Beiträge von Thorsten im Thema „HEAVEN - (Band I)“

    Kennst du das, wenn du einen Text, den du bereits mehrfach überarbeitet und für gut befunden hast, nach einem Jahr wieder ausgräbst und du denkst dir:Hab ich das geschrieben???

    Ja, und fertig isses dann wenn Du das nach 20 Jahren ueberarbeiten nicht mehr denkst :D

    nd ich rechne ehrlich gesagt auch nicht damit, dass ihr jetzt gleich alle laut "Juhu" rufen werde

    Ja, ja - das ist jetzt schon fast peinlich als understatement...

    Einer Deiner besten Abschnitte in dieser Geschichte :thumbsup: - zart, poetisch, (meistens) genau die richtige Sprache getroffen um die Stimmung einzufangen,... einfach schoen zu lesen.


    (Nur die 'Brauseblaeschen' und die 'Molekuele' fand ich von der Wortwahl nicht so toll als Bilder)

    Ob das als Ende taugt?

    Ich finde es hauptsaechlich wegen des Prologs schwierig - der Prolog weckt halt Erwartungen die bis zu diesem Punkt nicht eingetroffen sind. Ohne den haben wir hier eine Romanze verfolgt, und die hat jetzt schon einen Abschluss gefunden - der Kuss besiegelt etwas zwischen den beiden - das passt eigentlich schon.

    Bei der Gelegenheit möchte ich ein bisschen Werbung für Thorstens Geschichte machen, die den schönen Titel "Der Stein von Cataerlach" trägt.

    Das ist total lieb von Dir :danke:

    Aber bevor es verwirrend wird - das ist keine Forumsgeschichte (aus verschiedenen Gruenden nicht - der wichtigste dass die Geschichte fuer mich seit ein paar Jahren passt und abgeschlossen ist) und ich hab sie deswegen bisher auch nicht an die grosse Glocke gehaengt.

    Wenn's trotzdem jemanden interessiert was ich schreibe wenn ich Fantasy zu Papier bringe - gerne, es gibt ein PDF (das kann auch leicht mit grossem Font fuer e-reader konvertiert werden) - ich schicke es gerne jedem Interessenten zu, schreibt mir einfach eine kurze Nachricht mit eurer email-Addresse, ich freu' mich auch ueber Eindruecke und Feedback - aber einfach durchlesen und geniessen ist auch okay :)

    Und nun wieder zurueck zu 'Heaven' :D

    Ich überlege gerade, wie ich das Problem lösen könnte um ALLES unter einen Hut zu bringen. Also: Das Chaos draußen noch mal erwähnen, Elias`innere Zerrissenheit darstellen, die Infos zu den Feuerdämonen einfließen lassen und zu guter Letzt aber am Ende eine gewisse Romantik aufbauen...vielleicht geht das ja auch gar nicht alles ... oder ich sollte es einfacher halten

    Schick' doch mal die Originalversion... :)

    Also, so aus dem Stegreif wuerde ich sagen, was ist denn damit:

    Draussen herrscht Chaos, und Emilia merkt dass Elias die Sache beschaeftigt, dass er abwesend wirkt. Sie schliesst richtig dass er zerrissen zwischen Pflicht und ihr ist - und tut was selbstloses - wie MJ in Spiderman 2 - sie schickt ihn raus und sagt ihm ' go get them tiger!' Ein selbstloser Akt sollte einen Engel eigentlich romantisch stimmen - daher baut sich da was zwischen ihnen auf. [Optional falls die Info da rein soll - brauchst Du wahrscheinlich, finde ich aber hier nicht so passend - Elias faellt dann ein dass er das noch was mit Feuerdaemon versprochen hatte, sie lachen mal verliebt und er erklaert, aber beide sind eher abgelenkt und an den Augen des anderen interessiert,] und am Ende kuessen sie sich.

    Will sagen, in der Variante koennte die Verzoegerung von Elias kommen, der sich ja nachdem ihm Emilia gezeigt hat dass sie ihn versteht freier fuehlen kann seiner Pflicht zu folgen - und das Versprechen einloesen will - da waere es nicht so ein Trick um Zeit zu schinden.

    Das macht die Beziehung der beiden an diesem Punkt natuerlich schon ein bisschen reifer - keine Ahnung ob Du das brauchen kannst...

    Wenn auch seine Bauchmuskulatur alleine schon an ein Wunder grenzte, so steckte er dennoch in einem gewöhnlichen menschlichen Körper, der keinerlei Anstalten mehr machte, zu leuchten oder sich in seine Einzelteile aufzulösen.


    Heh - das ist schoen!


    „Ich muss gehen! Wir haben schon viel zu viel Zeit vergeudet …“, sagte er knapp und der kühle Unterton in seiner Stimme, wäre durchaus prädestiniert dazu gewesen, den Außentemperaturen Konkurrenz zu machen. Emilia konnte sich nicht erinnern, je eine solch große Distanz zu ihm gespürt zu haben, wie jetzt gerade.

    Irgendwie ist das die Stelle, um die sich das ganze Kapitel dreht - Elias folgt jetzt seiner Pflicht, und laesst Emilia alleine. Nur - das kommt hier alles sehr ansatzlos. Warum ist er jetzt kuehl zu ihr? Was genau hat sie ihm getan? Beschuldigt er sie, ihn von seiner Pflicht abgehalten zu haben? Beschuldigt er sich, sich zu viel mit Emilia eingelassen zu haben? Ist er zerrissen zwischen 'die Zeit laeuft mir davon' und 'ich muss Emilia beschuetzen?'

    Der Leser (also ich zumindest) wuesste das gerne was hier die Temperatur so senkt, was diese Distanz auf einmal aufbaut - so richtig naheliegend finde ich es nicht dass das passieren muss, ich kann mir (siehe oben) ein paar Gruende denken warum das hier passiert - aber ich wuesste doch gerne genauer was hier zwischen den beiden passiert ?( Grade weil's die Schluesselstelle des Abschnitts ist. :)

    sondern es erübrigt sich auch die Sache mit der Selbstentzündung, da dieser Mechanismus über den Sehnerv gesteuert wird. Frag mich nicht, wie genau das funktioniert. Wichtig ist, dass es funktioniert. Und glaube mir, das tut es.

    Hm, nach einem Kapitel voller Magie wird das hier auf einmal recht wissenschaftlich - ist das noetig? Ich wuerde die Daemonen vielleicht einfach magisch halten...

    Aber irgendetwas war mir hier zu viel oder auch zu steif, zu psychologisch korrekt. Elias spricht sehr sehr gewählt bis beinahe gestelzt und überaus einstudiert und auf einer zwischenmenschlichen Beziehungsebene, die mir persönlich nicht authentisch genug ist.

    Aber ist das nicht der Punkt? Elias ist ja nicht 'echt' oder authentisch auf einer zwischenmenschlichen Beziehungsebene - er ist ja kein Mensch (und da beharre ich ja zu @Rainbow s gelegentlicher Frustration gerne drauf) - er klingt hier einstudiert weil es tatsaechich einstudiert ist.

    (Meine 2 cents...) :)

    Oh ja, das gefaellt mir von der Stimmung viel besser.

    „Es ist niemals genug!“, hörte sie ihn leise sagen und war sich nicht sicher, ob die Worte für sie bestimmt gewesen waren oder ob er vielmehr mit sich selber sprach.

    Das ist sehr schoen eingefangen, da blitzt der Engel mal wieder sehr stark auf, gefaellt mir gut :thumbsup:

    Selbst wenn er nicht in moderner Vampirmanier glitzerte, als sei er mit tausenden von kleinen Diamanten überzogen, musterte sie ihn wie jemand, der das erste Mal einen Mann ohne Oberbekleidung sah

    Moderne Vampire glitzern??? Echt?

    Da hab' ich wohl viel aus dem modernen Vampirgenre verpasst - muss ich mal mit der aeltesten Tochter Ruecksprache nehmen :whistling:

    p.s.: Du hast dich nicht zu der Sache mit den Bildern geäußert. Findest du das albern oder zu sehr voodoo-mäßig? Ich überlege, ob ich das streichen soll...oder ob es vielleicht eine elegantere Lösung gibt, um das darzustellen


    Naja, generell wuerde ich sagen, Bilder, Kreise, Symbole, Weihrauch oder was auch immer sind alles Hilfsmittel, das essentielle bei Magie passiert im Kopf (um Dolores Ashcroft Nowicki zu zitieren - 'Jeder Magier der sein geweihtes Salz wert ist sollte notfalls nackt in der Wueste arbeiten koennen', aka ohne jedes Hilfsmittel)

    Insofern... ich wuerde denken dass Elias einen sehr direkten Draht zur goettlichen Macht hat und den ganzen Zinnober eigentlich nur sehr wenig braucht. Die Bilder waeren mehr was, was ich einem menschlichen Magier (so es das in der Geschichte gibt...) zutrauen wuerde. Fuer einen Engel finde ich's eher schwach.

    Aber wie gesagt, Elias ist uns von Anfang an nicht als der Engel begegnet der Gottes Wort in sich spuert oder sonderlich spirituell ist - insofern ist das hier jetzt kein neuer Punkt :)

    Wg. PDF - kannst Du mir eine PN mit einer email von Dir schicken? Dann maile ich Dir das.

    @Rainbow Wieder da...

    Also, ich denke wie viele andere schon gesagt hatten, die Frage ist, wie Elias' Magie denn so sein soll - alles andere passt schon, das ist gut und stimmungsvoll geschrieben.

    Ich haette die Sache so aufgebaut dass Elias als Engel schon irgendwie das Feuer Gottes in sich traegt und gar nicht so viel Bedarf an Symbolik und Invokation hat - aber wir wissen schon dass er nicht diese Art von Engel ist. :)

    Nachdem Du Dich mit deinen Hierarchien der Engel schon in die Kabbala begeben hast - kann man fortspinnen. Kabbalistische Magie orientiert sich um die Namen Gottes (jeder Sphaere sind nicht nur Engel und Erzengel sondern auch ein Name Gottes zugeordnet) - jeder Name ist, durch die Zahl und Symbolik seiner Buchstaben, gleichzeitig eine magische Formel.

    Die 'mystischen Symbole' die Emilia da sieht koennten dann eben die hebraeischen Buchstaben sein die die Namen schreiben die er invozieren will (wenn Dich das Thema interessiert, kann ich Dir eine kleine Einfuehrung in kabbalistische Symbolik (PDF-file) schicken...) - das braucht aber hier gar nicht so perfekt ausgearbeitet sein, weil Emilia das ja nicht versteht was er da genau tut.

    Die Idee dass er wenig 'Material' benoetigt sondern dass er einfach so Linien aus Licht zeichnen kann wuerde ich konsequent weiterverfolgen. Dass das Licht gruen ist, passt glaube ich eher weniger - das hat normalerweise eine eher fiese Assoziation.

    Das Kreuz wuerde ich dann auch vermeiden. :)

    Rainbow

    Ja, da sehe ich im Moment das Hauptproblem. Dass sich die eigentliche "Problematik" erst in den nächsten Kapiteln herauskristallisieren wird und man am Ende dieses ersten Bandes lediglich "eingeführt" wurde. Das heißt, es wurden alle Spielfiguren in Position gebracht, das Spiel fängt aber dann erst im Nachfolgeband an. Keine Ahnung, ob man das so machen kann.


    Ich wuerd' mir da jetzt keinen Kopf drum machen wenn Du nicht unter Zeitdruck bist jetzt schnell zu veroeffentlichen.

    Wenn wir mal mehr davon kennen dann ist es leichter, die Trennlinien zu sehen (vielleicht gehen ja auch 2 Baende?) - und wenn Du das an einen Verlag schickst und der das nimmt, dann zerteilen die das sowieso wie sie es wollen.

    Persoenlich mag ich lieber 1000 Seiten in einem Band (ich hatte den Eindruck, in meinen umfangreicheren Buechern ist auch deutlich mehr auf einer Seite als auf so einer Normseite...) - ein Buch mit weniger als 500 Seiten nehme ich eigentlich nur auf Finnisch in die Hand :D (Finnisch lesen ist schon anstrengender...)

    Ich bin allerdings wahrscheinlich ein gutes Stueck vom 'normalen' Buchkaeufer entfernt, irgendwie scheint sich der Buchmarkt nie an meinen Beduerfnssen zu orientieren...

    Krass, oder? So viele Seiten habe ich euch schon um die Ohren geballert


    Haette ich jetzt weniger geschaetzt, aber das Forum truegt da ein bisschen.

    Passt aber so weit ganz gut, das fuehlt sich jetzt so an wie im ersten Drittel der Geschichte - es hat schon was angefangen und so, und die Linien kristallisieren sich raus, aber die eigentliche Quest ist noch nicht so richtig zu sehen.

    Was die Stimmung betrifft: Ich muss mich da Thorsten anschliessen (ja ich weiss, ich wollte eigentlich neutral kommentieren und die Kommis von anderen erst nach meinem Kommentar lesen, aber ich habe es nicht geschafft):

    Du darfst auch mal einer Meinung mir mir sein :D

    Jep, mach ich! .... und danke für den Smiley am Ende. Den habe ich gebraucht


    Fuer Dich doch immer :) (wir naehern uns wirklich dem Ende von Band 1 ? Wie viele Seiten waren das denn jetzt?)

    Also, inhaltlich passt es, da kommt dann irgendwann das Loch in das sie faellt.

    Mit der Art wie es geschrieben ist kann ich mich nicht so recht anfreunden, da bleibst Du unter Deinen Moeglichkeiten.

    Zum Beispiel das hier

    Die euphorische Wirkung, die Elias` Anwesenheit und die Nähe zu ihm eben noch auf sie ausgeübt hatten, war mit einem Mal verflogen. Die Kälte der Hoffnungslosigkeit breitete sich erneut in ihr aus.


    ist so ein Beispiel fuer 'show, don't tell' - das sollten wir direkt aus ihrem Erleben und ihren Gedanken erfahren und nicht einfach so erzaehlt bekommen.

    Das hier

    Im Geiste vernahm sie ihre eigene entschuldigende Stimme, mit der sie Silas mitteilte, dass sie unpässlich sei, weil der Angriff eines mächtigen Dämonenfürsten bevorstand.


    passt so gar nicht zu ihrer Hoffenungslosigkeit - wenn sie die Sache tatsaechlich ernst nehmen wuerde - waere sie dann schon an dem Punkt dass sie Witze macht? Wenn Du wuesstest dass heute Abend was ganz schlimmes passieren wird - wuerdest Du Dir wirklich Sorgen um eine Verabredung machen?

    Die Uebergaenge die ihre Stimmung erzaehlen


    Es war ein herrliches Gefühl, das heiße Wasser auf ihren Körper prasseln zu lassen.

    (...)

    Sie fühlte sich wie fremdgesteuert, einer leeren Hülle gleich


    (...)

    Da traf sie die plötzliche Erkenntnis wie ein Blitz.
    Oh Nein!


    werfen die Frage auf - warum? Wie kommt sie von 'herrliches Gefuehl' zu 'fremdgesteuert' zu 'Nervositaet' zu 'Oh nein, Silas'? Was passiert da in ihr das diese Veraenderungen macht?


    Irgendwie ist Emilia's Stimmung und was sie denkt nicht rund in dieser Szene - wie gesagt, vom Inhalt her stimmt es schon alles, aber es blitzen immer wieder Ausreisser auf die Verwirrung stifte, sorry.

    Da wuerde ich vielleicht noch mal drueber schauen, fuer solche Dinge hast Du eigentlich sonst das richtige Gespuer. :)

    Der Abschitt ist gut geworden finde ich.

    „Das kann passieren, wenn man Leuten hinterher schnüffelt, deren Privatsphäre nicht respektiert und ihnen sogar bis auf die Toilette folgt“, konterte Emilia, die noch immer daran zu knabbern hatte, dass Elias sich klammheimlich und obendrein auch noch für alle Welt unsichtbar in ihr Leben gestohlen hatte


    Der Teil ab 'die noch immer daran...' ist meiner Meinung nach ueberfluessig - ich hab's als Leser inzwischen begriffen dass Emilia da empfindlich ist - zu viel direkte Widerholung von Dingen die eigentlich schon klar sind kann dann irgendwann unelegant wirken.

    Obwohl sich ein Teil von ihr nichts sehnlicher wünschte, als zu ihm zurückzukehren, stellte sie mit Bedauern fest, dass der Moment inniger Vertrautheit verpufft war und auch, wenn sie alles dafür gegeben hätte, daran anknüpfen zu können, so war es ihr nicht möglich.


    Das passt richtig gut als Abschluss - gefaellt mir! :thumbup:

    Nun denn. Das sind nur noch so ein paar Gedanken von mir...keine Ahnung, ob das als Erklärung reicht. Wahrscheinlich NICHT und du hast jetzt wieder zehn Gegenargumente zur Hand


    Na komm schon - ich hatte selber geschrieben dass das passen kann wenn Emilia's Vergangenheit sowas hergibt oder wenn es halt Magie ist und passend gemacht wird :) Soo festgelegt bin ich hier auch nicht.

    Nachdem ich den Eindruck habe es treibt dich ein bisschen um, nochmal hier dazu:

    Mh.... eigentlich wollte ich Emilia nicht als dermaßen "ängstlich" darstellen. Grundsätzlich ist sie unsicher, was ihre eigene Person betrifft, ja. Und sie hat "Ängste"... unter anderem vor dem Autofahren, wie wir wissen.... das muss sich aber nicht zwangsläufig auf alle anderen Lebensbereiche beziehen, oder?


    Wir lernen Emilia kennen die Angst vor dem Autofahren hat. In der Interaktion mit ihren Freunden und vor allem Susan sind eigentlich eher die anderen die aktiven die zu Emilia sagen 'Jetzt mach doch mal!' Nach dem Vorfall in ihrer Wohnung (als die Katze verletzt wird) will sie nachher bei Freddy schlafen statt die Zaehne zusammenzubeissen und zu sagen 'ich lass mich doch nicht verrueckt machen'.

    Fuer mich deutet das alles auf eine eher zoergerliche, vorsichtige Person hin. Das bedeutet nicht dass sie immer so ist (Menschen sind kompliziert und das hast Du in Deiner Geschichte gut erfasst) - wenn Not am Mann ist dann kann sie ohne weiteres ran, z.B. als Ersthelferin am Weihnachtsmarkt. Genau so wie sie, wenn sie sich in einer Situation sicher fuehlt, auch ziemlich austeilen kann.


    Das alles bedeutet für mich aber nicht, dass sie diesen Ausflug in Elias`Vergangenheit nicht trotzdem cool finden darf. Insofern denke ich persönlich nicht, dass das hier nicht mit ihrem Charakter zu vereinbaren ist. Es sei denn, ich habe sie bisher komplett falsch charakterisiert und bei dir ein völlig anderes Emilia-Bild geschaffen


    Ich glaube Du unterschaetzt da was - naemlich eine, sagen wir, ontologische Panik - Emilia muss an dieser Stelle der Geschichte ein Gefuehl von voelliger Orientierungslosigkeit bekommen, weil sie grade merkt dass ihr ganzes Referenzsystem wie die Welt so funktioniert voellig falsch ist - erstmal die Info 'es gibt Engel' - okay - das ist bis zu einem Grad abstrakt - aber jetzt wird es konkret und unausweichlich, es verwandelt sich von abstraktem Wissen in konkrete Erfahrungen fuer sie.

    Ich weiss nicht ob Du schon mal einen Kulturschock hattest - das ist, denke ich, das gleiche in schwaecherer Form - Du merkst dass Dein Referenzsystem nicht passt, hast aber auch kein neues, alles ist ploetzlich zu viel, Du willst einfach nur noch raus und dahin wo Dinge normal sind.

    Stell' Dir einfach mal Du sitzt mit mir friedlich auf ein Glas Wein zusammen, wir unterhalten uns gut - und an einem Punkt sage ich Dir, das mit Magie ist wirklich - Du guckst ein bisschen unglaeubig, und ich sage Dir ich kann's Dir beweisen, ich kann Dir Dinge in einem Spiegel zeigen. Ich hole also einen Spiegel, Du schaust rein - und auf einmal bewegt sich Dein Spiegelbild ausserhalb Deiner Kontrolle, und Du siehst dahinter Wolkenlandschaften und andere Wesen...

    Ich wette dass Du (wie die restlichen 99% der Bevoelkerung) erst mal voellig fertig waerst - nicht weil ich Dir was so schreckliches gezeigt habe, die Bilder koennn ja schoen gewesen sein - sondern weil der blosse Akt dass ich Dir sowas im Spiegel zeigen kann Dir Deinen Halt in der Welt unterminiert weil es Dir beweist dass die Dinge nicht so sind wie Du dachtest.

    Du brauchst Zeit um Dich an sowas zu gewoehnen - vielleicht wuerdest Du nach einmal drueber schlafen kommen und sagen - mehr ! Vielleicht wuerdest Du auch versuchen die ganze Sache moeglichst schnell wieder zu vergessen.

    Aber der einzige Persoenlichkeitstyp der sofort mit 'cool' reagieren wuerde sind die Abenteurer - Leute die sich gerne und mit Begeisterung in Neues reinwerfen, die ihre Sachen von jetzt auf gleich packen koennen und mal ein halbes Jahr in Indien leben weil's geht, die die Welt um sich herum nicht geordnet brauchen weil sie eh meistens improvisieren - solche Leute gibt's, aber das nehme ich Emilia nicht ab.

    Das ist es was ich meine - vielleicht war Emilia eine Abenteurerin - aber Du erzaehlst sie bestimmt nicht so.

    Die Flamme des Westens! Naja zumindest fast


    'Die Bekraenzte des Westens' - _-riel_ ist die die Bekraenzte, Gekroente, wie in Galadriel 'Glanz-bekraenzte' :)

    (Falls mich mein Gedaechtnis hier nicht im Stich laesst)

    Ich könnte mir hier spontan einiges an sehr coolen Ideen vorstellen. Licht und Schatten sind auf sonderbare Weise verdreht, Schatten der vom Himmel fällt und Licht wirft oder ein unbeschreiblicher Zustand, in dem weder Licht noch Schatten zu existieren scheinen, alles steht auf dem Kopf... statt zu stehen fühlt man sich, als befände man sich im freien Fall...

    :D ich glaube so eine Serie von Vorschlaegen (nur angenehmer) hatte ich mal fuer den Himmel gemacht.

    Die unerschütterliche Gewissheit, dass ihr in seinen Armen niemals etwas würde zustoßen können, erfüllte sie mit einem so fundamentalen Vertrauen, dass sie es an seiner Seite mit allem und jedem aufgenommen hätte.
    Unweigerlich kam in ihr die Frage auf, was passieren würde, wenn nun einer dieser Feuerdämonen hier auftauchen würde.


    Echt jetzt - die liegt ihrem Traummann /-engel im Arm und denkt an... Feuerdaemonen? :D

    Er war kein zartbesaitetes Harfe spielendes himmlisches Wesen, wie man es sich im klassischen Sinn vorstellte.


    So stellt sie sich das vielleicht vor - Leser der Bibel erinnern sich allerdings vielleicht an Genesis, Vertreibung aus dem Paradies: Er vertrieb den Menschen und ließ östlich vom Garten Eden die Kerubim wohnen und das lodernde Flammenschwert, damit sie den Weg zum Baum des Lebens bewachten - oder die Offenbarung Da entbrannte im Himmel ein Kampf; Michael und seine Engel erhoben sich, um mit dem Drachen zu kämpfen.

    In der Bibel kommt die harfespielende Variante von Engel eigentlich nicht so vor, die sind da ziemlich robust angelegt.

    Ist das plausibel oder stolpert man als Leser darüber und fragt sich, warum Emilia das so cool abtut und sie sich nun seelenruhig erst mal gemeinsam in der Ecke lümmeln


    Boah, was fuer eine Frage...

    Fuer die Emilia die wir bisher so kennengelernt haben - passt eigentlich nicht.

    Die ist eine eher vorsichtige Person, aengstlich - dass die so einen fremdartigen Ritt einfach 'cool' finden wuerde ist unwahrscheinlich. Auf der anderen Seite - sie hat ja eine Vergangenheit (die wir nicht tkennen) - und anscheinend war sie frueher anders. Kommt hier die fruehere Emilia ein bisschen heraus?

    Und - der dritte Aspekt - es ist Magie. Und er ist ein Engel - da koennen schon unerwartete Dinge passieren, sie kann ihm mehr als es natuerlich ist vertrauen.

    Also - was bei mir passiert ist - ich kann die Stelle nicht so lesen dass Emilia einfach normal 'so' ist und das weiter geht - ich muss sie als Schluesselerlebnis lesen das uns eine neue Facette darueber verraet wie Emilia auch noch ist (was wir bisher halt nicht gesehen haben) - etwas hat sich in ihr veraendert, oder etwas altes ist grade zum Vorschein gekommen.

    Keine Ahnung ob Du das mit ihrer Vergangenheit in Verbindung bringen kannst.

    Es ist aber hier auf keinen Fall grob stoerend. 8)

    Das ist auch so eine Aussage mit der ich im echten Leben nie etwas anfangen kann. Was soll ich machen? Geist frei machen?


    Sagt er doch im naechsten Satz - sie soll sich ganz auf ihn konzentrieren und sich entspannen.

    Entspannen geht z.B. indem man alle Muskeln kurz anspannt und dann loslaesst - oder indem man sich ueberall Schwere in allen Gliedern vorstellt - und dann ruhig ung gleichmaessig atmet. Sich ganz auf ein Ding konzentrieren sollte man eigentlich schon aus der Schule kennen :D Den Geist ganz leer zu machen ist was fuer fortgeschrittene, das muss man jahrelang ueben - aber dass sie sich auf ihn konzentrieren soll, damit koennen die meisten Menschen schon was anfangen.


    Ich bin mir nicht sicher ob das jetzt gerade in Emilias Kopf passiert, oder tatsächlich in der wirklichen Welt.

    Ja - das ist irgendwie der Punkt an Mystik, oder? Dass es nicht alles eindeutig ist. Es spielt halt keine Rolle.