Allerdings muss ich sagen, dass das einfach drauf losschreiben, ein unglaublich befreiender Akt sein kann (und für mich auch ist), daher würde ich das nicht verallgemeinern und erst recht nicht von abraten!!! Eine Geschichte im Voraus zu planen ist Eines, sie beim Schreiben zu erleben, etwas ganz Anderes!
Es gibt ja unter den Schreiberlingen eben diese zwei Gruppen. Die Drauflosschreiber (Pantser) und die Planer (Plotter). Beide Methoden haben ihre Vor- und Nachteile. Ich persönlich bin theoretisch eine Verfechterin des Plottens - das finde ich viel effektiver als zu "pantsern" denn beim Drauflosschreiben ergeben sich gerne neue Richtungen und ungeahnte Möglichkeiten, die dann nicht mehr zum Anfang passen und ein Neuschreiben des Großen und Gesamten erfordern. Das frisst viel Zeit und durch Planen könnte man sich das bestimmt ersparen. Ich habe alle meine Manuskripte die jeweils einen Umfang von über 1000 Seiten haben zwei drei oder viermal komplett um- bzw. neugeschrieben. Nur einmal habe ich es geschafft tatsächlich eine Geschicht zu planen. Das ging deshalb, weil die Grundidee schon so klar war, dass sich der Plan wie von allein ergeben hat. Meist ist es aber leider nicht so und ich komme mit dem Plotten eines Gesamtmanuskriptes nie sehr weit und schreibe dann doch wieder drauflos.
Ich gebe dir recht dass das Erlebnis beim Drauflosschreiben toll ist. Kann dir aber versichern dass auch das Schreiben eines geplanten Manuskriptes genauso befreiend und beflügelnd sein kann. Vor allem ist es leichter bis zu einem ENDE zu kommen wenn man einen Plan hat.
Ich bin zumindest dazu übergegangen Kapitel durchzuplotten. Das geht mir leicht von der Hand und hilft mir dabei mich in der Handlung nicht zu verzetteln und meine Figuren hübsch an der Leine zu lassen. Es hilft auch den roten Faden besser im Auge zu behalten und zielgenau zur Pointe hinzuführen.