Also erstmal zur Rachegeschichte
Spoiler anzeigen
Ein ruhiger Einstieg mit schönen Bildern. Mir gefällt gut, wie du Stanes Stimmung beschreibst, besser gesagt den Stimmungsumschwung. Kann man sich sehr gut vorstellen. Da tut er einem schon ganz schön leid. Und man kann ihn verstehen. Auch dass er den anderen umbringen will, ist nachvollziehbar.
Gut finde ich aber, dass er nicht sofort blindlings losstürzt, sondern sich Zeit nimmt, um in Ruhe über den Satz seines Vaters nachzudenken. Schade, dass du uns Leser damit allein lässt. Ich hätte mir gewünscht, dass diese Aussage Stane irgendetwas erkennen lässt oder eine bestimmte Handlunsgweise vorgibt. Aber es verläuft sich einfach irgendwie. Er weiß nicht, was sein Vater gemeint hat, und dabei bleibt es.
Dann fehlt mir irgendwie die Stelle, wo er sieht, dass der Liebhaber zu seiner Frau geht am Abend. Woher weiß er, dass der da ist? Er geht mit dem Beil zu sich nach Hause und ins Schlafzimmer. Wenn seine Frau nun allein gewesen wäre...
Und das Letzte, worüber ich mich gewundert habe, ist, dass er seine Frau getötet hat. Das kam überraschend, denn daran hatte er vorher keinen Gedanken verschwendet. Von der Grundstimmung ausgehend, die ihn beherrschte, hatte ich eher erwartet, dass er sich selbst in sein Schwert stürzt. Seine Zukunft als Mörder war ihm ja schon klar. Und dass er alles verloren hat, auch. Der Selbstmord wäre also nachvollziehbar, zumindest für mich. Aber die Frau zu töten? Immerhin nimmt er mit dem zweiten Mord den Kindern zusätzlich zum Vater auch die Mutter, macht sie also quasi zu Waisen, weil er fliehen muss.
Fazit: Insgesamt eine wirklich schöne Geschichte, die fast komplett ohne wörtliche Rede auskommt und deren Ende für mich etwas überraschend war, weil ich es mir irgendwie anders vorgestellt hatte.
Und zu "Elfenbier und Zwergengesang"
Spoiler anzeigen
Gewohnt schöne Beschreibungen, die du am Leser vorbeiplätschern lässt wie einen kleinen Bach.
Perfekt ausgewogene Menge an Info, die das Kopfkino sofort in Gang setzt.
Interessante Idee, die du wunderbar bis zum Ende spinnst und in einem Kneipen-Schlägerei-Spektakel enden lässt. Un der Leser ist mittendrin, zieht unwillkürlich selbst den Kopf ein, als das Stuhlbein geflogen kommt.
Alles in allem - Klasse, nichts zu meckern.