Beiträge von Cory Thain im Thema „"Süße Siebzehn"“

    Ich glaube, Pauschalisierungen sind hier nicht das rechte Mittel. Auch im Mittelalter war "ein Städter" nicht unbedingt mit "einem Städter" zu vergleichen. Als schönen krassen Gegensatz nenn ich da mal die Tagelöhner auf der einen Seite und die hohen Handelsherren auf der anderen. Beides "Städter".
    Und genauso gabs auf dem Land "Bauern", die für ihr täglich Brot schuften mussten und "Bauern, "die die Knechte und Mägde scheuchten...

    Deshab ein lokales DA und DORT zu definieren, ist ähnlich unrichtig, wie ein berufliches.

    Zusammenfassend ist wohl zu sagen, dass es damals wie heute sone und solche gegeben hat. Altermäßig, krankheitstechnisch, intelligenzgelevelt...

    Hallo, Federschwinger-Gemeinde! :hi1:

    Mir ist grad eben mal wieder ein Aspekt der Geschichtenschreiberei aufgefallen, über den ich immer wieder (manchmal recht intensiv) stolpere.

    Diese "Falle" in die ich gedanklich tappe, finde ich nicht nur hier im Forum, sondern auch in Büchern, die bereits im Laden rumliegen, also unter einem Lektor durchgetaucht sind (oder sein sollten).

    In einem Kommentar zu @LirayLegends "Der letzte Krieger" schrieb @Ruka, eine der Figuren sei ja noch so jung, "süße siebzehn" war der gewählte Ausdruck.

    Das Setting des Textes lehnt sich (in meinem Verständnis) doch sehr an mittelalterliche Verhältnisse an, man kämpft mit Schwert und Axt, junge Männer werden Söldner (nachdem sie die obligatorische Schmiedelehre absolviert haben), Es gibt kaum "Technik" und was Wundheilung und Medizin betrifft, kam auch noch nicht überbordend viel "hochwirksames" zum Ausdruck... Also, kurz gesagt: Das Leben ist verdammt hart dort, wo sich "Der letzte Krieger" so rumtreibt.

    Nun zu meinem "Gedanken-Hänger": In einer solchen Welt, ist man da mit 17 noch süß und jung? Ist da "Zwanzig" ein Alter, indem man erstaunt ist, dass der arme mittellose Bub "schon" Söldner ist? Hat man da mit 17 nicht schon (fast) ne eigene Familie? Weil man (in vielen Berufen) eh nur um die 40 Jahre alt wird, bevor man, von Arbeit und Entbehrung entkräftet, stirbt und verbuddelt wird?

    Ich weiß nicht, wie es anderen Lesern geht, wenn ich eine Welt gezeigt bekomme, in der man hart, wirklich hart arbeiten muss, dann habe ich auch derartige Altersstrukturen im Sinn.

    Wie haltet Ihr das? Stolpert Ihr (als Leser) auch über derartige Details? Denkt Ihr (als Autor) über mögliche und übliche Altersstrukturen nach? Ist eine Geschichte weniger "schön" und ergreifend, wenn die Protagonisten nicht süß und jung sind?

    Bin mal gespannt, für wie wichtig Ihr derartige Überlegungen haltet.

    Coraly Amanda Thain :newspaper: