Beiträge von Voluptuous Mayday im Thema „"Süße Siebzehn"“

    Was mich an so jungen Protagonisten stört, ist weniger dass sie so jung sind. Mir ist völlig bewusst, dass vorallem im Mittelalter und in der Antike Kinder und Teenanger sehr schnell erwachsen werden mussten. Ich finde es nur schrecklich albern, wenn ihnen so gern irgendwelche unglaubwürdigen Superlative angedichtet werden. In "Schwert und Rose" von Sara B. Larson ist Heldin Alexa mit ihren 18/19 Jahren DIE beste Schwertkämpferin überhaupt im ganzen Königreich. Es gibt nicht etwa einen Kriegsveteranen, der schon 10 Jahre mehr Erfahrung auf dem Buckel hat, vielleicht sogar mal in einer echten Schlacht gekämpft hat oder so etwas in der Art. Nein, Alexa toppt sie alle, sogar ihren Ausbilder nach nur wenigen Jahren.
    Dasselbe Problem taucht auch in "Das Lied der Krähen/Six Of Crows" von Leigh Bardugo auf: Protagonist Kaz ist mit "süßen Siebzehn" der härteste Knochen der Stadt. Kein einziger Mensch in der ganzen gottverdammten Stadt kommt an ihn ran, weil er ja so hart und so berechnend und so skurpellos ist. Was leben für Luschen in dieser Stadt, wenn die anderen Gangster, die mehr als doppelt so alt und doppelt so lang dabei sind, einem Teenager nicht das Wasser reichen können? xD
    Mein Lieblingsbeispiel bei der ganzen Diskussion um junge Protagonisten stammt übrigens aus demselben Buch: Die Figur Inaj ist mit ihren 16 Jahren eine top ausgebildete Zirkusartistin, wurde von Sklavenhändlern entführt, hat recht erfolgreich in einem Bordell gearbeitet, ist die Spitzenmeuchelmörderin geworden UND hat sich eine Karriere bei der Straßenbande, um die es in dem Buch geht, aufgebaut. Uuund natürlich kann auch mit ihr kein Erwachsener mithalten. Wann bitte hat sie das denn alles gemacht? xD