Beiträge von Ippon im Thema „Träum nicht, wenn du kannst“

    @Kyelia
    Danke für deinen Kommentar :D
    Hoffe, es bleibt auch weiterhin mystisch :D
    Zu deiner Frage: Das Hufgetrappel ist in dem Fall dunkel, dass es böse Vorahnungen mit sich trägt. Also ist es eher symbolisch gemeint :D (Deutsch LK- sorry) Aber ja, schon richtig, dass es eigentlich nur sehbar ist, passte halt zusätzlich, meiner Meinung nach, recht gut

    @Cory Thain
    Ja, übertreiben kann ich gut :D Mach ich aber auch gerne, Hyperbel und so <3

    Und das wider Erwarten wollt ich mal gestrichen haben, soll aber eigentlich ein wenig Ironie darstellen. :D

    Und nue, ich lese zwar grundsätzlich nochmal drüber, aber sonst wäre Hilfe immer nett :D

    @Feuervogel
    Danke für die netten Worte. Ich meine, Kritik ist immer gut und die anderen haben ja auch nettes hinzugefügt :D
    Aber eine im Grunde ausschließlich nette ist mal was besonderes :D
    Bin erfreut, dass dir das Konzept gefällt und ob du es glaubst oder nicht, die Idee kam mir im Schlaf :D

    @Formorian Danke für deine unfehlbaren Fehlerfinder-Augen. Ja, ich weiß, dass meine Wortwahl manchmal ein wenig Speziell ist :D
    Dennoch ist die Stelle mit dem "dröhnen" eine der einzigen, wo genau diese Deutung kommen soll, also hey :D

    Hoffe, dass ich wirklich schnell mit dem nächsten Kapitel kommen werde und es weiterhin spannend bleibt <3

    Okee. Ich habe nun versucht ein wenig auf meine Fehler zu achten, auch wenn ich vor allen Dingen in Sachen Groß-und Kleinschreibung grundsätzlich kläglich scheitere... Verzeiht mir diese Fehler also bitte mit drei geschlossenen Augen...

    Also jetzt zu Kapitel 1 <3
    Kopfkino an und los geht's :D


    * 1 *.

    Ein Geräusch, wie knackendes Holz weckt ihn auf. Seine Reflexe zwingen ihn dazu, sich kerzengerade auf zusetzten. Sein Herz rast wie ein galoppierendes Pferd in seiner Brust, die auf einmal viel zu eng erscheint. Seine Lungen blähen sich auf, doch er hat trotzdem das Gefühl, dass zu wenig Luft durch seine Alveolen in sein Blut gelangt. Er streckt sich. Es kann doch nicht sein, dass ich von jedem noch so kleinen und harmlosen Geräusch aufwache! Er seufzt. Dann legt er sich wieder hin, nimmt seine Hand unter das Kissen und zieht die Decke bis zum Kinn hoch, obwohl die Wärme in dem Raum schon jetzt unerträglich ist, quasi im Zimmer steht. Noch immer atmet er schwer und dröhnend. Durch das Fenster strömt das Licht der äußeres Straßenlaterne und lässt die Schatten an seiner blauen Wand tanzen. Leise pfeift der Wind draußen durch die Gassen. Er kann die Geräusche nicht ausblenden, zu laut hallen sie in seinem Kopf wieder. Unruhig wälzt er sich von der einen Seite auf die Andere, schaut dann seufzend auf seine Digitaluhr. [3:24] Super! denkt er, schlägt schließlich seine Decke beiseite und lässt die kühle Luft um ihn herum nach seinen Beinen greifen. Befreiend atmet er ein und steht schlussendlich auf. Seine nackten Füße berühren den einst so flauschigen Teppichboden. In seinen Erinnerungen hatte dieser sich immer wie Wolle angefühlt, weich, warm, liebevoll. Eines Tages dann nicht mehr. Schon seit Jahren war der Teppichboden kalt, hart, tot. Wieder seufzt er, setzt sich an seinen Schreibtisch und knippst du Nachtischlampe an. Jetzt konnte er auch nicht mehr einschlafen, jetzt konnte er auch wach bleiben, bis er schlussendlich in die Schule gehen muss.

    Wider erwarten sitz er schließlich mit tintenschwarzen Augenringen und einem blassen Gesicht schläfrig im Biounterricht. Ironischerweise geht es um Schlaf und die Bedeutung desselben für den menschlichen Körper. Seiner macht tatsächlich das, was die Lehrerin gerade bespricht. Er schreit nach Schlaf, Ruhe und Entspannung. Seine Augen fallen immer wieder zu, wollen nicht offen bleiben oder sich gar den Lichtimpulsen um ihn herum nachgeben. Stattdessen blendet ihn das Licht, als würde er direkt in die Sonne starren. Angestrengt versucht er weiterhin dem Gefasel der Lehrerin zu folgen, doch er ist müde. Sein Kopf droht an Überarbeitung zu platzen. Zu mindestens sagt ihm das sein Gefühl. Ich kann nicht mehr!, schreit die innere Stimme in seinem Kopf, die immer nur das Beste für ihn wollte. Die ganzen Nächte, in denen er schläft und dennoch nicht entspannen kann zermürben ihn ganz langsam und dennoch intensiv.

    Dann gibt er dem Impuls nach und legt seinen tonnenschweren Kopf auf seine bleichen Arme. Nur für einen kurzen Moment, denkt er sich und schließt seine müden Augen.

    Er landet unsanft, hart auf dem steinerden Boden, mit dem er schon allzu vertraut ist. Seine Hände berühren den harten Boden, schürfen sich daran unsanft auf. Der Schmerz durchzuckt ihn wie einen Blitzschlag, doch vielmehr schmerzt ihn der Anblick des leidenden Mädchens vor ihm. Ihre blonden Haare wehen um ihren Kopf ungebändigt herum, fast so, als hätten sie ihr eigenes Leben, ihren eigenen Willen. Angespannt starrt sie ihn an, undurchdringlich und dennoch vertraut. Er seufzt. Ach verdammter Mist! Warum gebe ich mich ihm nur immer wieder hin? Es kann doch nicht sein, dass ich immer wieder hier aufwache, immer wieder wach bin, obwohl ich doch schlafe, immer wieder bei ihr lande! Er seufzt wieder, schwer, müde. Gequält schließt er wieder seine Augen, nichts sehnlicher wünschend, als aus dem Traum zu erwachen und stattdessen im langweiligen, normalen und realen Biounterricht zu sitzen. Alles war besser, als „Jetzt steh endlich auf!". Eine wutverzerrte Stimme trifft auf sein Trommelfell, lässt es erzittern. Das Mädchen, den Tränen nahe, hält seine Schulter noch immer krampfhaft fest, versucht ihn damit zum Aufstehen zu bringen. Er weißt, dass sie recht hat, dass sie gemeinsam irgendwohin gehen müssen, doch er weiß nicht mehr wieso.

    „Sie kommen immer näher!", schreit sie nun noch hysterischer als zuvor, reißt ihn mit einer unbekannten Kraft auf die Füße und zieht ihn an der Hand mit sich fort. „Wohin?", hört er sich entgeistert fragen.

    Dann hört er es. Dunkles Hufgetrappel prallt auf den steinigen Boden, wird von den dicken Mauern um ihn herum immer lauter und bedrohlicher zurückgeworfen. Der Boden unter ihm erzittert immer heftiger, je näher sie kommen, je öfter sich die Hufe der Pferde unaufhaltsam in den Boden rammen. Um die beiden herum wird es immer kälter. Nach und nach können sie ihren eigenen Atem in der Luft sehen, die eigene Angst damit mehr und mehr fühlen. Sie entziehen uns die Wärme! Er versucht zu schreien, doch das leise krächzen bleibt ihm im Hals stecken. Er kann sich kaum noch bewegen, kaum noch atmen, so schwer lastet der Druck auf seiner Brust, zieht ihn in die Tiefe der Finsternis. Nur das unaufhaltsame ziehen des Mädchens kann ihn endlich aus der Trance rausholen.

    Er muss nach Luft schnappen. „Atmen", sagt er sich selbst immer wieder und holt tief Luft. Ich sehe bestimmt wie ein Fisch auf dem Trockenen aus, er lächelt, schaut nicht nach vorne und fällt über einen Zuckerstangenbaumstamm. Gerade noch kann er sich mit den Händen abstützen. Er ächzt unter den Schmerzen, die in dieser Welt noch schlimmer zu seien scheinen. Krampfhaft versucht er die Tränen zurückzuhalten. „Steh auf!" Das blonde Mädchen schaut entsetzt auf ihn herab. Wie war noch einmal ihr Name? Er weiß, dass er ihn vor gar nicht so geraumer Zeit sogar schon gesagt hat, aber das waren andere Zeiten gewesen. Zeiten des Frohsinns, als Königin Dulcinea noch gelebt hatte.

    Seine Knie schlottern, als er versucht aufzustehen. Schließlich knicken sie unter seinem zarten Gewicht ein. Tief in seinem Kopf hört er die leise Stimme seines Lehrers. Ein Lächeln schleicht sich auf seine Lippen. Er würde heute nicht sterben. Er sieht seine Begleiterin an, die entsetzt hinter ihn starrt. Er braucht sich gar nicht erst umzudrehen, um zu wissen, dass die Diener der Königin hinter ihm stehen, bereit seine Essenz zu nehmen und ihn seelenlos auf der Straße liegen zu lassen. Schon spürt er den Sog, welcher ihn seiner Seele berauben wird. "Hoffe, das Ruhen ist zufriedenstellend", er hört Gekicher um sich herum. Der Sog hat keine Wirkung auf mich, wenn ich aufwache. Er blickt in die ängstlichen Augen des Mädchens. Aber die Diener würden sie schnappen, wird ihm schlagartig bewusst. Im letzten Moment, versucht er nach Ihr zu greifen. Doch da fasst die Hand des Erwachens vollständig nach ihm und zieht ihn in seine Wirklichkeit.

    @Kyelia Danke für deinen Kommentar. Ich habe auch sofor die Fehler verbessert und hoffe, dass nun keine weiteren entstanden sind :whistling:

    Es freut mich, dass der Prolog tatsächlich die Fragen aufwürft, die ich gehofft hatte. Mal sehen was folgt und wie es euch gefällt. Darauf bin ich wirklich sehr gespannt :D

    Ach und das wird nicht so brutal wie Freddy Krüger. Ich hab den nicht mal gesehen, weil mir die Erklärungen schon ausgereicht haben :/
    Also keine absolute Horror-Story, aber ein wenig Spannung muss doch immer sein :D

    So... jetzt der Rest vom Prolog. Ich habe diesmal versucht ein wenig bildhafter zu schreiben und hoffe, dass das gelungen ist :thumbsup:
    ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen und hoffe auf viele helfende Kommentare :search:
    Also Kopfkino an und los geht's <3


    Sie liegt im dunklen Zimmer, steigt hinab. Nur ihr Körper ist umhüllt von der samtenen Decke, bleibt in dem Bett liegen, anwesend in der Realität, welche sie als wahr bezeichnet.
    Sie fliegt, sinkt hinunter und landet weich auf dem saftigen, grünen Gras. Mit einer Hand streicht sie hindurch, als würde sie durch die Haare ihres Sohnes wuscheln. Sie lächelt und steht auf, begibt sich auf das große steinerne Tor zu. Rote Rosen ranken sich um den alten Stein. Es war schön und listig zugleich, ganz nach den Wünschen des Gestalters. Ganz nach dem Wunsch des Ausdruckes. Sie schreitet unter dem Bogen hindurch und setzt sich schließlich auf die Bank am Ende zweier Steinpfade, die schlussendlich in einem Kreis aus Steinen um die Bank herum enden. Sie wartet, lässt die goldenen Strahlen der Sonne auf ihr zierliches Gesicht fallen, ihre rotbraunen Haare, die leicht im kaum spürbaren Wind wehen. Sie lächelt, noch.
    Langsam wird es dunkel, der strahlende Mond steigt am Firmament der funkelnden Sterne auf, lässt die Nachtblumen erwachen und die Blüten sich sehnsüchtig ins Licht des Mondes strecken. Sie seufzt. Während die ersten Regentropfen auf den Boden prasseln, auf ihre Wimpern fallen und ihre Wangen hinab laufen, beginnt sie sich Sorgen zu machen. Was hatte ihre Freundin nur aufgehalten, dass sie nicht gekommen war. Sie steht auf, blickt kurz in den, mittlerweile wolkenbehangenen Himmel und geht des Steinweg entlang.
    Ich muss sie finden!, denkt sie sich und geht auf die Straße. Die Fensterläden der Salons und Restaurants sind eisern verschlossen. Es scheint fast so, als würde in diesem Teil des Landes keiner leben, so still und verlassen ist es hier. Selbst die Nachtpflanzen haben ihre Köpfe unter den Blättern versteckt. Es war geradezu unheimlich in dieser Gegend, als würden die Schatten nach ihr greifen, sie rufen.
    Der Wind flüstert ihr ins Ohr: "Wir werden dich finden, immer finden, immer finden. Wir werden dich fangen, nie mehr gehen lassen, fangen und foltern." Ein kalter Schauer läuft ihr über den Rücken und sie beschleunigt ihre Schritte. Ihre Schuhe klappern laut und hallend auf dem Boden und hinterlassen eine Spur aus Lärm hinter ihr. Doch sie hört nichts. Nur ihren immer schwerer werdenden Atem, ihr immer schneller schlagendes Herz, als würde es galoppieren.
    Sie rennt immer schneller, hält ihren breiten blauen Rock mit den zitternden Fingern fest, damit sie nicht darüber fällt. Um sie herum wird es immer kälter. Sie kann sogar schon ihren eigenen Atem in der Luft sehen. Weiß und heiß kommt er aus ihr herausgeströmt und jedes neue Einatmen sticht in ihrer Lunge wie spitze Nadeln. Sie weiß nicht, wie lange sie noch über den kalten Boden laufen kann, denn ihre Füße schmerzen bereits. Sie hatte vor einigen Metern achtlos die teuren Schuhe von sich geschmissen. Jetzt liegen sie in einer der vielen dunklen Ecken. Steine der Straße ritzen ihr die Fußsohlen auf und Schlamm klebt an ihren Beinen, hält sich wie Blutegeln an ihnen fest, saugt aus ihr die Kraft heraus. Sie kann nicht mehr, sie weiß es. Langsam verlassen sie die letzten Kräfte und selbst die Erinnerung an das Lächeln ihres Sohnes lässt sie nicht schneller laufen, nur ihr Herz springen. Er wird morgen fünf werden. Und seine Mutter wird nicht dabei sein.
    Ich muss laufen!, schießt es ihr durch den Kopf. Noch einmal die Geschwindigkeit erhöhend springt sie über einen herabgestürzten Ast. Dann sieht sie Ihn...
    Mit seinem blauen Anzug sticht er aus der Ödheit dieses Landes heraus, scheint geradezu zu strahlen. Freudig sieht er sie an. Ihre Beine versagen, sie stürzt, ihr Kleid zerreißt und dann hört sie das Wiehern der dunklen Pferde der Finsternis, das Klappern ihrer Hufe auf dem Boden. Erschrocken blickt sie zu ihm auf, doch er lächelt sie nur an, hält das nicht für so real, wie es tatsächlich ist. "Bis morgen, Mama!", sagt er, schließt die Augen und verschwindet in einer hellstrahlenden Wolke aus purem Licht. Doch sie, sie kann nicht so einfach verschwinden, sie müsste dafür an den anderen Ort kommen. Sie versucht aufzustehen, als sie den Sog spürt. Schon fühlt sie den feuerheißen Atem der Todespferde in ihrem Eiskalten Nacken. In dem Moment weiß sie, dass sie sie foltern und töten werden. Sie lässt sich in den Schlamm fallen, lässt den nassen Regen auf ihr Gesicht strömen und die Hoffnungen aus ihr herausfließen.
    Dann kommt der Schmerz und ihr Schrei, der die Winde erzittern lässt. und während die Dunkelheit sie umfängt, bleibt er in ihrem Herzen und die Liebe zu ihm in ihrer Seele.

    Danke fürs Lesen und für die Kommis :D
    Ja, Absätze sind ein wenig meine Schwäche und die Grammatik erst :S
    Aber ich arbeite daran und wenn ihr mich so nett darauf hinweist erst recht, ich möchte ja, dass ihr weiterlest :love:

    Wenn ich mit den Klausuren durch bin wird es auf jeden Fall weitergehen, vielleicht auch schon vorher. Je nachdem, wie viel ich lernen muss :|

    Hiho ihr alle, :love:
    hab ganz entschlossen meine Beiträge gesammelt und nun auch den "Mut" den Anfang einzustellen.
    Seid ehrlich und haut alles raus, was ihr findet. Ich freue mich also nicht nur über die positiven Kommis, sondern auch über Kritiken, denn nur so kann ich mich verbessern, oder? :D
    Später, also sobald ich Zeit habe :) gibt es dann mehr.

    Also Kopfkino an und los geht's

    * Prolog *

    "Ich lege mich ins Bett", sagt sie und gibt ihrem Mann einen Kuss. Liebevoll nimmt er sie in den Arm, möchte sie nicht in die weichen Kissen entlassen. "Warum denn jetzt schon?", fragt er sie neckisch. "Du weißt doch, dass ich morgen früh aufstehen muss." Eine eiskalte Lüge, doch er weiß es nicht. Er glaubt ihr und nickt, lässt sie los. "Wünsch ihm auch noch eine gute Nacht, ja?" Natürlich würde sie ihm eine gute Nacht wünschen, dass er überhaupt daran dachte, sie würde es vergessen. Sie lächelt.

    Leise steigt sie die knarrenden Stufen nach oben. Das Haus war verrottet und in jeder Ecke knarzte oder ächzte etwas unter dem Gewicht des Alters. Eigentlich wollten sie sich schon vor Jahren ein neues Heim gesucht haben, aber immer fehlte das Geld. Nie war es genug, denn auch so schon kamen sie gerade nur über die Runden. Mit Überschichten von Seiten ihres Mannes und von ihr versteht sich.

    Als sie die Tür erblickt schleicht sich ein Lächeln auf ihre Lippen. Er war ihre Sonne, ihr Mittelpunkt, ihr Lichtstrahl in dieser so dunkel erscheinenden Welt. Auch wenn sonst alles um sie herum zusammenbrach, so würde er immer da sein, in ihrem Herzen, ihren Gedanken. Mit zum klopfen bereiter Hand bleibt sie vor der geschlossenen Tür stehen. Ob er schon schläft oder wohl noch mit seinen Puppen spielt? Ihm eine gute Nacht zu wünschen würde für sie ein Abschied sein, so wie es jede Nacht einer wahr. Nie war es sicher, ob sie den nächsten Tag erleben würde, oder für immer weiterschlafen und nie wieder erwachen. Heute ganz besonders, nach den Vorfällen des Tages, der letzten Nacht. Sie musste ihn einfach noch einmal sehen, seine türkisen Augen erblicken, sich vollständig in ihnen verlieren. Sie klopft, er schreit "Herein" und sie tritt ein. Natürlich sitzt er auf dem Boden, seinen blauen Schlafanzug am Leib und spielt mit den Sachen, die gebracht gekauft worden waren. Einigen der Puppen fehlten sogar ein paar Körperteile, aber er erfreute sich dennoch an ihnen. Sie kniet sich neben ihn, unterdrückt die Tränen, die aus ihren Augen dringen wollen. Sie durfte einfach nicht vor diesem allumfassenden Lachen weinen. "Ich hab dich lieb, Mama!", sagt er, legt seine Puppen beiseite und stellt sich vor sie. Dann umarmt er sie, fest, liebevoll. "Ich dich auch mein kleiner!" Sie lächelt und nimmt ihn in den Arm, setzt ihn auf ihren Schoß."Bist du denn schon gespannt auf morgen?" Er grinst noch breiter, falls es überhaupt möglich war. "Natürlich. Dann werde ich doch fünf!" Sie lächelt, wuschelt durch seine braunen Locken. "Dann musst du dich aber jetzt schlafen legen, mein großer." Wie aufs Stichwort gähnt er müde. "Deckst du mich noch zu?" Sie nickt, bereitet die Decke über ihm aus, gibt ihm einen Kuss auf die Stirn. Dann schließt er seine Augen und ist binnen weniger Sekunden eingeschlafen.
    Sie dreht sich um, geht aus dem Raum ohne einen weiteren Blickauf ihren Sohn zu werfen. Sie konnte ihn nicht so süß und lieblich sehen, sie musste gehen, sie musste schlafen.