Mein Körper machte es sich zur schlechten Angewohnheit mich zu wecken, während mein Kopf hämmert, als würde jemand mit voller Wucht immer wieder (?) dagegen treten.
Das "während" würde ich durch "indem" oder so ersetzen. Sonst wirkt es so, als wären Körper und Kopf zwei verschiedene Dinge.
Irgendwie schaffte ich es die Augen aufzuschlagen, doch konnte ich meine Umgebung nur verschleiert erkennen.
Hier könntest du etwas Farbe ins Spiel bringen. "doch nahm ich meine Umgebung nur wie durch einen grauen / weißen Schleier wahr."
Ich wollte mich aufsetzten, allerdings wurde ich von etlichen Kabeln und Schläuchen daran gehindert.
Würde hier erstmal nicht besser passen, dass er sich noch zu schwach fühlt?
Verwundert betrachtete ich das Zeug. In der Nase hatte ich einen Schlauch, der mir zusätzlich Sauerstoff zuführte, auf meinem Oberkörper, an den Händen und auf meinem linken Bein kleben Kabel und auf meinem rechten Handrücken befand sich eine ein Zugang (hier vielleicht "Kanüle"). Ich vermutete eine Infusion oder so etwas in der Art. Da ich mich nicht mit Medizin auskennen, konnte ich nur Behauptungen anstellen, aber ich glaubte, dass ich mich auf einer Intensivstation befand. Das bedeute höchstwahrscheinlich Dauerüberwachung der Vitalwerte.
Diese Passage finde ich noch nicht so gut. Wenn er etwas betrachtet, dann muss es in seinem Gesichtsfeld sein. "In der Nase" wirkt für mich wie eine Beschreibung von außen. Passender fände ich, wenn er z.B. spürt, dass er etwas in der Nase hat und dann einen Schlauch ertastet.
Dass er sofort weiß (und nicht vermutet), dass der Schlauch ihm Sauerstoff zuführt, obwohl er sich nicht mit Medizin auskennt, ist ein bisschen widersprüchlich.
Sprachlich vermischt du ein bisschen die Stilebenen: einerseits denkt Bill umgangssprachlich ("das Zeug" und nächstes Zitat). Das ist völlig in Ordnung für diesen Erzählstil. Aber dass er dann auch an "Vitalwerte" denkt finde ich persönlich nicht so ganz passend.
Dachten die etwa, ich würde nicht mehr aufwachen. ?
Fragezeichen am Ende.
Das hinderte mich allerdings nicht daran, mich an meinem Bein zu schaffen zu machen.
Das finde ich sehr unspezifisch. Macht er die Kabel vorsichtig weg, weil die Klebestreifen ihm Haare ausreißen?
Ich zuckte nur mit den Schultern.
"Gut.", sagte ich plump,
Kein Punkt nach "Gut". Ich würde vielleicht noch ein Wörtchen einfügen, das ausdrückt, dass er doch noch antwortet bzw. dass er das nach dem Schulterzucken (oder währenddessen? --> dann aber ohne "nur") und ggf. einer kurzen Pause tut.
was mir das unglaubwürdige Hochziehen der Augenbrauen der Schwester einbrachte.
"Es sieht erstmal alles gut aus, aber der Arzt wird gleich noch einmal nach Ihnen sehen", begann sie, "indes möchte jemand mit Ihnen reden. Ist das in Ordnung?"
Meinst du hier, dass das Hochziehen der Augenbraue unglaubwürdig, d.h. vermutlich gespielt ist? Oder dass die Schwester ihm nicht glaubt? Dann wäre es eher "zweifelndes" oder "ungläubiges" (wobei das auch nicht passt) Hochziehen.
"indes" finde ich vom Stilniveau nicht so passend. Das wirkt für mich schon etwas altmodisch, vielleicht weil ich es selbst so gut wie nie verwende.
Bei "der Arzt" dachte ich mir, dass das seltsam unpersönlich ist, was in einem "normalen Krankenhaus" sicherlich super passt. Ich fand nur dass es hier nicht passt, da die Schwester Bill nicht mit seinem Namen, sondern auch mit seinem Titel bzw. seiner Berufsbezeichnung oder Rang anspricht.
Zu guter Letzt würde mich natürlich die Frau interessieren, die da die Schwester "ersetzt". Du beschreibst ja eher ihre Kleidung, aber nicht sie. Hast du dafür einen bestimmten Grund?