Beiträge von Aztiluth im Thema „Schnipsel. Kurzgeschichten aus Arymea.“

    Hallo Forum!
    Auch mal wieder von mir etwas geschriebenes.
    Es sind 24.000 zeichen, also sehr viel.

    Edit: Ich habe lange hin und her übrelegt, wie ich den Text angenehmer zum lesen machen. Ich bin kuzr davor, den Text einfach wieder rauszunehmen. Er ist tatsächlich zu lang, um "mal eben" gelesen zu werden :hmm:
    Da ich das Löschen von Texten aber absolut nicht mag, pack ich ihn nun in einen Spoiler und kümmer mich darum, etwas angenehmeres zu schreiben XD

    Deen =Hauptfigur
    Aanthon, Yvari, Gerth = Deen´s Gefährte
    Lazael = Deen´s Meister
    Reesha= alte Freundin von Deen
    Kold = Deen hasst ihn.
    Jariel = Große Liebe von Deen. Ist zZ mit Kold zusammen.

    Die Entscheidung.

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    Die letzten Sonnenstrahlen schienen durch die dunkeln Vorhänge der Kutsche als sie den Wald, nach einigen Stunden, verließen. Altaia lag einsam im Nordwesten des Landes, weit weg von anderen Dörfern oder Städten. Was ziemlich seltsam war, in Betracht dessen, dass dort die größten und wichtigsten Ärztehäuser standen und die besten Ärzte des Landes somit am weitesten von den Hauptstädten entfernt lebten. Früher hatte Deen gedacht, es läge nur an den warmen Quellen in der Nähe, nun wusste er es aber besser.
    Die Legenden und Geschichte über die göttlichen Schwestern waren wahr. Und ihre Macht war umso größer, je weiter sie sich über den Meeresspiegel befanden. Oder näher am Himmel, je nachdem, wie man es sagen wollte. Altaia lag weit darüber und die Schlussfolgerung, dass die Göttin Aebskura hier um einiges mächtiger war, als in seiner Heimat, gefiel Deen so gar nicht. Wie auch? Lautete die heutige Mission, Mondgläubige in die Mangel zu nehmen.

    Er wunderte sich, dass die Straße hinter dem Wald ebenso holprig verlief wie in diesem. Es dauerte noch eine halbe Stunde, ehe er und seine drei Gefährten nicht mehr durch Unebenheiten durchgeschüttelt wurden und nochmal so lange, bis die ersten Schilder für Altaia auftauchten.

    Aanthon schob den Vorhang etwas zur Seite. "Bald sind wir da."
    Yvari streckte sich und Gerth steckte die Karten weg, mit denen er sich einen Großteil der Fahrt beschäftigt hatte.

    Die drei waren Deen ziemlich egal. Wenn es nur nach ihm ginge, würde er sich nicht mal die Namen merken, aber Meister Lazael hatte ihn zum Gruppenführer gemacht und somit war er jetzt verantwortlich für sie. Keiner der vier freute sich über die Entscheidung, aber sie hatten sich auch nicht getraut, diese anzufechten. Und jetzt hatte er den Salat. Sie waren fast da und er musste Befehle erteilen. Zum Glück war der Auftrag ziemlich simpel gehalten: Rein, den Frauen Angst machen, Feuer legen und wieder raus. Es war kein Mordkommando, aber wer meinte Heldin zu spielen durfte durchaus das Zeitliche segnen.

    Deen seufzte innerlich. Reesha war dort und es war durchaus möglich, dass sie sich widersetzte und Ärger machte. Sie kannten sich jetzt schon einige Jahre. Sie war eine liebe, starke Person. Dummerweise hatte sie sich, wie alle Anderen aus dem Widerstand, für ein falsches Versprechen des Friedens entschieden und anstatt weiterhin für das Wohl Arkyas zu kämpfen, beugte sie sich Kolds Herrschaft und predigte neuerdings für Aebskura. Nicht, dass sie in der Predigt lügen würde.
    Deen wusste, dass die alten Schriften und Legenden voller Lügen waren. Er hatte auch kein Problem damit, dass der königliche Name wieder reingewaschen war und sie nun eine andere Gottheit anbeteten. Er war kein religiöser Fanatiker, wie Andere im Orden. Er hatte einfach ein Problem mit Kold.

    "Deen?" Sein Name riss ihn aus seinen Gedanken. Yvari sah ihn an und auch die anderen Beiden richteten ihre Blicke auf ihren Anführer. Dieser atmete tief ein. Verdammt, Meister Lazael. Warum ich? Und warum bei diesem Auftrag?
    Sein Herz schlug schneller und der Druck in seiner Brust wurde größer. Es war nur ein Feuer. Nur etwas Angst einjagen. Reesha würde bestimmt nichts passieren.

    "Wo genau sind wir?" Seine Stimme war erstaunlich fest. Er hob den Kopf etwas und setzte sich gerade hin. Aanthon zog den Vorhang wieder etwas weg, linste raus.
    "Schon in der Stadt."
    Deen nickte. "Zieht eure Kutten an, wir machen alles nach Plan. Jeder nimmt sich zwei Krüge mit Öl. Yvari und Gerth, ihr steigt hinten in der Küche ein und verteilt das Öl im ersten Stockwerk. Passt auf, dass euch keiner bemerkt. Kein Öl zum Ausgang hin, denkt daran, wir sind heute nicht zum töten hier. Schüttet lieber etwas mehr in der Küche aus, von dort gelangt man zu schnell zur Wasserpumpe." Sie setzten darauf, dass die Abendruhe die Zeit verzögerte, in der die Feuerwehr zum Gebäude kam, aber wenn sie es ihnen noch schwerer machen konnten, umso besser. Meister Lazael hatte deutlich gemacht, dass nur noch Asche übrig bleiben sollte.

    "Aanthon, du gehst durch den Vordereingang, die Treppe hoch und kümmerst dich um die erste Etage. Ich werde über die Mauer und den Baum direkt ins Dachgeschoss einsteigen. Wir beide entleeren die Krüge und legen sofort das Feuer. Dann treffen wir uns unten. Ihr alle wartet vor der Doppeltür zum Besprechungsraum auf mich." Letzteres betonte er deutlich und hielt kurz inne. "Sobald ich das Handzeichen gebe, tretet ihr beide die Tür ein." Deen zeigte auf die zwei Jungs." Schubst euch durch, zerstört das Mobiliar. Macht ihnen Angst. Yvari und ich verhindern, dass Jemand raus läuft."
    "Und was, wenn sie es versuchen?", fragte diese. "Ich bin nicht so stark, dass ich sie einfach wieder rein schubsen könnte."
    Deen sah sie an. "Du bist ein pfiffiges Mädchen. Nimm die Rückseite deines Dolches oder wedel mit der Fackel. Wenn du meinst, du packst das nicht kannst du auch in der Kutsche warten. Aber sagt mir das dann jetzt."
    Yvari lehnte sich zurück, schnaufte und zog an der goldenen Schnur der Kutte. Sie war mit der Antwort nicht zufrieden, erwiderte aber nichts. Deen sprach weiter.

    "Sobald die erste Panik abgeklungen ist, sagt Aanthon seinen Text. Denkt daran, die Etagen über uns brennen dann schon, es muss schnell gehen. Dann entzünden wir das Öl im Erdgeschoss und laufen durch die nächste Nebenstraße zurück zur Kutsche. Sonst noch Fragen?"

    Besagte Kutsche hielt kurz darauf an und wartete dass die vier Insassen sie verließen. Da keine weiteren Fragen folgten, zog sich Deen auch die Kapuze über den Kopf, nahm seine Armbrust und öffnete die Tür.

    Draußen nieselte es. Es war nicht genug, um es als Regen zu bezeichnen und es würde dem Feuer keinen Abbruch tun. Der Kutscher wartete noch, bis sie die Krüge raus geholt hatten, dann spornte er die Pferde an, weiterzulaufen und bog in die kleine Nebenstraße ein, die sie später auch benutzen würden. Es wehte kein Wind, worüber Deen froh war. Das Feuer sollte groß werden, er wollte aber nicht, dass die ganze Stadt abbrannte. Nicht so, wie Kold es damals getan hatte. Der Gedanke kam gerade richtig, um etwas von der Anspannung zu lösen, die sich in ihm immer mehr ausbreitete. Aber er hatte keine Zeit, sich dem Frust über Kold hinzugeben. Aanthon und die Anderen liefen schon los, also beeilte sich Deen ihnen die paar Schritte zu folgen, ehe er sich die Krüge mit dem Seil über die Schulter legte und auf die Mauer kletterte.

    Sie war nicht sonderlich hoch und er kam ohne Probleme hoch. Die Äste vom Baum waren durch den leichten Regen nass, da musste er etwas mehr aufpassen. Als er sich gerade zum zweiten mal hochzog, sah er wie Yvari und Gerth geduckt im Hinterhof liefen. Er musste sich beeilen. Noch ein bisschen höher, dann balancierte er bis zum Dach. Es waren nur zwei Schritte aber er dankte den Göttern, dass er nicht ausgerutscht war.

    Wie heuchlerisch, dachte er sich, während er das Fenster öffnete und einstieg. An Illumy habe ich nie geglaubt. Und selbst wenn, sie ist jetzt eingesperrt und Aebskura ist frei. Und gegen genau diese agiere ich gerade. Welcher Gottheit galt also sein Dank? Er schob die Gedanken beiseite. Dafür war jetzt nicht die Zeit.

    Das Öl glänzte im Licht des aufkommenden Mondes, als er es über einem Schreibtisch, ein paar Schränke und auf dem Boden verteilte. Außerdem warf er alle Blätter die er fand auf den Boden. Deen lief zur Tür, zündete die kleine Fackel an und legte sie ins Öl, welches sich sofort entzündete und sich im ganzen Raum verteilte. Er wich zurück. Heiß!

    Nun tickte die Uhr. Schnell rannte er die Treppe runter, zur brennenden ersten Etage. Aanthon war also auch schon fertig. Rasch eilte Deen weiter. Im Erdgeschoss wischte er sich den Schweiß unter der Kapuze weg. Die drei Gefährten warteten vor der Doppeltür. Während er zu ihnen lief, gab er schon das Zeichen und die Männer traten die Tür ein.

    Hinter dieser hörte man jetzt ein paar aufgeschreckte Schreie und Stühle, die über dem Boden kratzten. Gerth schrie ein paar ältere Damen an. Aanthon warf den Tisch, samt Teeservice, um. Es schepperte, während sich Deen und Yvari in die Tür stellten. Keine der Frauen versuchte abzuhauen, sondern liefen, halb im Schock, zum anderen Ende des Raumes. Ein Stuhl flog gegen die Wand, gefolgt von angsterfüllten Schreien der Frauen. Gerth lachte.

    "Was soll das?!"

    Deen erkannte die Stimme. Es war Reeshas. Sie stellte sich vor ein paar der älteren Damen, zusammen mit zwei Männern und einer weiteren Frau. Warum waren hier Männer? Laut Informanten sollten hier heute nur Frauen sein. Aber es war im Grunde auch egal. Das Haus brannte schon vor sich hin, daran konnte auch Manneskraft nichts mehr ändern. Deen nahm trotzdem seine Armbrust vom Rücken. Sicher war sicher und es war auch seine Aufgabe, die drei Gefährten hier lebendig rauszubekommen. Diese taten es im gleich und zückten ihre Waffen.

    "Wir stellen hier die Fragen!", fauchte Aanthon und stellte sich auf einen umgeworfenen Sessel. Deen beobachtete Reesha, während Aanthon mit Worten wie "Verrat am Licht", "Alte, dumme Weiber" und "Lektion erteilen" um sich warf. Nicht Originell, aber darum ging es heute auch nicht. Allerdings stimmte die Aussage über die "alten Weiber" nicht. Reesha war gerade mal 24 und auch viele der Anderen sahen jünger aus, als erwartet. Nicht, dass es einen Unterschied machte.

    Deens Kehle schnürte sich wieder zu und der Druck in der Brust stieg an. Er blinzelte, überrascht über seine eigene Reaktion. Warum fühlte er sich nur so mies dabei? Er war noch nicht lange im Orden, aber er kämpfte schon seit Jahren gegen Kold. Schon bevor alles aus dem Ruder gelaufen war, wehrte er sich gegen ihn. Deen hatte nie jemanden verletzt - Außer Kold selbst. Er, Reesha und die anderen des Widerstands kamen immer wieder zusammen. Sie schmiedeten Pläne, untersuchten die Geschichte und versuchten, Kolds Pläne zunichte zu machen. Es waren nicht viele Nächte gewesen, in denen er mit Reesha die Bibliotheken nach Informationen durchsuchte, aber sie waren intensiv. Nein, sie waren sich nie näher gekommen. Allerdings konnten schlaflose Nächte über Berge von Büchern auch Menschen zusammenschweißen. Und nach ihrer Niederlage? Wie viele Aktionen hatten sie geplant, sie alle zusammen. Gegen Kold, gegen das neue Regime. Drei Jahre hatten sie gekämpft, ehe Jariel auftauchte. Jariel. Verdammt, Jariel...

    "Wir werden euch alle töten!", schrie Aanthon und riss Deen damit aus den Gedanken. "Alle Mondgläubiger werden bald schon Freiwild für die echten Arkyaner! Überlegt euch besser, auf welcher Seite ihr dann stehen wollt!"

    Deen verdrehte die Augen. So ein Blödsinn. Aanthon war ein verblendeter Idiot. Wenn er weiterhin so ein Müll laberte, musste er einschreiten. Dann bemerkte er, dass die Temperatur schon deutlich angestiegen war. Er sah sich etwas um. Die Decke schien noch feste zu sein, es roch leicht nach Rauch, aber noch nicht so, dass sie fliehen mussten. Die Frauen hatten Angst und versteckten sich hinter Reesha und den anderen Beschützern. Der Auftrag war fast vorbei, aber sie durften erst gehen, wenn sicher stand, dass dieses Gebäude völlig niederbrennen würde. Ein bisschen mussten sie noch warten.

    Reesha antwortete Aanthon schnippisch, woraufhin er nur lachte und mit der Axt ein Fenster einschlug. Gerth hatte sich mittlerweile zu Deen und Yvari gesellt und stützte sich auf seinem Schwert ab. Yvari grinste. Sie schien zufrieden. Deen wusste, dass er bei der Sache bleiben musste. Er musste den Zeitpunkt für die Flucht abwägen. Aber Jariel ging ihm nicht mehr aus dem Kopf. Wie immer.

    Seit er damals, vor fast zwei Jahren auftauchte, hatte sich so viel verändert. Kold wurde ruhiger. Die Oppression in den Randdörfern und die dortige Korruption verschwand fast völlig. In nur zwölf Monaten veränderte sich die öffentliche Meinung zu fast allem. Kold wurde, dank Jariel, verziehen. Das Volk stand plötzlich hinter ihm. Der Widerstand löste sich auf und wurde zu Marionetten und "möchte gern Beratern" eines "Neuen Arkyas". Und er selbst? Er liebte Jariel. Und er würde Kold nie verzeihen, dass er ihn ihm weggenommen hatte.

    Während Deen sich die ängstlichen Frauen ansah, sagte er sich zum zigsten mal, dass er nicht aus Eifersucht handelte, sondern weil Kold ein Choleriker und Massenmörder war. Arkyaner waren liebe, naive Menschen, die Frieden schnell annahmen und alte Sünden vergaßen. Leider begruben sie damit auch ihre Vorsicht, aber Deen würde nicht zulassen, dass Kold irgendwann erneut für Krieg und Zerstörung sorgte. Nein. Dieser Mann musste sterben. Und wenn die Arkyaner nicht mehr auf Logik und Menschenverstand hörten, mussten sie eben anders überzeugt werden.

    Eine kleine Stimme flüsterte ihm zu. Sie versuchte ihm mitzuteilen, dass es keinen Sinn ergab, mögliche Gewalt in der Zukunft, durch tatsächliche Gewalt im Hier und Jetzt zu verhindern. Aber Deen wollte nicht darauf hören. Sein Gewissen war zu kurzsichtig, dem ging es nur um das, was im Moment passierte. Aber was er tat war wichtig für eine sichere Zukunft. Wie so oft ignorierte er also die Stimme aus dem Unterbewusstsein.

    Er vertraute auf Meister Lazaels Plan. "Noch ist es nicht zu spät, um zu deinen Freunden zurückzukehren", sagte die Stimme. Deen schüttelte leicht den Kopf. Selbst wenn das wahr wäre, er wollte nicht zurück. Kold musste aus dem Weg geräumt werden und die Menschen im Orden waren die einzigen, die ihm dabei helfen konnten.

    Es wurde langsam wirklich heiß und man musste sich nicht mal mehr konzentrieren, um das Feuer zu hören. Die Frauen wurden nervöser, wahrscheinlich rochen sie den Rauch. Deen blinzelte. Es war an der Zeit. Er drehte sich zu Yvari, nickte ihr zu. Sie grinste und lief in die Eingangshalle, drehte dann zur Küche ab, wo sie wohl das letzte Feuer entzündete.
    "Wir gehen.", rief Deen seinen beiden Gefährten zu. Aus dem Augenwinkel sah er, wie Reesha ihn anstarrte. Ohne es wirklich zu beabsichtigen schaute auch er zu ihr. Er konnte genau erkennen, wie sie seinen Namen mit den Lippen formte. Ihre Augen geweitet, ihre Haltung erschüttert. Selten hatte Deen einen so enttäuschten Menschen gesehen. Er konnte nicht leugnen, dass es weh tat, aber er hatte gewusst, was auf ihn zukam.
    In dem Moment, vor einem Monat, als er sich entschied, dass Meister Lazaels Ziele wichtiger waren, als das Leben eines Freundes. Damals hatte er James fallen lassen, obwohl er ihn hätte retten können. Damals hatte er sich für einen Weg entschieden. Und es gab kein zurück mehr, so sehr die Stimme des Gewissens in seinem Kopf auch dafür plädierte.

    Aanthon und Gerth rannten an ihm vorbei. Deen löste den Blick von Reesha und lief auch raus, während die Flammen schon drohten, überhand zu gewinnen. Er ignorierte die Hitze und rannte raus. Draußen atmete er die frische Luft ein, aber das Atmen fiel ihm nicht leichter. Sein Herz beruhigte sich nicht. Es pochte heftig und die Brust fühlte sich noch immer geschwollen an. Obwohl ihm nicht kalt war, zitterte er am ganzen Körper während er den beiden Männern zur Gasse folgte. Dort angekommen schaute er zurück und sah wie die Frauen, hustend und sich gegenseitig stützend, aus dem brennenden Gebäude kamen.

    Er konnte Reesha nicht sehen. Die gut beleibte, blonde Frau, die man sofort zwischen tausenden Menschen erkennen würde, so viel Selbstbewusstsein strahlte sie aus, war nicht zwischen den vielleicht fünfzehn Frauen zu entdecken. Nervös schaute er hin und her, aber sie war nicht da. Er fluchte laut und kletterte wieder die Mauer hoch. Es nieselte zwar nicht mehr, trocken waren die Steine aber noch lange nicht. Vorsichtig lief er auf ihr entlang um wieder den Hinterhof des brennenden Gebäudes zu sehen. Das Feuer loderte schon aus den Fenstern und er musste aufpassen, nicht zu viel Rauch einzuatmen.

    Hinter dem Haus sah er sie. Reesha hatte sich einen Schlauch besorgt und versuchte ihn gerade an die Wasserpumpe dran zuschrauben. Was dachte sie sich? Glaubte sie tatsächlich, das Feuer unter Kontrolle zu bekommen? War ihr nicht bewusst, dass einstürzende Wände sie erwischen könnten? Deen sprang von der Mauer, zog seine Kapuze runter. "Reesha!"

    Sie drehte sich zu ihm. Haare hingen ihr ins Gesicht, ihr Oberteil wirkte zerzaust und ihr Rock war an manchen Stellen zerrissen. In der letzten Minute musste sie ziemlich gerannt sein. War sie durch ein Fenster geklettert?

    "DU!", fauchte sie Deen an. Den Schlauch lies sie auf den Boden fallen. Er konnte durch ihre Brille sehen, dass ihre Augen feucht waren, aber falls sie eben noch heulen wollte, so war jetzt nur noch Wut in ihrem Ausdruck zu erkennen.
    "Deinetwegen liegt James im Koma. Du brennst Häuser nieder und gefährdest unschuldige. Nur weil du ein verdammter, sturer Idiot bist!" Sie trat gegen den Schlauch und kam näher.
    Deen wurde auch wütend. Das stimmte so doch gar nicht.
    "James ist im Koma, weil er sich mit Lazael angelegt hat und weil er nicht auf Warnungen hören wollte." Er musste etwas lauter reden, da das lodernde Feuer seine Worte sonst überspielte. "Und dieses Haus brennt, weil ihr hier versucht, Sonnengläubiger zu konvertieren." Er blieb standhaft, während Reesha näher kam.
    Sie blieb zwei Meter vor ihm stehen.
    "Was? Wir.. wir konvertieren nicht! Wir klären auf. Selbst du hast damals zugegeben, dass die Wahrheit ans Licht kommen müsse. Illumy war eine Schlampe, und alle sollen es wissen."
    "Ihr predigt nicht nur das.", erwiderte Deen. "Wir wissen, dass du auch Kold immer ins gute Licht rückst."
    Reesha hob die Hände über den Kopf, schrie sich kurz etwas Frust aus der Lunge und drehte sich etwas weg von ihm, ehe sie wieder, angespannt vor Wut, zu Deen schaute.
    "Du und dein blinder Hass! Du bist mit James eindeutig zu weit gegangen, aber anstatt mal darüber nachzudenken, was du Freunden antust suhlst du dich in Selbstmitleid!"
    "Das ist Blödsinn!"
    "Und, dass Jariel sich für Kold entschieden hat war sein gutes Recht, komm endlich drüber hinweg..."
    "Er hat sich nicht entschieden! Kold hat ihn gezwungen!"
    Reesha machte eine abfällige Handbewegung und wollte etwas sagen, aber Deen unterbrach sie. Er würde nicht zulassen, dass die Wahrheit verdreht wurde.
    "Werte meine Aktionen nicht mit stumpfer Eifersucht ab, Reesha. Du weißt, es steckt viel mehr dahinter."
    Das Feuer loderte immer stärker. Deen fing an zu schwitzen, während er nicht verstehen konnte, warum Reesha sich so arg weigerte, die Wahrheit zu sehen. Er hatte früher so oft versucht, es ihr zu erklären. War denn nichts davon hängen geblieben? Er versuchte es nochmal.
    "Meister Lazael hat bestätigt, dass... "
    "HA!Lazael. Dieser dreckige Verräter." Unterbrach sie ihn. Deen starrte sie an. Sie hatte kein Recht, so über den Meister zu sprechen. Sie sprach weiter.
    "Dein toller Meister hat nicht nur Kold, sondern uns alle Jahrelang belogen. Dass du ihm auch nur ein Wort glaubst ist traurig." Das Feuer spiegelte sich auf den Gläsern ihrer Brille. Es schien dabei direkt von ihr zu kommen. Sie stand selbstsicher da, die Hände zu Fäuste geballt. Sie würde nicht nachgeben. Kein bisschen.
    Deen zwang sich, ruhig zu bleiben.
    "Meister Lazael ist anständig. Und Gütig. Du musst ihm nur vertrauen und... " Reesha verdrehte die Augen.
    "Deen, hörst du dir eigentlich zu?"
    "Ja. Aber IHR hört MIR nicht zu. Bis es zu spät sein wird. Reesha, ich flehe dich an. Komm mit, lerne ihn doch überhaupt mal kennen. Er wird dafür sorgen, dass du im Orden aufgenommen wirst. Du kannst doch Kolds Grausamkeiten nicht ernsthaft vergessen haben!"
    Deen war irritiert. Die Wut schien sich bei ihr zu verflüchtigen und Trauer trat an ihre Stelle. Reesha schüttelte den Kopf, wand sich von ihm ab, schaute zum Feuer. Das Haus war nicht mehr zu retten. Und sie sah aus, als ob sie dachte, dass auch er selbst nicht mehr zu retten war.
    "Deen... Du warst mal ein guter.", sagte sie so leise, dass er es kaum hören konnte. Sie schaute ihn wieder an." Du könntest wieder einer sein. Wirf diese scheiß Kutte ins Feuer. Stell dich. Du weißt, dass Jariel sich noch immer um dich sorgt?"
    "Lass Jariel da raus."
    "Mensch, Deen! Komm zur Vernunft. Dein Meister Lazael ist ein herzloses Monster. Kold hat sich verändert. Denk nicht mehr an vergangene Taten, sondern an die, die DU heute und jetzt begehst! Und an die, die dein verdammter Meister morgen begehen wird!"

    Etwas im Haus explodierte und Reesha schrie vor Schreck. Sie schaute zum Dachboden und wich ein paar Schritte zurück. "Wir müssen hier weg... bald stürzt das Gebäude ein..."

    Deens Gedanken drehten sich im Kreis. Sie wollte einfach nicht verstehen. Alle waren geblendet. Kold hatte mehr Menschen auf dem Gewissen, als der Orden jemals töten könnte. Er war eine tickende Zeitbombe, befreundet mit einer Göttin, die am liebsten das Land zerstören wollte.
    Keiner wollte ihm zuhören. Niemand nahm ihn ernst. Das mit James war damals ein halber Unfall gewesen, deswegen traute Meister Lazael ihm noch nicht hundertprozentig. Und deswegen dachten seine Freunde noch immer, er würde nicht hinter seinen Taten stehen.

    Aber er hatte sich damals entschieden. Und nun mussten Taten folgen. Noch immer fühlte sich seine Brust zugeschnürt an, noch immer fiel es ihm schwer, zu atmen. Aber sein Herz schlug nicht mehr wie wild. Als er die Hände hob und mit der Armbrust auf Reesha zielte, zitterte er nicht mehr. Es ging hier um mehr als um Einzelschicksale. Wegen Eifersucht würde er niemals seine Freunde töten. Aber er musste endlich ernst genommen werden. Sonst war er wirklich wie ein kleiner Hund, der nur bellte und nicht zubeißen konnte.

    Reesha wollte etwas sagen und wand sich zu ihm. Sie stockte, als sie sah, was Deen vorhatte. Wieder wich sie zurück, hob die Hände. "Deen... was hast du vor?"

    Er musste nur einmal mit dem Finger gegen den Auslöser drücken. Er sah ihr in die Augen, als er es tat. Ein kurzes klicken war zu hören. Der Pfeil flog schnell und Präzise und traf sie in der Brust. Sie schrie nicht, sondern starrte ihn nur mit weit aufgerissenen Augen an. Zwei Schritte taumelte sie zurück, ehe sie die Hände auf den Pfeil legte und zusammensackte. Sie war noch nicht tot.

    Deen lief zu ihr. Der Druck in seiner Brust war weg. Er fühlte sich betäubt, als liefe er durch Wasser. Langsam kniete er sich zu ihr runter.
    "Deen...", keuchte sie. Die Brille war ihr runter gefallen. Ihre Augen spiegelten noch immer das Feuer wieder, aber die Kraft von davor war weg, die Farben wirkten Matt und verloren.
    "... elender... Verräter." Ihre Brust hob und senkte sich ruckartig. Sie musste Schmerzen haben. Ob sie spürte, wie das Leben aus ihr wich?

    Der Nieselregen fing wieder an und Deen kam nicht umhin, sich der Absurdität der Szene bewusst zu werden. Wie in einem schlechten Theaterstück.
    "Ich bin kein Verräter. Ich habe weder dir noch Kold je die Treue geschworen. " Seinem Meister Lazael schon. Außerdem hatte der Widerstand zuerst deren Ziele betrogen. Nur Deen war diesen Zielen treu geblieben, als Einziger. Die Sicht wurde verschwommen und er musste sich die Tränen aus den Augen reiben. Er nahm seinen Dolch aus dem Stiefel, legte ihn an Reeshas Hals an.

    "...Mör... der..." Flüsterte sie. Es sollte ihr letztes Wort sein.
    "Darauf können wir uns einigen.", erwiderte er, drückte den Dolch tief in ihr Fleisch und schnitt ihr die Kehle auf.

    Zwei, drei mal keuchte sie auf, ehe sie den Blick gen Himmel richtete und starb. Der leichte Regen fiel ihr auf die Augen und färbte den Boden und ihr Oberteil rot. Deen sah sich ein paar Sekunden die Leiche seiner einstigen Freundin an. Bis er wieder anfing zu zittern. Bis sein Herz wieder anfing wie wild zu pochen und der Druck in der Brust wieder kam. Am liebsten hätte er geschrien, irgendwas kaputt gemacht. Aber er zwang sich ruhig zu bleiben. Es war getan und er konnte es nicht mehr rückgängig machen, selbst wenn er gewollt hatte.

    Deen blinzelte sich die Tränen aus den Augen, nahm tief Luft und riss ihr den Pfeil heraus. Dann stand er auf und rannte davon, über die Mauer, durch die Gasse und zur Kutsche. Der Kutscher wartete schon und rief ihm etwas zu, was er nicht verstand. Deen riss die Tür auf und noch während er sich setzte fuhr das Gefährt los. Er schloss die Tür und lehnte sich zurück.

    "Wo. Warst. Du?!" Yvari war wütend, Deen aber ignorierte sie. Als sie ein zweites mal nachfragen wollte, hielt Gerth sie zurück. Er zeigte auf den noch immer blutigen Pfeil in Deens Hand.
    Die drei Gefährten sahen sich an. Da ihr Gruppenleiter nicht in der Stimmung zu sein schien, irgend etwas sagen zu wollen, schwiegen sie lieber auch.

    Es sollte eine lange Fahrt werden. Irgendwann schliefen Deens Kameraden ein, er aber zwang sich wach zu bleiben. Er wusste, dass Alpträume ihn plagen würden, sobald er zur Ruhe käme. Innerlich stieß er wieder ein Gebet gen Himmel. Er wusste nicht an wen, aber er betete dafür, tatsächlich das Richtige zu tun.

    Ende ... ?

    Liebes Wesen! Danke, wenn du es tatsächlich gelesen hast XD
    Ich habe ein paar fragen...
    Versteht man, warum Deen am Ende so gehandelt hat?
    Kommt rüber, wie er sich fühlt? Was glaubt ihr, geht in ihm vor?
    Waren es viel zu viele Informationen oder gar zu wenig?
    Was haltet ihr vom Orden und von Kold?

    Ganz liebe Grüße. ^^

    Danke für den Kommi :D

    Spoiler anzeigen

    Ich kann nur noch einmal betonen, wie schön ich dieses Gedicht finde.

    Danke, freut mich! :sack:

    Es war wohl ein wirklich sehr schmerzlicher Verlust für sie.

    Oh ja.

    Wer mag da wohl abgekratzt sein...?

    Wird das im Text nicht deutlich? :D
    Nicht schlimm. Theorien werden gerne gesehen! xD

    Es lebe das Unbekannte, whuu

    whuu!
    Da [...] sehr wichtig für sie war, wird [...] immer wieder erwähnt werden. [...] wird also nicht auf ewig unbekannt sein :D

    was hat Kytha dazu veranlasst, Yukó den Finger zu brechen? war es was Ernstes, oder ist die Gute einfach so ein Reibeisen?

    Für sie war es ernst XD
    Er hat halt zu viel gefragt und es gewagt, ähnlich wie hier, ihr vorzuschlagen, dass sie [...] doch einfach vergessen sollte xD

    (Ja, [...] zu tippen macht mir gerade spaß! :jennagorn: )

    Huhu Leute ^^
    Heute hat mich die Inspiration überfallen und ich musste das hier aufschreiben.

    Ich beneide Leute, die Gedichte schreiben können, da ich es nicht kann. Aber scheinbar können es meine Figuren :hmm:
    Oder auch nicht, entscheidet ihr :D

    (Die Zahl bei Kytha hat eine Bedeutung, die ich aber noch nicht verrate. hihihi)

    Kytha - 81
    Ihr Gedicht


    Yukó lief ihr nach, stieg über Baumwurzeln und schob mit der Hand die Blätter zur Seite, die noch immer leicht schaukelten.

    „Ich habe NEIN gesagt!“, rief sie ihm über die Schulter zu.

    „Komm schon, es wird dir gut tun.“ Sie war mal wieder viel schneller als er, aber der Rotschopf dachte ja nicht daran, aufzugeben.

    „Was verstehst du denn bitte an nein nicht?“ Endlich blieb sie, fast am provisorischen Lagerfeuer angekommen, stehen. Ihre Brust hob und senkte sich schneller als sonst, aber nicht, weil sie außer Puste, sonder wütend war. „Ich werde mir kein dämliches Gedicht ausdenken!“

    Schnaufend zog sie ihren langen, schwarzen Zopf wieder enger und wand sich ihm zu. Sie sah so wunderschön aus, wenn sie wütend war. Was, zu Yukós Glück, sehr häufig passierte. Nur wenn sie lächelte oder sogar mal lachte, strahlte Kytha noch mehr. Leider tat sie ihm diesen Gefallen eher selten.

    „Du könntest seinen Tod besser verarbeiten, wenn du es überhaupt mal versuchen würdest. Das würde für dich vieles einfacher machen.“ Er begab sich auf sehr dünnem Eis aber es kümmerte ihn nicht. Irgendwann musste es ja mal gesagt werden.

    Wenn Blicke töten könnten, hätte Yukó in diesem Moment seinen letzten Atemzug getan. Schaute Kytha eben eher genervt, als wirklich wütend, schien ihr Inneres jetzt gerade zu kochen vor Zorn. Ihre Augen funkelten so mahnend, dass Yukós Fluchtinstinkt die Kontrolle übernehmen wollte. Es kostete ihm einiges an Kraft, stehen zu bleiben. Den Blick konnte er aber nicht halten und wand ihn ab. Ohne ein Wort zu sagen drehte Kytha sich um und ging die letzten Schritte zum Lagerplatz.

    Das war etwas Gutes, dachte sich der junge Paladin, dessen Herz vor Aufregung schneller schlug. Früher hätte sie ihn, für so einen Satz, nicht nur geschlagen, sondern wahrscheinlich sogar was gebrochen. Er rieb sich den linken Zeigefinger, der genau deswegen vor ein paar Monaten behandelt werden musste.

    ***

    Alle schliefen, nur Niko hielt Wache. Immer wieder ertappte er sich dabei, wie sein Kopf zur Seite wanderte, sich nach Ruhe sehnend. Aber noch nie musste man ihn während seiner Wache wecken und heute sollte nicht das Erste mal sein. Gerade, als die Augenlider wieder der Schwerkraft nachgeben wollten, hörte er ein Geräusch im Wald.

    Sofort war er hellwach, griff nach seinem Dolch und lauschte, atmete aber erleichtert auf, als er Kytha sah.

    „Alles ruhig?“, fragte er.
    Sie sah ihn vewundert an, kam dann aber darauf, was er meinte und zuckte mit den Schultern.

    „Nehme ich an. Ich habe nicht patrouilliert. Ich war nur spazieren.“
    Niko wusste, wann sie log. Er wusste immer, wenn seine Kameraden logen und diese wussten wiederrum, dass er diese Fähigkeit hatte. Wenn Kytha also die Unwahrheit sprach, dann nicht, um ihn zu täuschen, sondern weil sie nicht drüber reden wollte. Und Niko respektierte das.

    Seine Schicht war nicht zu ende und Kytha nicht seine Ablösung, trotzdem kam sie näher.

    „Geh schlafen, heute war für euch alle ein emotionaler Tag. Ich wecke Naomi später.“

    Dankend nickte er, streckte sich und verstaute den Dolch. Während er zu seinem Schlafplatz lief, fiel ihm ein Zettel in ihrer Hand auf. Niko setzte sich erst hin und überlegte, ob er es ansprechen sollte, als sie das Wort ergriff.

    „Wenn du Yukó etwas davon erzählst, mach ich dein blöden Dolch kaputt.“ Auch Kytha hatte sich hingesetzt und schaute, schon fast melancholisch, in das kleine Lagerfeuer. Wohl wissend, dass das keine leere Drohung war, nickte Niko und legte sich hin.

    ***

    Kytha las nicht nochmal, was sie geschrieben hatte. Bis eben hatte sie geweint, alleine unter dem großen Ahornbaum. Bestimmt zwei Stunden hatte sie benötigt, um ihren Gefühlsausbruch wieder unter Kontrolle zu bringen. Und alles nur, wegen ein paar Wörter, mit Kohle geschrieben auf einem alten, zerfledderten Stück Papier. Sie wollte nicht nochmal Tränen verlieren. Vor allem nicht hier, wo die Gefahr bestand, dass einer von den Idioten wach wurde.

    Sie atmete ein mal tief ein, knüllte das Gedicht zusammen und hauchte ihm einen Kuss entgegen. Dann warf sie es ins Feuer.

    Es knisterte, entwirrte sich. Ecken und Ränder verfärbten sich erst schwarz, glühten auf und zerfielen zu Asche.

    „Du hast gelogen, Yukó“, flüsterte sie leise in sich hinein. „Nichts ist dadurch einfacher geworden.“

    ***

    Aus tiefster Kehle schreie ich deinen Namen,
    doch du hörst mich nicht.
    Meine Finger zerkratzen zitternd meine Haut,
    doch du siehst mein Blut nicht.

    Vielleicht spürst du, tief unten in der Hölle, meinen Schmerz?
    Oder ist es der deine, der in meiner Seele widerhallt
    und mit die Träume raubt?

    Ich töte um mich zu erinnern.
    Würde Leben schenken um dich wiederzusehen.

    Die kurze Droge heilt mich nicht
    und mit jeder Leiche bist du wieder verschwunden.
    Die Rettung ist nichts weiter
    als ein verpasster Wunsch, der nie wieder kommt.

    Wenn ich wütend bin, denke ich daran, dass du mich zwingst zu leben.
    Wenn ich traurig bin, denke ich daran, dass du mich verlassen hast.
    Wenn ich ängstlich bin, denke ich daran, dass du mich gerettet hast.
    Wenn ich alleine bin, denke ich daran, dass wir uns unten wiedersehen.

    Wenn ich glücklich bin,
    weht die Brise durch mein Haar und streichelt meine Haut
    und es kommt die Erinnerung an deinen Kuss.

    Ich war deine Sklavin und deine Königin.
    Du warst mein Lehrer und meine Stütze.

    Jetzt bin ich, nur noch ich.
    Ein Mensch, gefangen zwischen den Gefühlen.
    Dein Wort lässt mich nicht zu dir.
    Dein Wort lässt mich nicht weg von dir.
    Ich bin ein Mensch, gefangen zwischen Träumen.
    Nur ich, niemals mehr wir.

    Ich könnte flehen und bettel und es würde nichts bringen.
    Du lässt nicht los.
    Ich klammer mich daran.
    Bitte, lass niemals los.

    ***

    Ende ... ?

    Danke fürs Lesen :D

    Dem würde ich nicht unbedingt zustimmen. Das kann eine echt spannende Sache werden! Vor allem wenn sich zwei oder gar drei männliche Chars unterhalten und du am Ende nicht mehr weißt, zu wem das "er" gehört, was du hingeschrieben hast. Eine echte Herausforderung!
    Versuch es ruhig.

    Oh bitte nicht XD
    Aber es wird Szenen in meinen Geschichten geben, in denen sogar bis zu 5 Männliche Wesen reden. Ha ha ha... da freu ich mich jetzt schon drauf... :S
    "Herausforderung" passt da ganz gut xD

    Was mir noch aufgefallen ist, das ich zuerst gar nicht richtig bemerkt habe, dass es NUR eine Kurzgeschichte ist. Der Anfang liest sich für mich wie ein Ausschnitt aus einem Roman.
    Wahrscheinlich, liegt das aber daran, dass ich deine Geschichtswelt noch nicht kenne.

    Hey, Danke fürs Lesen und Kommentieren :D
    Und das nehm ich mal als großes Kompliment, da die allermeisten meiner Kgs in einer riesigen Welt spielen und alle (irgendwie und teils über zwanzig Ecken) miteinander zu tun haben.

    Super geschrieben. Danke für das Hochladen

    Danke! und ähm... Gerngeschehen? Nichts zu danken, gerne gerne! :blush:

    Freut mich, Nanook, dass es dir gefällt :D

    Bei den Siegeln musste ich tatsähclich etwas an Doctor Strange denken, aber ich glaube den Vergleich hatte hier auch schon jemand gezogen

    Das hab ich selbst gesagt xD
    Ich liebe Dr. Strange und beim Schreiben musste ich extrem an ihn Denken. Yuunai gibt es aber VIEL länger, als ich Strange kenne. Mehrere Jahre sogar... Er ist also nicht abgeschaut. XD
    Ich glaube, einer der Gründe warum ich Dr. Strange so feier ist, weil er mich so an Yuunai erinnert. Ich feier die Ähnlichkeiten, muss nun aber aufpassen, dass man nicht das Gefühl bekommt, ich würde Marvel nachmachen. Yuunai nachträglich ändern werde ich aber auch nicht. Sie sind ja auch nicht identisch, Yuunai ist zB viel höflicher xD

    Dass die Siegel Magie nun den Kräften vom Dr. so ähnelt, ist auch Zufall. Immerhin nurzt Yuunai das eigentlich nie, daher werden diese Parallelen in Zukunft nicht mehr so auftauchen.

    Von daher würde Ich (wirklich nur meine Meinung) deinen Text wie folgt unterteilen:

    DANKE!
    Ehrlich, das hilft mir sehr weiter.
    Bei den Anderen Geschichten hab ich das Problem nicht, wahrscheinlich weil hier so viel Dialog ist.

    @Aztiluth ich finde, das ist die angenehmste Variante aber du entscheidest, wie du deinen Text aufbaut

    Ich hab ja extra um Hilfe gebeten ^^
    Hab es mal so abgeändert, wie Tariq es vorgeschlagen hat ^^

    (bzw ich editier es direkt im Anschluß zum Absenden dieses Postings)

    Edit:
    Hab es aktualisiert.
    Tariqa Vorschlag so eingearbeitet, wie es mir passend erschien.
    Außerdem habe ich Absätze gemacht, jedesmal, wenn sich das Thema leicht verändert. In Open Office konnte man es gut ohne Absätze lesen, hier hatte man (warum auch immer?) Eine riesige Wall of Text vor sich. Ich hoffe, mit den paar Absätzen ist es nciht ganz so erdrückend.

    Memo an Hirn: Nie wieder so große Dialoge schreiben :rofl:
    Bin noch nicht 100% zufrieden, aber ich glaube, ich werde es niemals sein, weil ich gerade ein ganz anderes Auge dafür habe. Wenn ihr nichts zu mekern habt, bleibt es so XD (Und wenn ihr was habt, bitte her damit! ^^ )

    Danke für das Feedback!

    2. oder nach jedem Sprecher einfach nur die Zeile wechseln. Ich bin mir hier aber nicht sicher, ob du das am Anfang schon so hattest

    Ich hatte es gemischter. Wenn ich nur in die Nächste Zeile wechsle und kein Absatz mache, ist mir das viel zu eng. :/

    Werd mich da mal schlauer machen, bin damit auch noch nocht zufrieden.

    @LadyK Tausend Dank auch dir!
    Es freut mich immer riesig, wenn mein Geschreibsel gut ankommt :party:

    Tut mir leid, dass ich dir erst jetzt antworte. Ich wollte den Text nochmal verbessern und korrigieren, leider ist mir da ein gewisses Spiel in die quere gekommen xD

    Also: @alle, ich hab ein haufen Fehler rausgenommen und ein paar Sätze verständlicher geschrieben (hoffe ich).
    Wer jetzt noch fehler findet, gerne hergeben.

    Außerdem hab ich die Formatirung, bzw die Absätze stark verändert. Wenn mir wer dazu noch Meinungen geben könnte, wäre das echt super. (Ich habe den neuen Absatz angefangen, jedesmal, wenn ein anderer Gesprochen hat.) Teilweise denke ich, dass die Enden von Absätzen eher am Anfang der neuen gehören, zu Testzwecken wollte ich es aber so lassen.

    Danke für die lieben antworten <3

    Ein was könntest du aus meiner Sicht noch etwas übersichtlicher gestalten, und das sind die Absätze. Ich nehme an, die Absätze, die drin sind, sind durch Drücken der Enter-Taste entstanden und deshalb etwas größer (blöde automatische Formatierung ...)

    Es sieht tatsächlich etwas seltsam aus. Da ich schonwieder ein paar dutzend Fehler gefunden habe, muss ich den Text eh nochmal überarbeiten xD werde dann mal schauen, wie sich das mit den Absätzen regeln lässt.

    Ich würde mir aber die Absätze zusätzlich immer dort wünschen, wo der Sprecher wechselt.

    Eigentlich hab ich das! Vielleicht kommt es wegen den Absätzen nicht so rüber, oder ich habe es irgendwo vergessen?

    Abo-haken sitzt.

    DANKE :love:

    Oder aber es liegt an diesem überaus geduldigem Lehrer

    Yuunai ist wirklich sehr geduldig, aber nicht unendlich. Und man solllte es niemals herausfordern, den Faden zu reißen. Das endet nie gut XD

    Ich muss zugeben, diese Siegelmagie hat mich sehr stark an Peter V. Bretts Dämonenzyklus erinnert aber mir gefällt dieses Magiesystem bei dir deutlich besser.

    Was, echt?! du meinst, wegen den... ähm klar. Siegeln xD Mich hat es beim schreiben extrem an Dr. Strange erinnert, obwohl der Rohtext hierfür schon existierte, ehe ich den Marvel Magier überhaupt kannte :rofl:
    An den Siegeln von Brett´s Büchern hab ich garnicht gedacht, vor allem, weil Siegel in meiner Welt grundsätzlich etwas sehr seltenes sind. Sie sind auch um längen komplizierter als die, die Arlen zeichnet. (Arlen=Prota aus Bretts Buchreihe)

    Das erste Buch der Reihe ist auch das schlechteste. Die nächsten werden VIEL besser und auch spannender. Vor allem Inevera, die Frau vom "Bösewicht" mag ich :hmm: Sie lernt man aber erst im dritten Band so richtig kennen.Wenn du mal etwas zum lesen suchst, kannst du es dir mal ansschauen.

    Irgendwie hatte ich (wegen den eingespielten Magierteams die es ja geben muss) direkt an Magier Meisterschaften gedacht^^

    Coole Idee xD
    Bin aber nicht sicher, ob das in Arymea so reinpasst. Werd da mal drüber nachdenken.

    Es werden noch ein Paar Teile kommen, die über die Magie sprechen. Freut mich wirklich, dass ihr das System bis jetzt mögt (Obwohl die Siegel Magie wirklich nur eine Randerscheinung der Magischen Lehre ist)

    Spoiler anzeigen


    Hi! Schön, dass ihr vorbeischaut XD
    Ich habe echt versucht, Fehler selbst zu finden und habe mir auch brav Phis Komma-Thread (schon wieder) durchgelesen. Ich hoffe wirklich, die Fehler halten sich in Grenzen.

    Ich würde mir Wünsche, dass ich Kritik zum Satzbau bekomme. Sind die Sätze zu locker? Ist es ok, ließt es sich Flüssig?
    Versteht man, was Yuunai so sagt?

    Yuunais Siegellehre

    Asaley war begeistert, versuchte es aber nicht zu sehr zu zeigen. Sein Meister hatte ihn zum Übungsplatz mitgenommen, um über Magische Siegel zu sprechen und um sie ihm zu zeigen. Es war Atemberaubend.
    Er hatte seinem Vater, Leil Baladeva, mal dabei zugesehen und über Siegel gelernt. Während dieser, akkurater als jede Maschine, auf den Boden zeichnete oder in Metalle und Holz eingravierte, schwang Yuunai einfach seinen Finger in der Luft um die filigranen Zeichen zu zeichnen. Die Arbeit von Leil war geprägt von Ruhe und Stetigkeit, ganz langsam entstanden Linien und Umrisse, bis am Ende etwas wunderschönes geschaffen wurde. Yuunais unfertiges Siegel hingegen strotze nur so vor Kraft.
    Wenn der Magier den Finger in der Luft bewegte, sah es aus, als ob er sie verbrannte und hinterließ einen glühenden Faden. Mit den Handflächen kopierte er fertige Teile und fügte sie wie ein Puzzle ein. Die Luft vibrierte dabei sanft. Die Fäden zischten und warfen hypnotisierende Funken wenn sie sich überschnitten. Yuunai vergrößerte Bereiche, verkleinerte andere und fügte sie sicher zusammen, bis ein riesiger Kreis vor ihm entstand. Das aus Magie geflochtene Siegel hatte einen Durchmesser von 1,2 Meter und strahlte nun eine ruhige, beständige Kraft aus. Asaley fühlte sich regelrecht hingezogen. So detailreich... Ein kleiner Stich der Wehmut durchzuckte ihn. Sein Vater hätte Tage gebraucht um so etwas ähnliches hinzubekommen. Gab es denn nichts, was sein Meister nicht konnte? Stolz, sein Schüler zu sein, ersetzte die Wehmut.

    "Asaley. Erkennst du, was es macht?", fragte sein Meister und trat hinter dem Siegel hervor, welches immer noch in der Luft schwebte und sanft vibrierte.
    Der rothaarige Lehrling blinzelte, kam näher und studierte die dutzenden Zeichen, die überall eingearbeitet waren. Nun fiel ihm auf, dass das Ganze ziemlich instabil wirkte. Schön, ja. Aber es war ganz und gar nicht effizient. Oder erkannte er die wahre Natur des Siegels nur nicht?
    "Es scheint eine Art... Schutzzauber zu sein. Diese Zeichen hier helfen der Regeneration, diese hier stoßen jedoch ab. Also ein... Schild, das heilt?"
    "Man merkt, dass Leil Baladeva dein Vater ist. Du liegst richtig. Dieser Schild beschleunigt die Heilung offener Wunden. Und es stoßt Magie, sowie leichte Schläge, ab. Wo würdest du es einsetzen?"

    Asaley sah es sich wieder an. Wunderschön war es ja, aber der Nutzen hielt sich arg in Grenzen. Es war zu klein, um effektiv Angriffe abzuwehren. Das Siegel war zu steif und ließ sich nicht bewegen. Krieger und Zaubersprüche könnten es einfach umkreisen. Und selbst Yuunai hatte zu lange gebraucht, um es zu erschaffen, als das es im Kampf spontan erstellt werden könnte. Asaley war sich sicher, dass er selbst schon stabilere Schilde zaubern konnte. Eine Idee hatte er aber:
    "Wenn man eine Burg verteidigen muss? Man könnte diese Siegel vor die Fenster zeichnen. Für die Menschen und Wesen drinnen gäbe es Heilung und Angriffe von Außen würden abprallen."
    "Warum hörst du nicht auf deinen Instinkt?", seufzte der Ältere.
    Etwas verwirrt sah der Lehrling zum Meister.

    "Du hast lange für deine Antwort gebraucht. Ich bin mir sicher, dass du irgendwann in deinem Gedankenlauf der Meinung warst, dieses Siegel sei ineffektiv, oder gar gänzlich nutzlos. Und damit hättest du Recht behalten."
    Asaley hörte zu, während er versuchte sich nicht zu wundern, wieso sein Meister immer so viel wusste. Es war eine gute Entscheidung, bei ihm in die Lehre zu gehen. Zwar ärgerte es ihn ein wenig, dass er sich oft wie ein dummes, kleines Kind fühlte, welches versuchte die Welt zu verstehen. Naja, was die Welt der Magie anging traf dies wohl auch zu.
    "Eine Burg, ein Zelt oder die Umgebung zu beschützen sind gute Ideen, aber dafür existieren weitaus bessere Zauber, als dieses Siegel hier. "Yuunai deutete auf das, noch immer sanft vor sich hin glühende Kunstwerk. "Es ist zu immobil und fest. Keiner kann durch, es sei denn, man zerstört es. Und es ist leicht zu zerstören. Hast du deine Schützlinge erst mal rundherum geschützt, braucht es nur einen Angreifer, nur ein zerstörtes Siegel und sie sitzen in einer Falle." Yuunais Augen leuchteten kurz auf, als er einen kleinen arkanen Zauber gegen das Siegel sandte, welches daraufhin stark vibrierte und in kleine brennende Fäden zersprang, die innerhalb von Sekunden in der Luft verglühten. "Ein Menschenkrieger mit, zum Beispiel einem Kriegshammer, könnte so ein Siegel ebenso brechen."

    Der Magier wandte sich wieder gänzlich seinem Schüler zu. "Zwischenfrage. Worin besteht der Unterschied zwischen einem magischen Siegel, und denen, die dein Vater herstellt?"
    Der Jüngling überlegte. Diesmal wollte er richtig antworten. Er sollte mehr auf sein Gespühr hören? Spontan kam ihm eine Idee. Er riskierte es, zu antworten ohne großartig drüber nachzudenken. "Die Siegel meines Vater sind aus fester Materie. "Ah Mist, und was war mit denen, die er auf den Boden zeichnete? Zählten diese dazu?
    "Nicht ganz falsch", nickte der Ältere ihm zu. "Aber das ist nicht das Wichtigste. Die Siegel deines Vaters werden ohne Magie erschaffen, geben nach der Fertigstellung aber stetig welche an die Umgebung ab, und sei es noch so wenig. Magische Siegel hingegen verbrauchen Magie, sowohl bei der Erstellung als auch bei der Aufrechterhaltung. Magier, die sich auf Siegel spezialisieren, müssen Jahrzehnte lang studieren. Noch viel länger als Elementar- oder Sprachmagier. Sie müssen in der Lage sein, solch ein Siegel innerhalb von Sekunden zu zeichnen. Am besten, in weniger als Einer. Um so schnell zu sein, wenden sie Auto-temporale Zauber an. Die Magie fließt also in das Siegel und in die Selbstbeschleunigung." Yuunai hielt kurz inne. Asaley hatte keine Fragen, weswegen der Meister weitersprach. "Siegelmagier dürfen nicht unterbrochen werden und müssen still stehen, während sie zaubern. Ihre Siegel kann man allesamt zerstören. Vielleicht nicht so einfach wie meines, aber sie werden nie die Stabilität von denen deines Vaters erreichen."
    Asaley nickte.
    "Dafür können sie die Siegel schneller erschaffen. Mein Vater braucht viel länger dafür."
    "Durchaus", stimmte der Ältere ihm zu. "Perfektion zahlt sich aber in diesem Fall aus. Ein Siegel von Leil Baladeva ist nahezu unzerstörbar. Jedes seiner fertigen Siegel zieht Magie und Mana aus der Umgebung, wandelt es in Kraft um und stärkt seinen Träger. Magische Siegel ziehen zwar auch Magie, sie benötigen diese aber für sich selbst und geben nichts an den Magier ab. Werden sie angegriffen oder beschädigt, ziehen sie Magie in sich hinein, um sich zu reparieren. Je nach Qualität schneller, oder langsamer. Erinnere dich, dass sie aber auch Magie brauchen, um überhaupt zu existieren. Verbrauchen sie mehr, um sich zu reparieren, als um zu existieren, zerfallen sie."

    Yuunai machte eine kurze Pause. "Du wirst noch, während deiner Ausbildung, stärker werden als jeder Siegelmagier der dir je begegnen wird. Warum also gibt es Magier, die sich darauf spezialisieren?"
    Asaley hatte da schon eine Idee. Vor Jahren half er seinem Vater bei einem kleinen Lichtsiegel. Sie hatten die Arbeit geteilt, um schneller fertig zu sein.
    "Sie kämpfen nicht alleine. Mit mehreren Magiern steht mehr Magie zur Verfügung und die Siegel werden schneller erstellt."
    Diesmal lächelte sein Meister sogar.
    "Sehr gut." Asaley wurde warm ums Herz. Großes Lob war ziemlich selten. "Siegel sind immer eine sehr gefährliche Angelegenheit. Dein Vater muss sie vor dem Kampf vorbereiten, um Fallen zu erstellen. Er muss auf alles vorbereitet sein, Spontanität kann er sich nicht leisten. Aber: Erwischt er den Feind mit einem seiner Siegel, kannst du davon Ausgehen, dass der Kampf vorbei ist. Bei mindestens drei Siegelmagiern sieht die Situation genauso aus, oder gar gefährlicher. Die Siegel werden schnell erstellt und können sogar dirdie Magie rauben. Zwei Magier werden die Siegel aufrecht halten und der Andere wird versuchen dich in deren Falle zu locken. Du weißt, sich aus einem gut gemachten Siegel zu befreien ist nahezu unmöglich. Dann ist es auch egal, ob es Magisch oder Physisch ist. Deswegen nehmen manche von uns dieses Martyrium in Kauf."
    Der Jüngling verstand.

    "Werde ich angegriffen, darf ich also nicht zulassen, dass sie zaubern. Ich muss sie stetig in Bewegung halten."
    "Ja. Aber das gilt auch für dich. Denk daran, dass sie ihre eigene Schwäche kennen werden. Oft wird der eine Magier alles daran setzten, dich abzulenken. Die Umgebung wird mit Fallen übersät sein. Dir wird kein Überraschungsangriff gelingen." Das klang alles nicht so gut.
    "Wie genau Kämpft man dann gegen sie?"
    "Am besten gar nicht. Wie du jeden Kampf aus dem Weg gehen solltest, der sich vermeiden lässt."
    Jaha~ Das hatte Asaley nun schon oft gehört. Yuunai ignorierte den Blick seines Schützlings.
    "Das Wichtigste wird sein, konzentriert zu bleiben. In Bewegung. Du musst auf absolut alles achten. Bleib niemals länger als drei Sekunden stehen. Trete nie dort hin, wo du schon mal warst. Finde die Fallen. Werde dich der Magie bewusst und speichere so viel davon wie möglich. Ein Siegel kann auch brechen wenn es zu viel Magie bekommt. Aber Achtung! Ein Fesselungssiegel könnte dich zerquetschen, wenn es dich gefangen hat und du es mit Magie zu sprengen versuchst. Oder dir geht die Magie aus, ehe das Siegel zerspringt. Dann hast du es nur gestärkt. Außerdem verändern sich manche Siegel, wenn sie Kraftvoller werden. Du könntest ganze Regionen sprengen weil ein Fesselungssiegel sich in ein Explosives verwandelt."
    Asaley verzog leicht den Mund. Warum war das alles so kompliziert? Erst dachte man, Siegelmagier wären schwach, nun wirkten sie unbesiegbar.

    Yuunai schien seine Gedanken lesen zu können. Er lächelte sanft.
    "Das Gute ist, dass es so gut wie keine Siegelmagier gibt. Und die Meisten sind auf Schutz bedacht. Es sind viele Jahre Studium, jeder Fehler könnte tödlich enden. Magier, die auf Macht und Stärke aus sind, teilen diese nicht. Sie werden keine Magie lernen die sie zwingt mit Anderen zu arbeiten. Siegelmagie macht Sinn, wenn mehrere Magier ein Reich beschützen wollen. Außerdem haben sie noch eine Schwachstelle. Sie arbeiten zu MehrereN."
    Asaley schaute auf. Er verstand sofort, was sein Meister meinte.
    "Natürlich! Es muss nur einer einen Fehler machen!"
    Yuunai nickte wieder zustimmend.
    "Ganz genau. Rede, bring sie außer Takt, provoziere sie. Es muss nur eine einzige Hand kurz zittern und Ihr schönes Siegel wird sich gegen sie wenden. Denk nur nicht, dass das einfach wird. Sie meditieren und üben nicht Jahrzehntelang um sich von einem Grünschnabel provozieren zu lassen."
    Der ´Grünschnabel´zog eine Schnute. Musste Yuunai an allem Positiven etwas finden, was es wieder zunichte machte? Ja.Wenn man zu euphorisch kämpft oder seinen Gegner unterschätzt, hat man schon so gut wie verloren.
    "Es gibt noch eine Sache, die deinem Vater nicht so schnell passieren kann und ihn noch mehr von den Magiern unterscheidet."
    Asaley sah seinen Meister an, lauschte genau.
    "Unebenheiten. Die Magier müssen sich abstimmen, und selbst nach Jahrhunderten wird dies niemals mit absoluter Perfektion passieren. Ihre Siegel werden also immer unvollständige Verbindungspunkte aufweisen. Der Manafluss wird diese Punkte überwinden müssen. Selbst, wenn es Zwillinge oder Seelenpartner erstellen, werden diese vorhanden sein. Lass dich also nicht einschüchtern und behalte einen kühlen Kopf. Siegelmagier können sehr gefährlich sein, aber sie sind niemals unbezwingbar."
    Asaley seufzte leise auf. So viel zu beachten... so viele Stärken, aber auch so viele Schwächen. Und jeder Magiertyp hatte völlig andere Sachen auf die man achten musste. Sein Meister hatte (wie immer...) Recht: Am besten fing man einfach keinen Streit an.

    "Ich möchte, dass du ein Buch über Siegel schreibst", sprach Yuunai weiter. "Zeichne und erkläre mir die Grundsiegeln und deren häufigste Verschmelzungen, so wie die Seltensten und die Mächtigsten. Außerdem möchte ich anwendbare Alternativen zum Beispielsiegel. Berate dich dafür ruhig mit deinem Vater. Du wirst so gut wie nie mit Magischen Siegeln zu tun haben, aber wenn es soweit ist, kannst du dir nicht leisten, sie nicht zu kennen."
    Der Lehrling nickte wieder, auch wenn das noch mehr Arbeit bedeutete. Als ob es nicht genug war, dieses riesige Buch der Arkanen Kräfte zu kopieren, oder den Mana-Allmanach auswendig zu lernen, sollte er nun selbst ein Buch schreiben. Er beklagte sich aber nicht.
    "Die Lehrstunde für Heute ist damit beendet. Du hast zwei Monate zeit, dann werde ich dich testen. Nun geh." Yuunais Tests waren selten ungefährlich, da er wenig bis keine Rücksicht nahm. Besser war es also, sich schnell mit seinem Vater in Verbindung zu setzen~

    Hallo Forum!

    Die Geschichten hier werden alle in meiner Welt Arymea spielen.
    Es werden immer wieder Figuren vorkommen, die in mehreren Kurzgeschichten auftauchen.

    Manche werden voller dramatik sein, andere werden vom Horror und Spannung leben.
    Aber auch friedliche Szenarien werden da sein, oder die, in denen im Grunde nichts passiert.
    Ob nur eine halbe oder Zwanzig Word Seiten lang, die Geschichten in diesem Thread werden Kunterbunt. (Hoffe ich xD)

    Meine Projekte im Forum


    Ich habe mehrere Geschichten, die teilweise über 20 Jahre schon in meinem Kopf rumschwirren.
    Mein Hauptbaby ist "Die Nielis Essenz", welche sich in 6+ Bände erzählt. Im Weltenthread "Arkya Portfolio" könnt ihr darüber mehr lesen.
    "Die Nielis Essenz" spielt im Land "Arkya", und dieses Land ist wiederrum nur ein winziger Teil der Magna Welt "Arymea"

    Auch "Schwarze Seele", mein Hauptprojekt hier im Forum, spielt in der Welt Arymea. "Seele" hat aber mit "Nielis" nichts am Hut. Es sind zwei vollkommen unterschiedliche Geschichten.

    Das meiste hier werden Nebengeschichten sein, die sich paralel zu "Nielis" entwickeln. Figuren, die in der Buchreihe nicht so zur Geltung kommen, Hintergrundgeschehnisse oder Zukunftsvisionen.
    Also nichts, was direkt in "Nielis" spoilern könnte.
    Die Geschichten hier bezeichne ich als "Schnipsel", weil sie nur ein kleiner Teil aus einem Größeren Geschehen sind.

    Schwarze Seele
    Die Nielis Essenz. Arkyas Portfolio

    INDEX

    Yuunai König, Magier.
    Die Siegellehre - Ruhige Lehrstunde.

    Kytha, Survivor.
    81 - Ihr Gedicht - Nicht jede Trauer heilt irgendwann.

    "Deen", Ordensmitglied.
    Die Entscheidung - wurde die Richtige getroffen? (Sehr lang)