Beiträge von Tariq im Thema „Asnis Kurzgeschichtensammlung“

    @Asni

    Also erstmal zur Rachegeschichte ^^

    Spoiler anzeigen

    Ein ruhiger Einstieg mit schönen Bildern. Mir gefällt gut, wie du Stanes Stimmung beschreibst, besser gesagt den Stimmungsumschwung. Kann man sich sehr gut vorstellen. Da tut er einem schon ganz schön leid. Und man kann ihn verstehen. Auch dass er den anderen umbringen will, ist nachvollziehbar.
    Gut finde ich aber, dass er nicht sofort blindlings losstürzt, sondern sich Zeit nimmt, um in Ruhe über den Satz seines Vaters nachzudenken. Schade, dass du uns Leser damit allein lässt. Ich hätte mir gewünscht, dass diese Aussage Stane irgendetwas erkennen lässt oder eine bestimmte Handlunsgweise vorgibt. Aber es verläuft sich einfach irgendwie. Er weiß nicht, was sein Vater gemeint hat, und dabei bleibt es.

    Dann fehlt mir irgendwie die Stelle, wo er sieht, dass der Liebhaber zu seiner Frau geht am Abend. Woher weiß er, dass der da ist? Er geht mit dem Beil zu sich nach Hause und ins Schlafzimmer. Wenn seine Frau nun allein gewesen wäre...
    Und das Letzte, worüber ich mich gewundert habe, ist, dass er seine Frau getötet hat. Das kam überraschend, denn daran hatte er vorher keinen Gedanken verschwendet. Von der Grundstimmung ausgehend, die ihn beherrschte, hatte ich eher erwartet, dass er sich selbst in sein Schwert stürzt. Seine Zukunft als Mörder war ihm ja schon klar. Und dass er alles verloren hat, auch. Der Selbstmord wäre also nachvollziehbar, zumindest für mich. Aber die Frau zu töten? Immerhin nimmt er mit dem zweiten Mord den Kindern zusätzlich zum Vater auch die Mutter, macht sie also quasi zu Waisen, weil er fliehen muss. :hmm:
    Fazit: Insgesamt eine wirklich schöne Geschichte, die fast komplett ohne wörtliche Rede auskommt und deren Ende für mich etwas überraschend war, weil ich es mir irgendwie anders vorgestellt hatte.

    Und zu "Elfenbier und Zwergengesang"

    Spoiler anzeigen

    Gewohnt schöne Beschreibungen, die du am Leser vorbeiplätschern lässt wie einen kleinen Bach.
    Perfekt ausgewogene Menge an Info, die das Kopfkino sofort in Gang setzt.
    Interessante Idee, die du wunderbar bis zum Ende spinnst und in einem Kneipen-Schlägerei-Spektakel enden lässt. Un der Leser ist mittendrin, zieht unwillkürlich selbst den Kopf ein, als das Stuhlbein geflogen kommt. :thumbsup:
    Alles in allem - Klasse, nichts zu meckern. ^^

    Gefällt mir gut @Asni, wirklich sehr gut,

    bis auf ein, zwei Dinge. Prinzipiell hast du es super verstanden, die Gedanken der beiden so unterschiedlichen Protagonisten zu beschreiben, und zwar SO gut, dass man schnell merkt, dass sie soooo unterschiedlich gar nicht sind. Beide sindam Anfang von einer Aura der Hoffnungslosigkeit umgeben. Aber sie versuchen, mit aller ihnen zur Verfügung stehender Kraft ihren Traum von Freiheit wahr zu machen. Leider erfährt man als Leser nicht, ob es Welvis gelungen ist, da du ja sagst, dass die Erzählreihenfolge nicht die zeitliche Reihenfolge ist. Also kann diese nur umgekehrt sein. Und da wäre Welvis' Flucht ja NACH Mattes' Hinrichtung. Also - großes Fragezeichen ??? ^^

    Das zweite wäre, dass ich nicht weiß, in welchem Zeitalter deine Geschichte angesiedelt ist. Henker ist klar, Vergangenheit, rauhe Vergangenheit. Aber welcher Henker trägt eine Rüstung? Eine Maske - ja. Aber eine Rüstung? Und Hinrichtungen mit dem Schwert waren nur höhergestellten Personen vorbehalten, so ich mich recht erinnere. Für das gemeine Volk war die Axt ausreichend.

    Auch erfährt man nicht wirklich etwas über die Beweggründe für Welvis' Flucht. War etwas vorgefallen, dass es ihm unmöglich machte, den 'Job' weiter auszuüben? War es vielleicht sogar Mattes' Hinrichtung?
    Die letzten Sätze in der Hinrichtungsszene lassen den Charakter Welvis, der dem Leser in seiner Zerrissenheit und seiner Sehnsucht nach Freiheit schon etwas ans Herz gewachsen ist, wieder wie einen kompletten Arsch erscheinen. Schade...

    Aber im Großen und Ganzen - wie bei deinen anderen Geschichten, die ich von dir gelesen habe, hast du es auch hier verstanden, mich voll hineinzunehmen in deine Story, so kurz sie auch war. Wäre schön, hier bald eine neue Geschichte zu finden! :)

    VG Tariq

    Gefällt mir sehr, @Asni! Ich finde es toll, wie man ein profanes Werzeug wie eine Axt mit so vielen Worten beschreiben kann, ohne sich dabei zu wiederholen. Man meint sie förmlich selbst in den Händen zu halten und sie zu betrachten.
    Auch die Stimmung des Henkers kommt gut rüber. Ein bedauernswerter Mensch...
    Ohne viel Dialoge schaffst du eine bedrückende Stimmung, die den Leser mit hineinzieht, ob er will oder nicht.
    Insgesamt eine runde Sache für mich. Zwei kleine Sachen im Spoiler.

    VG Tariq

    Spoiler anzeigen

    Der Henker musste zugeben, dass die Scharfrichteraxt schon etwas Besonderes war. Ganz offensichtlich sah sie toll aus, obwohl sie so schlicht war. Aber irgendetwas an ihr, vielleicht ihre einfache Ebenmäßigkeit oder der glatte, schnörkellose Stahl, wirkte einfach wie ein Kunstwerk.

    nur ein Vorschlag, kann aber auch bleiben :)