Beiträge von Korus im Thema „Dunedin“

    Cifer stapfte durch den recht dunklen Wald, belade

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    n mit Feuerholz als er ein schwaches leuchten im Wald wahrnahm. Langsam folgte er dem Licht und landete auf einer kleinen Lichtung. In der Mitte stand einer der Steine, von den der König gesprochen hatte. Aber es war kein reines weißes Licht, das von dem Stein ausging. Eher ein dunkles grau.Eine Art Netz aus schwarzen Strichen überzog die Oberfläche. Fasziniert näherte sich Cifer dem Stein.Schön, nicht wahr? meldete sich der Schatten zu Wort.Hattest du nicht noch etwas zu erledigen?
    Cifer ließ das gesammelte Feuerholz vor Jerim fallen.“Schnell, du musst mitkommen. Es ist wichtig.“ Jerim blickte überrascht auf.“Was ist los?“ Cifer war schon wieder zum Waldrand gehastet.“Komm einfach.““Aber, die Pferde...“ setzte Jerim an.“Darum kann sich einer der Anderen kümmern, wenn sie wiederkommen, beeil dich.“ und damit war der Gestaltenwandler schon wieder im Dickicht verschwunden. Jerim überlegte kurz, folgte ihm dann aber doch, hauptsächlich aus Neugierde.
    Zurück auf der Lichtung erwartete der Schatten Cifer schon. Dieser hatte dafür gesorgt, dass der Abstand zwischen ihm und Jerim möglichst groß war.Gut. Entschuldige, aber es sollte möglichst echt wirken. Bevor er auch nur fragen konnte, was der Schatten meinte, bekam Cifer plötzlich einen kräftigen Schlag auf den Hinterkopf der ihm das Bewusstsein raubte. Das letzte was er mitbekam, war wie Jerim die Lichtung erreichte und das rascheln von Blättern so als würden sich mehrere kleine Gestalten ihren Weg durchs Unterholz bahnen.Dann wurde ihm schwarz vor Augen.

    --> Wildnis

    Noah schritt unruhig in seinem Zimmer auf und ab. Auch er hatte, wenn auch etwas widerwillig, ein Silberschwert an sich genommen. Es lehnte an der Wand, ein Stück entfernt von ihm und allein die bloße Anwesenheit dieser Waffe machte ihn nervös. Außerdem hatte er sich umgezogen und endlich wieder etwas passendes an. Je länger er über das nachdachte was ihnen bevor stand besorgter wurde Noah. Laut dem König würden sie viel schlimmeren Kreaturen der Dunkelheit gegenüberstehen, aber sie hatten auch die Chance Thoran zu retten, die Welt zu retten. Er ließ sich aufs Bett fallen, erhob sich allerdings sofort wieder und ging zum Fenster. Es war noch früh doch unten auf dem Hof herrschte bereits reges Treiben. Ein Klopfen an der Tür ließ Noah zusammenzucken. Es Jerim.“Die Pferde stehen schon bereit. Jim in den Hof, wenn du fertig bist.“ Auf dem Gang entfernten sich Schritte dann hörte er schwach noch das Klopfen an der Tür des Nachbarzimmers.Noah ging zur Tür, musterte das Silberschwert noch einmal missmutig, befestigte es allerdings doch an seinem Gürtel und verließ sein Zimmer. Es gab jetzt sowieso kein zurück mehr.

    Als Cifer erwachte, war es draußen noch dunkel, wohl einige Stunden vor Sonnenaufgang. Er wusste schon bevor er klar denken konnte, was es gewesen war.Guten Morgen. Er versuchte ungefähr die Richtung zu bestimmen, aus der die Stimme kam, aber sie schien irgendwie aus verschiedenen Ecken des Raumes zu klingen.Lass mich raten, du hast deinen Auftrag noch immer nicht erfüllt? Cifer richtete sich im Bett auf."Bist du der dunkle Gott?" Die Gestalt lachte kalt.Denkst du Made wirklich, der dunkle Herrscher würde sich mit einer niederen Kreatur wie dir abgeben? Lächerlich. Cifer nickte, und wollte etwas einwerfen, doch der Dämon unterbrach ihn.Der Plan hat sich geändert. Mein Herr verfolgt höhere Ziele, als diese Kiesel. Und die Gruppe in der du reist könnte ihm dabei im Weg stehen."Ach ja? Dann bereiten wir ihm also Schwierigkeiten?" Erneut lachen.Aber nicht doch. Ich sagte ihr könntet, nicht dass ihr es auch tut. Was der König euch erzählt hat, ist bloß eine weiterer Beweis, wie wenig die Menschen wirklich wissen.Der Gestaltenwandler war kurz verblüfft."Woher weißt du dass?" Doch der Schatten brauchte ihm nicht antworten."Durch mich... oder?"Wenn du schon nicht die Steine liefern kannst, liefere uns ihre Träger. Wenigstens dazu bist du hoffentlich im Stande. Cifer schluckte. Der Schatten schien verschwunden zu sein, allerdings konnte er das in dem dunklen Raum nicht gut erkennen. Er dacht noch eine Weile über das nach, was das Wesen gesagt hatte. Es klang eigentlich einfach. alles was er tun musste, war Jerim und Neretvan irgendwie von der Gruppe zu trennen. Vielleicht würde ihn der Schatten dann auch endlich in Ruhe lassen.

    Noah stocherte nachdenklich mit der Gabel in seinem Essen herum. Es würde eine lange Reise werden, keine Frage, aber wie würde sie enden? Sie waren dabei in einen Krieg gegen einen Gott und seine Dämonenarmee zu ziehen. Keine sehr rosigen Aussichten. "Schmeckt es nicht?" fragte der König ihn über den Tisch hinweg."Nein, es schmeckt gut." antwortete er."Ich frage mich bloß, was mit den Dämonen geschieht, ich meine die, die nicht am Kampf teilnehmen, wenn die Portale geschlossen sind, und es uns wirklich gelingen sollte, den dunklen Gott zu besiegen." Der König runzelte die Stirn."Über diese Sache habe ich auch schon nachgedacht. Es kommt darauf an, was allgemein nach der Schließung des Portals passiert. Sie könnten geheilt werden, oder einfach sterben. In beiden Fällen wäre das Problem damit gelöst." Noah lehnte sich in seinem Stuhl zurück. Tod oder Heilung. Schöne Wahl. Lynn sah ihn besorgt an."Warum interessiert es dich?" Ach, würde mich schon interessieren ob ich am Ende sterbe. Er war kurz davor es zu sagen, tat es aber nicht."Ich kenne bloß ein paar Werwölfe persönlich." er winkte ab."Nicht so wichtig. Wann brechen wir auf?" "Na am besten sofort." meinte Neretvan doch der König schüttelte den Kopf." Es ist spät. Ich habe ein paar Räume für euch herrichten lassen, damit ihr euch ausruhen könnt. Ihr werdet die Kraft auf eurer Reise brauchen." Er winkte einen Diener herbei."Geleite sie zu ihren Zimmern." Der Diener machte eine leichte Verbeugung und deutete ihnen, ihm zu folgen.

    Noah stand nahe bei Jerim. Er hatte Lynn und Serin durch ein Fenster klettern gesehen, konnte ihnen jedoch nicht folgen. Nicht als ob er das gewollt hätte. Es reichte, wenn zwei von ihnen da drinnen nach Neretvan suchten.“Das war eine blöde Idee.“meinte Cifer, der auch endlich eingetroffen war, hinter ihm.“Hier sitzen wir in der Falle.“ Wie auf Stichwort trat plötzlich ein ganzer Trupp Soldaten aus der Burg und marschierte entschlossen auf sie zu. Die Menge teilte sich vor ihnen.“Jerim, Noah und Cifer?“ fragte der Anführer steif.“Ja?“ antwortete Jerim nervös und legte die Hand an seinen Schwertgriff, bereit zu kämpfen. dem Soldat entging die Geste nicht.“Keine Sorge, ihnen wird nichts geschehen. Ihre beiden Freunde sind bereits bei Neretvan. Wenn sie jetzt so freundlich wären uns zu folgen.“ Er machte eine einladende Geste.“Haben wir eine andere Wahl?““Wohl kaum.“ Jerim nickte und er und Noah folgten den Soldaten. Cifer blieb kurz unschlüssig mit einem skeptischem Blick zurück, doch dann folgte auch er ihnen.

    Cifer war leise aufgestanden. Er musste unbedingt noch einmal mit dem Dämon sprechen, aber nicht hier drinnen. Er schlich langsam und hielt sich im Schatten, doch er war sich fast schon sicher, dass Serin ihn hörte. Es war ein Ding der Unmöglichkeit, sich an einem ausgebildeten Assasinen vorbei zu schleichen. Zumindest für einen Menschen. Er besaß immerhin die Fähigkeit, andere Gestalten anzunehmen. Doch auch als Maus war er sich nicht sicher, ob der Andere doch etwas gemerkt haben könnte. Im nächsten Moment schlüpfte er unter der Tür hindurch und nahm sofort wieder menschliche Gestalt an. Der Himmel war bewölkt und es nieselte leicht, doch Cifer störte das nicht. Er eilte einige Gassen weiter, um wirklich ungestört zu sein.“Ich kann das nicht tun. Nicht in so kurzer Zeit.“ Er fühlte sich als spräche er mit einer Wand, was er genaugenommen auch tat. Die kahle Steinmauer zeigte sich von den Worten ebenso unbeeindruckt wie sein blasser Schatten. Er war sich nicht einmal sicher, ob der Dämon zuhörte sprach aber hastig.“Ich brauche mehr Zeit. Er hüter diesen Stein wie seinen Augapfel. Ich muss einen günstigen Moment abpassen.“ Noch immer keine Antwort. Cifer wandte sich Verzweifelt um. Wahrscheinlich war er morgen tot oder endete wie Thoran.Kurz, nur für den Hauch einer Sekunde dachte er, etwas auf einem der Dächer davon huschen zu sehen. Cifer schüttelte den Kopf, er wurde langsam wirklich paranoid. Nachdenklich machte er sich auf den Weg, zurück zum Versteck;.

    Noah musste leicht schmunzeln, als er sah, wie Serin und Lynn nebeneinander herliefen. Die Beiden passten wirklich gut zusammen. Sie hatten sich entschieden, sich aufzuteilen. Weit genug voneinander entfernt um nicht als Gruppe erkannt zu werden, aber immer noch nah genug beisammen, um im Ernstfall eingreifen zu können. "Was ist so witzig?" fragte Jerim, der ihm half Neretvan zu stützen. Noah nickte in Lynns und Serins Richtung."Was denkst du?" Jerim runzelte die Stirn."Dass wir uns beeilen sollten, statt uns mit solchen Albernheiten aufzuhalten." antworte er mit genervtem Unterton in der Stimme.
    Auf ihrem Weg durch die Stadt trafen sie immer wieder auf Patroullien der Wache. Sie schienen vorsichtiger geworden zu sein. Noah schnappte immer wieder ein paar Gesprächsfetzen auf. Anscheinend hatte sich die Sache mit der Maschine schnell herumgesprochen. Die Sklaven waren wohl alle freigelassen worden, kurz nachdem die Maschine zerstört worden war. Wenigstens eine gute Neuigkeit, dachte Noah erschöpft.
    Nach einer Weile bog Serin vor ihnen in eine schmale Gasse ein. Weiter hinten öffnete er die Tür eines anscheinend leerstehenden Hauses und machte eine einladende Geste.
    Sie hatten das Versteck erreicht.

    Cifer war noch nie so froh gewesen, das Sonnenlicht zu sehen. Erschöpft ließ er sich neben den Anderen ins Gras fallen.“Also ich wäre dafür, das wir uns erst mal ordentlich ausruhen.“meinte er und unterdrückte ein Gähnen.“Nein.“ erwiderte Jerim.“Wir sollten erst besprechen, wie wir weitermachen.“ Cifer erhob sich.“Gut, dann besprecht euch, ich geh mir ein wenig die Beine vertreten.““Aber lauf nicht zu weit weg!“ rief Noah ihm hinterher und schüttelte den Kopf.“Ist ja nicht so, als ob wir die ganze Nacht auf den Beinen gewesen wären.“
    Cifer eilte ein Stück durch den Wald, bis er sich weit genug von der Gruppe entfernt hatte und sicher war, dass ihm niemand folgte.“Wo bist du?“ rief er.Du willst sicher wissen, was mit Thoran passiert ist.meinte eine tiefe Stimme hinter ihm. Der Gestaltenwandler wirbelte herum und entdeckte den Schatten sofort. Er lehnte mit verschränkten Armen lässig an einem Baum.“Oh ja, allerdings.“ fuhr Cifer ihn an.“ Was hast du...?“Dein Freund war nicht sehr kooperativ. unterbrach ihn der Dämon.Lass uns über etwas wichtigeres Sprechen. Wie kommst du mit meinem Auftrag voran?Cifer ballte die Fäuste. Dieses Wesen ließ sich nicht einmal dazu herab, ihm zu antworten. Er wollte nach seinen Solchen greifen, doch ein brennender Schmerz jagte durch seinen Körper. Du enttäuscht mich Cifer, wirklich. Ich hatte mir etwas mehr Intelligenz erhofft. Mit diesen Worten wandte sich der Schatten um und war verschwunden. Cifers Körper fühlte sich taub an. Langsam drehte er sich um und stolperte zurück zu ihrem Lagerplatz.

    Sie folgten dem Verlauf des Ganges, immer tiefer und tiefer. Irgendwann wurde er so eng, dass Noah den Kopf einziehen musste. Nach einigen Schritten jedoch weitete sich der Gang wieder. Bloßer Fels wich immer mehr, aus Marmor gehauenen, glatten Ziegeln. Sie schienen in einem Alten System aus unterirdischen Gängen gelandet zu sein.“Könnte das vielleicht ein alter Fluchtweg aus der Stadt sein?“ fragte Lynn hoffnungsvoll. Doch Serin schüttelte den Kopf.“Könnte sein, aber dieser Weg scheint weitaus älter zu sein.“ Die Wände waren spärlich mit Fackeln versehen, die wenig Licht spendeten, aber für den Moment reichte es und sie gewöhnten sich langsam an das Halbdunkel. Schweigend schritten sie durch den Gang. Die Stille wurde bloß durch Neretvans keuchen unterbrochen. Schließlich spaltete sich der Weg in zwei Gänge.“Tja, und jetzt?“ fragte Cifer. Er wirkte schon eine Weile sehr nervös und hielt sich den Arm.“Links oder Rechts?“

    Noah beobachtet den Kampf gebannt. Ohne Waffe konnte er nicht eingreifen, und er war sich ohnehin nicht sicher, ob er das wollte. Als Serins Gegner schließlich tot war ging Noah zu ihm und hob das gebogene Kurzschwert auf. Es war nicht die optimale Waffe für ihn aber besser als gar nichts. Er blickte zu den Sklaven. Die meisten hatten aufgehört zu arbeiten, und sahen die Fremden an. Etwas flehendes lag in ihren Blicken.“Sollen wir sie befreien?“ fragte Noah.“Jerim blickte sich in der Höhle um und schüttelte resigniert den Kopf.“Es sind zu viele. Sie würden direkt in den Tod rennen. Außerdem müssen wir weiter.“ Man konnte sehen, wie leid ihm diese Entscheidung tat, aber er hatte Recht. Sie mussten sich beeilen.

    Auf der Flucht stolperte Noah einige Male, er achtete nicht auf den Weg, oder auf die Tatsache, dass von dem kräftigen Stoß, den er abbekommen hatte sein Brustkorb schmerzte. Seine Gedanken waren noch immer bei Thoran, der sie mehr als einmal.gerettet hatte. Er und Geralt waren die letzten Hexer gewesen, wie sollte es nun weiter gehen? Wenigstens eins war Gewiss, nämlich das eine menge Monster und Kreaturen da draußen von nun an wohl besser schlafen, und bald auch Unheil anrichten würden.

    Cifer lief den Anderen voraus und widerstand dem starkem Verlangen, das Mal auf seinem Arm zu untersuchen. Thoran hatte ähnlich ausgesehen, nur das bei ihm der ganze Körper davon übersät gewesen war. Er musste dringend mit dem Schatten darüber sprechen, aber nicht jetzt, wenn sie verfolgt wurden. Durch den Gang hallten die ersterbenden Kampflaute und dazwischen immer wieder lautes Jaulen. In der großen Höhle schließlich, hielten sie an, als plötzlich das Dröhnen einsetzte.“Was zum Henker ist das?“ fragte der Gestaltenwandler, wobei er brüllen musste um das Geräusch zu übertönen.

    Cifer hatte, noch immer in der Gestalt eines Vogels, den recht kurzen Kampf vor dem Brunnen von einem Dachvorsprung aus verfolgt. Nachdem Thoran den Brunnen zertrümmert hatte und der Gruppe gefolgt war, flatterte der Rabe zu den Überresten und landete auf einem der größeren Brocken. Dort lauschte er, bis die Kampfgeräusche im Brunnen verklangen. Gerade wollte er hinunterflattern, als er hinter sich in einer Gasse, das scheppern von Metallrüstungen hörte. Anscheinend war er nicht der einzige, der das Gebrüll gehört hatte. Er warf noch einen hecktischen Blick hinter sich sprang er in das Loch. Unten flatterte er noch ein Stück und kam dann stolpernd in menschlicher Gestalt zu stehen. Zuerst konnte Cifer den Mann der auf dem Boden lag nicht sehen, weil die Anderen um ihn herum standen, doch dann tat sich kurz eine Lücke auf. Das Ding das dort lag, schien gerade zu sterben, doch vorher drückte es Jerim zwei Dinge in die Hand. Das Amulett und den Stein. Leise fluchte Cifer. Der Elf würde das Ding bestimmt nicht aus den Augen lassen. Er trat zu der Gruppe und setzte ein schockiertes Gesicht auf."Was... was ist passiert?" Jerim drehte sich langsam mit von Tränen verschleiertem Blick zu ihm um."Er ist jetzt bei Geralt." "Nun ich möchte euch ja nicht aus eurer Trauer reißen, oder so, aber eine Patroullie ist hier her unterwegs. Wir sollten einen Weg hier raus finden." Jerim wandte sich ein weiteres Mal zu ihm um, diesmal stand Zorn in seinen Blick geschrieben."Es bedeutet dir gar nichts, das er tot ist, oder was ihm angetan wurde, stimmt's? Hauptsache du bist aus der Sache raus." Cifer hob abwehrend die Hände."Ich habe nichts dagegen, wenn du sauer bist, aber erst mal sollten wir hier raus." Er warf einen Blick auf Thorans Leichnahm."Du kannst ihn ja mitnehmen." Auch wenn uns das ziemlich aufhalten wird. fügte er in Gedanken hinzu.

    Als sich Schritte näherten, sprang Noah alarmiert auf, doch es waren bloß Jerim, Lynn und Neretvan, die endlich zu ihnen stießen. Er wollte gerade fragen, ob sie noch etwas rasten wollten, als eine weitere Gestalt aus der Gasse trat. Noah wollte sein Schwert ziehen, griff allerdings ins Leere und erinnerte sich, innerlich fluchend, daran, dass sein Schwert, wie seine restlichen Sachen auch, ein paar Ecken weiter in der Kanalisation lagen, wenn sie nicht schon jemand gefunden und mitgehen lassen hatte. Die Anderen hatten in der Zwischenzeit ihre Waffen gezogen, sogar Neretvan, der sich keuchend mit einer Hand auf den Brunnenrand stützte. Der kleine Ausflug hatte ihm gar nicht gut getan, aber wenigstens stand er noch. Langsam erkannten sie den Umriss der Person im Schatten."Th...Thoran?" fragte Jerim unsicher und machte einen Schritt in die Richtung der Gestalt. Diese ließ ein unmenschliches Knurren vernehmen und trat aus dem Schatten. Jerim machte erschrocken einen Satz zurück. Es war Thoran, doch er schien grotesk entstellt zu sein. Er musterte sie kurz, dann stieß er ein lautes, tiefes Brüllen aus.

    Cifer räusperte sich.“Wie wäre es, wenn wir uns aufteilen?Ich schlage vor ich gehe Thoran suchen und ihr geht mit Serin, und seht Euch den Eingang an.“ Die Anderen sahen ihn überrascht an. “Aber was ist, wenn dich jemand erkennt?“ frage Jerim stirnrunzelnd.“Außerdem ist die Stadt groß.“ Cifer lächelte bloß.“Ich habe nicht vor, alle Straßen ab zu laufen. Ich sehe mir das ganze aus der Luft an. Keine Sorge, ich finde unseren Hexenmeister schon, tod oder lebendig.“ Die Gruppe wirkte immer noch skeptisch, doch bevor noch jemand etwas einwenden konnte hatte Cifer das Lagerhaus verlassen. Als er aus dem Gebäude trat, verblasste sein Lächeln. Wenn die Wachen Thoran eingesperrt oder sogar getötet hatten, hatten sie oder irgendwelche Leichenschänder ihm sicherlich auch seine Sachen abgenommen. Wenn er noch lebte, würde es äußerst schwierig werden, ihm.den Stein abzunehmen.

    Noah blickte dem Mann kopfschüttelnd nach. Das er so interessiert daran war, Thoran zu finden hatte er nicht erwartet und wahrscheinlich auch keiner der Anderen.“Gut.“ meinte Serin.“Wir sollten gehen, solange es noch dunkel ist.“ “Und was wird aus Neretvan?“ fragte Lynn besorgt.“Sollen wir ihn einfach hier lassen?“ “Nein.“ ertönte eine schwache Stimme hinter ihnen. Die Gruppe drehte sich um und erkannte Neretvan. Er hatte sich erhoben, schwankte allerdings ein wenig und wirkte unsicher. Lynn eilte zu ihm um ihn wieder dazu zu bringen sich hinzulegen, doch er wehrte sich.“Mir geht's gut.“ Die junge Frau musterte ihn besorgt.“Wirklich.“ erwiderte der Assasine.“Wir können gehen.“

    Noah hielt sich ein wenig hinter Lynn. Er warf immer wieder einen kurzen prüfenden in die Menge. Serin konnte er auf dem Dach nirgends sehen, dennoch wusste er, dass er da oben war, und aufpasste. Der Mann beherrschte sein Handwerk glänzend. Plötzlich hielt eine Stadtwachen Lynn an. Noah schob sich schnell in eine Gasse von der er das Geschehen beobachten konnte, bereit, wenn nötig, auch einzugreifen. Ein leises Fauchen erklang hinter ihm und als er hinter sich blickte, sah er eine Katze die in die hinterste Ecke eine Kiste zurückgewichen war und ihn böse anstarrte. Noah wandte sich wieder um und sah, das die Wache ihr gespräch mit Lynn beendetet hatte und weiter marschierte. Er trat wieder aus der Gasse und schloss ein Stück auf. Anscheinend war sie nicht aufgeflogen.

    Cifer ging in der Lagerhalle unruhig auf und ab. Als er an diesem Morgen aufgewacht war, hatte er gedacht, sein Gespräch mit dem Schatten sei nur ein Traum gewesen, doch dann war er aufgewacht und hatte die Goldmünzen wieder gefunden. Der Auftrag war eigentlich einfach. Der Schatten wollte, den Stein, den er eine Weile bei sich gehabt hatte. Cifer sollte sie ihm in vier Tagen bringen. Das Problem war, dass er den Stein nicht mehr hatte, Thoran hatte ihn, und der war von der Bildfläche verschwunden. Er hatte letzte Nacht eine Weile diskutiert um wenigstens etwas mehr Zeit zu bekommen, doch er erinnerte sich genau an die Abschiedsworte des Schattens.Enttäusche mich nicht. Ich habe dir ein Geschenk gemacht, als ich dich nicht sofort getötet habe. Ich kann dieses Geschenk, dieses Leben sehr schnell wieder nehmen. Wie schnell, das hängt von dir ab.

    Noah wälzte sich unruhig auf seinem Schlafplatz hin und her. Er konnte nicht einschlafen. Sobald er die Augen schloss sah er wieder überall Blut und verängstigte Menschen. Und dabei wusste er noch nicht einmal, was er überhaupt getan hatte. Die Zeit nach der Verwandlung war mitunter das Schlimmste. Schließlich kam Lynn, um ihn und Jerim für die Wachablösung zu wecken. Auf dem Weg zu ihren Wachposten, fragte Noah Jerim, was eigentlich geschehen war, nachdem sie plötzlich aus der Taverne verschwunden waren. Er brauchte dringend etwas Anderes zum Nachdenken. Was der Lichtelf ihm dann allerdings erzählte, besserte seine Laune kein wenig. Er nickte bloß, und ging dann vor die Tür, um dort Wache zu halten.

    Ein fast schon schmerzhaftes prickeln in seinem Arm weckte Cifer aus seinem Schlaf. Er blickte verstohlen zu den Anderen, die ein Stück entfernt schliefen, um sich zu versichern, das sie nicht aufgewacht waren. Dann setzte er sich auf, drehte sich von ihnen weg mit dem Blick zur Wand. Er zog seinen Ärmel ein wenig hoch, um das Mal zu untersuchen. Es schien schon seit einer Weile nicht mehr zu wachsen. Er blickte zu seinen Dolchen, die ein Stück entfernt lagen. Vielleicht konnte er es ja wegschneiden.Das würde ich an deiner Stelle nicht tun. Erschrocken sah Cifer sich um. Die Stimme war tief, zu tief um menschlicher Natur zu sein. Er wandte seinen Blick wieder zur Wand, und erstarrte. Sein Schatten, der vom schwachen Licht der Fackeln an die Wand geworfen wurde, schien seinen Bewegungen nicht mehr folgen zu wollen. Er saß, soweit Cifer das erkennen konnte, im Schneidersitz vor ihm.Sei unbesorgt, mein Freund. Ich habe nicht vor, dir zu Schaden. Das heißt, solange du kooperierst.Der Gestaltenwandler versuchte, möglichst mutig zu klingen."Und was wenn ich nicht..?" weiter kam er nicht, denn ein schrecklicher Schmerz jagte seinen Arm hinauf, und er musste einen Schmerzensschrei unterdrücken.Glaub mir, ich könnte dir viel schlimmeres an tun, aber ich weiß, dass ich es nicht muss. Ich habe in dein Herz gesehen. Im Grunde bist du in diese ganze Angelegenheit doch bloß hineingerutscht. Ich kann dir heraushelfen, du musst mir nur etwas beschaffen, von einem deiner sogenannten Freunde. Cifer blickte seinen Schatten eine Weile schweigend an und schätzte seine Chancen ab.Oh, fast hätte ich es vergessen. Der Schatten schien etwas aus seiner Tasche zu holen und ließ es vor Cifer fallen, ein paar runde Goldmünzen, die der Gestaltenwandler gerade noch fangen konnte, bevor sie klappernd auf den Boden fielen.Wo die herkommen, gibt es noch mehr. Cifer steckte die Münzen in seinen Geldbeutel und blickte noch einmal zu den Anderen. Sie schliefen seelenruhig."Sprich weiter, mein Freund."

    Was für eine Nacht, dachte Cifer während er dabei half Neretvan zu stützen. Aber Thoran würde mit diesen Wachen sicher kurzen Prozess machen. Er hatte ihn schon viel üblere Typen verdreschen sehen. Schließlich hatten sie es geschafft die Wachen abzuhängen. Als die Gruppe den Hafen schließlich erreichte, ging im Osten berreits die Sonne auf und tauchte die Stadt in strahlendes Licht. “Glaubt ihr, Thoran findet uns wieder?“ fragte Jerim. Er wirkte noch immer wütend.“Egal.“ antwortete Serin und deutete auf Nerezvan. “Wir sollten uns zuerst um ihn kümmern.“ Lynn untersuchte den Verletzten näher.“Ich denke ich kann ihm helfen.“

    Kopfschmerzen. Das war das erste Gefühl, das Noah hatte, als er erwachte. Das zweite, das ihm auffiel, war dass er voller Blut war, und nackt. Außerdem befand er sich nicht mehr in der Kanalisation, was bedeutete, das sein Plan nicht aufgegangen war. Erst jetzt bemerkte der Mann den Gestank um sich herum . Offenbar war er im Hafen gelandet. Glücklicherweise waren noch nicht sehr viele Leute unterwegs und schließlich fand er auch Kleidung die ihm passte.. Gut sah es nicht aus, eine dunkle Hose und ein viel zu weites Leinenhemd, aber seine Sachen lagen wahrscheinlich irgendwo verstreut. Er wirkte auch so ziemlich fertig. Tiefe Augenringe und fettiges Haar außerdem war er sehr blass. Plötzlich entdeckte er Jerim der gerade hinter ein paar anderen Personen in,eine kleine Seitengasse trat. Kurz überlegte Noah ob er einfach abhauen sollte. Doch dann folgte er ihnen. Neretvan schien verletzt zu sein.“kann ... Kann ich helfen?“

    Der Werwolf konnte die Menschen über sich, trotz des Gestanks der Kanalisation, genau riechen. Sie hatten sich versammelt und waren aufgeregt. Er konnte es Spüren. Vorfreude und Aufregung, aber auch Angst und Wut. Aber nichts davon war für ihn von belangen. Dem Werwolf war nur wichtig, einen Weg nach oben zu finden, um sich die kleinen Leckerbissen zu holen. Das Wesen war der Fährte bis zu einem Kanaldeckel gefolgt. Wütend Jaulend warf es sich dagegen. Dann sprang es aus dem Kanal und blickte sich kurz um. Die Vorfreude der Menschen hatte sich nun vollkommen in Angst verwandelt. Fröhlich schnappte der Werwolf nach den Menschen die nun begannen zu schreien und kreischend auseinander stoben. Er jagte immer wieder jemanden hinterher, schnappte nach ihm und schüttelte ihn im Maul, wenn er die Person erwischte, dann ließ er die betreffende Person fallen und jagte jemand anderem hinterher, wobei er immer wieder Marktstände umwarf, die lose auf dem Platz herumstanden. Ihre Besitzer waren schon geflüchtet. Dann richtete sich die Aufmerksamkeit des Werwolfes auf ein Podest mit mehrere Gestellen. Auch dort standen Menschen die jedoch keine anstalten machten, wegzurennen. Er stürmte auf das Podest zu, sprang mit einem Satz hinauf und warf dabei mehrere der Holzgestelle um, und zertrampelte die Reste einfach. Plötzlich spürte er Schmerz in seiner Schulter und wandte sich um. Die Stadtwachen hatten sich endlich formiert um gegen den Angreifer vorzugehen und einer von ihnen hatte ihn mit seiner Hellebarde angegriffen. Das Ergebnis war ein tiefer Schnitt, der jedoch vor den Augen des Wächters zu heilen schien. Der Wolf knurrte amüsiert. Dann stieß er ein Brüllen aus das durch Mark und Bein ging, packte seinen Angreifer und schleuderte ihn über den Marktplatz. Die anderen Wachen flüchteten. Verwirrt blickte, sich die Bestie auf dem leeren Platz um. Bis auf ein paar Leichen, einige Verletzte und einer Hand voll Gefangener, die während des Tumults nicht geflüchtet waren, schien niemand mehr anwesend zu sein. War die Party wirklich schon vorbei? Er jaulte noch einmal laut, dann jagte er durch eine der vielen Straßen davon, in die Leute geflüchtet waren.

    Cifer blickte den Assasinen fassungslos an. Wollte der Kerl ihnen Wirklich helfen? Andererseits hatte er sie in der Taverne ja genau aus diesem Grund angesprochen. Er hatte gemeint, sie könnten sich gegenseitig helfen. Der Gestaltenwandler seufzte. Kaum waren sie einem Meuchelmörder los, entschied sich schon der Nächste, ihnen zu folgen. Diese Typen hatten sich in letzter Zeit ziemlich stark vermehrt, das Geschäft schien gut zu laufen. Andererseits wünschte er Neretvan schon irgendwie Glück bei der Suche nach dessen Frau. Schweigend machte sich die Gruppe auf den Weg zurück zum Gasthof. Die Straßen schienen leerer zu sein und die wenigen Leute bewegten sich alle in die gleiche Richtung. Die Aufregung stand allen ins Gesicht geschrieben. Zwei Kinder zerrten einen älteren Herren aufgeregt hinter sich her.“Komm Opi, sonst müssen wir bei der Hinrichtung wieder so weit hinten stehen.“ rief eines der Beiden.“ Jerim sprach eine junge Frau an die gerade vorbeihastete und fragte was denn geschehen sei.“Wo lebst du denn bitte?“ fuhr sie ihn schroff an.“ Heute ist die Hinrichtung der Verbrecher. Wie's aussieht haben sie in den letzten Stunden noch nen Neuzugang bekommen. Irgendeinen Assasinen.“ mit diesen Worten drängelte sie sich ungeduldig an der Gruppe vorbei. Die Anderen sahen sich überrascht und auch schockiert an. Ihnen kam nur ein Mann in den Sinn, auf den die Beschreibung passte.

    Cifer blickte überrascht hinter sich, als Als mit einem lauten Schrei zu Jerim flog und sich auf seine Schulter setzte. Der Vogel wirkte aufgebracht. Irgendetwas stimmte nicht. Auch wenn Cifer sich nie die Mühe gemacht hatte, die Sprache der Vögel zu lernen war es nicht zu übersehen das jemandem Gefahr drohte. Was wenn er sich vorhin doch nicht geirrt hatte, was Lynn betraf.“Es muss um Lynn gehen, so aufgebracht wie er ist.“ schlussfolgerte Jerim.“Wir müssen sie finden.“ Er hastete los und bahnte sich seinen Weg durch die Menge. Cifer folgte dem Elf. Warum hatte keiner darauf geachtet? Die Gruppe schien sich immer weiter zu zerstreuen.

    Tyrell starrte Thoran kurz fassungslos hinterher. Dann stieß ein wütendes Jaulen auf und versuchte wütend die unsichtbaren Fesseln zu lösen.“Komm zurück du räudiger Sohn einer Hündin.“ brüllte er ihm hinterher.“Ich bin nicht nicht fertig mit dir!“ “Aber ich mit dir.“ rief Thoran grinsend über die Schulter und verschwand.

    Unter der Stadt in der Kanalisation stürmte jaulend ein felliges, wolfsartiges Wesen, bewegte sich mal auf auf zwei Pfoten mal auf allen vieren, während es einen Ausweg aus den Gängen suchte. Über ihm, das konnte der Werwolf genau riechen, tummelte sich eine ganze Horde Menschen, doch es gab keinen Weg um zu den kleinen Leckerbissen zu gelangen. Es war gefangen.