Beiträge von Alcarinque im Thema „"Süße Siebzehn"“

    Ich hab schlicht zu wenig Ahnung und Interesse an Fußball um da ins Detail zu gehen, die Geschwindigkeit war nur als Platzhalter gedacht. :D


    Naja, ist die Frage wie du Alter definierst, mit 40 ist es beim Schwertkampf auf jeden Fall noch gut möglich einen übermotivierten 20jähren in seine Schranken zu verweisen. ;)
    Wobei es aktuell wohl auch nur wenige 20jährige gibt die das schon lange machen, ist also auch nicht so einfach zu sagen. (Auch weil viele irgendwann das Interesse an Wettkämpfen verlieren)

    Wenn man aber viele Jahre Kampfsport macht, trainiert man sich auch bessere Reaktionen an sodass diese wohl auch nicht so schnell komplett degeneriert.
    Ein erfahrener Kämpfer kann sich ein Schwert auch ganz nach seinem Kampfstil schmieden lassen und sich z.B. auch daraus einen weiteren Vorteil schaffen.

    Und wenn ein junger Kämpfer sich das gute Schwert von Opa schnappt wird er damit vermutlich auch nicht soo glücklich werden, weil sich die Schwerter in der Zeit weiter entwickelt haben und vermutlich leichter und schneller geworden sind. :D

    Der große Unterschied zum heutigen Sport ist halt, das es, speziell bei Kampfkünsten, auf viel mehr als rein körperliche Fitness ankommt. Ein junger, talentierter Fußballer der schnell und geschickt ist, kann vermutlich recht viel reißen auch wenn er eher dumm wie Brot ist.
    Beim Schwertkampf ist die körperliche Fitness zwar wichtig, ohne Erfahrung und dem Kennen von Techniken bringt einem Kraft und Fitness aber nichts, im Gegenteil, in vielen Fechtbüchern gibt es eigene Kapitel gegen "Büffel", also solche die sich, auf ihr Kraft verlassend, stumpf drauf hauen. (Also das was man aus Hollywood kennt XD)

    Mal ganz abgesehen das heutiger Sport in allem sehr reguliert ist, wenn es um Leben und Tod geht gewinnt dann halt doch eher der der mehr/bessere Techniken oder dreckige Tricks kennt.

    Wenn die 13 von Musashi tatsächlich stimmen würde ich da auch von Talent ausgehen... und verdammt viel Glück. Kampf mit Waffen muss man einfach erst mal lernen, niemand ist darin automatisch Meister. Auch mit Talent hat man so einiges zu Lernen, nur lernt man es vermutlich schneller oder kann die bestehenden Techniken sogar verbessern/erweitern.

    Auf die Tabelle bin ich gespannt Asni! :D


    Wo wir aber wohl etwas aneinander vorbeireden ist natürlich wie immer "das Mittelalter". Ich habe mich, ohne das groß zu erwähnen, sorry, eher auf der feudale Hochmittelalter bezogen, wo es nun mal fast nur Bauer, Adel und Klerus gab und der Bauer tatsächlich kaum Optionen hatte, er durfte sein Land nicht verlassen und sein Glück anderswo versuchen.
    Im Spätmittelalter entstanden dann erst die größeren Städte und Stände. Hier ändert sich dann so einiges, ein "freier Bürger" hatte viel mehr Rechte und Möglichkeiten ... und wohl auch eine höhere Lebenserwartung als der Bauer der immer noch wie blöd am Ackern war. Was u.a. zu Bauernaufständen führte.

    (Ganz abgesehen davon das es neben der Zeit auch massive Unterschiede macht von welcher Region wir reden, auch da gibt es massive Unterschiede )


    @Japan: Ich weiß ehrlich gesagt nicht, inwieweit das auch dort eine Romantisierung/Verklärung der Vergangenheit ist, damit habe ich nicht leider bisher noch nicht so intensiv beschäftigt.
    Aber natürlich kann man speziell in jungen Jahren eine extrem Fitness und "Kampftauglichkeit" erreichen. Nur fehlt da dann natürlich die Erfahrung. Mit zunehmendem Alter (ich glaub so zwischen 25 und 30 beginnt der Körper langsam mit dem Abbau) kann man das vermutlich mit der Erfahrung kompensieren, wenn man lange genug lebt.
    Einer der berühmtesten Schwertkämpfer Japans Miyamoto Musashi hat nach eigenen Angaben 60 Kämpfe/Duelle bestritten und entsprechend gewonnen. Den Ersten angeblich mit 13. Mit 28 hat er sich daraus dann zurück gezogen und wurde Schwertlehrer und hat auf Fürstenhöfen unterrichtet. Wobei das von ihm selbst geschrieben wurde und wohl auch Werbung für seine Schule sein sollte, entsprechend vorsichtig sollte man mit den Daten sein. *g*

    Faszinierend dabei finde ich, das es mit Johannes Lichtenauer eine sehr sehr ähnliche Figur auch in Deutschland gab. Da ist nicht so viel erhalten, aber er hat wohl sehr viele gerichtliche Kämpfe bestritten, vermutlich auch in sehr jungen Jahren (wer es sich leisten konnte, ließ damals ja andere für sich so ein "Gottesurteil" austragen XD) und wurde danach der bekannteste Schwertlehrer der deutschen Schule. Primär deshalb weil sehr viele seiner Schüler Bücher veröffentlicht haben die bis heute erhalten sind. Meist wurde das damals wohl nicht schriftlich festgehalten.
    *laber*

    Oh, hier habe ich ja noch gar nicht gesenft! :D

    Zum Alter: Sowohl im Mittelalter als auch in vielen Fantasyromanen ist ein Großteil der Bevölkerung Bauern, da müssen die Kinder natürlich von jung auf mit anpacken und sind mit 17 dann natürlich fitter und kräftiger als fast jeder 25jähriger Heutzutage. (Also kräftig-kräftig, nicht Fitnesstudio-aufgepumpt-optisch -kräftig X/ )

    Das sie in dem Alter (ganz ohne Schule und Ausbildung) dann aber klüger, weiser und besser sind, wage ich zu bezweifeln, wir bekommen mit der Schule da ja schon sehr sehr viel mitgegeben, das ist etwas das man sich vermutlich nur noch sehr schwer vorstellen kann. Damals war das eine Lebensaufgabe, deswegen wurde das "weise" Alter auch wesentlich höher geschätzt als heute.
    Auch Kampf muss man erst lernen, sei das durch Erfahrung oder durch Lehrer. Niemand wird als "Schwertmeister" geboren.
    Im Hochmittelalter lernte das natürlich nur die Adeligen, das dann natürlich von frühauf. Bauern hingegen eher weniger (mal abgesehen vom Langbogen in England). Adelige wollten auch gar nicht, das ihre Bauren die supertollen Kämpfer sind, das hätte ihnen ja auch gefährlich werden können...

    Auch wenn man die Kindersterblichkeit von glaub fast 50% herausrechnet war wohl die Lebenserwartung des gemeinen Bauern wohl nicht viel über 40, einfach weil der wirklich sein Leben lang hart körperlich gearbeitet hat, keinen Urlaub oder medizinische Versorgung hatte.

    Das die "großen" Namen ein höheres Alter erreichen konnten, da sie wesentlich luxuriöser (für damalige Verhältnisse) gelebt haben, ist natürlich klar.


    @Mangas: Das teils absurd junge Alter blende ich da inzwischen einfach aus, sehe die als junge Erwachsene und dann geht das. :D


    @Fantasy vs Mittelalter: Wie Asni so passend geschrieben hat: Man tut sich oft schwer sich eine Mittelalterliche Realität auch nur vorzustellen (da sie dann ja teils doch noch stark von vielen Klichees abweicht), entsprechend ist Fantasy meist eine Mischung aus mittelalterlichen Elementen, Mittelalter-Klichees aus dem 19Jhdt und Fantasyklichees anderer Autoren. Oft ergibt das dann halt eine sehr inkonsitente Welt. Ich würde GameofThrones z.B. Absolut nicht realistischer nennen, außer mehr Gewalt, etwas komplexere Machtverhältnisse und weniger Magie scheint mir die Welt dann doch recht Fantasyklicheeig zu sein. :hmm: