Hey Leute,
so, dann will ich nach einer etwas längeren Auszeit auch mal wieder was zum Besten geben.
Vielleicht kurz zur Erklärung: An dieser Geschichte schreibe ich nun bereits seit drei Jahren. Sie ist mein erstes und quasi auch einziges Projekt.
Als ich damals damit anfing, hatte ich noch keinen blassen Schimmer, worauf ich mich da einlassen würde. Eigentlich war es mehr eine Art Experiment, weil ich herausfinden wollte, ob ich es schaffe, einen Roman zu schreiben. Die Idee, erst mal mit einer Kurzgeschichte anzufangen, ist mir hierbei überhaupt nicht in den Sinn gekommen. Möglicherweise lag das aber auch daran, dass sich meine Ideen schnell verselbstständigt haben und alles immer größer und komplexer wurde. Ich hätte es niemals geschafft, das auf zehn Seiten zu reduzieren.
Naja, was ich euch hier gerne zeigen möchte, ist auf jeden Fall der erste Teil einer geplanten Fortsetzungsreihe. Schreibtechnisch gesehen, bin ich bereits am Ende von Teil zwei angelangt, doch ergeben sich immer wieder neue Ideen und die Überarbeitung nimmt und nimmt einfach kein Ende.
Ich fände es total cool, wenn ich mich mit anderen darüber austauschen könnte. Manchmal steht man einfach selber auf dem Schlauch und es braucht die Objektivität eines Außenstehenden, um an einer Stelle weiterzukommen. Gelegentlich sind auch schon ein paar motivierende Worte hilfreich.
Nun denn. Ich packe euch mal das Cover, den Klappentext sowie den Prolog hier mit rein.
Ich würde mich tierisch über Rückmeldungen freuen. Und vielleicht findet sich ja der eine oder andere, der Lust hat, die Story weiterzuverfolgen. Vorab muss ich allerdings sagen, dass die Geschichte nicht so „episch“ fortgesetzt wird, wie sie im Prolog beginnt
So, jetzt genug gelabert und los geht`s! Viel Spaß beim Lesen ….
Cover
Klappentext:
HEAVEN - (Band 1)
Die Frage danach, ob es Engel gibt, hatte sich Emilia zuletzt in ihrer Kindheit gestellt. Inzwischen ist sie erwachsen und verschwendet kaum mehr einen Gedanken an solch übersinnliche Phänomene. Das ändert sich schlagartig, als sie bei einem Autounfall lebensbedrohlich verletzt wird und auf der Schwelle des Todes Elias trifft – einen Engel, der ihre Seele ins Jenseits begleiten soll. Nachdem Emilia den Unfall knapp überlebt, fühlt sich Elias fortan auf unbeschreibliche Weise zu Emilia hingezogen und beschließt, ihr in menschlicher Gestalt gegenüberzutreten. Emilia hält den gut aussehenden und charismatischen jungen Mann, der ihr im Krankenhaus über den Weg läuft, zunächst für einen Pfleger und merkt schnell, dass sie sich seiner Anziehungskraft kaum entziehen kann.
Beide ahnen nicht, dass ihnen eine besondere Rolle zuteil wird und sie Bestandteil einer göttlichen Inszenierung sind, die auf einer uralten Prophezeiung beruht …
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Prolog
Fest umklammerte er das dicke, in Leder gebundene Buch.
Ein letztes Mal flammten die Schriftzeichen auf dem Einband auf, bevor er seine Beute mit wenigen Handgriffen unter dem langen Gewand verschwinden ließ.
Hektisch blickte er sich um. Sie schienen jetzt von allen Seiten zu kommen.
Das Donnern der herannahenden Heerscharen vermischte sich mit dem Schlachtruf seiner Gefolgsleute, die in erwartungsvoller Kampfhaltung neben ihm Stellung bezogen hatten.
Wie ein flimmernder Teppich überzogen ihre hellen, durchscheinenden Gestalten das weitläufige Areal am Fuße des Gebirges Begamir.
Aus der Ferne wurde der dumpfe Klang des Kriegshorns zu ihm herübergetragen. Er verschmolz mit den dröhnenden Schreien und dem lauten Getöse von Flügelschlägen zu einer unheilvollen Melodie. Der felsige Boden unter seinen Füßen erzitterte, übertrug die Vibration tausender Angreifer, die sich gleichzeitig in Bewegung gesetzt hatten und sich nun wie eine tosende Welle auf ihn zubewegten.
Dunkle Wolkenberge türmten sich bedrohlich auf, verfinsterten den Himmel, als spiegle sich der vernichtende Zorn Gottes darin.
Und dann sah er sie: Eine Wand aus purem Licht durchbrach das nachtschwarze Firmament, bäumte sich ungnädig vor ihm auf. Der Anblick ließ ihn für einen Moment ehrfurchtsvoll innehalten. Doch es gab kein Zurück mehr.
Er hatte seine Wahl getroffen. Die Zeit der Sklaverei war vorbei, die Macht des Kollektivs abgelaufen. Einen tiefen Atemzug nehmend, sog er das berauschende Gefühl ein, das ihm seine neu gewonnene Freiheit bescherte und grenzenlose Wut riss jegliche Zurückhaltung entzwei. Sie weckte in ihm das unbändige Verlangen, Rache zu nehmen. Rache für die jahrelange Knechtschaft; Rache für die ungnädige Geißelung; Rache für den Betrug an seiner Art. Der heutige Tag würde alles entscheiden!
Mit eisernem Griff umschloss er den Schaft seines Schwertes, suchte festen Stand und wappnete sich für den ersten Schlagabtausch. Voller Erwartung richtete er seinen Blick hinauf.
Ein Bild, beeindruckend schön und vernichtend zugleich, zeichnete sich ab, als die Silhouetten der himmlischen Krieger aus dem blendenden Licht hervortraten.
In perfekter Formation reihten sich die bronzefarbenen Kampfmonturen aneinander, hinter deren Rücken prächtige weiße Schwingen hervorstachen. Der monotone Rhythmus ihrer kraftvollen Flügelbewegungen erfüllte die Nacht und fegte mit der gnadenlosen Wucht eines ungebändigten Sturms über das Tal.
Mit Mühe kämpfte er gegen die Gesteinsbrocken an, die ihm entgegenflogen, schirmte sein Gesicht von dem aufgewirbelten Staub ab, der ihn in kalten, undurchdringlichen Nebel hüllte.
Dann trafen ihn die gleißenden Strahlen, die mit geballter Kraft auf ihn herabfuhren. Grell wie tausend Sonnen durchdrangen sie den düsteren Schatten, der sich über das Land gelegt hatte und brannten sich wie Säure durch seinen Körper.
Mit kühler Faszination nahm er wahr, wie die Transformation begann, seine hell schimmernde Gestalt an Leuchtkraft verlor und ein feines Netz dunkler Adern unter seiner durchscheinenden Haut hervortrat. Er spürte, wie ein Teil von ihm zerbarst und auch das letzte warme Glühen in ihm erlosch. Es war, als würde er sterben und noch im selben Augenblick wiedergeboren.
Als sei dies das Zeichen gewesen, stürzte von jetzt auf gleich der Himmel auf ihn nieder. Wie Kometen sausten die Lichtgestalten herab, zogen eine Feuerschneise hinter sich her, die den Himmel in ein flammendes Inferno tauchte.
Blitze zuckten um ihn herum, überall dort, wo die Kämpfenden aufeinandertrafen. Das eisblaue Licht, das von ihren heiligen Klingen ausging, explodierte wie ein Funkenregen vor dem sternenlosen Horizont, verschmolz zu einem Meer aus Farben. Angetrieben durch blinde Euphorie tauchte er in das Kampfgeschehen ein, wehrte er Hieb um Hieb ab. Das Gemetzel berauschte ihn, riss ihn mit sich und die Aussicht auf den Sieg trieb ihn mit unbarmherziger Härte an.
Doch Jerameel lag schwer in seiner Hand. Als verweigere ihm sein Schwert die Gefolgschaft, wurde der magische Schein der Waffe zunehmend schwächer, verloren seine Treffer an Präzision.
Um ihn herum zeichnete sich das gleiche Bild ab. Wie vom Wind gepeinigte Kerzen flackerten die Lichter des Widerstands auf, bis sie nach und nach erloschen.
Qualvolle Rufe hallten über das Schlachtfeld, formten sich zu einem grausamen Kanon und kündigten die bevorstehende Niederlage an. Mit einem Mal brach die Erde zu seinen Füßen auf. Ein breiter Spalt zog sich durch die kämpfende Menge, riss die ersten Unglückseligen hinab in den Feuer speienden Abgrund.
Rasch sprang er zur Seite, tastete nach dem Buch. Es war noch da, doch schien es sein Gewicht vervielfacht zu haben. Als laste der Verrat wie ein Fluch auf ihm, zog es an ihm und ließ jeden seiner Schritte zu einem Kraftakt werden. Plötzlich traf ihn der niederschmetternde Schlag eines Geschosses. Er taumelte. Stürzte auf die Knie.
Der nächste Treffer schlug direkt neben ihm ein, brachte den Untergrund zum Beben. Der Boden unter ihm sackte weg. Ein Loch, so schwarz, wie die ewige Verdammnis tat sich an der Stelle auf.
Mit letzter Kraft versuchte er, gegen den Sog anzukämpfen, den irrsinnigen Stimmen zu widerstehen, die ihn zu sich riefen. Sie verwirrten ihn, raubten ihm den Verstand.
Eine unsagbare Leere nahm von ihm Besitz, legte sich wie ein bleierner Mantel über seine prächtigen Schwingen, die nun ohne jede Spannung an ihm herunterhingen. Er verlor den Halt. Rutschte ab. Mit weit aufgerissenen Augen bäumte er sich noch einmal auf, warf einen letzten Blick hinauf in die unendlichen Weiten seines Reiches, bevor er fiel … und die Finsternis ihn verschlang.
Kamtschatka Halbinsel, Russland (Juli, 2017)
„Das Signal wird stärker. Es muss hier irgendwo sein.“
Das pulsierende Geräusch,das aus dem Ortungsgerät dröhnte, wurde lauter. Wie der rhythmische Herzschlag eines Menschen drang es durch das finstere Gewölbe und hallte in Form eines Echos durch die langen Gänge wider.
„Leuchte mal hier rüber! Ich glaube, da ist etwas.“
Hektisch tanzte der Schein der Taschenlampe über die nackten Höhlenwände, bevor der Lichtkegel an der besagten Stelle hängenblieb.
„Na, was haben wir denn hier?“ Mit seinen behandschuhten Fingern entfernte der Mann die obere Sandschicht. Eine Staubwolke erhob sich, legte sich wie feiner Nebel über den spärlich ausgeleuchteten Gang. Vorsichtig zog er den schweren unhandlichen Gegenstand aus der Felsspalte im Boden.
„Das ist es!“, rief jemand von hinten. „Das muss es sein. Seht euch die Zeichnung an!“ Das vergilbte Pergament, welches er in Händen hielt, war bereits stark in Mitleidenschaft gezogen. Dennoch waren auf der Skizze deutlich die runenartigen Symbole und die fremdartigen Zeichen zu erkennen, die sich auf dem Einband des Buches wiederfanden.
Ein ehrfurchtsvolles Raunen ging durch die Gruppe.
„Ich würde sagen, es ist Zahltag, Leute!“ Mit einem breiten Grinsen erhob sich der am Boden kniende Mann, während er den kostbaren Fund triumphierend in die Höhe hielt.
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Kapitel 1
Hier gibt es noch ein paar Hintergrund-Informationen zur Story
Hierarchie-Ebenen der Engel