Beiträge von Rainbow im Thema „Leibeigener“

    Hey du,

    wie jetzt? Abgeschlossen?? Warum denn???
    Wenn du das jetzt so stehen lässt, dann finde ich das Ende, ehrlich gesagt, auch etwas unspektakulär. Zwischendurch dachte ich ja noch, Samuel geht Mika vielleicht wirklich an die Gurgel und tötet ihn...hat er aber nicht. Nein, sie schlafen gemeinsam friedlich nebeneinader ein. Okay! Das muss ich jetzt erst mal sacken lassen :)

    Eine Sache konnte ich mir übrigens so rein anatomisch nicht ganz vorstellen. Also, das sind ja zwei Kerle...und wenn die quasi miteinander schlafen, dann stelle ich mir das so vor, dass einer auf dem Bett kniet, während der andere ihn von hinten...oder nicht??? Wie ist es dann möglich, dass Samuel Mika dabei in die Augen sehen kann??? Hier war die Stelle:

    Ich sah in seine so selten klaren Augen – und drückte zu. Sein Stöhnen wandelte sich zu einem Röcheln....

    Vielleicht habe ich auch falsche Vorstellungen...Ich bin in dem Thema nicht so drin :)

    Hier noch ein Fehlerchen:

    Ich schluckte, strich mit der Zunge fordern über seine Lippen.

    fordernd

    Viele Grüße,
    Rainbow

    Hi Kitsune,

    es ist wirklich erstaunlich.Jeses Mal denke ich mir am Ende des Textes "Wie, schon zu Ende?"

    Ich weiß auch nicht, wie du das machst, aber irgendetwas an deiner Geschichte fesselt mich. Obwohl ich mir die "Sexszenen" wirklich nicht
    gerne vorstelle, weil es mich irgendwie anwidert. Vielleicht ist es aber auch gerade das. Man taucht hier in eine Welt ein, die einem eigentlich völlig fern ist und scheinbar versucht man dann, es erfassen zu wollen. Samuels Gefühlswelt beschreibst du meiner Meinung nach ziemlich gut, weshalb es leicht fällt, sich in ihn hineinzuversetzen. So, jetzt kommen noch ein paar Textstellen, über die ich gestolpert bin:

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    Die Vernunft ein weiteres Mal über mein Wanken gewann.


    Ich musste den Satz zweimal lesen, weil er mir komisch vorkam. Ich würde eher schreiben: "Die Vernunft gewann ein weiteres Mal über mein Wanken." Sonst klingt es eher wie der Vers eines Gedichtes, oder so. Vielleicht ist das aber auch von dir beabsichtigt. :hmm:


    Meine Nase nahm nur noch fein den Geruch des speziellen Krautes meines Herrn wahr.

    Kann die Nase "fein wahrnehmen"? Oder ist es nicht vielmehr der Geruch, der fein ist? Dann müsste es heißen: "Meine Nase nahm nur noch den feinen Geruch des speziellen Krautes meines Herrn wahr."


    Dann war er noch immer der ängstliche Kind, das von seinem Onkel....

    "das" ängstliche Kind


    Trotz allen Unmuts ließ er kein graues Haar an Mitan.

    Also, eigentlich heißt es ja: Er ließ kein "gutes" Haar an ihm. Hast du dich vertan oder wolltest du eine neue Redewendung schaffen? :)
    Ich komme mit der Redewendung in diesem Zusammenhang irgendwie auch nicht so ganz klar. Denn wenn du schreibst "Trotz" allen Unmutes...dann müsste es ja als nächstes heißen, dass er es nicht duldet, wenn jemand schlecht über seinen Bruder spricht. Wolltest du das mit dem "grauen Haar" ausdrücken? Wahrscheinlich stehe ich gerade mal wieder auf dem Schlauch :)

    Viele Grüße,
    Rainbow

    Hi,

    sorry, war die Woche nicht da und konnte mich deshalb erst jetzt dem neuen Kapitel zuwenden. Wie ich sehe, habe ich Gott sei Dank nicht allzu viel verpasst.


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    Mein Rücken schmerzte, meine Beine waren schwer und der Druck in meinem Kopf wurde von Minute zu Minute stärker.

    Als ich das direkt am Anfang las, hat sich mir die Frage aufgedrängt, warum er sich so fühlt? Weil der Tag so lang war? weil er so hart arbeiten musste? Vielleicht wäre hier ein kleiner Hinweis hilfreich.

    Ich hob meinen Fuß an, zog die Stirn kraus und beugte mich hinab, um die Tabakspfeife aufzuheben, deren Stiel abgebrochen war.

    Heißt das Tabakspfeife oder Tabakpfeife? Vom Gefühl her würde ich für Letzteres plädieren.

    Er war gar nicht dazu in der Lage, zu begreifen, was passiert war, dass ich sein liebstes Stück zerbrochen hatte.

    Hier haben mich die ganzen Kommata verwirrt. Vielleicht kann man daraus zwei Sätze machen oder den Satz umstellen? Oder das "was passiert war" einfach weg lassen. Also: Er war gar nicht dazu in der Lage, zu begreifen, dass ich sein liebstes Stück zerbrochen hatte....

    Grob grub er die Finger in meine Haut.


    Das "Grob grub" liest sich irgendwie nicht schön. Vielleicht stattdessen "krallte" oder sowas?

    Ansonsten fällt es mir gerade irgendwie schwer, meine Gedanken zu diesem Kapitel in Worte zu fassen.
    Du beschreibst alles super und ich kann mich auch sehr gut in die Szene hineinversetzen. Vielleicht liegt es daran, dass ich versuche, mir ein Bild von Mika zu machen, der für mich nicht wirklich greifbar ist. Am Anfang habe ich ihn als überlegen und kraftvoll wahrgenommen. Jetzt zeigst du uns eine andere Seite von ihm, nämlich, dass er verletzlich und ....ja beinahe gebrechlich ist. Natürlich steht er unter Drogen und wer schon mal einen Vollrausch hatte, der weiß, dass man dann in solchen Momenten nicht mehr wahnsinnig überlegen ist :) Er scheint aber ja auch irgendwie dünn und ausgemergelt zu sein (weil er nicht mehr richtig isst) und dann springt er Samuel quasi halb auf den Arm. Das Bild fand ich schon fast belustigend.
    Ich werde das jetzt also einfach mal auf mich wirken lassen und bin gespannt, wie sich die Puzzleteile zusammenfügen werden....


    Viele Grüße,
    Rainbow

    Hi Kitsune,

    ehrlich gesagt, weiß ich gar nicht, was mich so sehr an dieser Geschichte fasziniert, weil ...so richtig passieren tut ja eigentlich nichts....außer, dass diese verworrenen Beziehungen dargestellt werden. Trotzdem versucht man, sich in Samuel hineinzuversetzen und man will unbedingt verstehen, was die Hintergründe sind...das weckt eine unterschwellige Spannung. Ich bin schon sehr neugierig, wo du uns hinführen möchtest...

    Meine Anmerkungen findest du wie immer im Spoiler:

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    blieb mit einem erwarteten Ruck nach der Hälfte an einer von Hitze nach oben gewölbten hängen.

    Über diesen Satz bin ich gestolpert bzw. musste ihn 2 x lesen, weil das irgendwie umständlich formuliert ist. Vielleicht kann man den zweiten Teil dieses Satzes ja auch ganz streichen (?)

    versuchte ich mehr aus dem schweigsamen Jungen zu bekommen.

    Ich würde hier vielleicht eher "herauszubekommen" schreiben.

    »Tut mir leid, was hast du gefragt?«, stammelte mein Gegenüber.

    Hier gefiel mir das "Gegenüber" nicht so gut. Es klingt so kalt und so distanziert. Vielleicht ist das von dir in dieser Situation auch beabsichtigt...weil Samuel eigentlich kein Mitleid haben will...und trotzdem hat er es ja. :hmm: Wie gesagt, ich bin einfach dran hängengeblieben, weil es für mich nicht ganz gepasst hat.(nur so ein Gefühl)

    Dann ist mir aufgefallen, dass du ein paar Lieblingsgesten hast. (Habe ich übrigens auch :) ) Hier zwei Beispiele:

    Er schüttelte abermals den Kopf und einige Haarsträhnen fielen ihm in die Stirn. Mit bebenden Finger strich er sie sich zurück..........Dennoch fuhr ich mir durch meine kurzen Locken und schnaufte.

    Die Sache mit den Haaren...das ist auch eine meiner Lieblingsgesten...in diesem Fall taucht es nur kurz hintereinander auf, deshalb ist es mir aufgefallen. (Ist vielleicht auch nicht weiter schlimm)

    Dann das Seufzen:

    Seufzend lehnte ich mich auf dem Stuhl zurück und rieb mir über die gesenkten Lider...

    Ich seufzte gedehnt und lehnte mich zurück.


    Seufzend ließ ich die Arbeit erneut ruhen, verschränkte die Arme vor der Brust und lauerte darauf, dass er den ....

    Oder die Brauen:

    Mit gehobenen Brauen drehte ich mich um.

    Langsam hob ich eine Braue.

    Ich zog die Brauen zusammen

    Vielleicht könnte man versuchen, das ein bisschen zu variieren...

    So, das war`s...mehr ist mir nicht aufgefallen...

    Viele Grüße,
    Rainbow

    Hey,

    deine Überarbeitung hat sich gelohnt, würde ich sagen...es ist nun um einiges leichter nachvollziehbar. :)

    Beim zweiten Lesen habe ich mir aber dennoch eine Frage gestellt: warum setzt sich Samuel überhaupt in den Schneidersitz, um die Pfeife zu stopfen? Mein Eindruck war, dass er sich in der Situation mehr als unwohl fühlt. Ich weiß nicht, ob es dann angebracht ist, sich vor seinem Herrn zusätzlich "klein" zu machen. Der Schneidersitz vermittelt für mich eine bequeme, entspannte Sitzposition, die irgendwie nicht so ganz in das Geschehen passt... (kannst du mir folgen?)

    So, jetzt zu dem nächsten Teil: Ich finde, er ist gut geschrieben und es ist wirklich interessant, was man so alles erfährt...

    Meine Anmerkungen findest du im Spoiler:

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    Alles hinderte mich daran, ihn als einfach Mann zu sehen

    ...als "einfachen" Mann oder "einfach als Mann" ???

    Sein Haar klebte ihm im Gesicht; seine weißen Strähnen im sonst pechschwarzen Schopf, die von Jahr zu Jahr auffälliger wurden, zogen mich in eine alte, kindliche Faszination. Ich konnte mich gerade noch davon abhalten, die Hand auszustrecken und die Haare durch meine Finger gleiten zu lassen.

    Ich habe mich gefragt, ob man seine Finger durch nasses Haar "gleiten lassen" kann, das dem anderen im Gesicht "klebt". Das "gleiten lassen" erinnert mehr an locker fallendes, seidenes Haar...(vielleicht irre ich mich auch-ist nur so ein Gefühl :) )

    »Wie lange kennst du mich nun schon?«, fragte er nach einem Moment des Schweigens.
    »Über siebzig Jahre, Herr.«

    Ich habe mir die Zwei bisher nicht wie Greise vorgestellt...bist du sicher? SIEBZIG??? Oder habe ich das jetzt komplett falsch verstanden?

    Damit verließ er den Raum und zog die Tür schwer hinter sich ins Schloss.

    vielleicht eher: "...und zog die schwere Tür hinter sich ins Schloss" (?) Weil, wie kann man etwas schwer ziehen?

    So, das war`s. Hat Spaß gemacht zu lesen. Bin gespannt, wie es weitergeht :)

    Viele Grüße,
    Rainbow

    Hi Kitsune,

    also, zunächst muss ich sagen, dass mir deine Geschichte, trotz des ernsten Hintergrundes gefällt. Mich hat dieser kleine Ausschnitt sehr an eines meiner Lieblingsbücher erinnert, indem es auch zumindest am Rande um einen Leibeigenen geht und die Art und Weise, wie er von seinem Herrn auf übelste Weise schikaniert und demoralisiert wurde, bevor er dann aber zu einem mächtigen Heerführer wird. Die Szene, die du hier beschreibst, hat direkt die Erinnerung an dieses Buch in mir geweckt.

    Meine Anmerkungen findest du im Spoiler:

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    Mir hat gut gefallen, wie du die Gefühle von Samuel beschreibst...für mich muss das nicht deutlicher sein. Ich finde es gut, dass man als Leser ein bisschen im Dunkeln tappt und nicht so recht weiß, in was für einer Art Beziehungsgeflecht er sich da befindet.Seine Wut und seine Hilflosigkeit kamen meiner Meinung nach eigentlich gut rüber...ebenso wie sein kläglicher Versuch, dem allen gleichgültig gegenüberstehen zu wollen.

    Womit ich allerdings auch Probleme hatte war, mir bildlich vorzustellen, wer sich wann wo im Raum befindet. Vor allem am Anfang.

    Ich selbst stand auf dem mir zugewiesenen Platz neben dem Bett und starrte zur nächstgelegenen Wand. Auf dem Nachttisch verbrannte in einem Schälchen ein Rest getrockneter Zweige, deren bitterer Geruch mir Tränen in die Augen trieb. Ich schluckte eine altbekannte Übelkeit herunter und blinzelte, richtete den Blick auf einen dunklen Fleck an der Wand, der zuvor noch nicht da gewesen war.

    Das neben dem Bett konnte ich mir in dem Fall nicht so recht vorstellen...heißt das Kopf-oder Fußende und die Wand an die er starrt, liegt die hinter dem Bett oder gegenüber von dem Bett oder neben dem Bett. Also, ich frage mich einfach, aus welcher Perspektive beobachtet er das Geschehen und ist er gezwungen, sich das Spektakel anzusehen oder hat er den Blick abgewandt.(dann wiederum könnte er natürlich die Szene nicht eschreiben, aber das hat Asni bereits erwähnt, glaube ich.)

    Ach ja, @Asni, die Sache mit dem Schneidersitz kann ich, glaube ich, aufklären...wenn ich das richtig verstanden habe, dann erhebt sich Samuel wieder, bevor sein Herr sich an ihn ranschmeißen will. Insofern ist er doch kein Zwerg :)

    Ohne Eile stopfte ich alles zurecht, reichte Mika seine Pfeife und richtete mich auf...


    Ansonsten hat mir dein Schreibstil wirklich gut gefallen...ich habe da nix zu meckern. Mich würde brennend interessieren, wie das weitergeht...

    Viele Grüße,
    Rainbow