, wird folglich groß begonnen, nicht durch ein Komma getrennt und am Ende der wörtlichen Rede muss ein Satzzeichen stehen.
Der zweite Teil des Kapitels, wo du aus der Sicht der Gremlins geschrieben hast, hat mir sehr gut gefallen. Du schaffst es echt gut den Lebensstil der Gremlins rüberzubringen und es hat auch etwas Amüsantes zu lesen wie sie sich verhalten. Während die langwierigigen Erklärungen im ersten Abschnitt zäh zu lesen waren und mich - um ehrlich zu sein - nicht großartig interessiert haben, kam im zweiten Teil wirklich Leben in die Geschichte. Oder ich mag einfach Actionszenen. XD
Detaillierte Anmerkungen wie immer im Spoiler:
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Alles anzeigenKapitel 1- Der Weg nach Osten
Vier Tage war es her, dass sie die Grenze zur Wildnis passiert hatten. Seitdem waren sie keiner Menschenseele mehr begegnet, von den Helvetrin, die angeblich weit im Osten auf der anderen Seite der herrenlosen Wälder, Berge und Ebenen lebten, ganz zu schweigen. Vor zwei Tagen waren sie an einer Stelle vorüber gekommen, an der offensichtlich ein Überfall stattgefunden hatte. Der Boden war an mehreren Stellen vom Blut der Ermordeten getränkt worden, wobei hier und da noch ein paar Wertsachen sowie Fleischfetzen und Knochen herumgelegen hatten. Doch mehr nicht. Sein Vater hatte ihm erzählt, dass sie die Leichen mitnehmen und essen würden. Oftmals auch ihre eigenen und Kalln glaubte es ihm nur zu gern, allerdings nicht weil er mit seinen neun Jahren noch besonderst leichtgläubig wäre, sondern weil er es selbst gesehen hatte. (Wieder diese langen, verworrenen Sätze. °__° Es kann wirklich nicht schaden, ab zu einen Punkt zu setzen.)
Vor einigen Jahren, als seine Familie noch auf dem Land beim Grafen Hugenot zu Moorring gelebt hatte, waren sie eines Nachts wie aus dem Nichts aufgetaucht. Sie waren etwas kleiner als Menschen gewesen, mit großen spitzen Fledermausohren, die vom Kopf abstanden, ebenfalls großen runden Augen, die bösartig geglitzert hatten und einem breiten Maul voller scharfer Zähne. Einige waren sogar auf großen Raubkatzen mit überlangen Fangzähnen neben dem Rest her geritten. (Das klingt aber cool! Ich mag Raubkatzen!)Damals hatte sie nur die Tatsache gerettet, dass sie so nahe am Tor zur Burg wohnten. Die meisten anderen, darunter auch die Familie seines Freundes Ralf, waren von den in Felle und Leder gekleideten Wilden eingekreist worden. Die ganze restliche (ein Attribut reicht in dem Fall, um zu verdeutlichen, dass es um den Rest der Nacht geht) Nacht hindurch waren die Schreie der Gefangenen zu den Überlebenden hinter dem Burgwall gedrungen, sowie ab und zu die Hohnrufe der Peiniger, die lauthals und in mehr schlechtem als rechtem Grenzländisch angekündigt hatten, was sie wem als nächstes antaten. Gegen Morgen waren sie dann endlich abgezogen und hatten nur ein paar grausige Gebilde aus Knochen und Unrat hinterlassen.
Nach diesem Erlebnis hatte Kallns Vater den Entschluss gefasst, wegzuziehen, ebenso wie viele andere. Allerdings hatten sie erkennen müssen, dass das Leben in der Stadt sehr viel teurer war, als erwartet und auch die Arbeit nicht immer so leicht zu finden, wie immer angepriesen wurde. Darum und weil Kallns Vater sowieso nie jemand gewesen war, der gerne länger an einem Ort blieb (wie er immer stolz erzählte), waren sie zu fahrenden Händlern geworden.
Aus diesem Grund hatten sie sich auch der Karawane angeschlossen. Genau so wie über hundert andere, die allesamt das Ziel hatten, die Wildnis zu durchqueren, um ins gelobte Land der sagenhaften Helvetrin zu gelangen. Viel war über dieses Volk bei den Menschen in seiner Heimat nicht bekannt gewesen. Nur das sie angeblich Meister der Handwerkskunst und der Architektur waren. Dochsieschon seit vielen Jahrhunderten lebten sie nahezu abgeschnitten von den anderen Reichen und nur noch auf einem gefahrvollen Landweg konnte man zu ihnen gelangen. Folglich hatte man schon seit längerer Zeit nichts mehr von ihnen vernommen. Dennoch war es das Ziel vieler Händler zu dieser Zeit, das ferne Land dieses Volkes zu erreichen, um dort ihr Glück zu machen und als reicher Mann nach Ryttarmark oder Söderheim zurückzukehren. Wenn sie denn zurückkehrten.
,,Hey Kalln, könntest du das bitte tragen? Es fällt sonst noch vom Karren´´ Eifrig nickte der Junge auf die Frage seines Vaters und nahm die kleine Kiste, die zuvor ganz oben auf dem vollen Karren hin und her geschwankt war, entgegen. (Wenn der nächste Satz kein Redebegleitsatz ist, wird er nicht durch ein Komma getrennt, sondern groß begonnen und als seperater Satz betrachtet.),,Papa, wie weit ist es eigentlich noch bis zur anderen Seite?´´
,,Zu weit um von einer zur anderen Seite schauen zu können, das kann ich dir flüstern´´, scherzte Kallns Mutter und fuhr ihrem Sohn durch das halblange, braune Kopfhaar.
,,Müssen wir auch über diese Berge, von denen der alte Mann mit dem Helm geredet hat?´´ Wenn er jetzt schon einmal dabei war, konnte er ja auch gleich den Rest seiner vielen Fragen stellen. (Selbes Problem wie oben.),,Ja, Berge haben es leider an sich, dass sie nicht einfach verschwinden können... jetzt werd doch nicht gleich beleidigt.´´ Trotzig verzog Kalln das Gesicht.
Dass seine Eltern auch nie ernst antworten konnten...
Plötzlich ging ein Ruck durch die vorderen Reihen der Karawane und kurz darauf kam die gesamte Kolonne zum Stillstand und von irgendwo drang ein leises Klatschen an Kallns Ohr, dasser jedoch nicht weiter beachtete.
,,Hey, was ist los?´´, erklang sogleich ein verwirrter Ruf hinter Kalln. ,,Warum halten wir an?´´
,,Ein Toter!´´, antwortete ein anderer.
,,Einer von uns?!´´
,,Nein! Einer von diesen verdammten Gremlins!´´,,Ich glaub, sie ham Lajez gefunden...´´ Die Bemerkung war zwar vollkommen überflüssig, da sie es alle sehen konnten, doch von Hauptar war auch nichts anderes zu erwarten. ,,Warum ham wir den auch nach der Schlägerei da liegen lassen...?´´
,,Leutz! Jetzt gehts gleich los, macht euch bereit!´´, zischte Fraug, der Sahek (eine Art Unterführer der Gremlins) des fast fünfzig Krieger starken Überfallkommandos seiner wartenden Meute zu, die daraufhin die Waffen zog und zu johlen beginnen wollte. ,,Schnauze! Ich sagte bereit machen, net rumschreien!´´
Dabei verpasste Fraug als zusätzliche Warnung dem Norder (Überbegriff für die Völker der Gremlins, Goblins, Fraks, Borklinge, Shragen, Orks und Rurg) neben sich einen kräftigen Hieb mit der Peitsche. Gleich darauf zuckte der gesamte Haufen, inklusive des Saheks selbst, zusammen. Das Klatschen des Leders war dann doch etwas lauter gewesen als erwartet. Vorsichtig warf Fraug einen Blick zur immer noch verharrenden Karawane hin. Schließlich waren sie nur etwa drei Surrakr Schritte (eine Surrak heißt etwas zwischen 10 und 15) vom ihrem Ziel entfernt, da war man lieber vorsichtig und vor allem leise. Ganz besonders, wenn dieses Ziel über fast ebenso viele Wehrfähige (sowie haufenweise Kanonenfutter in Form von Bauern und Händlern) verfügte, wie man selbst. (Erklärungen in Klammern einzufügen ist kein gutes Stilmittel, da man beim Lesen immer aus dem Lesefluss gerät. Ab und zu stört es nicht, aber hier nimmt es überhand.) Eigentlich zu viele für einen Überfall. Naja, eigentlich war Gemetzel schon eher der richtige Begriff für das, was folgen sollte. Wobei abzuwarten war, wer metzelte und wer selbst niedergemetzelt wurde. Aber was der Boss befahl, war eben Gesetz.
Fraug ließ seine Krieger und Kriegerinnen noch ein paar Schritt näher durch den hohen Farn voran pirschen, dann richtete er sich unvermittelt aus seiner leicht geduckten Haltung auf und schwang sein Beil.
,,Nuauhautalok arkt!´´, kreischend, brüllend und im Falle der Morg (den großen Raubkatzen auf denen zwei Dutzend von Fraugs Gremlinkriegern ritten) fauchend, wetzte die Rotte los, dem überrumpelten Feind entgegen. ,,Haut sie um!´´
Wären die Söldner, die die Karawane in regelmäßigen Abständen begleiteten, auch nur ein Quäntchen weniger abgebrüht gewesen, hätten die Gremlins wohl kaum Probleme gehabt die Wehrlosen zu massakrieren. So allerdings rauschte den Morgreitern, die natürlich um einiges schneller waren als der Rest der Meute, gleich mal die erste kleine Pfeilsalve entgegen und tötete zwei von ihnen. Einem weiteren schossen sie praktisch das Tier unterm Hintern weg und mit einem entsetzten und überraschten Kreischen segelte der Norder durch die Luft bis er kopfüber im Farn landete, der links und rechts vom Weg wuchs. Auch die Gremlins ließen daraufhin ihre Pfeile fliegen, töteten jedoch nur ein paar der Bauern, aus denen die Karawane größtenteils bestand.
,,Weiter, weiter, weiter!´´, heizte Jurgl, der andere Sahek, der die Meute begleitete, die zu Fuß voran stürmenden Norder an und verpasste einigen eins mit der Peitsche.
Währenddessen dröhnte die ganze Zeit laute Gremlinkriegsmusik durch den Wald und nicht gerade wenige der Norder trällerten einen frei erfundenen Text dazu. Dann krachten die Fußtruppen der Horde in ihre meist nur schlecht bis teilweise gar nicht bewaffneten Feinde und das Sterben begann.
Besonders die Menschen, die zuvor am vorderen Ende der Karawane gelaufen waren, erwischte es heftig. Denn dort schlugen die Morgreiter ein, wie ein von einem Katapult geschleuderter Fels (Fraug hatte so etwas nur einmal gesehen, dennoch war es für den Gremlin ein faszinierender Anblick gewesen, auch wenn sie selbst damals den Brocken abbekommen hatten). (Klammersatz würde ich streichen, mitten in der Action interessiert es niemanden, was Fraug man gesehen hat.) Dort wo die Morg in das Menschengesocks (geiler Begriff XD) hinein preschten, blieb kaum einer stehen. Zwar fielen zwei Gremlins durch die Speere des Feindes, der Rest allerdings richtete ein Blutbad an. Einmal sah Fraug sogar einen der Söldner durch die Luft fliegen, als zwei der großen Raubkatzen gleichzeitig gegen ihn stürmten um ihn dann am Boden zu zerfleischen.
Der restliche Tross der Menschen war indessen mit den anderen Gremlins beschäftigt, die unter wildem Johlen und Kreischen frontal in die Feinde hinein gestürmt waren und sogleich ein Dutzend Gegner zu Fall brachten, ohne selbst eigene (einer von beiden Begriffen tut es auch), nennenswerte Verluste. Doch der eigentliche Kampf begann erst, bei dem die meisten der Norder sich gleich gegen zwei Menschen behaupten mussten, was nicht mit Erfolg gekrönt wurde.
,,Tötet die Söldner!´´, schrie Jurgl, während er selbst mit weiten ausholenden Schlägen einen Händler und dessen Frau abwehrte. ,,Atanlok Palkkasoturzr!´´
Auch Fraug hatte sich in der Zwischenzeit ins Getümmel geworfen. Zwar etwas verspätet, jedoch wollte er nicht zu denen gehören, die beim ersten Aufeinanderprallen zu Boden gingen und dann vom Rest nieder getrampelt wurden. Sein erstes Ziel war dabei ein junger Kerl, der mit seinem rostigen Schwert nach einer Gremlin schlug, welche die Hiebe allerdings allesamt locker mit ihrem Schild abfing. Mit der anderen Hand, in der sie einen Speer hielt, versuchte sie gleichzeitig einen älteren Menschen auf Abstand zu halten, was ihr aber etwas weniger gut gelang, sodass der Alte immer näher heran rückte.
,,Warte! Ich schlitz den für dich auf!´´, rief Fraug ihr zu und rammte dem Jüngling seine Waffe in den Rücken.
Schreiend stürzte er zu Boden und versuchte irgendwie seine Hände auf die Wunde zu pressen. Fraug verpasste ihm einen beiläufigen Tritt gegen den Kopf, damit er Ruhe gab, als der Ältere plötzlich ein zorniges Brüllen ausstieß, irgendetwas in seiner Sprache vor sich hin schnaufte und sich an der Gremlin vorbei gegen Fraug schmiss. Dieser wehrte die Attacke jedoch ab und schubste den Angreifer wieder zurück, woraufhin die Gremlin ihn erneut mit ihrem Speer zu attackieren begann. Grinsend begab sich Fraug erneut in Position, um auch den Zweiten mit einem Schlag in den Rücken zu Fall zu bringen, doch wie es so oft in Getümmeln passiert, stolperte ihm jemand anderes vor die Klinge und schon fand sich Fraug in einem heftigen Nahkampf mit einem der Söldner wieder. (Kampfszenen kannst du echt gut schildern!)
,,Verreck du Sau!´´, schrie der Gremlin-Sahek und warf sich auf den gut gerüsteten und ausgebildeten Menschen, der ihm jedoch einfach den Schild ins Gesicht knallte und gleichzeitig mit seinem Schwert fast abstach.
Nur der schartigen Armschiene aus Stahl war es zu verdanken, das er nicht, wie zuvor der Menschenjunge, zu Boden ging. Stattdessen schrammte die Klinge einmal kräftig über das Metall und der Norder schaffte es sogar seinem Gegner eine Kopfnuss mit seinem eigenen Schädel zu verpassen. Zu schade, dass der Lederhelm vorne mit eisernen Nieten versehen war.
,,Aurg...´´, eine Hand an der schmerzenden Stirn stolperte Fraug rückwärts und wedelte derweil mit seinem Beil, um den Söldner auf Abstand zu halten.
,,Warte Boss! Ich hab ihn!´´, rief irgendjemand zu seiner Rechten und im nächsten Moment sprang ein ihm unbekannter Gremlin dem Mensch auf den Rücken.
Eine wahrhaft dumme Idee. Denn nun ließ sich der schwer Gepanzerte einfach nach hinten auf den Rücken fallen und begrub den quiekenden Norder unter sich. Der Mensch selbst sprang sogleich wieder hoch und rammte dem am Boden liegenden Gremlin einen Dolch in die Brust. Wobei... eigentlich war die Aktion doch gar nicht so dumm gewesen. Nun streckte ihm der Mensch nämlich seinen nur durch einen dünnen Lederpanzer geschützten Rücken entgegen.
,,Naha!´´, rief Fraug triumphierend und holte zu einem kräftigen Hieb aus. ,,Njut gatanak kralt!´´
Kratzend durchdrang die Klinge das Leder, die Haut darunter und fraß sich sogar bis zur Wirbelsäule des Getroffenen vor. Brüllend versuchte sich der Mensch zu wehren und machte dabei irgendwelche affigen Bewegungen, bis ihm der Gremlin schwungvoll eins auf die Zwölfe mit der stumpfen Seite des Beils gab, um dann die Nackenwirbel mit einem kräftigen Hieb zu durchtrennen. Saubere Handarbeit. Zufrieden sah er auf sein Werk hinab und schnitt beiläufig den Geldbeutel vom Gürtel des toten Norders, der sich so übermütig für Fraug geopfert hatte. (Das sagt ziemlich viel über die Gremlins aus. XD Passt aber sehr gut.) Trotzdem: Nun galt es schleunigst den Rückzug anzutreten!
Rasch lief der Sahek wieder zum Rand des Getümmels, wo immer noch die beiden Gremlins mit dem Dudelsack und der Trommel standen und laut die Angriffmusik ertönen ließen.
,,EY! STOPP! RÜCKZUG! RÜCKZUG!´´, schrie Fraug sie an und sofort veränderten sich Rhythmus und Tempo des Liedes, sodass es weniger abgehackt klang und das Tempo sich nochmals erhöhte, weswegen sich die Dudelsackspielerin mehrfach verspielte.
Trotzdem kapierten die anderen Gremlins was zu tun war. Schlagartig trat die Rotte, die soeben noch wild auf den Feind eingedroschen hatte, einen rasanten Rückzug an. Hier und da verschaffte sich ein Norder mit einem weit ausholenden Schwinger nochmals ein wenig mehr Zeit, um sich umdrehen und weglaufen zu können, doch schließlich waren alle am rennen. Kurz befürchtete Fraug, seine Leute könnten vergessen haben, was er ihnen befohlen hatte. Doch als er sah, wie fast immer zwei Gremlins gemeinsam einen toten Menschen hinter sich her zogen, breitete sich ein Grinsen auf seinem Gesicht aus. Sein Plan hatte funktioniert. Wie gut würde sich zeigen, wenn sie die Verluste gezählt hatten.
,,Rennt weiter bis ihr wieder im Wald seid! Hey du! Nich fressen! RENNEN!´´, schrie er die laufenden Norder an und warf dabei einen gehetzten Blick nach hinten.
Dort stand die gesamte Karawane mehr oder weniger geschockt und starrte der fliehenden Meute hinterher. Einige knieten neben Leichen und heulten sich die Augen aus dem Kopf. Andere schienen nicht recht zu wissen, ob sie nun ebenfalls wegrennen oder die Gremlins verfolgen sollten. Einer der Söldner entschloss sich schließlich für die Verfolgung, wurde allerdings sogleich vom Kommandanten zurück gerufen. Dieser Teil hatte also auch funktioniert. Fraug hatte darauf spekuliert, dass die Menschen zu viel Angst hatten, um ihnen in die unbekannten Weiten des Urks Tirgas, des großen Waldes zwischen den Bergen und den Reichen der Menschen und Gardrim, zu folgen. Vermutlich erzählten sie sich gegenseitig irgendwelche Schauergeschichtenüberdarüber, was dort so alles hauste.
,,Nujupitalok! Das reicht!´´ Da die Hälfte der Gremlinrotte sowieso schon schnaufend angehalten hatte, war der Befehl zwar etwas überflüssig, aber für die andere Hälfte sagte Fraug es trotzdem noch einmal. ,,Ey, Stopp! Ich glaub des is jetzt weit genug!´´
,,Äh, Fraug?´´ Der Sahek drehte sich um und erblickte einen keuchenden Jurgl. ,,Ich will ja net meckern, aber der Plan war irgendwie scheiße. Wir ham fast zwei Surrakr verloren un nur grad ma eine an Leichen erbeutet...´´
,,Un genau deswegen schnappst du dir jetzt alle Schützen, die wir haben un lässt sie, aus sicherer Entfernung natürlich, diesen Sauhaufen auf der Straße solange mit Pfeilen beschießen, bis er sich verpisst, kapiert?´´, entgegnete ihm Fraug und der andere Sahek nickte nur.
Jurgl hatte schon früh kapiert, dass er nicht besonders schlau war (so geil XD) und so tat er meist immer das, was Fraug sagte, obwohl sie vom Rang her eigentlich gleich auf waren. Rasch lief er also los und sammelte alle mit Bögen bewaffneten Gremlins ein, die er finden konnte. Auch Fraug gesellte sich zu ihnen. Selbstverständlich erst nachdem er zwei Gremlins, denen er zutraute, dass sie sich nicht unerlaubt an der Beute vergriffen, als Wachen an dem Leichenhaufen zurückgelassen hatte.
Erneut pirschten sie sich so nah wie möglich heran, damit sie nicht Gefahr liefen, gesehen zu werden. Diesmal erfolgte der Angriff jedoch ohne das Geschrei und ohne irgendwelche Kriegsmusik. Auf einen Wink von Jurgl hin schossen die zwei Surrakr Gremlins ihre Pfeile ab. Kaum einer traf, doch das war sowieso egal. Diesmal kam es allein darauf an, dass die Menschen es mit der Angst zu tun bekamen und sich verzogen. Abermals rauschten die krummen Pfeile der Norder auf die Karawane nieder, töteten zwei und verletzten einige weitere. Die dritte Salve Pfeile brauchten sie eigentlich schon gar nicht mehr abzufeuern, taten es jedoch trotzdem und ein letzter Mensch blieb mit einem Pfeil im Rücken auf der Strecke. Dann war der gesamte Haufen außerhalb der Reichweite der Kurzbögen der Norder. Zurück blieb das Schlachtfeld, mitsamt den Toten, einigen kleineren Karren mit den Habseligkeiten der Reisenden und sogar einem der großen Wägen. Gut gelaunt und höchst zufrieden blickte sich Fraug um und grinste, ebenso Jurgl.
,,Ok, ich nehms zurück. Der Plan war doch nich scheiße! Das sin ja ma locker über zwei Surrakr, die wir gut gemacht ham und der ganze andere Kram noch dazu... ´´ Übermütig rieb sich der Sahek mit dem Daumen das Kinn. ,,Hey! Lass das liegen, du Dumpfdödel! Das geht alles an einem Stück zum Boss, sonst krieg ich wieder den Ärger! Un wer was anderes sagt, bekommt hier un jetzt ein paar mit der Peitsche, tajurgak?´´