Beiträge von Ruka im Thema „"Süße Siebzehn"“

    100%ige Zustimmung. Du bringst es auf den Punkt. Am Ende des Tages erzählen wir eine Geschichte (in der Regel Fantasy) und nicht die detailgetreue Autobiografie des Grafen von Krux. Leser haben Erwartungen, die man erfüllen muss, wenn man gelesen werden will.

    Das meinte ich ja. In den Köpfen der heutigen Menschen, ist die Realität des "echten Mittelalters" gar nicht verankert. Wenn man also Geschichtstreu vom 14-Jährigen König schreibt, der in die weite Welt reist und zig Habenixe schlachtet, würde der Leser von heute zynisch herablächeln und das Buch mit einem "Ja ne is kla" zur Seite legen, weil 14 Jährige für uns heute einfach nur Kinder sind, bei denen wir froh sind, wenn sie nicht über ihren Schnürsenkel stolpern. Spricht: Unvorstellbar, dass der Knirps der Held einer Geschichte ist und richtig was drauf hat - es sei denn die Zielgruppe sind Kinder, aber dann schreibt man ja von vorne rein anders, denke ich.

    Hehe, nein nein. Bin da schon deiner Meinung. Im Mittelalter war man mit 14 schließlich schon Bereit für Ehe und Kinder. Viele Könige waren weitaus jünger, als sie den Thron bestiegen haben. Von daher ist das "süße siebzehn" so gesehen in einer Mittelaltergeschichte theoretisch fehl am Platz. (ich war mir auch echt sicher, ich hätte es in Anführungsstrichen geschrieben :hmm: )

    Das Ding ist aber einfach nur, dass viele Autoren ihre Protagonisten schon recht "alt" einsteigen lassen (mich eingeschlossen). Liegt vermutlich aber daran, dass in den Köpfen der heutigen Zeit andere Vorstellungen sind. Kaum einer hat im Sinn, dass man damals mit 14 schon "Vollwertig" war, mit 30 schon beinahe ein Greis, mit 40 quasi schon tot.
    Ebenso verhält es sich ja mit den Körpergrößen. In fast jeder Geschichte sind die Figuren größer als 1,65m... durchschnittllich (wenn ich so nachdenke) sogar größer als 1.70m. Ist ja eigentlich auch falsch. Die Menschen im Mittelalter waren mit 1.65m schon groß gewachsen. Alles was drüber war, war schon ein riese.

    Ich denke es fällt uns einfach leichter einen 20-jährigen bei seinen Abenteuern zuzulesen, als einem 13-jährigen :hmm: Ebenso ist es für unser Hirn einfacher, sich den 20 Jährigen, starken Krieger mit 1.70m vorzustellen, anstatt mit 1.60m. Glaube, das ist das neuzeitliche Denken. Wir nehmen einen nur ernst, wenn er ins Bild passt :hmm:

    Ich schließe mich da nicht aus. Ich kann mich auch eher auf den 20-jährigen, 1.70m großen Prota einlassen, als auf einen 12-jährigen, 1.40m Prota....