Beiträge von Novize im Thema „Chaosfragmente“

    Hier verstehe ich ehrlich gesagt nicht, was du meinst :hmm: Im Text steht, dass er SPÜRT dass da nur noch matschiger Sand ist, wo der Kopf war (logischerweise mit den Fingern xD)

    Und wo findest du, ist er orientiert? Ich finde "blind vor Panik" nicht besonders orientiert xD

    Die Art und Weise, wie die beiden blinden Männer agieren ist sicher nur ein Detail, was wahrscheinlich auch nicht viele interessiert , aber mir fiel es auf und vielleicht ist es gerade deshalb wichtig, weil mit der Blindheit / dem "Sehen" ja auch auf der Metaebene gespielt wird. Ggf. macht es da Sinn schon deutlich zu machen, dass es auf der körperlichen Ebene nicht mehr so gut klappt. Daher beschreibe ich mal etwas konkreter, was ich meine:

    „Dann öffne deine Augen!“, schrie Khoris plötzlich und fuhr herum. Mit einem wahnsinnigen Grinsen starrte er Feron an.

    Ruckartig machte er einen Satz nach vorn und riss Feron um.

    Die Szene, um die es hier geht ist so wie sie ist gut und beeindruckend - insofern muss man sich gut überlegen, ob sie rein von der Biologie auch perfekt funktionieren muss. Vielleicht kann man da Abstriche machen. Über was ich hier jedenfalls gestolpert bin ist, dass Khoris so zielsicher Ferons Position ausmachen kann, wie es jemand, der gerade blind geworden ist sicher nicht könnte, wenn er nicht über übernatürliche Fähigkeiten verfügt (weiß man an der Stelle natürlich nicht).

    Feron spürte etwas Hartes an seinen Fingern und umklammerte es. Gerade, als auch sein linkes Auge zu brennen begann, riss er mit aller Kraft daran und schlug es gegen Khoris‘ Schläfe.

    Begleitet von einem widerlichen Knacken ließ der Seemann von ihm ab und kippte zur Seite.

    Sofort rollte sich Feron auf seinen Angreifer und prügelte den Stein erneut auf dessen Kopf. Blind vor Schmerz und Panik drosch er brüllend auf den alten Seemann ein, bis er nur noch den durchweichten Sand spürte, wo zuvor ein Schädel gewesen war.

    Wie Feron zu dem Stein kommt ist gut. Auch gut ist, dass du am Ende von "Spüren" sprichst. Allerdings ist er ja nicht nur blind vor Wut und Panik sondern auch ... optisch blind. Das Adrenalin kann sicher einige Körperfunktionen am Laufen halten, wenn man verletzt ist, aber den Sehsinn kann es nicht ersetzen. Im Prinzip kann die Szene inhaltlich so funktionieren, wie du sie beschreibst, aber irgendwie ist kaum ein Unterschied im Verhalten des blinden und des sehenden Ferons zu erkennen. Es macht den Eindruck, als würde er sofort wissen, wo genau Khoris liegt (man kann mal ausprobieren mit geschlossenen Augen einen Gegenstand zu finden, den man kurz zuvor irgendwo auf dem Tisch vor einem gesehen hat). Dann macht es auch den Eindruck, als würde er sofort Khoris Kopf treffen. Vorher hat er - auch blind - zielsicher seine Schläfe getroffen.

    Eine Idee: Die einzelnen Ereignisse können m.E. schon so ablaufen - ich würde sie nur ganz anders beschreiben. Nämlich als ein hilfloses umhertasten, daneben schlagen, irgendwann treffen (aber nicht wissen, was). Und ganz nebenbei geht es um Leben und Tod. Könnte mir vorstellen, dass das sogar gut zu der Szene passt und sie noch skurriler macht.

    Und btw weiterlesen würde ich natürlich auch :)

    Hat mir gut gefallen - sowohl atmosphärisch als auch inhaltlich und vom Schreibstil her. Es waren auch einige gelungene Schocker dabei. Für meinen Geschmack ein bisschen lang. Ich halte mal fest, welche Fragen mir beim Lesen spontan durch den Kopf gegangen sind. Natürlich kann es dafür Erklärungen geben, aber vielleicht hilft es dir zu Wissen wo ich als Leser gedanklich stehe:

    Gedanken

    „Die See hat es gebracht“, wiederholte Borra bestimmt und kniff die faltigen Augen zusammen. „Die See wir es wieder mit sich nehmen!“ Offenbar hatte sie alte Frau keine Lust auf eine Diskussion, denn sie stieß erneut den Stock auf den Boden. „Geht jetzt nach Hause. Es ist ohnehin schon dunkel und die Flut kommt. Wahrscheinlich ist dieses ... Ding morgen schon gar nicht mehr hier.

    Ich vermute mal, die See spült in dem Fischerdorf öfter mal etwas größeres an und das verschwindet ja dann in der Regel auch bei Flut nicht mehr (so, wie wenn ein Wal standet). Die Frage ist, warum Borra glaubt, dass es hier passiert. Kann natürlich mit einer (religiösen) Überzeugung zusammenhängen.

    Temia war zwar – vermutlich – nicht der Seuche erlegen, doch war sie eine der Vermissten. Tatsächlich war sie die Erste gewesen, die spurlos aus dem Dorf verschwunden war. Nach einem Strandspaziergang mit ihrem neugeborenen Sohn war sie einfach nicht zurückgekehrt.

    „Sie ist bestimmt mit dem Vater des Kindes in die Stadt gezogen“, flüsterte Dahla und nahm seine Hand. Sie wusste immer, was er dachte.

    Ich hab mich kurz gefragt, wie Tamia in die Stadt ziehen könnte, wenn überall Soldaten (wohl wegen der Seuche) verhindern, dass jemand das Dorf verlässt. Sie könnte das Dorf natürlich vor der Seuche verlassen haben, aber dann könnte man das "vermutlich" vor "nicht der Seuche erlegen" weglassen.

    „Ja, ich habe mich nur verschluckt“, krächzte er und starrte seine blutige Hand an. Schnell wischte er das Blut an seiner Tunika ab und fuhr sich über den Mund. „Mir geht es gut“, log er. Er verdrängte den Gedanken daran, dass seine Eltern und all die anderen Kranken ebenfalls zuerst Blut gehustet hatten. Sicherlich war es nur ein Zufall gewesen.

    Wenn der blutige Husten ein recht eindeutiges, bekanntes Zeichen für die Seuche ist, dann fragt sich, warum Dala nicht auf das Blut reagiert (was sie entweder auf seinen Händen, aber spätestens auf der Tunika sehen müsste). Aber vielleicht hat sie es auch einfach übersehen.

    Doch anstatt in seine blauen Augen, blickte Feron nur in zwei blutige Höhlen.

    Ruckartig machte er einen Satz nach vorn und riss Feron um.

    Der Aufprall trieb ihm die Luft aus der Brust und verlangte ihm ein heftiges Husten ab. Dennoch versuchte er, Khoris von sich fernzuhalten, der seinen Kopf packte und gewaltsam auf den Boden presste.

    Zunächst mal eine ganz starke Szene.

    Wenn er nicht gerade irgendwelche übernatürlichen Fähigkeiten bekommen hat, stellt sich allerdings die Frage, wie Khoris sich so gut orientieren kann ohne Augen.

    Gerade, als auch sein linkes Auge zu brennen begann, riss er mit aller Kraft daran und schlug es gegen Khoris‘ Schläfe.

    Begleitet von einem widerlichen Knacken ließ der Seemann von ihm ab und kippte zur Seite.

    Sofort rollte sich Feron auf seinen Angreifer und prügelte den Stein erneut auf dessen Kopf.

    Er spürte das Blut, das aus seinem rechten Auge auf seine Hand floss, das Brennen des linken Auges und wagte es nicht, die Lider zu öffnen.

    Wenn ich es richtig verstanden habe kneift Feron die Augen zusammen (und kann somit nichts sehen) nachdem er ein Stechen im linken Auge fühlt. Wenn das so ist, stellt sich auch hier die Frage, warum er sich so gut orientieren kann. Man müsste dann zumindest ein paar Beschreibungen hinzufügen, dass er nach Khoris Kopf tastet.

    Er war nicht blind. Sein linkes Auge könnte heilen! Zumindest konnte er dann noch arbeiten und seinen Lebensunterhalt verdienen. Ein Auge war genug! Es kam öfter vor, dass einer der Fischer eines verlor, sei es durch eine Krankheit oder eine Verletzung. Es war nicht unmöglich nur ...

    Dass seine mögliche Blindheit ein wichtiger Concern ist macht Sinn. Aber bevor er sich so detaillierte Gedanken darüber macht, wie er jetzt seinen Lebensunterhalt verdient, hätte ich eher erwartet, dass sein nächster Gedanke Khoris, seinem Angriff und der Tatsache, dass dieser sich die Augen ausgerissen hatte, gilt.

    Er war scher verwundet, hatte viel Blut verloren

    Er musste zurück ins Dorf. Wenn die Flut wieder kam, durfte er nicht mehr hier sein, wenn er nicht auf die offene See gespült werden wollte. Zudem war Dahla noch dort und er musste sie wegbringen.

    Erneut stand er stöhnend auf und blickte in einen dunklen Gang, der sich in einem perfekten Kreis in den Fels grub. Nur ein fahles rotes Leuchten am Ende des Tunnels zeigte, dass dort etwas war. Wollte er es wissen?

    Noch während er darüber nachdachte, machte er den ersten Schritt auf das Licht zu. Was sollte ihn dort schon erwarten? Schlimmer als das Wesen konnte es nicht werden.

    Da stellen sich zwei Fragen:

    1. Warum ist Feron überhaupt nicht überrascht, dass da plötzlich ein perfekt kreisrunder Tunnel im Fels ist (den er sicher hätte kennen müssen, wenn er in dem Dorf aufgewachsen ist)?

    2. Er hat das ein oder andere dringende zu tun (unter anderem um zu überleben und nicht zu verbluten). Warum entschließt er sich stattdessen spontan auf Entdeckungstour zu gehen?

    Möglich, dass da die Stimme in seinem Kopf eine Rolle spielt, aber so rein von außen macht das Verhalten für mich keinen Sinn.

    Erschrocken fuhr er herum und starrte in rot leuchtende Augen, die ihn zwischen blonden Haarsträhnen fixierten.

    Kaum einen Schritt von ihm entfernt stand der Fremde und grinste. Über seinen Schultern zeigten sich schmale Gebilde, als hätte er sich Äste auf den Rücken gebunden. Zur Tarnung?

    Meine erster Gedanke wäre nicht gewesen, ob die "Äste" auf seinem Rücken zur Tarnung sind, sondern, warum das Gegenüber rot leuchtende Augen hat.

    Hoffe das hilft weiter! Hat Spaß gemacht zu Lesen...