Beiträge von Remoni im Thema „Kadugo - Blutband“

    Hi Meph,

    vielen dank das freut mich, dass du einen Blick in meine Geschichte geworden hast :) und danke für das Kompliment von Blues Verhalten :) nein Erfahrungen oder Recherche habe ich nicht betrieben sondern eher ausm Gefühl heraus das verhalten beschrieben.

    LG Remoni

    Hi Rainbow und alle anderen Leser :)

    vielen lieben Dank für dein liebes Feedback :) Leider klappt es bei mir einfach nicht mit dem regelmäßigen schreiben und da es keinen Sinn macht alle paar Monate was zu posten, stelle ich die Geschichte auf Pause und schreibe die Geschichte erst komplett fertig und würde mich dann wieder melden. Vor allem bin ich mit einigen Charakteren nicht so ganz zufrieden, wie ich sie bis jetzt geschrieben habe und mir kommen täglich andere Einfälle, wie ich etwas besser umgestalten kann, dass es zum Schluss alles zusammenpasst und aufeinander aufbaut. Dafür muss ich einige Kapitel nochmal überarbeiten und andere Streichen und neue hinzufügen, damit es verständlich ist.

    Daher wird dieses Jahr hier erstmal nichts mehr kommen. Tut mir leid für die haltlosen Versprechen die letzten Male, dass ich versuche regelmäßiger zu posten. Irgendwie überschätze ich mich hier immer und die Wochen verfliegen so schnell. Außerdem ist es schon sehr viel Arbeit die man für so einen Roman aufbringt, das unterschätze ich immer wieder.

    LG Remoni

    Hi zusammen,

    vielen Dank für euer Feedback :) Rainbow, Etiam und Kirisha ^^

    folgt meine Antworten:


    Rainbow:

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    Hier an der Stelle ist mit aufgefallen, wie "menschlich" Blue spricht.

    Das ist mir auch schon so einige Mal aufgefallen, so im nachhinein, bin ich auch nicht sonderlich glücklich, wie Blue so rüberkommt, da er eben so menschlich wirkt. Habe da aber eine gute Lösung gefunden, warum das so ist und das wird dann noch aufgelöst. Ich werdens mir auf die to- do Liste schreiben, dass ich alle Parts mit Blue noch mal überarbeiten muss, da ich einbauen muss, dass es Vivien ebenfalls auffällt, dass Blue sehr menschlich redet, sich es aber nicht genau erklären kann. Mit dieser Lösung schließen sich dann auch andere offene Themen :D wuhuu wären dann 2 Fliegen mit einer Klatsche erledigt.

    Ich versuche, mir die Situation vorzustellen. Ich bemühe mich, das Amulett vorsichtig von meiner Haut zu lösen, merke, dass es festklebt... dann ziehe ich so fest daran, dass meine Fingerkuppen davon rot werden und ein Stück Haut abreißt, woraufhin ich zu bluten anfange? :hmm: Ich würde ja fast behaupten, dass es so was wie eine Schmerzbarriere gibt, die mich davon abhalten würde, mir das Amulett mit roher Gewalt von der Haut zu reißen...ein bisschen liest es sich hier so.

    Ich glaube, ich würde es etwas entschärfen...vor allem, weil sie auch noch auf die Knie sinkt vor Schmerzen...das kommt mir hier etwas überspitzt vor.

    Da hast du vollkommen recht, das ist zu überspitzt geschrieben, weiß nicht was mich da für eine dramatisches Eingebung gepackt hat. Das wäre ich die Tage noch abändern, habe mir da schon bissel Gedanken gemacht.

    So weiter gehts.

    Kapitel 9

    Nevran

    Nachdem Nevran die Flüssigkeiten vom Boden aufgewischt hatte, wich der süßliche Duft des Fingerhuts, dem muffigen Geruch des Kellergewölbes.

    Von dem instabilen Regal, an der Wand, nahm er sich ein x-beliebiges Buch, setze sich auf den Drehstuhl und blätterte darin. Dabei blickte er immer wieder über den Buchrand und beobachtete Benna, wie sie die Flüssigkeiten in einem Gefäß zusammengoss. Ihre Hände, welche sie gleichmäßig um das Glas bewegte, strahlten eine starke Energie aus, welche mit dem menschlichen Auge nicht zu erkennen wäre. Nevran konnte jedoch die grünen Ströme, welche sie abgab, sehen.

    „Ich habe doch gesagt, dass du mich nicht stören sollst“, beschwerte sie sich, ohne ihn angesehen zu haben.

    „Woher wusstest du …“, wollte er fragen, doch sogleich wurde ihm das Wort abgeschnitten.

    Mit zusammengekniffenen Augen hatte sie sich zu ihm umgedreht. „Denkst du etwa ich spüre deinen neugierigen Blick im Nacken nicht und außerdem hast du nicht mehr im Buch geblättert.“

    Er senkte seinen Blick, wie ein Kind, das bei etwas Verbotenen erwischt wurde. „Schon in Ordnung, ich werde dich nun in Ruhe lassen“, antwortete er und gab damit auf.

    Ein abschätziges Lachen glitt ihr über die Lippen. „Warum nicht gleich so.“

    Er atmete tief aus. Verständlich dass ihre Sinne noch immer so fein sind, nachdem was sie die gesamten Jahre bei diesem Scheusal ertragen musste.

    Seinen Blick richtete er nun wieder auf das Buch und blätterte einige Seiten um, aber schweifte gedanklich sofort ab. Ob Lilijana gemerkt hat, dass ich sie angelogen habe? Ich hoffe nicht. Auf jeden Fall darf ich nicht leichtsinnig werden. Das Wichtigste ist erst mal, dass ich dieses Mädchen finde und ich bete, dass mir niemand zuvor kommt - das darf auf keinen Fall passieren.

    Plötzlich blitzten Bilder vor seinem inneren Auge auf.

    Seine Mutter tauchte im Türrahmen ihres Hauses auf. Er schrie sie an sofort wieder hineinzugehen. Jedoch zu spät. In Bruchteilen einer Sekunde sackte ihr lebloser Körper schon zusammen. Ihr abgetrennter Kopf rollte die Treppenstufen hinunter und kam direkt vor Nevran zum Stehen. Ihr leerer Blick traf seinen. Nie wird er ihren Anblick mehr vergessen können, ebenso wenig, wie seine rasende Wut, die daraufhin aus ihm explodierte.

    „Was zur Hölle soll das werden?“, fragte Benna entsetzt.

    Nevran schreckte auf. Er sah sie an und folgte dann ihrem Blick. Wo sich seine Finger in die Buchseiten gebohrt hatten. Sofort ließ er sie los und versuchte die Seiten glattzustreichen.

    Sie riss ihm jedoch das Buch aus den Händen. „Da sind wichtige Inschriften, was fällt dir ein sie zu beschädigen?“

    „Entschuldigung, das war nicht meine Absicht“, sagte er und seine Laune trübte sich.

    Als sie dies merkte, beruhigte sie sich schnell wieder. Denn sie wusste nur zu gut, wie schnell sie selbst die Fassung verlor und konnte ihm das nicht übel nehmen.

    „Wie weit bis du mit dem Trank?“, fragte er sogleich und stand auf.

    Benna verstaute das Buch. „Natürlich fertig“, antwortete sie und nahm das Glas von ihrem Arbeitstisch.

    „Perfekt. Dann können wir weitermachen.“ Sofort versuchte er seine düsteren Erinnerungen beiseitezuschieben, damit er sich auf das konzentrieren konnte, weshalb er hier war.

    Sie gingen wieder hinauf in den Wohnbereich. Nevran folgte ihr in den ersten Stock, wo sie einen fensterlosen Raum betraten. Mit einem klickenden Geräusch viel die massive Türe in ihr Schloss.

    In den Ecken zogen sich raumhohe Regale mit leeren Gläsern und hunderten Kerzen bis an die Decke. Sehr präsent in der Mitte des Zimmers, befand sich ein Stuhl mit Lederriemen an den Armlehnen, sowie an den Beinen. Daneben stand ein kleiner Tisch, mit wirr herumliegenden Blätter, worauf wilde Symbole und Zeichnungen geschrieben wurden. Sowie einigen merkwürdigen Werkzeugen, die von einem verrückten Wissenschaftler stammen könnten, so bizarr wirkten diese.

    Eine Gänsehaut bildete sich auf seinem gesamten Körper. „Was ist das für ein Raum?“, fragte er sehr skeptisch.

    „Das ist ein magischer Raum. Alle vier Wände sind mit diesem Siegel versehen.“ Sie deutete auf die Amethysten, die in den Wänden eingelassen wurden.

    „Sie sorgen dafür, dass nichts diesen Raum verlassen kann und da ich diesen Zauber noch nie durchgeführt haben, geh ich lieber Nummer sicher“, erklärte sie.

    Bei näherer Betrachtung erkannte Nevran ein eingemeißeltes Symbol auf dem Stein. Interessant, das werde ich mir mal merken. Für alle Fälle. „Und für welche Spielchen ist dieser Stuhl gedacht?“; fragte er und berührte die Schnallen.

    „Den nutze ich vor allem für Exorzismen von Skaluros oder anderen bösen Seelen, aber heute darfst du darauf Platz nehmen.“

    Er zog die Augenbrauen hoch. „Muss das sein?“

    „Wie gesagt ich habe diesen Zauber noch nie durchgeführt, also ja, muss es.“

    Nevran schnaubte. „Na gut.“

    „Und zieh deinen Pullover aus.“

    Ohne zu Mucken folgte er ihrer Anweisung.

    Anschließend zog sie die Riemen zu.

    „Gut, dann trinke dies.“ Sie setzte das Glas, mit dem Absorbierungstrank, an seine Lippen.

    Er trank die grünlich schimmernde Flüssigkeit rasch. Ein leichter Hauch von Holunderblüten breite sich in seinem Mund aus. Hätte definitiv schlechter schmecken können, dachte er sich.

    Das leere Glas stellte sie auf den Tisch neben sich ab und beobachtete ihn. „Spürst du eine Veränderung?“, fragte sie.

    Er schüttelte den Kopf. „Nein nicht wirklich.“

    „Sehr gut. Dann können wir weitermachen.“

    Benna legte ihr knochige Hand auf seine nackte Brust und schloss ihre Augen. „Fanahy losa ona“, sprach sie klar und deutlich. Woraufhin pulsierende Bewegungen aus ihrer Handfläche entwichen.

    Nevran spürte diese wie Wellen, die sich einen Weg durch seinen Körper bahnten, um dort das gestohlene Fragment zu suchen und an sich zu reißen.

    Plötzlich atmete er hektisch ein.

    Sie hatten es gefunden und umschlungen.

    Benna löste ihre Hand von seiner Brust und zog das Fragment hinaus, welches nun ruhig über ihrer Handfläche schwebte und den gesamten Raum in ein zartes blau tauchte. Ihre Energie strömte durch den Zeigefinger und verband sich mit dem Seelensplitter. Anschließend führte sie das Fragment zu Nevrans Stirn. „Mach die Augen zu, gleich geht es los. Und lass sie zu!“

    Er tat wie ihm befohlen.

    „Ketia ona“, sagte sie. Woraufhin sie das Fragment in seiner Stirn verschwinden ließ.

    In der nächsten Sekunde begann eine brodelnde Wärme aus seinem Magen in den Kopf zu steigen. Schweißperlen rannen ihm über die Haut, während der Trank seine Wirkung zeigte und das Seelenfragment absorbierte.

    Er konnte spüren, wie sich die Hülle der Seele auflöste. Ihre gestohlenen Erinnerungen drangen hinaus und spiegelten sich auf seinen geschlossenen Lidern wider.

    Das Fragment begannen zu dem Zeitpunkt, als Vivien das Haus ihrer besten Freundin verlassen hatte.

    Während sie mit dem Fahrrad durch die Stadt raste, tobte die Wut und Enttäuschung in ihr. Nevran nahm diese Emotionen so wahr, als wären es seine Eigenen. Das lag daran, dass sich ihre Erinnerungen, Gefühle und Gedanken, des gestohlenen Seelenfragmentes, mit seinen verschmolzen hatte. Sofort wurde er von ihren Emotionen überrumpelten, da diese sehr präsent waren. Er ballte seine Hände zu Fäuste und die Lederriemen schnitten in seine Handgelenke. Nevran versuchte sich zu distanzieren, jedoch vergebens.

    Ein kalter Griff umfasste sein Herz und hinterließ einen schmerzenden Riss. Die Wunde die Haydens Taten bei Vivien hinterlassen hatten, kamen eins zu eins bei ihm an.

    Die Umgebung ihre Erinnerungen waren durch Tränen verschwommen und waren nicht fokussiert, wodurch er keine Straßenschilder und andere markante Hinweise erkennen konnte. Das kann doch nicht war sein, schimpfte er innerlich und hoffte, dass sich dieser Zustand nicht über die gesamte Erinnerung zog.

    Er erkannte durch den Schleier, dass sie die Stadt verließen und in den Wald einbogen. Nein ich hoffe, das war es noch nicht. Im Wald werde ich doch sicher keine Anhaltspunkte finden.

    Unerwarteterweise wurde die Sicht nun klarer und zeigte, wie Vivien plötzlich mit dem Baum kollidierte. Überrascht zuckte Nevran auf dem Stuhl zusammen, wurde dann aber ungehalten. Mensch Mädchen zeig mir irgendwelche wichtigen Dinge.

    Kurze Zeit später erblickte sie einen Bussard zwischen den Baumkronen, welcher sich auf einem Ast niederlies. Sie schien mit ihm zu kommunizieren und fuhr anschließend mit ihm an der Seite weiter. Nachdem sie plötzlich schwieg, fokussierten sich ihre Erinnerungen mehr auf das Umfeld. Sie kam an eine Abzweigung mit mehreren Wegen. Ihr Blick richtet sich kurz auf ein Wegschild, welches scheinbar neu angebracht worden war. Auf ihm stand „Goldstream National Park – Arbutus Trail“ mit einem kleinem Symbol auf dem der Nationalpark abgebildet ist. Er konnte es nicht fassen. Nach alle den Jahren hatte er nun endlich einen Hinweis auf den Aufenthaltsort gefunden. Am liebsten wäre er sofort aufgesprungen und sofort nach Kanada geflogen, aber er holte sich wieder zurück auf den Boden. Er folgte weiter der Erinnerung, wo er dann die Scheune zu Gesicht bekam. Sowie das Zimmer, welches sofort erkennen ließ, dass Vivien hier öfter ihre Zeit verbrachte, denn der Raum war gemütlich eingerichtet und durch viele Fotos sehr persönlich gestaltet.

    Nach einiger Zeit breitet sich Nebel in seinem Blickfeld aus und er war in Viviens Bewusstsein, wo sie die Verbindung zu Blue suchte. Sie scheint dieselbe Fähigkeit, wie ich, in sich zu tragen, stellte er fest. Nachdem sie den Knotenpunkt gefunden und aktiviert hatte, sah er die Sukire vor seinen Augen. Er spürte ihre Überraschung, über den Anblick von Lankas Dekolletee und konnte sich ein innerliches Grinsen nicht verkneifen. Nachdem er sie nach Hause schickte und sich mit Vivien unterhalten hatte, vernahm er plötzlich ihre Zweifel, ob sie ihm vertrauen soll oder nicht. Trotz ihrem Zwiespalt entschied sie sich dazu, ihm einiges zu erzählen. Ganz schön naiv einem Fremden, so viel anzuvertrauen. Marisa ich hätte von dir etwas mehr vorsichtig erwartet, dachte sich Nevran.

    Die Erinnerungen verschwammen zunehmend und waren sogleich vollständig vergangen.Woraufhin Nevran wider seine Augen öffnete.

    Benna stand noch immer vor ihm und sah ihn an. „Hat es funktioniert?“, fragte sie ihn.

    „Ja hat es. Ich habe alles, was ich brauche.“

    „Mit einem Portal wäre es definitiv schneller gegangen, aber leider kenne ich nur Lilijana, die diese Fähigkeit beherrscht“, seufzte Nevran genervt, während er in der Schlange für den Check-In für den Flug nach Kanada wartete.

    Sein Blick flog über die Menschenmassen, die über die Korridore hetzten. Jeden Moment dachte er, dass jemand Bekanntes in seinem Blickfeld auftauchen würde und sie ihn doch aufspüren können. Jedoch schien niemand irgendwelche Interesse an ihm zu haben.

    Dann scheint Bennas Trank zur Auraverbergung wohl ohne Probleme zu funktionieren, sonst wäre Lilijana schon längst hier aufgetaucht.

    Ein Teil der Anspannung fiel nach dieser Erkenntnis von seinen Schultern. Dennoch fühlte er sich sehr abgehetzt und ließ kurz die letzten Stunden Revue passieren. Er fragte sich, was ihn so plötzlich dazu brachte dem Hexenzirkel nicht mehr zu trauen und die Sache selbst in die Hand zu nehmen. Seit dem Aufeinandertreffen mit diesem Mädchen Vivien, fühle ich mich irgendwie anders. Mehr wie ich selbst, nicht mehr so als würde ich von Zügeln geführt werden. Ist das Möglich? Hat mich Lilijana irgendwie manipuliert, damit ich etwas vergessen. Aber wozu sollte sie und an was sollte ich mich nicht erinnern? Es kommt mir nicht so vor, als würde es Lücken in meinen Erinnerungen geben, aber vielleicht hat sich die Manipulation noch nicht komplett aufgelöst. Wenn ich das Land erst mal verlassen habe, wird sich sicher etwas offenbaren, wenn die Hexen wirklich ihr Händchen mit im Spiel hatten. Sollte das der Fall sein, dann lernen sie mich kennen.

    Ein Ausruf holte ihn aus seinen Gedanken. Eine Frauenstimme öffnete den Schalter für den Check-In.

    Nevran betrat den Flieger. Was wird mich wohl in Kanada erwarten.

    Hi Rainbow und hi Kirisha es freut mich, dass du dich hier verirrt hast :) ich hoffe das dir meine Geschichte halbwegs zusagt :)

    Danke euch beiden für euer Feedback ^^

    Für euch zur Info ich habe den Titel geändert, da das mit Wolf nicht wirklich bedeuten in der Geschichte ist, fand es irgendwie schön, aber hat nichts mit der Story wirklich zutun. Blut aber schon viel eher :D

    Rainbow

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    Hast du mal darüber nachgedacht, dir erst mal ein kleines Polster an Geschriebenem anzulegen, um dann ein paar Teile am Stück posten zu können? Ich schätze, das würde es einfacher machen, der Geschichte zu folgen. :hmm:

    ja habe ich und habe jetzt mal 3 Part vorgeschrieben, an 4 bin ich dran, ich hoffe, das reicht und das ich in den Wintermonaten mehr Zeit finde. Wenn es nicht klappt muss ich mir was überlegen. Aber versuche so ca. jede 2 Woche was zu posten auch wenn es nur kleinere Parts sind. Meinst du, das wäre so in Ordnung?

    Die Traumsequenz am Anfang könnte an noch ein bisschen "traumhafter" darstellen, finde ich. Alleine die Tatsache, dass das Geschehen für sie keinen Sinn ergibt finde ich etwas mau, um das Ganze als Traum zu empfinden. Das wirkt sonst wie ein bewusster Vorgang...ich würde versuchen, es einfach etwas abgedrehter zu schreiben. Von mir aus auch so, dass es dem Leser gar nicht erklärt wird, dass es sich um einen Traum handelt, sondern er erst mal selbst darauf kommen darf. (nur so eine Idee)

    ja das hast du recht, da habe ich es mir zu einfach gemacht. Ich wollte den Leser eig. etwas verwirren, da es in Wirklichkeit kein Traum ist, sondern etwas anderes, was später noch so halbwegs erklärt wird oder der Leser selber drauf Schlüsse ziehen muss, wo sie da ist. Hast du denn eine Vermutung wo sie da sein könnte?

    Als sie die Gestalt sieht, die den Raum verlässt, habe ich mich kurz gefragt, ob ich nicht das Verlangen hätte, hinterherzugehen oder zumindest zur Tür rauszuspinksen oder am Fenster Ausschau zu halten, statt sich einfach nur zu fragen, wer oder was genau das jetzt war. Den Spannungsmoment könntest du damit, glaube ich, noch ein bisschen erhöhen.

    hm ich fand die Reaktion, dass sie in einer Art Schockstarre ist und den Schatten nur mit den Augen beobachtet eig. ganz nachvollziehbar und vermutlich hätte sie nachgesehen, aber dann kommen plötzlich so viele andere Aspekte zum Vorschein, wie dem Eis und das sie eine Gedächnislücke hat. Also ich würde es gerne so lassen, das sie nicht nachschauen geht. Aber den Punkt, dass sie nur so kurz darüber nachdenkt und sich nur frägt wer oder was das jetzt war, werde ich umschreiben, da habe ich mir wirklich zu wenig Mühe gegeben. Ah ggf. werde ich sie doch einmal aus dem Fenster schauen lassen muss ich mir noch mal Gedanken machen und dir dann sagen, wenn ichs umgeschrieben habe.

    Kirisha

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    Ich hatte mir eigentlich vorgenommen, keine neue Texte zu lesen zu beginnen, weil ich keine Zeit habe. Zur Zeit habe ich so viele eigene Projekte am Laufen, dass ich es schon kaum schaffe, die so voranzubringen, wie ich gerne möchte. Darum versuche ich, die Zahl der Texte hier im Forum, die ich verfolge, gering zu halten. Aber ab und zu sind doch Perlen darunter, die ich nicht vermissen möchte.

    Ich habe mal deinen Text angeschaut. Ja, das könnte etwas für mich sein. Ich habe ja offenbar noch nicht wahnsinnig viel Stoff verpasst, sodass ich vielleicht eine Chance habe, mich reinzulesen. Ich probiere es mal!

    ich kann dich hier vollkommen verstehen, habe immer ein schlechtes gewissen, das ich so wenig bei anderen kommentier, habe mir 2- 3 rausgepickte die ich versuche zu verfolgen und das mehr schlecht als recht. Ich freu mich wenn du weiterliest, aber ich versteh es nur zu gut :) deine Projekte sind wichtiger, also entscheide dich wie du willst, bin da niemanden sauer, weil ich selbst so ne Pfeife im Verfolgen von Geschichten bin :)

    Dieser Satz hat mich völlig rausgeworfen, weil ich ihn wörtlich genommen habe und versuchte, mir Riesen vor einer Burg vorzustellen. Das im Zusammenhang mit der Waldlichtung, auf der wir uns befinden, hat natürlich nicht funktioniert und nur Chaos angerichtet. Erst nach wiederholtem Lesen habe ich begriffen, dass das bildlich gemeint war.

    Vermutlich geht das nicht jedem so, aber vielleicht könntest du versuchen, das klarer zu formulieren?

    ah nein und da finde ich den Teil toll :D meinst du es hilft, wenn ich anstatt nur der Riesen Baumriesen schreibe?

    Oho - was ist das denn? Gedankenübertragung?

    Ich meine, das solltest du nicht nur mal so im Vorbeigehen erwähnen. Offenbar ist die Verbindung zwischen Vivien und Blue ziemlich tief, oder sie teilen diese Ebene, dass der Bussard ihr seine Wahrnehmungen mitteilen kann. Ich würde diesen Part etwas ausbauen, versuchen genau zu beschreiben, wie diese Gedankenübertragung passiert und dann auch (jetzt oder später) erklären, wann das begann und was Vivien darüber denkt.

    Das ist doch etwas sehr Interessantes!

    das werde ich mir auf jeden Fall auf die To- do liste schreibe, muss erstmal meine ganzen Kapitel bis jetzt durchlesen, ob ich da eine Erklärung drinnen habe, das weiß ich jetzt auf anhieb nicht, aber ich werde es auf jeden Fall dann erklären, ggf. zu einem späteren Zeitpunkt.

    Kapitel 8 (2/2)

    Draußen wurde sie von einer mondlosen Nacht in Empfang genommen. Rufe von einer Eule klangen aus dem Dschungel von Bäumen, sowie das Rascheln aus den Laubfeldern. Klasse das ist ja stockdunkel und überhaupt nicht unheimlich.

    Langsam lief sie zu ihrem Fahrrad, blieb alle paar Meter stehen und lauschte in die Dunkelheit. Sie zuckte zusammen. Ein Geräusch links von ihr. Sie kämpfte mit ihren natürlichen Instinkten. Die Zähne zusammenbeißen und die Angst herunterschlucken oder wieder zurück in die Scheune und bis morgen warten und riskieren, dass ihre Mutter ausflippt. Mensch reiß dich zusammen, rügte sie sich selbst.

    „Hier ist kein größeres Tier, wenn du davor Angst hast“, merkte Blue an.

    „Okay, du sagst mir, aber wenn sich ein Bär oder Puma nähert?“, fragte sie noch nicht ganz überzeugt.

    Er bejahte.

    Das Licht des Fahrrads schlug gruselige Schatten in das Waldinnere.

    Es sah so aus, als würde sich ständig etwas durch die Baumstämme schlängeln und sie beobachten. Vivien versuchte starr ihren Blick nach vorne zu richten.

    Das war echt eine blöde Idee, dachte sie und trat stärker in die Pedale.

    „Du wolltest mir von etwas erzählen“, erwähnte Blue der immer in ihrer Nähe flog.

    „Ah ja stimmt, das hatte ich gekonnt zur Seite geschoben. Es geht um den Eisnebel. Du hast ja gesehen, dass er aus meiner Brust kam. Mein Kettenanhänger ist mit dickem Eis überzogen und ist wie an meiner Haut festgewachsen. Meinst du, dieser Eisnebel kam aus dem Amulett?“

    „Das kann gut sein. Wäre sogar am Logistischen, da es scheinbar viele Edelsteine gibt, die besondere Kräfte haben.“

    „Stimmt, davon habe ich auch schon gelesen, aber Eis erzeugen, das finde ich schon ziemlich heftig. Zum Glück bin ich nun nicht in einem Eissarg gefangen“, scherzte sie.

    „Der Anhänger ist doch von deiner Mutter, oder?“

    „Ja den habe ich schon seit ich ein Baby bin. Meine Mutter hatte mir immer gepredigt, dass ich diese Kette immer tragen soll, da sie mich beschützen soll und bla bla bla. Ich dachte immer, das sagt sie nur so, aber wenn ich daran denke, was vorher passiert ist, bin ich etwas zwiegespalten.“

    Blue fragte nach dem warum.

    „Ich habe dir ja gesagt, dass in der Scheune eine Gestalt bei mir war, die du ja nicht gesehen haben willst“, merkte sie an. „Sie wirkte nicht so, als hätte sie böse Absichten gehabt, als sie dort war. Aber es kann gut sein, dass die Anwesenheit eines Schattenwesens genügt hat um den Schutz, durch das Amulett zu aktivieren. Obwohl ich nicht ganz nachvollziehen kann wie mich dieser Eisnebel schützen sollte.“

    „Vielleicht solltest du dich überwinden und mit deiner Mutter darüber sprechen, sie muss mehr darüber wissen, da sie dir diesen Stein gegeben hat.“

    Sie atmet genervt aus. „Es wird mir wohl nichts anderes übrig bleiben“, sagte sie entmutigt. „Ich hoffe, sie geht auch drauf ein.“

    „Wenn es wirklich für deinen Schutz ist, vermute ich mal nicht, dass es da groß etwas zu verschweigen gibt“, ermutigte Blue sie.

    Kurze Zeit später erschienen, in der Ferne, die ersten Häuser am Waldrand. Bevor Vivien auf die Straße fuhr, blieb sie kurz stehen. Blue landete auf ihrem Lenker. Sie streichelte ihn mit dem Finger über die Brust. „Dann auf Wiedersehen und pass gut auf dich auf und komm schnell wieder“, sagte sie. Er rieb seinen Kopf an ihrer Hand. „Dasselbe gilt für dich. Ich werde mich beeilen. Leb wohl.“ Das waren seine letzten Worte, bevor er in der Dunkelheit des Waldes verschwand.

    Vivien nahm die Fahrt wieder auf und war dann alsbald zuhause angekommen. Es brannten keine Lichter im Haus.

    „Super gerade noch rechtzeitig.“ Schnell flitzte sie ins Innere. Hinauf in ihr Zimmer, wo sie sofort das Bücherregal nach dem Titel „Kraft der Steine“ absuchte.

    Sie fand es nicht auf Anhieb, aber zog es dann doch zwischen den anderen hervor. Plötzlich ging die Eingangstüre zu. „Ich bin zuhause. Kommst du runter?“, rief ihre Mutter.

    Vivien zuckte zusammen. Puh da habe ich wirklich Glück gehabt.

    Das Buch legt sie auf ihren Nachttischschrank und ging dann ins Wohnzimmer.

    Das Essen verlief ruhig, da Vivien noch nicht den Mut fassen konnte ihre Mutter auf die Kraft des Amulettes anzusprechen.

    Anschließend ging sie ins Bad, um eine heiße Dusche zu nehmen, da ihr immer noch sehr kalt war.

    Sobald die Wärme des Wassers auf die Kälte es Eises, um ihr Amulett, traf, begann es zu schmelzen. Erleichtert atmete sie aus. Als nichts mehr von dem Eis zu sehen war, versuchte sie die Kette auszuziehen, aber der Anhänger blieb wie angewachsen an seiner Stelle. „Warum willst du dich nicht lösen, du blödes Ding?“, beschwerte sie sich. Mit den Fingernägeln umgriff sie das Amulett und zog daran.

    Ein starker stechender Schmerz schoss ihr in die Brust. Sie stöhnte und sank auf die Knie. Ihre Hand hatte sie von dem Anhänger gerissen und sah sie an. Ihre Fingerkuppen waren rot. Entsetzt griff sie an ihre Brust, sie sah, wie einige Blutstropfen neben dem Amulett hervorkamen. „Es ist ja wirklich angewachsen!“ Was mache ich denn jetzt.

    Sie ließ ihren Kopf sinken und das Wasser rann über ihr Haar. Sie saß einige Minuten so da und ließ sich berieseln. „Was zur Hölle geht hier nur ab“, kam es über ihre Lippen.

    Nachdem sie sich überwinden könnte sich aus der Dusche zu hieven, lief sie wie ihn Trance in ihr Schlafzimmer.

    Dort erblickte sie das Buch auf dem Nachttisch. Sie nahm es und legte sich unter die Decke. Sie suchte nach dem Edelstein schwarzer Opal und wurde auch sogleich fündig. Jedoch war hier überhaupt nicht die Rede davon, dass es um einen Schutzstein ging und schon gar nicht, dass er Eisnebel ausstoßen kann. Sondern, dass er vor allem Krankheiten heilen, Schmerzen lindern und die Lebensfreude in einem erwecken soll.

    Vivien warf das Buch auf die andere Bettseite und rollte sich dann unter ihrer Decke zusammen, so wie sie es früher als Kind schon tat. Hilflosigkeit überkam sie, da ihr Vertrauen zu ihrer Mutter zurzeit so zerrüttet ist, dass sie sich nicht traut ihr von dem heutigen Geschehen zu erzählen und das Buch war auch nur Mist.

    Sie dachte an Mirandas Vater der seine Tochter bei allem unterstütze und ihr mit Rat und Tat zur Seite stand. In Zeiten wie jetzt wünschte sie sich auch so einen Vater. Die Wahrheit aber war, dass sie ihren Vater überhaupt nicht kannte und er es auch nicht für nötig hielt sie kennenzulernen.

    Sie rollte sich noch enger zusammen.

    Ihr blieb nur die Mutter, welcher ihr verwehrte sich ihrer eigenen Person und Fähigkeiten bewusst zu werden. Ebenso hielt sie es nicht für notwendig sie ausreichend über die andere Welt aufzuklären.

    „Nur diese Bücher gibt sie mir, aber reden kann sie nicht mit mir darüber. Warum nicht? Ich verstehe sie einfach nicht. Was möchte sie damit bezwecken?“ schluchzte sie und Tränen quollen aus ihren Augen.

    LG Remoni

    Hi Rainbow

    ich entschuldige mich glaube tausend Mal, dass ich hier so unregelmäßig poste. Aber vielen Dank für dein Feedback ^^ :thumbsup: anbei meine Antwort zu deinem Feedback:

    Spoiler anzeigen

    Ich muss ehrlich gestehn, dass mir die langen Zeiträume zwischen den Parts etwas zusetzen und ich ein wenig rausgekommen bin.

    wenn du möchtest habe ich einen kleine Zusammenfassung mit den wichtigsten Details im nächsten Spoiler zusammengeschrieben.

    Deine Fragen werden alle noch aufgedeckt, aber das dauert leider noch etwas, wird erst so zum 3/4 Teil des ersten Bandes offenbart. wird also noch ca. 200 Seiten gehen. Äh ja habe mir viel vorgenommen XD


    Kurze Zusammenfassung bis zu diesem Teil:

    Spoiler anzeigen

    Kurze Zusammenfassung bis zu diesem Teil:

    Vivien ist eine Hexe, die mit Tieren per Gedankenübertragung sprechen kann. Ebenso hat sie ein starkes Interesse an der Schattenwelt, aber ihre Mutter versucht sie eher davon fernzuhalten und stellt ihr nur einige Bücher zur Verfügung, welche sie mit Leidenschaft verschlingt.

    Als Vivien mit ihrer besten Freundin Miranda ihren gesundgepflegten Bussard in die Wildnis entlassen wollen, beißt Blue sie und plötzlich findet sie sich in seinem Körper hoch im Himmel wieder. Blue erklärt ihr so in etwa, dass sie nun durch einen Blutpakt verbunden sind.

    Nach dem Flug mit Blue wird Vivien Bewusstlos und wacht im Krankhaus wieder auf. Dort ist ihre Verletzung schon geheilt. Diese Fähigkeit besitzt sie schon von Geburt an und war auch mit einer der Gründe warum ihre Mutter, als Krankenschwester im Krankenhaus angefangen hatte. Im Krankenhaus bekommt sie ein Gespräch eines alten Mannes mit, der scheinbar von einem Schattenwesen angriffen wurde und das in letzter Zeit öfters solche seltsamen Vorfälle im Krankenhaus vorkamen.

    Eine Frau die Eisnebel aus ihrem Körper entweichen lassen kann. Sie spricht von dem Kylar Erbe und sie kämpft gegen Dunkle Schatten. Was hat es mit dem Wesen Lucia, welches in einer gefroren Kugel, welche mit Ketten verschlossen ist, auf sich.

    Vivien sprach mit ihrer Mutter über das Geschehene mit Blue, dass sie in seinen Körper übergangen ist für eine Zeit. Ihre Mutter wird sofort hellhörig und erklärt ihr, dass sie hier schwarze Magie angewendet hat und sie das nie wieder tun darf, da es sehr sehr gefährlich ist.

    An einem Mädchenabend mit ihrer besten Freundin erfährt Vivien, dass Miranda ein Praktikum bei der örtlichen Polizei macht und sie bei einem Fall unterstützen darf, der sie an den Mann im Krankenhaus erinnert. Da sie Angst um ihre Freundin hat und sie nicht Schuld sein möchte, wenn etwas passiert outet sie sich vor ihrer Freundin, als Hexe. Ebenso sagt sie ihr auch noch das es andere Wesen gibt, die keine so guten Absichten haben und das sie vermutet, dass so ein Wesen bei diesem Polizeifall involviert sein könnte. (diesen Teil werde ich in den Kapitel noch anpassen, da er von euch beiden angesprochen wurde, das es nicht nachvollziehbar rüber kommt).

    Am morgen darauf bekommt sie mit, wie ihr Exfreund, dem sie eigentlich nochmal eine Chance geben wollte, die Nacht mit einer anderen Frau im Nebenzimmer verbracht hatte. Nach dem Streit verließ sie fluchtartig das Haus und trifft sich mit Blue im Wald, um ein letztes Mal mit ihm zu fliegen, bevor er für längere Zeit gehen müsste.

    Jedoch läuft hier einiges schief, den sie landete nicht im Körper von Blue sondern, landet in einem Körper eines Mannes der gerade in einer sehr intimen Moment war.

    Hilflos, wie sie wieder aus diesem Körper gelingen sollte, vertraute sie sich ihm zum Teil an, aber Nevran hatte keine noblen Absichten, woraufhin die Verbindung durch unerklärlicherweise gekappt wurde und sie bewusstlos wurde. Jedoch war sein Versuch zum Teil geglückt, den er stahl ihr ein Seelenfragment.

    Nevran war außer sich vor Wut, dass er nicht noch mehr Informationen aus ihr herausbekommen konnte, denn er wusste wer sie sein musste. 17 lange Jahre waren er und der Hexenzirkel schon auf der suche nach ihr. Sie war der Schlüssel zwischen den Welten, welcher nie hätte existieren sollen.

    Im Hexenzirkel eignete er sich dann einen Zauber an, der ihm die Möglichkeit geben sollte die Erinnerungen aus dem gestohlenen Seelenfragment auszulesen. Jedoch war ihm das Zirkeloberhaupt Lilijana auf der Spur, da er sich anders verhielt. Die kurze Verbindung mit Vivien, hat kleine Risse im Zauber verursacht, womit sie versuchten ihn im Zaum zu halten.

    Nevran ging zu einer alten Freundin, die ihm noch einen Gefallen schuldete. Mit ihrer Hilfe versucht er das Seelenfragment auszulesen.

    In der Zwischenzeit schürt das Zirkeloberhaupt Lilijana schon einen Verdacht und geht der Sache nach und findet heraus das Nevran, dabei war sie zu hintergehen. Nach einem Streit über Nevrans Abstammung, mit einem weiteren Zirkelmitglied, macht sie sich mit zwei weiteren Hexen auf den Weg zu Nevrans Apartment, um Hinweise über sein aktuelles Vorgehen zu finden. Sie fanden heraus, dass er mit einer Sukire namens Lanka verkehrt und wollen sie als Anhaltspunkt neben. Dazu werden sie Hilfe bei den Wächtern suchen.

    Vielen Dank noch für dein Feedback. ^^ ich weiß nicht wie du es schaffst bei so vielen Geschichten aktiv eine Feedback abzugeben, ich schaffe es nicht mal bei 2 :patsch:

    ein weitere Teil. Habe jetzt mal 3 Teile vorgeschrieben, dass ich etwas Puffer habe.


    Kapitel 8 (1/2)

    Vivien

    Das Rassel von Ketten wurde beinahe von dem dicken Nebel, welcher Vivien umgab, verschluckt. Dennoch drangen die letzten Schwingungen zu ihr durch und holten sie aus ihrer Bewusstlosigkeit.

    Langsam öffnete sie ihre Lider.

    Sie stützte sich auf ihren Händen ab und drehte sich mehrmals um ihre eigene Achse, um irgendetwas Vertrautes in dieser milchigen Suppe zu erhaschen. Jedoch war sie wortwörtlich von nichts umgeben. Nur eine unsichtbare Oberfläche, auf der sie saß, sorgte dafür, dass sie einen Boden unter sich spürte.

    Schnell rappelte sie sich auf. Ungleich spürte sie eine Kälte in ihren Gliedmaßen. Über ihre Hände zogen sich dünne Eisadern, welche sich über den Handrücken ausgebreitet hatten. Verwirrt wischte sie den Reif von ihrer Haut.

    „Was zur …“, rief sie auf, als ihre Haut zum Vorschein kam.

    Sie drehte ihre Hände, um diese genauer zu betrachten. Dann driftete ihr Blick auf ihren entblößten Körper. Jedoch wirkte ihre Haut nicht, wie die eines Menschen, sondern ähnelte eher dünnem Glas. Schockiert, aber zugleich neugierig beobachtete sie helle Bewegungen unter ihrer Haut, welche sich wie langsam wandernder Nebel durch ihren Körper schlängelte und ihr Zentrum in ihrer Körpermitte fand. Dort verschmolz er in einem hellblauen Kern.

    „Was ist das denn?“, fragte sie sich.

    Da dieses gesamte Szenario für sie keinerlei Sinn ergab, tat sie es als einen Traum ab. Rasch rappelte sie sich auf und lief ihn den dicken Schleier hinein.

    Es verging eine Ewigkeit, während sie durch den hartnäckigen Nebel wanderte. „Gibt es hier überhaupt etwas Anderes?“, fragte sie sich und lief schneller. Drückte die dicken Nebelschleier wie Vorhänge zur Seite, um sich einen Weg hindurchzubahnen.

    Erneut war das Rasseln, wie durch Watte gedämmt, aus allen Richtungen zu hören. Ich hoffe hier tauchen nicht gleich irgendwelche Monster auf, welche Ketten hinter sich herziehen. Und dachte dabei an einen Horrorfilm, den sie vor einiger Zeit gesehen hatte. Da das Geräusch aber nicht näherzukommen schien, ging sie vorsichtig weiter. Nach einer weiteren Ewigkeit begann der Nebel plötzlich in einem zarten Blau zu leuchten. Langsam lief sie weiter, bis sie heraustrat und sich auf einer Art Lichtung wiederfand.

    Im Herzen der nebelfreien Fläche schwebte eine tiefblaue Kugel. Energie strömte aus ihr und wanderte züngelnde über ihre Oberfläche. Der Energieball wurde von mehreren Ketten umwoben, welche einen weißen Dampf abgaben.

    Magisch wurde Vivien von dieser Kugel angezogen und bewegte sich, ohne dass sie ihrem Körper das Kommando gab, drauf zu. Sie streckte ihre Hand aus, um diese zu berühren. Schlagartig quoll ein eisiger Dampf aus den Ketten, der ihr durch Mark und Knochen ging, obwohl er sie nicht berührt hatte. Ruckartig zog sie ihre Hand zurück.

    Scheint so, als sollte ich dich nicht berühren.

    Daraufhin nahm sie wieder etwas Abstand und ging um das Objekt herum. „Seltsam. Was bist du?“, fragte sie sich.

    Urplötzlich spürte sie eine warme Hand auf die ihrer. Überrascht sah sie hinab, konnte aber niemanden sehen, der sie berührte.

    Im Bruchteil einer Sekunde öffnete sie ihre Lider und war beinah von kompletter Dunkelheit umgeben. Trotz das sie noch etwas benommen war, erkannte sie in ihrem Augenwickel eine Gestalt, welche ihre nahe Umgebung, in ein rotes Licht tauchte.

    Sofort war sie hellwach. Ihre Finger krallten sich in die Decke, während ihre Atmung stockte. Ihr Körper versteinerte sich in dieser Position, nur ihr Blick heftete sich auf das Wesen, welches lautlos in den Hauptteil der Scheune ging. An den Wänden des Schuppens, erklommen dunkle Schatten die Holzlatten und wirkten durch das rote Licht, wie Arme die sich aus der Unterwelt erhoben.

    Jedoch warfen nur die landwirtschaftlichen Geräte diese Illusion aus der Dunkelheit.

    Die Gestalt verließ die Scheune, ohne sich ein einziges Mal zu ihr umzudrehen. Sobald sie die Türe durchschritt, erlosch das schwache Licht und die Finsternis breitete sich aus.

    Vivien traute sich noch immer keine Luft zu holen, sondern lauschte in die Dunkelheit. In ihrem Kopf wurde es laut. Was war das und was wollte es hier bei mir? Aber hören konnte sie nichts. Es scheint wirklich verschwunden zu sein, versuchte sie sich selbst zu beruhigen. Dann atmete sie langsam aus, wodurch ihr Körper wieder zu funktionieren schien, denn sie begann extrem zu zittern.

    Die Wärme, die eben noch in der Luft lag, war mit dem Wesen verschwunden.

    „Gerade eben war es doch nicht so kalt, oder?“, stellte sie fest.

    Sie fror am gesamten Körper, so als wäre sie eingeschlafen und von einer dünnen Schneeschicht bedeckt worden.

    Hecktisch suchte sie nach ihrem Handy. Ein greller Schein ließ sie kurz erblinden. Mit dem Licht sah sie sich um. Das komplette Zimmer war von einem kalten Reif überzogen und ihre Kleidung war schneeweiß. Die Eiskristalle zogen sich von ihrem Körper, welches das Zentrum schien, durch die gesamte Werkstatt und überdeckten sogar die zersprungenen Fensterscheiben.

    Sie sprang von den Strohballen. Ihr Blick huschte durch den Raum und blieb an einer eisfreien Spur, welche von ihrem provisorischen Bett bis durch die Türe zu den Geräten führte. „Hat die Gestalt etwa den Frost tauen lassen?“ Sie schlug ihre Hand vor den Mund. „Das bedeutet ja …“ Unmittelbar erinnerte sie sich an ihren Traum, wo sie eine warme Berührung gespürt hatte, bevor sie wach wurde. Sofort sah sie auf ihren Handrücken. Sie hatte Recht. Denn zwischen den Eiskristallen zeichnete sich ein großer Handabdruck ab, in welchem immer noch Restwärme von dieser Gestalt steckte.

    Sie war selbst überrascht, dass dieses Gefühl, was durch die Berührung zurückblieb, ihre keine Angst breitete, sondern sich sogar etwas angenehm anfühlt.

    „Das wird mir langsam etwas zu viel. Früher habe ich so gut wie nichts von der Schattenwelt mitbekommen und jetzt erst meine neue Fähigkeit, dann die mysteriösen Angriffe auf die Menschen in der Stadt und nun noch irgendwelche Schatten, die mich aus Träumen reisen und dann einfach wieder verschwinden.“

    Sie wischte sich hektisch die Eiskristalle von der Kleidung und verschränkte die Arme vor ihren bibbernden Körper. „Und dann ist hier noch alles voller Frost. Wo kommt der denn überhaupt her? Es ist verdammt nochmal Anfang Oktober, es kann nicht so arschkalt sein.“

    Plötzlich klopfte es an der vereisten Scheibe. Vivien zuckte zusammen. Ihr Körper spannte sich erneut an. Ist es doch zurückgekommen? Fragte sie sich.

    Jedoch folgte ein vertrautes Rufen dem Klopfen.

    Blue bist du es?

    „Wer sollte es sonst sein?“ Hallte seine Antwort in ihrem Kopf nach. Sie trat näher ans Fenster und öffnete es mit einem starken Ruck nach innen. Dann kam Blue auch schon hinein. Er wirkte besorgt, denn er sah sich im Raum um und sein Blick endete tief in ihrem.

    „Was ist passiert?“

    „Hast du auch die Gestalt gesehen?“, fragte sie.

    Der Vogel legte seinen Kopf zur Seite. „Was für eine Gestalt?“

    „Kann ich nicht wirklich sagen. Es war eher ein dunkler Umriss eines menschenähnlichen Wesen, aber es wurde von einem roten Schein umhüllt. Du musst es gesehen haben. Es ist gerade eben aus dieser Tür verschwunden?“, sagte sie und deutete zum Ausgang.

    Nachdem die letzten Worte über ihren Lippen gekommen waren, wurde ihr etwas bewusst. Was mache ich überhaupt hier in der Scheune und wie kam ich her? Ich kann mich an überhaupt nichts mehr erinnern. Das letzte woran ich mich erinnern kann war … Ihre Gedanken verstummten und machten Platz für Trauer, Enttäuschung und vor allem Zorn. Hayden dieser Vollidiot! Ihre Hand ballte sich zu einer Faust. Aber das erklärt noch weniger, was ich hier mache.

    „Vivien hörst du mich?“ Seine Stimme drang nun zu ihr durch.

    Sie zuckte zusammen. „Tut mir leid, aber bin gerade etwas durch den Wind.“

    „Das kann ich sehen. Was ist denn passiert? Warum bist du nicht in meinen Körper übergesprungen?“, fragte er.

    „Ich weiß überhaupt nicht warum und wie ich hier hergekommen bin“, gestand sie.

    Blue erzählte ihr, das sie in den Wald kam und ihn gesucht hatte. Er erwähnte, dass sie zu diesem Zeitpunkt schon bedrückt wirkte. Anschließend hatte sie ihn zu diesem Gebäude geführt und dann wollte sie in seinen Körper springen, bevor er für eine längere Zeit die Gegend verlassen würde.

    „Aber deine Bewusstsein kam nicht bei mir an. Das hatte mich verwundert. Du lagst auf den Ballen, aber schienst dennoch nicht bei dir zu sein. Du hast nicht auf meine Rufe oder sonst etwas reagiert.“

    „Was hast du dann gemacht?“, fragte sie.

    „Ich habe dich vom Fenster aus beobachtet und nach einiger Zeit quoll aus deiner Brust plötzlich ein eisiger Nebel und breitete sich im ganzen Raum aus. Ich konnte dich nicht mehr sehen und geriet in Panik, daher bin ich zu eurem Haus geflogen …“

    „Nein du hast noch nicht …“, unterbrach sie ihn, mit einem schockierter Aufschrei.

    „Aber deine Mutter war nicht zu Haus.“

    Vivien atmete erleichtert aus. „Zum Glück. Sie verhält sich zurzeit eh schon sehr merkwürdig und flippt wegen jeder Kleinigkeit aus.“

    Okay, das erklärt, warum ich hier bin, aber nicht was die gesamte Zeit über passiert ist. Was hat Blue nochmal gesagt, das Eis ist aus meinem Oberkörper gekommen. Ihre Hand wanderte zu ihrer Brust. Selbst durch die Jacke konnte sie spüren, dass dort noch immer noch Kälte austrat. Rasch öffnete sie den Reißverschluss. „Ach du Scheiße.“ Eine dicke Eisschicht hatte ihr Amulett umschloss und sich mit ihrer Haut verbunden. Vorsichtig versuchte sie das Eis abzukratzen. Es ließ sich kein Stück abbrechen, ohne einen brennenden Schmerz zu verursachen, so als würde sie versuchen ihre Haut abzuziehen.

    „Was machst du da?“, fragte Blue.

    Jedoch kam sie nicht mehr dazu ihm zu antworten, denn plötzlich klingelte ihr Handy.

    Vivien sah auf den Bildschirm. „Verdammt“, flüstere sie.

    Warum gerade jetzt?

    Sie nahm zögernd den Anruf an. „Hi Mom.“

    Ihre Mutter fragte, was sie zum Essen mitbringen sollte, da sie gleich Feierabend hätte.

    „Ähm ich hätte glaube Lust auf … chinesisch.“

    Sie fragte außerdem, ob sie schon Zuhause sei.

    Vivien nahm das Handy von ihrem Ohr und sah auf die Uhr. Circa halb Elf. „Ja ich bin schon zu Hause“, log sie ohne zu wissen, warum eigentlich. Anschließend legte sie auf.

    Das wird richtig knapp, dachte sie, als ihr bewusst wurde, dass sie vor ihrer Mutter Zuhause ankommen musste.

    „Ich muss sofort nach Haus! Begleitest du mich noch, denn ich muss dir noch dringend etwas erzählen?“, fragte sie ihn und griff nach ihrem Rucksack.

    Der Bussard nickte.

    Bevor sie die Scheune verließ, sah sich noch einmal das Zimmer an und fragte sich, was eigentlich heute Abend passiert ist. Dann schoss sie eilig aus der Scheune.

    LG Remoni

    Hallöchen zusammen :)

    Ich habe meinen Urlaub mal genutzt, um hier eine weiteres Kapitel zusammenzuschreiben :) Und es hat wirklich gut getan weiterzuschreiben, daher kann es gut sein das es doch nicht so eine lange Pause gibt wie ich im Vorpost angedeutet hatte.

    Kapitel 7 (3/4)

    Nevran

    Derweil durchschritt Nevran das Tor, welches in den wilden Vorgarten von Bennas Heim führte. Die Kieselsteine knirschten unter seinen Sohlen und während ein Schwall Kräuteraromen ihn begrüßte, schwang die Eingangstüre auf und eine Frau Ende zwanzig stand im Türrahmen. Ihr kühler Blick traf ihn. „Was willst du hier?“, fragte sie.

    Er verlangsamte seine Schritte und ein schelmisches Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus. „Ich wollte den Gefallen, den du mir schuldest, einfordern.“

    Bennas Schulter sackten zusammen, dann wendete sie sich von ihm ab und lief ins Hausinnere.

    „So sympathisch wie eh und je“, murmelte Nevran und folgte ihr.

    Im Inneren war der Duft der Kräuter geradezu penetrant und er musste niesen. Schlimmer als in den die Kräutermoore von Moldelva, dachte er. Die blasse Frau hatte sich derweil auf dem Sofa niedergelassen und nippte an ihrer Tasse. „Wobei soll ich dir helfen?“, fragte sie.

    Er ließ sich in den Sessel ihr gegenüber fallen. „Du hattest versprochen, dass du nicht nach dem warum fragen würdest. Bleibt es dabei?“

    Er erhielt keine Antwort, sondern nur ein bestätigendes Nicken.

    „Sehr gut. Ich brauche deine Hilfe, um ein Seelenfragment auszulesen“, offenbarte er.

    Sie verschluckte sich fast an ihrem Getränk. Dann verengten sich ihre Augen zu Schlitzen. „Wie kommst du darauf, dass ich so etwas kann?“

    Er lehnte sich auf seine Knie und sah sie eindringlich an. „Du bist so ziemlich die einzige Hexe, die stark genug sein könnte und die mir dabei überhaupt helfen würde.“ Ein Augenblick des Schweigens.„Und wie sieht es aus?“, fragte er.

    Sie nahm einen Schluck. „Ich muss mir das Vorgehen erst einmal anschauen, dann kann ich dir mehr sagen. Gib mir mal das Buch mit der Anleitung“, forderte sie ihn forsch auf.

    Nevran kratzte sich am Hals. „Das könnte schwierig werden. Da ich es für zu gefährlich hielt, es aus der Zirkelbibliothek mitgehen zu lassen … “

    Benna unterbrach ihn. „Spielst du noch immer den Laufburschen von dieser alten Schachtel?“

    „Wohl kaum, sonst wäre ich ja nicht hier“, sagte er mit einem genervten Unterton. „Ich konnte zwar das Buch nicht mitbringen, aber habe alles hier drinnen“, erklärte er und tippte sich an die Stirn.

    „Also bist du nicht mit leeren Händen gekommen. Das erleichtert die Sache natürlich.“ Nachdem die Frau ihren Tee auf den Tisch gestellt hatte, lief sie zu Nevran. „Dann schaue ich mal, ob ich etwas mit deinen Gedanken anfangen kann“, sagte sie trocken. „Entspann dich und schließe die Augen“, forderte sie ihn auf. Anschließend legte sie eine Hand an seinen Hinterkopf und die andere auf seine Stirn. Abrupt drückte sie seinen Kopf in den Nacken und die Hand, welche auf der Stirn lag, begann zu glühen.

    Nevrans Finger krallten sich in das Leder des Sessels und ein Keuchen entkam seiner Kehle.

    „Vielleicht hätte ich dir sagen sollen, dass es nicht gerade angenehm ist, wenn jemand deinen Kopf durchforscht“, gestand sie auf seine Reaktion hin.

    Du kleine Sadistin, fluchte er innerlich. „Lass dir ruhig Zeit“, knurrte er durch zusammengepresste Zähne.

    Ein kleines Grinsen huschte über ihre Lippen. „Sonst hast du doch auch immer eine so große Klappe“, scherzte sie, bevor sie ihren Blick senkte und in eine Art Trance viel.

    Leise Worte kamen über ihre Lippen, welche sie immer schneller und in einem tieferen Ton aussprach.

    Ist das die Sprache der Hexen? schoss es ihm durch den Kopf, als er ihr unverständliches Gemurmel wahrnahm.

    Aber schon verstummte sie, wie auch der Schmerz in seinem Kopf.

    Nevran öffnete seine Augen. Er sah, wie Benna ins Wanken geriet und griff nach ihrem Arm.

    „Alles okay bei dir?“, fragte er besorgt. Durch den dicken Pullover, den sie trug, spürte er ihre Knochen. Er seufzt und wollte gerade ansetzten.

    Jedoch zog sie ihren Arm aus seinem stützenden Griff. „Mir geht es gut“, antwortete sie. „Du brauchst dir um mich keine Sorgen machen. Lass uns weitermachen.“

    Nevran seufzte erneut. Ihre Wunde sind noch immer nicht verheilt, aber leider habe ich keine Zeit für sie da zu sein.

    Sie merkte, dass sich sein Blick trübte und gab ihm einen leichten Schlag auf die Schulter. „Komm, ich muss noch einiges für diesen Zauber vorbereiten.“

    „Bedeutet das, du kannst mir beim Auslesen des Seelenfragments helfen?“, fragte er.

    „Ja sieht ganz machbar aus, aber ich habe da doch eine Frage. Du weist schon, was es bedeutet, wenn du jemanden ein Seelenfragment stiehlst oder? Ich hoffe, du hattest einen wichtigen Grund dafür?“

    „Ja ich weiß, was ich damit verursacht habe und ich hatte keine andere Wahl“, erklärte er.

    „In Ordnung, das werde ich dir glauben müssen“, antwortete sie. „Da du den Ablauf kennst, gehe ich davon aus, dass ich dir nichts erklären muss.“

    Er nickte.

    „Dann komm mit“, forderte sie ihn auf, ihr in den Keller zu folgen.

    Während sie das Untergeschoss betraten, erblickte er zerbrochene Behälter und alchemistische Mittel, welche über den Boden, neben einem Tisch, verteilt lagen. Es sah so aus, als hatte jemand die Sachen in einem Anfall von Frustration vom Tisch gefegt.

    „Ignoriere die Unordnung“, sagte sie und lief trittsicher durch das Chaos.

    Nevran bückte sich und tauchte mit einem Finger in eine lila Flüssigkeit und roch an ihr. Ein süßlicher Duft stieg ihm in die Nase. „Blütenkonzentrat des Fingerhuts solltest du hier aber nicht offen rumliegen lassen“, erwähnte er.

    „Ich weiß. Ich weiß. Das werde ich später versorgen“, antwortete sie, während sie einige Behältnisse aus einem überfüllten Regal zog.

    Sie ließ ihn außen vor und begann den Absorbierungstrank herzustellen.

    Nevran nahm sich unterdessen einen Eimer, welcher neben der Eingangstüre stand und sammelte die Scherben auf dem Boden ein.

    „Das musst du nicht“, sagte sie ihm, ohne die Herstellung des Trankes zu unterbrechen.

    „Ob ich hier Däumchen drehe oder hier Ordnung mache, spielt doch keine Rolle. Außerdem will ich nicht, dass dir der Duft des Fingerhuts zu Kopf steigt. Ich brauche dich bei voller Konzentration.“

    Ein kaltes Lachen entglitt ihr. „Dann mach halt.“

    Lilijana

    „Was ist geschehen?“, fragte Lilijana ihn.

    „Ich habe seine Spur verloren. Er muss einen Ort betreten haben, der gegen Ortungen geschützt ist“, antwortete er.

    Das Zirkeloberhaupt schüttelte den Kopf. „Das war es dann mit dem einfachen Weg“, seufzte sie und sah sich den Ort auf der Karte genauer an.

    „Sein letzter Standort war in Cambridge, allzu weit kann er noch nicht gekommen sein. Wir müssen herausfinden, zu wem er gegangen ist und wer ihm überhaupt bei so einen komplizierten Zauber helfen könnte. Ich hoffe, dass er nur zu einem Hexenwesen gegangen ist, die deinen Ortungszauber blockt und nicht, dass er sich mit jemanden getroffen hat, der die Ortung auch in Bewegung unmöglich macht, weil dann … ich will es mir gar nicht ausmalen, wie gering unsere Chancen dann stehen.“

    Joseph stimmte Lilijana, bei jedem Wort zu. Die Zeit lief gegen sie.

    Das Zirkeloberhaupt rief Grace ins Zimmer und klärte sie über den Misserfolg der Ortung auf.

    „Das bedeutet, dass Jospeh den ungefähren Radius berechnen wird, in dem wir nach der Hexe oder Hexer suchen müssen und wir werden in der Zwischenzeit schon mal prüfen, welchen Stand die Person benötigt, um diesen Zauber wirken zu können. Hast du zufällig Hinweise über seine Bekanntschaften finden können?“

    Grace schüttelte mit gesenktem Blick ihren Kopf. „Nein leider nicht. Er hat keine persönlichen Gegenstände im Apartment.“

    Lilijana blickte auf ihre Armbanduhr, welche kurz nach neun anzeigte. „Ich werde versuchen herauszufinden, was passiert ist, bevor er zu uns kam. Irgendetwas muss geschehen sein, sonst wäre er nicht ein zweites Mal im Anwesen vorbeigekommen.“

    „Bist du sicher? Es ist doch jetzt schon mehrere Stunden her“, gab Grace ihre Bedenken bekannt.

    „Ich weiß, aber werde es dennoch versuchen, da es uns den besten Hinweis liefern könnte.“

    „Du hast recht. Wir werden dann draußen auf dich warten.“

    Nachdem Joseph und Grace das Apartment verlassen hatten positionierte sich Lilijana, so dass sie die Eingangstüre im Blick hatte.

    Wie schon vor circa zwei Stunden schloss sie ihre Augen und sprach den Wirkungszauber in der alten Hexensprache, um ihren rückwährtslaufenden Zeitraffer zu aktivieren. Durch ihren geformten Tunneln sah sie, wie ihre engsten Vertrauten wieder hereintraten und nach einer gefühlten Ewigkeit, wie sie alle drei das Apartment betreten hatten. Sie verengte ihre Augen, woraufhin die Zeit nur so dahinflog und keine weiteren Regungen zu vernehmen waren.

    Doch plötzlich schwang die Türe auf und Nevran kam hinein. Sofort verlangsamte sie die Zeit und beobachte sein Handeln.

    Mit hektischen Bewegungen lief er zielstrebig durch die Wohnung. Seine Motorradausrüstung legte er ab und ging ins Schlafzimmer, wo er aus weiterem Himmel seine Faust in der Wand versenkte. Anschließend lief er unruhig im Zimmer umher. Redet er da gerade mit jemanden? Fragte sich Lilijana, da er an seinen Lippen erkennen konnte, dass er sprach. Sofort sah sie sich im Zimmer um, konnte jedoch keine weitere Person im Raum ausfindig machen.

    Mit wem redet er da? Das ist nun wirklich unglücklich, dass ich nichts hören kann. Ob er gerade mit irgendwelchen Informanten spricht. Aber wenn ich nichts höre, dann bringt mich das leider auch nicht weiter.

    Es vergingen einige Minuten, da knallte plötzlich die Schlafzimmertüre auf und eine Frau mit dunkelgrünem Haar, kam zurück in den Raum. Die vier Hörner, welche aus ihrem Kopf ragen, fielen dem Zirkeloberhaupt sofort ins Auge. Ebenso ließ ihr Mimik erkennen, dass sie alles andere als fröhlich war, denn die gehörnte Frau schien Nevran anzukeifen. Wirkt nicht so, als würde sie ihm nette Worte um die Ohren werfen. Mal schauen, was noch kommt.

    Einige Augenblicke später zog sie sich wutentbrannt den Pullover, so wie ihre Jeanshose aus und war anschließend an die Wand des Bettendes gelehnt. Sie hielt sich den Hinterkopf, so als würde er ihr schmerzen und blickte überrascht zu Nevran. Welcher seine Hände ausgestreckt vor sich hielt. Hat er sie gegen die Wand gestoßen? Sie blickte in sein Gesicht, welches den Anschein hatte, als wäre er von dieser Tat genauso überrascht, wie die Frau selbst.

    Sehr seltsam. Was ist in dem Moment passiert? War er irgendwie nicht bei Sinnen? Das Zirkeloberhaupt konnte sich aus diesem Szenario keinen Reim machen.

    Einige Augenblicke zuvor versuchte die Frau ihn zu küssen. Davor leckte sie sich mit ihrer Zunge, welcher die einer Schlange glich, über die Lippen. Ich hoffe, dass die Beiden sich besser kennen und es nicht nur eine einmalige Sache ist, weil dann würde es uns nicht viel bringen, sie suchen zu lassen.

    Lilijana versuchte das Geschehen weiterzuverfolgen, aber ohne Vorankündigung begannen ihre Augenlider zu krampfen und ein schwarzer Schleicher legte sich über ihren Blick. Sofort suchte sie nach Halt und griff um sich. Sie bekam eine Stuhllehne zu greifen und stützte sich ab.

    Es vergingen einige Minuten, bis sie sich wieder aufrichten konnte. Ihre Beine waren immer noch schwach von der Überanstrengung, aber sie wankte dennoch langsam zur Ausgangstüre. Joseph und Grace kamen sofort herangeeilt, als sie erkannten, wie Lilijana schwankend das Apartment verließ.

    „Geht es dir gut?“, fragte Grace, während Joseph sie sofort stützte.

    „Alles in Ordnung. Ich hatte die Anstrengung, für diesen langen Zeitraum, wohl unterschätzt, aber es hat sich gelohnt“, verkündete sie.

    „Was hast du gesehen?“, hackte Grace nach.

    Nachdem sie ins Auto eingestiegen waren, erzählte Lilijana ihnen was sie gesehen hatte.

    „Wir müssen auf jeden Fall die Frau mit den Hörnern ausfindig machen, da sie vielleicht weitere Bekanntschaften von Nevran kennt. Dabei werden uns die Wächter sicher helfen können“, sagte das Zirkeloberhaupt.


    Hallo zusammen,

    leider kam ich schon einige Monate nicht dazu an meiner Geschichte weiterzuschreiben, da mir grad einfach die Zeit fehlt, daher pausiert sie. Ich hoffe es wird sich bald ändern, aber voraussichtlich erst zu Mitte des Jahres, da mir mein Job aktuell ziemlich viel abverlangt.

    LG Remoni

    so weiter gehts :)

    vielen Dank Sora und Rainbow für eure Kommentare :)

    Spoiler anzeigen

    zu deinem Kommentar Sora:

    Freut mich das dir im großen und ganzen gefallen hat :)

    Ich muss schon sagen Vivien hat eine zieich coole Freundin, das sie ihr sofort glaubt das sie eine Hexe ist und sie nicht als verrückt abstempeln.

    ja Miranda ist echt eine coole, sie glaubt ihr das, weil sie sich eben schon so lange kennen und Vivien ja immer etwas durchsickern lassen hat. Also das sie ein Medium ist, die Sache das sie mit Tieren reden kann und Miranda hat es auch etwas stutzig gemacht, was da mit ihr passiert ist, als Blue sie gebissen hat, da sie nach dem Bewusstlos sein so ruhig war und selbst nicht groß Gedanken gemacht hatte was da passiert ist. Da war der Sprung meines Erachtens nicht mehr so groß und Miranda ist verdammt wunderfitzig.

    Was mich dann aber stutzen ließ, war die Tatsache das sie ihr nicht geglaubt hat das es Dämonen gibt. Wie kann man an das eine glauben, aber das andere verleugnen? Das fand ich dann etwas unglaubwürdig. Wenn das schon mit rainbow besprochen wurde dann ignorier meinen Einwand, habe ihren Kommentar dazu noch nicht gelesen.

    Ja das hatte Rainbow ebenfalls angesprochen, dass Mirandas Reaktion, da sehr extrem rüberkommt, da sie das eine Unnormale glaub aber das anderen wehement nicht glauben will. Ich glaube ich habe nun genug Abstand von dem Kapitel bekommen, das ich das nochmal genau bearbeiten werde und dann merke ich selbst bestimmt auch das das nicht wirklich glaubwürdig ist. Sobald ich es überarbeitet habe gebe ich mal kurz Bescheid :)

    Antwort für Rainbow:

    Oh das freut mich, dass dir das Kapitel gefallen hat :love:

    und ich finde es cool, dass du dich fragst, was das alles so bedeuten könnte, aber natürlich verrate ich nichts, sonst wäre die Spannung ja weg :D

    Junge Männer in Lederkluft, die Motorrad fahren, haben es mir schon immer angetan :D

    hehe da haben wir wohl einen ähnlichen Geschmack :D

    Kapitel 7 (2/3)

    Lilijana blickte Nevran hinterher, bis er das Anwesen verlassen hatte. Junge was führst du im Schilde, denkst du ich habe deine Nervosität nicht gespürt?

    Ihr Blick wanderte von der Eingangstüre zur antiken Holztüre der Bibliothek. Hast du wirklich Blutzauber nachgeschlagen?

    Sie betrat den dunklen Raum und ließ die Türe hinter sich zufallen. Dann schloss sie ihre Augen und fremde Worte verließen ihre Lippen. Einige Wimpernschläge später legte sie ihre Hände an ihre Augenpartie, sodass diese wie ein Tunnel agierten. Anschließend öffnete Lilijana ihre Lider wieder und ihre braune Iris wurde von einem milchigen Schleier überdeckt. Während sie sich in dem düsteren Raum umsah, öffnete sich plötzlich die Eingangstüre und Licht des Flurs drang hinein. Nevran betrat die Bibliothek. Nachdem er die Türe schloss, wurde der Raum erneut in Dunkelheit gehüllt. Es vergingen einige Augenblicke, bis er Tischlampe anknipste und Lilijana seine Bewegungen weiterverfolgen konnte. Die 70-jährige Frau stieg ihm weiter nach, als er sich zu den Regeln bewegte. Sofort reduzierte sie die Geschwindigkeit ihres rückwärts laufendem Zeitraffer Zaubers und folgte ihm in das Abteil.

    Er bückte sich nach unten und nahm ein Buch mit einem blauen Einband aus dem Regal. Sie fokussierte ihren Blick und erkannte den Titel des Buches. „Lebensweg auslesen.“ Wusste ich es doch!

    Sie nahm es ebenfalls aus dem Regal und folgte Nevran weiter, während er zurück an den Tisch lief und das Buch öffnete.

    „Interessant! Was haben wir da? ´Wie können Seelenfragmente ausgelesen werde´, warum brauchst du diese Anleitung?“, fragte sie sich. Über seine Schulter hinweg beobachtete sie weiter, welche Seiten er las und merkte sich diese. Anschließend folgte sie ihm nur unter ihrem Blick, wie er das Buch wieder an seinen Platz stellte und die Bibliothek verließ. Ihren Zeitraffer Fokus beendete sie daraufhin. Lilijana knipste das Licht an und setze sich mit dem Buch in der Hand an den Tisch. Während sie die Worte, die auf den Seiten standen, gerade so in sich aufsog, begannen ihre Finger zu kribbeln, da sich ihr Griff, um das Buch zusammenzog. „Hat er etwa Hinweise über das Kind herausgefunden? Aber woher sollte er denn ein Seelenfragment von ihm haben, vor allem in dieser kurzen Zeit?“, fragte sie sich. Nach einigen Augenblicken des Gedankenumwälzen, schloss sie das Buch vor sich und stand auf. Ich hoffe, du hintergehst uns nicht.

    Lilijana hastete aus der Bibliothek und marschierte eilig die Marmortreppe hinauf. Ihr Puls stieg und das Atmen viel ihr sichtlich schwerer, jedoch zögerte sich keine Sekunde und preschte ohne sich bemerkbar zu machen in das erste Arbeitszimmer der Zirkelführer. Drei überrumpelte Gesichter drehten sich zu ihr um.

    „Grace … und Joseph wir müssen sofort Nevran ins Anwesen holen … und ihn befragen!“, sagte sie komplett außer Atem.

    „Was ist denn passiert?“, fragte Joseph und ging auf das Zirkeloberhaupt zu. „Du zitterst ja.“ Vorsichtig nahm er ihren Arm und wollte sie zu einem Sessel führen. „Setzt dich doch erst Mal“, schlug er vor.

    Jedoch entzog sie sich grob aus seinem Griff. „Dafür haben wir keine Zeit. Ich vermute, dass Nevran Information über Marian und dem Kind hat“, erklärte sie. „Aber diese vor dem Zirkel verbirgt.“

    Grace Augen weiteten sich. „Warum glaubst du das?“

    „Ich überraschte ihn, wie er vor circa einer halben Stunde die Bibliothek verließ. Er belog mich, da er mir sagte, dass er einen Blutzaubers nachschlagen wollte. Jedoch habe ich herausgefunden, dass er eine Anleitung las, die zeigt, wie Seelenfragmente ausgelesen werden.“

    Grace schlug ihre Hand vor den Mund und Unglauben breitete sich auf ihrem Gesicht aus. „Das glaub ich nicht. Er hat uns doch die letzten 30 Jahre über tatkräftig unterstützt. Warum sollte er sich nun gegen uns stellen?“

    Ein Mann mit ergrautem Haar schlug seine Faust auf den alten Arbeitstisch. „Ich wusste doch von Anfang an, dass wir so einen Mischling nicht in unsere Reihen aufnehmen sollten.“

    „Rowan, er ist immer noch zu Teilen ein Mensch“, sagte Lilijana streng, „und ohne seine Hilfe hätten wir die Versiegelung nicht durchführen können und hätten nun keine Möglichkeit das Kind zu finden.“

    „Und zum anderen Teil ein Monster“, knurrte Rowan. „Denkst du nicht, dass wir seine Unterstützung nur deswegen hatte und haben, weil wir ihn von Anfang an manipuliert haben und es immer weiter tun?“

    „Vielleicht ist diese nicht die moralisch beste Entscheidungen, aber es ist für den Zirkel die sicherste Alternative gewesen, ihn unter Kontrolle zu wissen“, ermahnte Lilijana den älteren Mann.

    Joseph stellte sich zwischen die Beiden. „Rowan die Mehrheit stand zu diesem Entschluss, also akzeptiert es bitte. Wir haben jetzt keine Zeit alte Entscheidungen wiederaufzunehmen, sondern müssen jetzt schnell handeln.“ Der ergraute Mann stand von seinem Stuhl auf, die Augenbrauen zusammengekniffen. „Ihr werdet es noch alle bereuen dieser alten Schachtel zu vertrauen, seit ihre Tochter den Zirkel verraten hat, trifft sie doch keine objektiven Entscheidungen mehr“, protestierte Rowan und ohne auf die Reaktion der Zirkelmitglieder zu warten, stürmte er aus dem Zimmer und knallte die Türe hinter sich ins Schloss. Grace und Joseph zuckte erschrocken zusammen.

    Lilijana seufzte. „Für so einen Kindergarten haben wir heute keine Zeit, wir müssen sofort los.“

    „Aber was ist mit Rowan“, fragte Grace, „wir brauchen sicher seine Kampferfahrung, wenn sich Nevran uns widersetzt.“

    „Ich habe da schon eine Idee, wie wir ohne seine Unterstützung Nevran überwältigen können. Also Lilijana wie sieht dein Plan aus?“, fragte Joseph.

    „Wir müssen davon ausgehen, dass das Mittel, das wir ihm regelmäßig verabreichen, seine Wirkung zunehmend verliert. Ihr wisst, was das bedeuteten würde, wenn das passiert und er auch noch Marians Kind findet, sieht es wirklich schlecht aus.“

    „Das sind wirklich beängstigende Vermutungen“, seufzte Grace.

    „Ja aber wir müssen vom Schlimmsten ausgehen. Hier geht es um die Sicherheit unserer Welt, da dürfen wir nicht gutgläubig sein und hoffen, dass ich mich täusche. Also Grace könntest du etwas von dem Vernebelungselixir aus dem Labor holen?“

    „Du möchtest ihn am Leben lassen? Aber er ist doch eine zu hohe Gefahr?“, fragte Joseph verunsichert.

    „Halblang. Ich habe nicht vor ihn zu töten. Zuerst müssen wir von ihm erfahren, wo sich Marinas Kind aufhält und dann können wir immer noch entscheiden, ob er eine Gefahr für den Zirkel ist. Aber aktuell ist er unsere beste Möglichkeit, um an das Kind zu kommen, da sie blutsverbunden sind.“

    Nach einigen Autominuten erreichten sie die Kleinstadt in der Nevran sein Apartment gemietete hatte. Als sie in die Straße einbogen, sagte Lilijana Joseph, dass er das Auto etwas abseits von der Wohnung parken solle, damit er sie nicht sofort bemerkte.

    Sie stiegen aus dem Auto. Grace schnallte sich den Bauchgurt mit dem Vernebelungselixir um.

    „Kommt mal kurz zu mir“, sagte Lilijana. Sofort sammelten sich die beiden um die alte Dame. „Da Nevran Auren spüren kann, muss ich einen Zauber über euch legen, damit er euch nicht wahrnehmen kann .“

    Die beiden nickten. Daraufhin legte sie ihre Zeigefinger auf die Schläfen ihrer beiden Verbündeten. Sofort zischte ein kleiner blauer Blitz auf und floss einmal über den gesamten Körper von Grace und Joseph.

    „Alles in Ordnung bei euch?“, fragte sie anschließend, nachdem sie ihre Auren verdeckt hatte.

    „Hat nur etwas gekribbelt“, merkte Grace schmunzelnd an.

    Gemeinsam erreichten sie das Grundstück, auf dem das Apartment stand. Grace betrat als erst den Rasen. Sie strecke ihre Arme, mit den Handflächen nach oben, in die Luft. Anschließend bildete sie über sich eine durchsichtige Kuppel, die sie vergrößerte, sodass sie das gesamte Grundstück abdeckte.

    „Damit keiner stört und Nevran nicht flüchten kann.“

    Anschließend traten sie in das Gefängnis. Sofort bemerkte Lilijana, dass im gesamten Haus kein einziges Zimmer erleuchtet war. Sie lief schnell zur Eingangstüre von Nevrans Apartment. „Das kann doch nicht sein. Er ist nicht hier“, stellte sie schockiert fest. „Wir müssen sofort herausfinden wo er ist.“

    Joseph legte seine Hand auf die Schulter der alten Dame. „Beruhige dich. Wir dürfen jetzt nichts Unüberlegtes tun.“

    Lilijana ließ ihre angespannten Schultern fallen. „Du hast Recht, das bringt uns auch nicht weiter.“ Einige Sekunden vergingen, wären sie ihre Gedanken sortierte. „Gut. Grace, du und ich gehen in seine Wohnung und suchen nach Hinweisen, wo er sich aufhalten könnte. Denn wenn er das Ausleseritual heute schon durchführt will, braucht er eine starke Hexe, die die hohe Kunst der Konzentration erlernt hat, die es für diesen komplizierten Zauber benötigt und du versuchst ihn zu orten. Vielleicht ist es noch nicht zu spät.“

    „In Ordnung“, sagte Joseph.

    Er trat näher an die Türe, dann nahm er eine Kreditkarte aus seinem Geldbeutel und steckte diese in den Schlitz, der für eine Schlüsselkarte bestimmt war. Anschließend sprach er einen Verbindungszauber aus, woraufhin die Karte kurz aufleuchtete. Nachdem er die Karte erneut in den Schlitz schob ertönte ein wohltuendes Klicken und er öffnete die Eingangstüre. Stille und Dunkelheit erwarteten sie im Inneren. Lilijana trat an Joseph vorbei und betrat die Wohnung. Grace folgte ihr und schaltete das Licht im Flur an.

    Sofort drehte sich das Zirkeloberhaupt um. „Bist du von allen guten Geistern verlassen? Mach das Licht aus! Es muss nicht jeder wissen, dass wir hier eingedrungen sind“, blaffte Lilijana.

    Überrascht zuckte sie zusammen. „Du hast doch mitbekommen, dass ich eine Schutzkuppel über das Haus gelegt habe. Keiner sieht oder hört etwas von uns.“ Beruhigte Grace sie.

    Sie atmete hörbar aus. „Entschuldige mich. Die ganze Situation zerrt ganz schön an meinen Nerven.“

    Während Lilijana und Grace begannen das Wohnzimmer und Schlafzimmer abzusuchen, suchte Joseph das Badezimmer auf.

    Beim Waschbeckenschrank erspähte er eine Bürste. Perfekt ein Haar ist immer ein guter Ausgangspunkt. Er zog eines aus der Haarbürste und stieß dann wieder zu den anderen beiden.

    „Hab ihr zufälligerweise eine Karte von England dabei?“

    Lilijana, die gerade dabei war einen Schrank mit einigen Unterlagen durchzuwälzen drehte sich kurz zu ihm um. „Nein … ich habe ehrlicherweise nicht damit gerechnet, dass er so schnell handeln kann“, antwortete sie mit brechender Stimme.

    Grace kam ins Zimmer geeilt und wedelte mit einem Stück Papier in der Hand. „Hier eine Karte. Nevran hat ein ganzes Kartenarsenal in seinem Schlafzimmer“, rief sie erfreut und drückte sie ihm in die Hand. Er bedankte sich. Dann verschwand sie wieder in einem der Räume.

    Sofort setzte Joseph sich an den Tisch und bereitete die Karte vor sich aus. Das Haar legte er auf seine Handfläche, welche er mit der anderen bedeckte. Er schloss seine Augen und flüsterte Worte einer alten Sprache. Ein Kribbeln dran durch seine Arme und bündelte sich in seinen Handflächen. Schnell schlug er seine Handflächen zusammen und die Energie, die er gesammelt hatte, wurde auf das Haar übertragen. Nun legte er das aufgeladene Haar auf die Karte. Sofort setzte es sich in Bewegung und kroch über die Karte. „Perfekt, weiter kleines Haar, sag uns wo sich Nevran aufhält.“ Sagte er etwas zu euphorisch, denn plötzlich kam Lilijana in das Zimmer. „Hast du seinen Aufenthaltsort ausfindig machen können?“, fragte sie.

    „Noch nicht, aber das sollte nicht mehr lange gehen“, antwortete er.

    Angespannt verfolgten sie die Szene, die sich auf der Karte abspielte, bis das Haar abrupt stoppte.

    Joseph sprang vom Stuhl auf und raufte sich die Haare. „Verflixt ich war zu langsam“, grummelte er.

    LG Remoni

    Hi Rainbow :)

    danke fürs lesen :) es freut mich das dir dieser Teil gefällt hat.

    Spoiler anzeigen

    Du hast hier tolle Ideen verarbeitet. Besonders gut gefallen hat mir die Idee mit dieser alten Scheune. Das hast du sehr atmosphärisch beschrieben

    danke :love: das ist lieb, hätte ich nicht gedacht dass das so rüberkommt.

    und dann dieser unfreiwillige Zusammenstoß mit dem jungen Mann, der gerade mit der Sukire...nun ja... auf jeden Fall hast du das sehr witzig und bildhaft beschrieben :rofl:

    haha, ich musste auch beim Korrekturlesen schmunzeln :D erst wollte ich das sie in einer stinknormalen Szenen in seinen Körper springt, aber nach längerem überlegen ist mir diese Szene gekommen und da dachte ich nur, das wäre sicher lustig und überraschend und es hat funktioniert. :D

    Und jetzt lass uns nicht wieder ein halbes jahr auf die Fortsetzung warten, ja?

    kein halbes Jahr vergangen und es geht weiter :)

    Kapitel 7 (1/3)

    Seine Faust schlug gegen die Wand.

    „Mist! Sie scheint von jemanden oder etwas beschützt zu werden“, fluchte er. „Zum Glück war sie sehr gesprächig. Kanada also. Ihr Seelenfragment wird mir sicher weiterhelfen, um den Ort noch genauer einzugrenzen.“

    Er sprang aus dem Bett, zog sich seine Lederboots an und griff nach seiner Lederjacke, die über der Stuhllehne hin. Vom Tisch nahm er seinen Helm und verließ eilig die Wohnung. In der Bibliothek des Hexenzirkels werde ich sicher eine Anleitung finden, wie ich weitere Informationen bekomme.

    Nach einer zwanzigminütigen Motorradfahrt erreichte er das alte Anwesen, welches in einem Waldstücke im Londoner Hinterland lag. Er hielt vor dem massiven Eistor an und drückte die Klingel durch. Eine überraschte Frauenstimme ertönte aus dem Hörer.

    „Nevran was machst du wieder hier? Du warst doch heute Mittag schon hier.“

    „Hi Anabelle, ich habe etwas vergessen, daher müsste ich nochmal kurz reinkommen“, log er.

    „Was hast du denn vergessen?“, fragte sie ihn.

    „Dich“, antwortete er.

    „Der kam sehr flach. Du weist wir mögen deinen Humor nicht so, also raus damit, sonst lass ich dich nicht rein.“

    Er schnaubte genervt. „Oh komm mal wieder auf den Boden. Ich will nur meine Schlüsselkarte holen, damit ich heute nicht auf der Straße schlafen muss.“ Warum musstest sich gerade alle humorlosen Hexen hier zu einem Klan versammeln?

    „Dann sag das doch gleich“, antwortete sie ihm und sogleich verstummte ihre Stimme aus dem Hörer. Kurz darauf ertönte ein Alarmsignal und das Eisentor rollte auf. Sofort passierte er die Einfahrt und parkte sein Motorrad.

    Licht drang durch die Fensterscheiben der meisten Arbeitszimmer nach außen. Er schnaubte genervt. Na super. Warum sind um halb sieben noch so viele Leute hier. Haben die kein Privatleben oder was? Mir bleibt dennoch nichts anderes übrig, als über den Haupteingang in die Bibliothek zu gelangen, alles andere wäre nur verdächtig. Nachdem er das Anwesen betreten hatte, durchquerte er zielstrebig den mächtigen Eingangsbereich, vorbei an der alten Marmortreppe und blieb vor einer antiken Holztüre mit Einschnittzungen stehen. Er blickte sich vorsichtig um und prüfte, ob sich in der Nähe eine Aura aufhielt. Hoffentlich ist keiner drinnen , betete er. Nachdem die Luft draußen rein war, legte er seine rechte Handfläche auf die Türklinke.

    „Avana tin“, flüstere er durch seine Lippen und sogleich öffnete sich eine Verriegelung. Nevran öffnete die Türe und eine tiefe Dunkelheit zog sich durch den Fensterleeren Raum. Das hereinfallende Licht, des Eingangbereichs gab die in der Schwärze versunkenen Bücherregale frei. Erleichtert schloss er die Türfalle hinter sich. Anschließend zog er sein Handy aus der Jackentasche und öffnete die Taschenlampenapp. Mithilfe des Lichts las er die Bücherrücken aus dem Regalabteilungen für Informationszauber durch.

    „Das sieht gut aus“, sagte er, als er den Titel ´Lebensweg auslesen` erblickte. Nachdem er es aus dem Regal gezogen hatte, setzte er sich an einen Tisch und knipste eine Lampe an.

    Schnell überflog er das Inhaltsverzeichnis und blieb bei dem Schlagwort ´Seelen` hängen. Nachdem er die zehn seitige Anleitung durchgelesen hatte, ließ er die Schultern hängen. „Voraussetzung Beherrschung der hohen Konzentrationsstufe, na super. Hätte ich mir eigentlich denken, dass es nicht so einfach wird.“ Während er sich gerade die Vorgehensweise verinnerlichen will, hörte er Geräusche vor der Bibliothekstüre. Schnell las er sich die letzte Anweisung erneut durch. „Nachdem der Absorbierungstrank zu sich genommen wurde, muss mithilfe des Zeigefingers das Seelenfragment von der eigenen Seele getrennt werden und anschließend über die Stirn ins Gehirn aufgenommen werden, um die Erinnerungen in seinem eigenen Geist zu reflektieren.“ Okay das sollte reichen, also schnell weg hier. In der Zwischenzeit waren die Stimmen vor der Bibliothekstüre verstummt.

    Er stellte das Buch zurück auf seinen Platz, anschließend schalte er das Licht aus und trat neben die Eingangstüre. Bevor er hinausging schloss er seine Augen und prüfte erneut, ob in der Eingangshalle eine Aura zu spüren war. Niemand da, also los.

    Er trat hinaus in den stillen Flur und lief lässig, aber zielstrebig zum Haupteingang.

    „Guten Abend Nevran du noch hier?“ Drang eine überraschte Stimme an ihn.

    Er zuckte zusammen und sein Puls erhöhte sich.

    Wie? Warum konnte ich sie nicht spüren? Ausgerechnet Lilijana muss ich über den Weg laufen? Sie kann ich nicht einfach so abschütteln.

    „Abend Lilijana, ich bin auch schon so gut wie wieder weg. Ich hatte nur meine Schlüsselkarte für meine Apartmentwohnung vergessen“, erklärte er und wedelte mit der Karte, die er aus der Jackentasche zog. Die ergraute Frau stieg die Marmortreppen hinab und blickte zur Bibliothek und dann wieder zu ihm. „Du hast mir nicht gesagt, dass du heute in die Bibliothek musst.“

    Nevran seufzte leicht genervt. „Brauch ich immer noch deine Genehmigung, um in die Bibliothek zu gehen. Ich dachte, du vertraust mir und hast mir daher die Öffnungsformel gesagt?“

    Sie kam auf ihn zu und legte ihre Hand auf seine Schulter.

    „Sei nicht gleich eingeschnappt. Ich weiß, du hast ebenso gute Gründe, wie wir, die Schattenweltler zu hassen, da sie für den Tod deiner Mutter verantwortlich sind. Aber wie kann ich dir vertrauen, wenn ich selbst von meinem eigenen Fleisch und Blut hintergangen wurde? Jemanden zu vertrauen, in dessen Kopf du nicht hineinschauen kannst, ist ein Fehler, das wurde mir dort bewusst. In meiner Position als Zirkeloberhaupt kann ich mir keine Fehler erlauben. Also sag mir was du in der Bibliothek nachlesen wolltest.“

    Er senkte seinen Blick und seine Hand verkrampfte sich zu einer Faust. Mutter! Warum musste Lilijana sie erwähnen? Ich will mich nicht immer von dieser Wut leiten lassen, ermahnte er sich selbst. Ich sollte sie nicht gegen mich aufbringen, aber auch nicht ihre Marionette sein.

    „Ich habe etwas über Blutzauber nachgelesen. Irgendwie muss es doch möglich sein, dass ich zu dem Kind von Marian eine Verbindung spüre“, erklärte er, um dieses Gespräch schnell zu Beenden.

    Lilijana seufzte. „Wir haben alles versucht und auch schon allerlei Experimente mit deinem Blut durchgeführt, das weißt du ja, aber irgend ein sehr starker Schutzzauber blockt unsere Versuche immer wieder ab. Aktuell sind wir ratlos was wir noch machen könnten, die Zeit drängt, da nächstes Jahr schon die komplette Sonnenfinsternis stattfinden wird und du weißt was das bedeutet.“

    „Ich weiß. Das Blut wird erwachen und die Person wird dann für alle Nichtmenschenwesen, wie eine Zielscheibe sein, da sich ihre Aura verändert“, erläutere er.

    „Richtig“, flüsterte sie und ihre Hand glitt von Nevrans Schulter. Ihr Blicke traf den Fußboden, während sich ihre Hände zu Fäuste ballten.

    „Dieser verdammte Dämon. Wäre er nicht in das Versiegelungsritual eingedrungen, dann wären wir nicht in dieser misslichen Lage“, klagte sie mutlos, woraufhin sich eine unangenehme Stille im Flur ausbreitete. Jedoch hatte Lilijana schnell ihre Fassung wieder erlangt und sah ihn an. „Wenn du irgendetwas herausfindest, auch wenn es nur ein Hauch ist. Lass es mich wissen. Wir müssen nun alle Möglichkeiten in Erwägung ziehen“, verdeutliche die alte Hexe.

    Nevran nickte und trat einen Schritt zurück. „Ich werde weiterforschen, du hast meine vollste Unterstützung. Ich würde dann mal nach Hause gehen, wenn es in Ordnung ist.“ Ist ja keine Lüge, aber was ich mit diesen Informationen mache, entscheide ich selbst, dachte er insgeheim.

    Sie lächelte. „Natürlich darfst du gehen, ich habe keine Fragen mehr.“

    „Gute, dann dir einen schönen Abend noch“, sagte er.

    „Den wünsche ich dir auch“, antwortete sie. Ein Augenblick später erlosch ihr Lächeln. „Und vergiss nicht für was und wen wir kämpfen, ich würde dich nur ungern auf der anderen Seite sehen“, merkte sie an.

    Nevran verzog auf diese Anmerkung keine Miene. „Selbstverständlich weiß ich das.“ Anschließend verließ er das Haus und stieg auf sein Motorrad. War das eine Drohung von ihr? Hat sie etwa gemerkt, dass ich sie angelogen habe? Ich hoffe es nicht und wenn doch, dann sollte ich mich umso mehr beeilen und dieses Seelenfragment auslesen. Benna wird mir sicher dabei helfen können.

    Er ließ den Motor aufheulen und fuhrt vom Anwesen.


    LG Remoni

    Endlich habe ich den letzten Teil des 6. Kapitels fertig. :whistling:

    Rainbow ich hoffe es gefällt dir. Es war schön zu hören, dass jemand auf einen nächsten Abschnitt gewartet hatte, es tut mir echt leid, dass es über ein halbes Jahr ging.

    Sora ich weiß nicht, ob du noch dabei bist und ob es deine Zeit als zweifache Muster erlaubt, aber würde mich freuen wenn du vielleicht mal reinschaust :)

    Kapitel 6 (4/4)

    Vivien bog auf den Pfad, welcher sie zur Waldscheune führte. Mit kräftigen Tritten jagte sie ihr Fahrrad über den sandigen Weg.

    „Idiot … so ein verdammter Idiot“, fluchte sie, während ihr erneut die Tränen in die Augen quollen und ihr Sichtfeld verschwamm.

    „Warum kommt uns immer etwas dazwischen? … warum kann es nicht einfach normal laufen?“, fragte sie sich selbst.

    Plötzlich bahnten sich vorgefertigte Worte einen Weg über ihre Lippen.

    „Ich sollte nicht zulassen, dass er mich so behandelt. Ich muss es ihm heimzahlen. Ich muss mich rächen.“

    Überrascht von ihren eigenen Worten, hatte sie aufgehört in die Pedale zu treten, woraufhin ihr Fahrrad ins Schwanken geriet und vom Weg abkam. Schnell griff sie nach den Bremsen und rammte ihre Fersen in den weichen Boden, womit sie den Zusammenstoß mit dem Baum abschwächen konnte. Vivien atmete hörbar aus. „Puh, das war knapp!“

    Mit einem kurzen Blick über den Lenker prüfte sie, ob sich das Vorderrad verzogen hatte. Jedoch war das Glück dieses Mal auf ihrer Seite und sie kam mit einem Schrecken davon.

    Sie rollte das Fahrrad langsam zurück auf die Mitte des Weges.

    Was war da eben mit mir los? Das waren doch nicht meine Gedanken. Natürlich ist es wirklich Scheiße, was er gerade tut, aber mich dafür zu rächen ist nun wirklich nicht meine Art. So etwas Erbärmliches werde ich sicher nicht machen.

    Mit den flachen Händen schlug sie sich ein paar mal auf die Wangen, um die Gedanken loszuwerden. „So Schluss jetzt mit dem Thema. Ich habe mich so auf den Flug mit Blue gefreut, ich will heute nicht mehr weinen oder an ihn denken.“

    Plötzlich war lautes Rascheln aus den Baumkronen zu hören. Ihr blieb keine Zeit zu reagieren, so schnell flog ein dunkler Schemen direkt an ihr vorbei und ließ einige Haarsträhnen aufwirbeln.

    Sofort drehte sie sich um und erkannte ihren Bussard, welcher einen großen Bogen um sie segelte. Zwischen den Baumriesen hindurch beobachtet sie seinen Flug. Hereinfallende Sonnenstrahlen wirkten, wie zarte Vorhänge, die von Baum zu Baum gespannt wurden, während Blue durch die Sonnenvorhänge schwebte, spielte sich auf seinem Federkleid ein Farbspiel aus Schatten und den einfallenden Strahlen wider. Ein Lächeln breitete sich über Viviens Gesicht aus.

    Einige Augenblicke später ließ er sich auf einem großen Ast nieder.

    „Du scheinst mich schon erwartet zu haben“, rief sie ihm zu.

    Als Antwort erhielt sie ein helles Kreischen.

    „Los lass uns zu einem sicheren Ort gehen.“

    Nachdem sie dies ausgesprochen hatte, erhob sich der Bussard wieder in die Lüfte und segelte Kreise um sie. „Ich warte nur auf dich“, erhielt sie als Antwort. Daraufhin setzte sie sich wieder in den Sattel und brachte ihr Rad mit kräftigen Tritten zum Rollen. Nebeneinader führte sie ihr Weg, tiefer in den kanadischen Wald.

    „Vivien ist bei dir alles in Ordnung? Du wirkst heute, als wärst du aus dem Gleichgewicht?“, fragte Blue sie nach einiger Zeit.

    Schnell antwortete sie, dass alles gut wäre.

    Langsam ließ er sich auf ihre Höhe niedersinken. „Aber umso näher ich dir komme, umso mehr spüre ich, dass es nicht so ist.“

    Sie seufzte laut. „Bitte, ich möchte wirklich nicht darüber reden. Ich will mich einfach nur irgendwie ablenken.“

    Mit kräftigen Flügelschlägen nahm Blue wieder an Höhe auf. „Ihr Menschen denkt meiner Meinung nach zu viel nach.“

    „Das sagst du so einfach, du denkst ja nur an deine nächste Mahlzeit und wie du deine Gene weitervererben kannst.“

    „Das stimmt nicht, ich lebe im jetzt und hier, alles andere sind nur meine natürlichen Instinkte.“

    Vivien entschied sich nicht weiterzudiskutieren, sondern schwieg ihren Freund an, bis sie die Waldscheune erreicht hatten.

    Das alte Gemäuer lag verlassen in Mitten des dichten Tannenwaldes. Moose und Flechten hatten sich schon auf einem Großteil der alten Steinmauern eingenistet und der Efeu nannte das Dach sein eigen. Aber sonst war die Scheune noch in einem sehr guten Zustand.

    „Da hast du dich aber ganz schön verirrt, um das hier zu finden“, merkte Blue an.

    „Oh ja da hast du recht. Ich war, glaube etwa fünf Jahre alt, als ich mit meiner Mutter, in der Nähe, Heidelbeeren sammeln war, aber schnell wurde mir das zu langweilig und scheinbar habe ich irgendwo einen Fuchs aufgestöbert und bin ihm bis zu dieser Scheune gefolgt.“

    „Ja das klingt eindeutig nach dir“, kommentierte Blue.

    „Ja das stimmt und seit ich etwas älter bin, komme ich regelmäßig hier her, an meinen geheimen Rückzugsort.“

    „Aber gehört diese Scheune denn niemanden?“, fragte er überrascht.

    Vivien schob seine Fragen mit einer Handbewegung zur Seite. „Hier ist seit fünf Jahren keiner, außer mir, mehr gewesen, daher habe ich es mir auch herausgenommen das Innere etwas gemütlicher zu gestalten“, antworte sie mit einem Augenzwinkern und lief zur Vordertüre.

    Blue folgte ihr nicht. „Ich warte lieber hier draußen.“

    „In Ordnung, ich glaube auch dass das besser ist“, antwortete sie ihm. Sogleich löste sie neben der Türe einen Stein aus der Mauer und holte zwei Drähte heraus.

    Nach einigen geübten Handgriffe, ein Klicken und die Türe sprang auf.

    „Das sieht aber nicht so aus, als wäre das der normale Weg um hineinzugelangen“, merkte Blue an, als er neben ihr auf einem Mauervorsatz landete.

    „Man muss sich nur zu helfen wissen. Einen Schlüssel gab es nicht und das Schloss auszutauschen wäre wohl etwas frech, dem eigentlichen Besitzer gegenüber oder?“

    „Aber sich einzunisten nicht?“, merkte der Bussard an.

    „Ich halte die Scheune am Leben, daher sollte das schon in Ordnung sein. Ich gehe dann mal rein, bin dann gleich wieder bei dir.“

    Schnell huschte sie durch die geöffnete Türe und ließ sie anschließend hinter sich ins Schloss fallen.

    Ein frischer, altmodischer Duft begrüßte sie im Inneren. Der getrocknete Lavendel war wirklich eine gute Idee. Viel besser, als die abgestanden modrige Luft zuvor.

    Links vom Eingang standen einige alte landwirtschaftliche Maschinen, sowie ein Traktor. Der Rost hatte schon einige der Bauteile befallen, einerseits kein Wunder bei den vielen Jahren die sie hier standen, aber dennoch schade.

    Vivien bog nach rechts in das Hinterzimmer, wie sie es so gerne nannte, obwohl es scheinbar eine kleine Werkstatt darstellen sollte.

    Als sie den Raum betrat, knarzte der Holzboden vertraut. Im Zentrum hatte sie eine Holzplatte welche von vier Baumstümpfen gestützt wurde als Tisch aufgebaut, weitere Stümpfe dienten als Stühle. Direkt unter dem Fenster hatte sie einige Heuballen aufgereiht und mit dutzend Decken und Kissen bedeckt. An den Wandschränken, wie im ganzen Raum verteilt hingen Unmengen an Fotos von Wildtieren, welches sie selbst fotografiert hatte.

    Hat sich nichts seit den vier Wochen verändert, sie wischte mit einem Finger über die Tischoberfläche, bis auf die Staubschicht.

    Nachdem sie sich auf das Heu gesetzt hatte, sprang ihr ein Bild in die Augen, worauf sie Miranda, Hayden und sich als Kinder im Wald Räuber und Gendarm spielen, sah.

    Ein Stich zog durch ihre Brust. Als wir Kinder waren, war es so viel einfacher. Warum kann es nicht mehr so einfach sein?

    Sofort schossen ihr die Worte von Blue durch den Kopf.

    Schnell zwang sie sich den Blick vom Bild zu wenden und legte sich flach auf die Decken.

    Ich bin jetzt hier, um wieder mit Blue zu fliegen, also beiseite mit euch üblen Gedanken, versuchte sie sich selbst zu fokussieren.

    Nachdem sie ihre Lider geschlossen hatte, versank sie im Nebel, welcher sich in ihrem Geist ausgebreitet hatte. Immer wieder verschwamm ihre Sicht und sie musste sich enorm konzentrieren sich nicht wieder an den heutigen morgen festzubeißen. Nach einiger Zeit schaffte sie es sich einen Weg durch den Nebel zu bahnen und langsam erkannte sie, wie der Dunst in einem schwachen gelben Ton getaucht wurde. Zielstrebig steuerte sie auf das Zentrum des Schimmers zu und je näher sie dem Punkt kam, umso mehr spürte sie ein leichtes Pulsieren, welches durch den Nebel schwang. Als sie ihrem Ziel nah genug war, materialisierte sich der Schimmer zu einer verdichtenden Materie. Ohne zu zögern, griff sie nach ihr, woraufhin ihr Geist aus ihrem Körper sprang.

    Mit großer Vorfreude wollte sie durch Blues Augen sehen, jedoch war sie nicht von dem bekannten Wald umgeben, sondern sah direkt in das leicht bekleidete Dekolletee einer Frau. Erschrocken kniff sie sofort die Augen wieder zu. Verdammt, wo bin ich?Schweißausbrüche versetzte sie in Alarmbereitschaft und was zum Teufel läuft hier ab? Plötzlich spürte sie, wie Hände drängend über den Bauch, des Körper, in dem sie gerade zu stecken schien, glitten. Ein eiskalter Schauer überrumpelte Vivien, als sie dann auch noch spürte, wie die Lust in diesem Körper anfing zu brodeln.

    Oh nein, das darf doch jetzt nicht wahr sein, wie konnte das passieren? Ich habe doch alles genau so gemacht wie beim letzten Mal ... Oder? Verdammt ich habe auf jeden Fall keine Zeit mir darüber noch länger Gedanken zu machen. Hier geht’s gleich zur Sache und ich will nicht dabei sein, aber wie komme ich hier raus? Beim letzten Mal hat Blue mich aus seinem Körper gedrängt. Vielleicht sollte ich herausfinden in welchem Körper ich stecke, dann kann ich ihn ja freundlich darauf hinweisen, dass er mich hier rauslassen soll. Also los, drängte sie sich selbst. Langsam öffnete sie ihren Blick, um durch die Augen des Körpers zu blicken. Dessen Auge wanderten gerade vom Ausschnitt der Frau zu ihrem Gesicht. Vivien zog abrupt ihren Atem ein und ihre Augen weiteten sich. Sie ist ja gar kein Mensch, stellte sie fest, denn die vier Hörner, die der Frau aus dem Kopf sprossen, so wie ihre lange schlangenartige Zunge, welche über ihre geöffneten Lippen glitt, waren alles andere als menschlich. Eine Sukire? Zum Teufel, in welchem Körper bin ich denn gelandet?

    Die Frau beugte sich langsam nach vorne, zeitgleich schloss sie ihre Lider und spitze die Lippen.

    Vivien schrie innerlich auf, kniff ihre Augen zusammen und hatte reflexartig versucht die Frau von sich zu stoßen. Ein überraschender Knall ließ Vivien ihre Augen wieder aufreißen. Was ist jetzt?

    Ein gequältes Stöhnen war vom Bettende zu hören.

    „Auh … was sollte denn das?“, fauchte die Sukire.

    Verdutzt starrte der Mann auf seine ausgestreckten Hände. „Ich weiß nicht … ich habe nichts“, versuchte er ihr mit bröckelnder Stimme zu antworten, als sich plötzlich seine Augen weiteten. „Ich war das nicht“, sagte er mit festem Ton.

    „Ja genau. Wer soll es dann denn gewesen sein? Hat dich etwa ein Skaluros heimgesucht?“

    Sein Blick wurde fest und zeigte keinen Hauch von Verwirrung mehr. „Du solltest gehen.“

    „Was?“ Vor Überraschung blieb ihr der Mund offen stehen, als sie ihre Fassung wieder erlangt hatte, blickte sie ihn mit zusammengekniffenen Augen an. „Warum?“

    Ein Seufzen entglitt dem Mann. „Bitte Lanka, ich habe meine Gründe.“

    Die Sukire sprang knurrend aus dem Bett, krallte sich die Jeans vom

    Boden und zog sie sich ruckartig an.

    Währenddessen hatte der Mann ihren Pullover aus der Bettdecke gezogen und hielt ihn ihr entgegen.

    Ihre brodelnden Augen trafen ihn kalt, während sie ihm das Kleidungsstück aus der Hand riss. „Du brauchst gar nicht auf die Idee kommen, dich in naher Zukunft bei mir zu melden.“

    Ohne auf eine Antwort von ihm zu warten, verließ sie das Zimmer. Mit einem lauten Knall flog die Holztüre hinter ihr ins Schloss.

    Ein Seufzen entwich seinen Lippen.

    „So und nun zu dir“, sagte er, als er sich sein Shirt übergezogen hatte.

    Vivien hielt ihren Atem an. Er kann nicht mich meinen, oder?

    Nach einigen Augenblicken, ohne dass er eine Antwort erhielt, wurde seine Stimme fordernder. „Du brauchst gar nicht so zu tun, als würde ich nicht mitbekommen, dass du da bist.“

    Verdammt ich glaub er meint doch mich. Was soll ich tun, wenn ich wenigstes wüsste mit wem ich es zu tun habe, wirbelten die Gedanken durch ihren Verstand.

    Als er merkte, dass er noch immer keine Antwort erhielt, wurde seine Stimme sanfter. „Du brauchst keine Angst zu haben, ich werde dir nichts tun, kann ich genaugenommen auch nicht, da du ja in meinem Körper bist. Wie heißt du?“

    Kann ich ihm vertrauen? Viele Möglichkeiten bleiben mir ja nicht, vielleicht kann er mir ja helfen.

    „Ich heiße Vivien und nein ich habe keine Angst, es lief nur nicht so, wie ich das geplant hatte und wie ist dein Name?“

    „Freut mich dich kennenzulernen Vivien. Mein Name ist ähm Jason, was war denn dein Plan?“

    „Ich glaube nicht, dass dich das interessieren würde. Bist du denn nicht sauer, dass ich dir deine Partie mit der Sukire zunichtegemacht habe?“

    Ein schmunzelndes Lachen entglitt ihm. „Interessant, das du weißt, was eine Sukire ist, aber mache dir darüber keinen Kopf sie beruhigt sich schnell wieder. Viel interessanter finde ich dich. Für mich ist es nicht alltäglich, dass sich jemand in meinen Körper verirrt.“ Jason ließ sich auf das Bett fallen und lehnte sich gegen die Wand. „So dann erzähl mir doch von deinem Schlamassel, vielleicht kann ich dir ja helfen.“

    „In meinen Büchern stand etwas über das Volk der Sukiren, aber ich habe nie glaubt, dass ich eines dieser Wesen mit eigenen Augen sehen würde.“

    „Genaugenommen hast du sie auch nur durch meine Augen gesehen“, merkte er mit einem Schmunzeln an.

    „Hast ja recht, aber so genau nehme ich das jetzt mal nicht. Gesehen ist gesehen, apropos Wesen, du bist kein Mensch, oder? “ fragte sie, da die Neugierde aus ihr kroch.

    „Leider muss ich dich enttäuschen, ich bin nur ein Mensch, aber von klein auf mit dem Kontakt zu den Schattenwesen aufgewachsen.“

    Ein seufzten, entwich Vivien. „Darüber bin ich etwas neidisch, meine Mutter hatte alles getan, dass ich bloß keinen Kontakt zu ihnen bekam. Wenn sie mit mir doch offener mit diesem Thema umgegangen wäre, dann würde ich sicher jetzt auch nicht hier in deinem Körper stecken, sondern in meinem Bussard und würde über die Bergspitzen von Kanada fliegen.“

    Plötzlich merkte Vivien wie sich Jason Körper anspannte. Was hat er denn plötzlich?

    „Du springst sonst immer in den Körper eines Bussards? Das klingt ja interessant, wie kam es dazu?“ fragte er.

    Ich sollte ihm nicht zu viel erzählen. Ich kenne ihn ja gerade erst seit ein paar Minuten, gerade weil er die Schattenwelt besser kennt, als ich, könnte er versuchen mich zu manipulieren oder weiß Gott was. Nach kurzem überlegen, entschied sie sich ihm nur den Teil mit Blue zu erzählen, weil dies helfen könnte, dass sie wieder in ihren Körper kommt, daher ließ sie den Fakt, dass sie eine Halbhexe war außen vor. Sie begann Jason von der ersten Verbindung zu Blue zu erzählen, jedoch erhielt sie von ihm im Laufe des Gesprächs nur noch sehr knappe antwortete, so als wäre er nicht ganz bei der Sache.

    „Hey wenn es dich nicht interessiert, dann sage es doch bitte und lass mich nicht meinen Mund fusselig reden“, sagte Vivien etwas pampig.

    „Entschuldigung ich wollte nicht unhöflich sein, aber ich überlege, was für ein Wesen du sein könntest“, antwortete er knapp. Plötzlich spürte Vivien ein Stechen welches sich auf ihre Brust fixierte.

    Grelles Licht durchdrang die geschlossenen Lider der weißhaarigen Frau und ließ sie aus ihrem Dämmerschlaf aufschrecken. Schnell sah sie sich um, damit sie die Quelle des Leuchtens ausfindig machen konnte, jedoch zog ein Pochen, welches von der Himmelskuppe erklang, sofort ihre Aufmerksamkeit.

    Violetter Seelennebel prahlte ununterbrochen gegen die Kuppel und erzeugte mit dem Aufprall das grelle Licht.

    „Ein Angriff von außerhalb? Das kann doch nicht sein. Eigentlich dürfte niemand so nah an ihre Seele herankommen. Funktioniert der Schutzzauber nicht mehr richtig?“, murmelte sie.

    Außer … augenblicklich wurde ihr bewusst, was passiert war.

    „Oh nein sie werden sie finden. Ich muss sofort etwas unternehmen, sie dürfen Vivien auf keinen Fall finden, das habe ich Alisten versprochen.“

    Ihr Blick schweifte erneut zur Himmelskuppel. Der Seelennebel versuchte immer noch hindurchzubrechen. Sofort aktivierte die junge Frau ihr Kylar Erbe, eine knisternde Kälte strömte durch ihre Venen und entwich als Eisnebel aus ihren Handflächen.

    Plötzlich war ein Knirschen zu hören. Als sie nach oben blickte, konnte sie sehen, wie der violette Nebel durch die Schutzkuppel drang und begann die Seele von Vivien zu ummanteln.

    „Nein“, schrie sie und sprintete los. Blitzschnell formte sich der Eisnebel hinter ihrem Rücken zu gewaltigen Schwingen, mit denen sie sich vom Felsvorsprung abdrückte und zur Seele eilte. Nachdem sie dem Eindringling nah genug kam, sammelte sie in ihrer Hand eine große Eismaterie und feuerte diese anschließend auf den eindringenden Nebel. Sofort schreckte dieser zurück, als die Materie ihn traf, dabei riss er ein Stück von Viviens Seelenfragmenten ab und zog es mit sich aus der Kuppelöffnung und verschwand.

    Sry für den großen Abschnitt aber irgendwie macht es glaube nicht so viel Sinn ihn aufzuteilen.

    LG Remoni

    so dann weiter :) ist diesmal ein kleinerer Abschnitt, aber anders schneiden macht nicht so viel Sinn.

    Rainbow ich hoffe, das ist vorerst genug Drama für dich :D

    Spoiler anzeigen

    Vielen Dank fürs erklären der neuen Spoiler :D ich hoffe es hat geklappt :whistling:


    Habe jetzt Kapitel 6 (2/4) nochmal überarbeitet und grad die Szene in der Miranda so überreagiert abgeändert. Kannst ja nochmal drüberschauen. Ich hoffe sie ist nun Authentischer. Ich finde es auf jedenfalls so viel besser. Danke für deine vorgeschlagenen Optionen :)


    Und sonst habe ich noch den Hinweis, mit den Eltern im letzten Absatz drinnen :)

    OK bekomme die Spoiler hin :D, kannst du mir noch sagen wie ich sie dann benennen kann?

    für Rainbow


    Spoiler anzeigen

    Mir fällt selbst beim korrigieren sehr auf, dass ich oft die Namen meiner Charakteren verwende. Ich versuche dadurch zu vermeiden, dass man nicht versteht wer was grad sagt. Fällt das arg negativ auf? Hätte ihr Ideen wie man das vermeiden kann? Ich versuche schon immer Synonyme zu verwenden.

    Fragen zu den Dialogen


    Kapitel 6 (3/4)

    Ein lautes Scheppern riss Vivien unsanft aus dem Schlaf. Als sie prüfte, woher der Lärm kam, erblickte sie ihre Freundin, welche ein Holzkästchen vom Boden aufhob.

    „Nicht nur das Taktgefühl eines Oger, sondern auch so laut wie einer“, spottete Vivien.

    Überrascht sah Miranda zu ihr. „Oh, Entschuldigung ich wollte dich nicht wecken, aber ich muss ja meiner Rolle gerecht werden“, antworte sie grinsend. Vivien wischte sie den Sand aus den Augen, während sie über die Antwort ihrer Freundin schmunzelte.

    „So, da du nun wach bist, Hopp, Hopp raus aus den Federn. Ich bin am Verhungern“, quengelte Miranda.

    Vivien zog die Bettdecke zur Seite und streckte sich. „Wie spät haben wir denn?“

    Ihre Freundin sagte ihr, dass es schon kurz nach zehn sei. Daraufhin hievte sich Vivien aus dem Bett und wechselte ihre Kleidung. Gemeinsam gingen sie dann in die Küche, um sich frische Brötchen mit Marmelade zu schmieren. Miranda kochte sich einen Tee auf, Vivien hingegen gönnte sich eine große Tasse Kaffee. Während Miranda noch an ihrem vorletzten Brötchen knabberte, zeigte der Kaffee bei Vivien bereits eine seiner Nebenwirkungen. Sie rückte vom Esstisch weg und stand auf. „Bin mal schnell aufm Klo“, erwähnte sie.

    „Du musst aber hoch ins Bad, unten wird es von meiner Mutter belagert“, merkte Miranda an.

    „Kein Problem“, antwortete sie und verließ das Esszimmer.

    Nachdem sie ihre Hände gewaschen hatte, trat sie, in Gedanken versunken, aus dem Bad. Wurde aber sofort wieder in die Realität zurückgezogen, denn aus Haydens Zimmer kam ein Mädchen. Ihre Blicke trafen aufeinander. Sofort wurde Vivien bewusst, wen sie am Abend gehört hatte. Ihr überraschter Ausdruck wich rasant und verwandelte sich zu einem wutentbrannten Blick.

    Dies merkte das Mädchen und trat einen Schritt zurück. „Hayden kannst du mal kommen“, rief sie ihn.

    Sofort kam er auch schon aus seinem Zimmer und sah sie an. „Ja was ist denn Simona?“

    Sie kam schon gar nicht mehr zu Wort, denn Vivien grätschte dazwischen. „Ist das dein ernst Hayden?“, fragte sie ihn wütend.

    Erschrocken zuckte er zusammen. Langsam drehte er sich dann um und sah sie an. „Scheiße, wenn ich gewusst hätte …“

    Sie ließ ihn nicht ausreden. „Was, wenn du gewusst hättest? Hättest du dir dann nicht ein Mädchen für den Abend abgeschleppt?“

    „Du hast doch gesagt, dass du keine Freundin hast“, unterbrach Simona das anbahnende Wortgefecht. Hayden wendete sich zu ihr. „Habe ich genaugenommen auch nicht. Zwischen uns ist es gerade etwas kompliziert“, gestand er.

    Nun war das Fass für Vivien übergelaufen. „Du bist so ein Arsch. Gestern erfahre ich noch, dass du deinen Seitensprung so sehr bereust und mich zurück willst“, schrie sie ihn an und deutete auf Simona, „und heute musste ich mitanhören, wie du dich lautstark mit ihr vergnügt hast.“ Tränen, die sie versucht hatte zu unterdrücken, liefen ihr über die Wangen.

    „Es scheint noch komplizierter geworden zu sein“, merkte Simona an. „Dann geh ich mal lieber“, sagte sie und huschte an Vivien vorbei, ohne sie oder Hayden anzuschauen. Auf der Treppe traf sie auf Miranda, die sich fragte, woher das Geschrei kam. Als sie das Mädchen erblickte, ahnte sie schon , was da oben im Flur abging und eilte die Treppe hinauf.

    Hayden ging ein Schritt auf Vivien zu. „Bitte höre mir zu. Meine Gefühle für dich sind immer noch da, aber gestern …“

    Erneut unterbrach sie ihn. „Aber gestern was? Kannst du dich auch wieder nicht dran erinnern, wie das passieren konnte? Also bitte verkauf mich nicht für blöde.“

    Jetzt erhob er seine Stimmen. „Nein so war das nicht, gestern hatte ich einen sehr harten Tag und musste mich irgendwie ablenken. Hätte ich gewusst, dass du zu Besuch bis, dann hätte ich sie sicher nicht mitgebracht.“

    „Und das soll mich jetzt überzeugen? Ein harter Tag?“ fauchte Vivien.

    Miranda betrat nun den Flur und sah ihre Freundin, welche sich mit dem Ärmel über die Augen wischte. Dann sah sie ihren Bruder an. „Hayden, du Trottel. Warum hast du das gemacht? Ich dachte …“

    „Hey Miranda sein nicht so hart zu ihm, er hatte gestern einen schweren Tag, das rechtfertigt das doch?“, spottete sie.

    Ihre Freundin warf ihrem Bruder einen wütenden Blick zu.

    „Mädels bitte hört mir doch zu“, bettelte Hayden.

    „Nein“, sagte Vivien abrupt, „ich sollte nun lieber gehen, bevor ich hier noch jemandem den Kopf abreise“, knurrte sie und riss die Türe zu Mirandas Zimmer auf. Plötzlich legte sich eine Hand auf ihre Schulter und hielt sie zurück. „Bitte Vivien, es tut mir leid“, flehte er.

    Die Tränen und die Enttäuschung drangen erneut an die Oberfläche. Sie schlug seine Hand weg. „Fass mich bloß nicht an“, keifte sie.

    Miranda stellte sich nun zwischen die Beiden. „Lass sie. Du hast heute schon genug gemacht.“

    Vivien eilte ins Zimmer, schnappte sich ihren Rucksack und lief an Miranda und Hayden vorbei. „Und ich wollte dir eine zweite Chance geben“, flüstere sie, als sie an ihm vorbeiging.

    Hayden riss sich von seiner Schwester los. „Du wolltest es nochmal versuchen?“, fragte er überrascht.

    Vivien sah ihn direkt an, aber aus ihre verweinten Augen sprach nur ihre pure Abscheu ihm gegenüber. „Ja wollte ich“, fauchte sie und stürmte dann davon.

    „Süße es tut mir so Leid. Soll ich mitkommen?“, rief Miranda ihr hinterher. Schnell wischte sich Vivien die Tränen vom Gesicht und wendet sich an ihre besorgte Freundin. „Nein, lass mal. Ich will jetzt alleine sein“, antwortete sie ihr und rannte die Treppe hinab.

    Miranda verstand und drängte sich nicht weiter auf.

    Vivien riss die Garagentüre auf, wo sie beinahe mit Mirandas Vater zusammen stieß. „Oh, guten Morgen, du hast es aber eilig. Ist denn alles in Ordnung?“, fragte er.

    „Nein, ist es nicht“, klagte sie, während sie vor sich hin schniefte.

    „Okay, ich verstehe. Mein Sohn hat wieder Bockmist gebaut.“

    Vivien senkte ihren Blick. „Ja, hat er“, schluchzte sie.

    Sogleich schlang er seine starken Armen um sie und drückte sie an sich. Woraufhin sie ihren Tränen nun freien Lauf ließ.

    „Warum ist er nur so ein Idiot“, schluchzte sie leise vor sich hin.

    „Männer sind halt manchmal Idioten, aber das wird schon alles wieder“, sagte er, während er väterlich über ihr Haare strich. Jack war für Vivien, wie ein Vater. Denn als ihr leiblicher Vater erfuhr, dass ihre Mutter schwanger von ihm war, hat er sich einfach aus dem Staub gemacht. Sein Grund war, dass er nie solche Blagen wollte und da Jill nicht abtreiben wollte, hat er sich einfach verpisst. Kein deut besser waren auch die Eltern ihrer Mutter, denn als sie erfuhren, dass ihre erst neunzehnjährige Tochter sich von einem dahergelaufenen Philippiner schwängern ließ, setzten sie ihr ein Ultimatum. Abtreibung oder sie kann selbst schauen, wie sie klar kam. Für Jill gab es nur eine richtige Entscheidung. Angewidert von den Beweggründen ihrer Eltern, welche das Ansehen der Familie Hanson vor das Wohlergehen ihrer Tochter legten, ist sie abgehauen. Nur mit einem Koffer Klamotten und etwas Erspartem ist sie nach Kanada ausgewandert.

    Als Jack von ihren Familienverhältnissen erfuhr, hatte er es sich zur Aufgabe gemacht, für Vivien wie ein Vater zu sein. Was sie in Momenten, wie diesen dankend annahm.

    Langsam löste sie sich aus seiner Umarmung.

    „Kopf hoch. Das Leben geht weiter“, sagte er und klopfte ihr aufmunternd auf die Schulter. Vivien erzwang sich ein Lächeln „Danke Jack“, antwortete sie und ging dann zu ihrem Fahrrad.

    „Dafür doch nicht“, sagte er und lächelte ihr zu.

    Sie schob ihr Rad aus der Garage, schnallte sich den Helm auf und fuhr dann die Einfahrt hinab. Im Augenwinkel erblickte sie den Audi Quattro von Hayden. Ein Stich zog ihr durch die Brust und entfachte wieder ihre Emotionen. Mit starken Tritten bog sie auf die Straße und düste zum Wald.


    LG

    Remoni

    Hi Rainbow,

    ich wünsche dir auch noch ein frohes neues Jahr :D hoffe du bist gut reingestartet ^^

    Spoiler anzeigen

    Vielen Dank erstmal fürs Fehlerchen suchen und für die Verbesserungsvorschläge :)

    Blaue ist das was du geschrieben hattest, bekomme das mit den Spoilern einfach nimma hin.

    Hier ist mir Mirandas Reaktion in der Tat ein bisschen zu krass. Ich weiß nicht, ob ich das authentisch finde. Die Sache mit der Hexe schluckt sie so einfach und im nächsten Moment flippt sie förmlich aus und fühlt sich total verarscht? Eventuell könnte man hier noch ein paar Nuancen bzw. eine Abstufung einbauen, um ihr Verhalten etwas plausibler zu machen. Ich würde sie entweder geschockt reagieren lassen oder sie zieht das Ganze ins Lächerliche und wartet quasi darauf, dass Vivien jeden Moment den Scherz aufklärt...irgendwie so. Ich würde sie aber nicht so krass aus der Haut fahren lassen. Ist aber vielleicht auch nur meine Meinung :pardon:

    Das habe ich mir schon fast gedacht das ihre Reaktion zu heftig ist … eig. war gar nicht geplant, dass sie es nicht glaubt, sondern das sie erst sehr geschockt war über diese Info, aber es dann verstand. Im Nachhinein ist mir dann eine bessere Idee gekommen wie Miranda von der Existenz der Dämonen erfährt und dann auch Vivien zugeht. Daher wollte ich es auf jeden Fall mit reinbringen, dass Vivien an diesem Abend schon was gesagt hat. Ich werde es nun abändern, so das Miranda denkt es ist nur ein Scherz, vorallem da Miranda davor ja noch gemeint hat, dass alles Okay ist, da sie ihr ja jetzt nicht weismachen wollte das es nun auch noch Vampire und Werwölfe gibt.

    Vivien ist ja ein ganz schönes Früchtchen :rofl:

    meinen Protagonistin ins gute Licht rücken kann ich :rofl: Sie ist halt jung und hat noch einen langen Weg vor sich, da wird sie sich hoffentlich noch etwas ändern und neue Sichtweisen kennenlernen :)

    Was hat es damit wohl auf sich? Ist es Hayden, den sie im Nebenzimmer hört, während er sich mit einem anderen Mädel amüsiert? Ich frage mich, warum du uns diese Abschluss-Szene zeigst...wenn es dir wichtig ist, das an der Stelle zu erwähnen, würde ich es vielleicht noch durch ein oder zwei weitere Sätze ausschmücken. Sonst geht das irgendwie so unter...vor allem, nachdem Vivien gerade beschlossen hatte, ihm eine zweite Chance zu geben. :hmm:

    zu dem Thema geh ich im nächsten Teil genauer drauf ein. Eig. dachte Vivien an dem Abend, dass es die Eltern von Miranda waren, die sie hörte. Da Hayden nicht Zuhause war als sie Heim kam. Aber das war Einfach oder XD da musste man ja auf Hayden kommen. Weiß nicht ob es abgelenkt hätte, wenn ich sowas geschrieben hätte wie, "Von dem Liebesspiel von Mirandas Eltern wollte sie nun wirklich nicht mitbekommen." Aber ich glaube es war einfach zu offensichtlich oder?

    LG

    Remoni

    Jetzt geht's weiter :)

    Hatte noch keine Muse den vorigen Teil zu überarbeiten, werde ich aber irgendwann machen.

    Kapitel 6 (2/4)


    Miranda fiel die Kinnlade herunter. „Willst du damit sagen, dass du dem glaubst, was die Männer sagen? Das kann nicht dein ernst sein.“

    Scheiße, Scheiße, jetzt hast du dich verplappert Vivien. Was antworte ich jetzt darauf? Schnell ich muss mir was einfallen lassen.

    Der Blick in die Augen ihrer Freundin ließ keinen Zweifel daran, dass sie ein Geheimnis witterte und offenbar davon ausging, dass Vivien etwas vor ihr verbarg. Daraufhin ließ Vivien ihre Schultern sinken und seufzte. „Vielleicht sollte ich dir etwas sagen.“ Tschuldigung Mom, aber ich will und kann das alles nicht mehr nur für mich behalten, vor allem da die Dämonen scheinbar bei uns in der Stadt Menschen angreifen. Ich könnte es mir nicht verzeihen, wenn Miranda, etwas passieren würde.

    „Ich bin gespannt“, antwortete ihre Freundin und riss Vivien dabei aus ihrem Gedankengang.

    Schnell suchte sie nach den richtigen Worten, um so ein heikles Thema anzugehen. „Also du weißt ja das ich ein Medium bin.“

    Miranda beantwortete dies mit einem skeptischen Kopfnicken.

    „Naja wie soll ich das sagen, das ist so nicht ganz richtig … denn ich bin eigentlich zur Hälfte eine Hexe.“ Nachdem sie diese Worte ausgesprochen hatte, breitete sich eine Stille im Zimmer aus. Sie erhielt keine Reaktion von Miranda, da ihre Freundin kurz ihre Stimme verloren hatte. „Du meinst so eine Hexe, mit Zauberkräften und einem fliegenden Besen?“, brach es dann plötzlich aus ihr heraus.

    Vivien musste sich ein Lachen verkneifen. „Nein nicht direkt. Also wir haben definitiv keine Besen und können eigentlich auch nicht richtig fliegen. Aber scheinbar können einige Hexen, die mit dem Element Luft verbunden sind zumindest schweben, hatte ich zumindest gelesen.“

    „Warte, warte … das ist grade wirklich dein ernst, oder? Du vergackeierst mich hier grade nicht?“, erkundigte sich Miranda mit verunsicherter Stimme.

    Vivien sah sie mit einem ernsten Blick an. „Sehe ich so aus, als würde ich dir einen Bären aufbinden wollen?“, sagte sie und deutete auf ihren ernsten Gesichtsausdruck.

    „Nein das nicht … aber die Offenbarung überrumpelt mich jetzt doch etwas … eine richtige Hexe also“, antwortete sie während langsam ihre Stimme versiegte.

    Vivien rückte näher an sie heran und legte eine Hand auf die Schulter ihrer besten Freundin, denn sie erwartete, dass diese gleich Durchdrehen würde.

    Jedoch faste sich Miranda erstaunlich schnell wieder und sah Vivien begeistert an. „Du weißt jetzt aber schon, dass ich dich bis aufs kleinste Detail ausfragen werden, oder?“, schoss es aus ihr, während sich ein kleines Grinsen auf ihren Mundwinkeln abzeichnete. „Meine Freundin … eine Hexe … so was erfährt man nicht alle Tage“, sprach sie leise zu sich.

    Überrascht nahm Vivien die Hand von Mirandas Schulter und blickte sie ungläubig, aber auch froh an. „Nein, ich hatte damit gerechnet, dass du durchdrehst oder denkst ich will dich verarschen.“

    „Ja hätte ich denken können, aber welchen Grund hättest du dazu und außerdem habe ich schon bemerkt, dass du anders bist und nun ergibt das in meinem Kopf alles viel mehr Sinn. So einen großen Unterschied macht es nun auch nicht mehr, ob du ein Medium oder eine Hexe bist. Solang du mir jetzt nicht noch sagst, dass es Werwölfe und Vampire gibt, ist alles gut“, rechtfertigte sich Miranda.

    Vivien musste schlucken, sogleich sammelte sich eine steigende Nervosität in ihr und ließ sie anfangen zu schwitzten. Während sie nach den richtigen Worten suchte, senkte sie ihren Blick.

    „Was ist los?“, fragte ihre Freundin, als sie merkte, dass diese seltsam wurde.

    Vivien knetete ihre Finger. „Da gibt’s noch was anderes, was ich dir erzählen muss.“

    „Ok sprich.“

    „Dieses Monster, von dem die Männer des Falls erzählt haben, so Wesen gibt es wirklich ... es sind Dämonen.“

    „Warte … du willst mir gerade weismachen, dass es auch Dämonen gibt?“, unterbrach Miranda sie.

    „Ja das versuche ich“, antwortete Vivien mit ruhiger Stimme.

    Ihre Freundin sprang vom Bett. „Ja ist klar. Fast hätte ich es dir abgekauft, aber nur fast“, antwortete sie und blickte Vivien mit zusammengekniffenen Augen an. Jedoch sah diese sie mit einem ernsten Blick an. „Ich weiß das klingt sehr absurd und auch beängstigend, aber ich kann es nicht mehr vor dir verheimlichen, nach dem, was du mir über den Fall erzählt hast.“

    „Ernsthaft, du versuchst es noch immer“, sagte Miranda und musste lachen. „Komm lass den Unsinn, mir machst du keine Angst damit. Außer mit deinen schlechten Schauspielkünsten vielleicht.“

    Vivien entgleisten ihre Gesichtszüge. Mit so einer Reaktion hatte sie nicht gerechnet. Wie konnte sie es ihr aber verübeln? Was hatte sie denn erwartet? Das Miranda sagte: oh okay alles klar kein Problem, sind ja nur ein paar Dämonen, was solls.

    Heute würde ihre Freundin nicht weiter auf dieses Thema eingehen, das wusste sie, denn dieses Mädchen war so stur wie ein Esel. Für alles benötigte sie erst sichtbare Beweise, bevor sie etwas glaubte. Miranda hatte ihr viele Nerven gekostet, bis sie endlich begriff, dass sie wirklich mit Tieren reden konnte.

    Ich brauche unbedingt irgendwelchen handfeste Beweise, damit sie es versteht und akzeptiert… aber welche? Das Einzige, was ich heute tun kann ist sie davon abzuhalten weiter an diesem Fall mitzuhelfen.

    Unerwartet traf sie etwas im Gesicht. „Was machst du denn für ein Gesicht? Hast du wirklich geglaubt, dass ich dir so einen Käse abgekaufe?“, merkte Miranda an, nachdem sie Vivien mit einem Kissen beworfen hatte.

    „Ich dachte, ich wäre eine bessere Schauspielerin“, antwortete sie.

    Ihre Freundin nahm nun ein weiteres Kissen in die Hand. „Ich hätte dir gleich sagen können, dass du eine miserable Schauspielerin bist“, gluckste sie und zielte mit dem neuen Kissen auf Vivien. Welche jedoch gekonnt auswich. „Du willst eine Kissenschlacht? Die kannst du haben.“

    Da ich heute eh nichts mehr erreiche, will ich wenigstens nicht, dass der Abend seltsam verläuft.

    Schnell schnappte sie sich ebenfalls ein Kissen und stellte sich aufs Bett. „Hier für dich.“ Mit Schwung schmiss sie es Miranda entgegen und traf sie am Bauch.

    Die Beiden bewarfen sich noch einige Male mit den Kissen, bis sie so außer puste waren, dass sie sich lachend auf die Bettdecke warfen.

    „Kannst du mir einen Gefallen tun?“, nuschelte Vivien nach einiger Zeit, während sie ihr Gesicht in ein fluffiges Kissen versenkte hatte

    Abrupt drehte Miranda ihren Kopf und sah ihre beste Freundin an. „Welchen?“

    „Bitte halte dich von dem Fall der Polizei fern“, bat sie, nachdem sie sich zu Miranda gedreht hatte.

    „Du kennst mich doch“, sagte sie mit einem leichten Lächeln auf den Lippen.

    „Eben genau deswegen, sage ich es dir. Das ist kein Spaß. Ich will nicht, dass dir was passiert okay? Also halte dich bitte von dem Fall fern.“ Sie sah in Mirandas Augen, in denen sie etwas aufflammen sah. „Bitte tue es für mich“, sagte sie nun mit etwas mehr Druck.

    Ihre Freundin gab auf und setze sich nun aufrecht aufs Bett. „In Ordnung. Ich werde versuchen mich damit nicht näher zu beschäftigen, aber nur, weil dus bist.“

    „Danke“, antwortete Vivien, „und was wollen wir nun machen?“

    Ein Grinsen huschte über das Gesicht ihrer Freundin. „Hm ich hätte da zwei Themen zur Auswahl.“

    „Und die wären?“, fragte sie skeptisch.

    „Tja einmal das Thema Hexen und dann noch deine Gefühle für Hayden.“

    „Oh nein über ihn will ich nun eigentlich nicht reden“, antwortete sie schnell, während sie sich auf den Bauch drehte und die Arme unter ihrem Kinn verschränkte.

    Sofort legte sich auch Miranda auf den Bauch und pikste ihrer Freundin in die Seite. „Komm schon, vorher hattest du etwas gesagt, dass du nicht genau weißt, ob du noch was für ihn fühlst.“

    Vivien seufzte. „Ja irgendwie bin ich meiner Gefühle nicht so sicher. Sobald ich an die Erinnerungen mit ihm denke, fühle ich mich noch immer zu ihm hingezogen. Irgendwas in mir will nicht, dass er aus meinem Leben verschwindet.“

    Miranda legte ihre Hand auf die Schulter ihrer Freundin. „Du musst ihn ja nicht aus deinem Leben streichen.“

    Vivien quollen Tränen in die Augen. „Aber … er hat mich betrogen.“

    Miranda zog ihre Hand zurück und sah das Foto auf ihrem Regal, auf welchem Vivien, Hayden und sie im Garten auf der Wiese saßen und Karten spielten, an. „Ich weiß das klingt jetzt sicher hart, aber bist du nicht etwas nachtragend?“

    Vivien wischte sich die Tränen aus den Augenwinkeln. „Meinst du das ernst?“, fragte sie mit erhobener Stimme.

    „Ja. Weißt du, er hat das nicht absichtlich gemacht. Er hatte sich wegen dem Scheiß Alkohol nicht unter Kontrolle und hat dann einen Fehler gemacht. Ja. Aber ist das wirklich ein Grund, der dich schon an seinen Gefühlen zweifeln lässt? Gerade du solltest wissen, was das Zeug mit einem machen kann oder war es etwas Absicht, dass du auf der Party von Alycia oben ohne auf den Tischen getanzt hast?“

    „Oh Mann, Miranda musst du immer so alte Schinken rauskramen? Aber, das was er getan hat, war was anderes. Er hat mich verletzt. Ich weiß nicht, ob ich das vergessen kann, was zwischen ihm und Kathrina passiert ist.“

    Miranda stöhnte leicht. „Du hast doch gesagt, dass du ihn nicht verlieren willst, oder? Dann gib ihm doch eine zweite Chance, er ist es wert Vivien. Ich habe lange mit ihm darüber geredet und er bereut es wirklich sehr, aber kann es halt leider nicht rückgängig machen.“

    „Und was soll ich deiner Meinung nach tun?“

    Miranda drehte sich zu ihr und lächelte sie an. „Ich würde ihm eine zweite Chance geben. Er liebt dich und du ihn scheinbar ja auch noch irgendwie, warum das alles dann hinwerfen? Wegen einem einzigen Ausrutscher?“

    Vivien atmete laut aus. Miranda stieß ihr jedoch aufmuntern in die Seite. „Manchmal ist es ganz gut seinen Stolz etwas fallen zu lassen, um zu sehen, was dir wichtig ist und was du wirklich willst.“

    Vivien murmelte etwas vor sich hin, während sie ihr Gesicht in ein Kissen gedrückte hatte und ihre Finger in ihren Haaren vergrub.

    „Mann. Ich glaube du könntest recht haben. Vielleicht sollte ich mal mit ihm reden?“

    Ihre Freundin strahlte übers ganze Gesicht. „Tolle Idee.“

    „Danke für deine Sichtweise. Obwohl ich mir ab und an wünschen würde dein Charakter, würde zu deinem lieben Äußeren passen … du bist teilweise so grob, wie ein Oger.“

    „Immer gerne doch. Ab und an brauchst du halt einen saftigen Arschtritt auf die richtige Bahn“, trällerte ihre Freundin während sie durch Viviens Haare wuschelte.

    Anschließend warf sie den Fernseher an und sahen sich zwei DVDs an. Während Miranda in der Hälfe des zweiten Films einschlief, grübelte Vivien über den Dämonen aus dem Polizeifall.

    Ich sollte mal in meinen Büchern nachlesen, um was für einen Dämonen es sich handelt. Was hat Miranda gleich noch erzählt? Ich sollte es mir schnell aufschreiben, sonst vergesse ich vielleicht etwas.

    Sie nahm ihr Handy zur Hand und schrieb sich auf, dass der Täter eine Frau mit schwarzen Haaren sei, welche scheinbar nur Männer angriff. Die Männer schienen sich wie durch einen Zauber zu ihr hingezogen zu fühlen. Vermutlich kann sie ihre Aura verändern. Das ist schon mal ein guter Hinweis, das können nämlich nicht alle Dämonen. Anschließend notierte sich Vivien die markanten Merkmale, als sich die Frau verwandelt hatte. Graue trockene Haut, rot unterlaufene Augen, Fingernägel die sich zu langen schwarzen Krallen verändert haben und die großen mit dunkler Haut überzogenen Flügel. Hört sich ja so an, wie die Vampire aus den alten Filmen, aber Vampire gibt es nicht, sagen zumindest die Bücher.

    Anschließend las sie ihre Notizen mehrfach durch und versuchte die Kreaturen, welche sie sich aus dem Lexikon noch merken konnten, mit ihren Mitschriften zu vergleichen. Jedoch kam sie leider auf keinen passenden Nenner.

    Verdammt, das wäre auch zu einfach gewesen, dann muss ich wohl wieder in diesem Wälzer lesen. Ist auch zu blöd, dass ich zu schwach bin, um Dämonenauren wahrzunehmen, sonst könnte ich sie schnell ausfindig machen und mehr über sie herausfinden.

    Sie legte ihr Handy auf den Nachttisch und stieg vorsichtig aus dem Bett. Bevor sie ins Bad ging, sah sie, wie Miranda ihre Decke komplett bis zu ihren Füßen heruntergestrampelt hatte. Vorsichtig zog sie diese hoch und deckte ihre Freundin zu. Damit du dir keine Erkältung holst und nicht auf die dumme Idee kommst meine Bettdecke zu klauen. Anschließend ging sie ins Bad und putzte sich zügig die Zähne, um danach auch schnell ins warme Bett zu springen. Es ging nicht lange, da schlief auch sie ein.

    Einige Zeit nachdem sie eingeschlafen war, wurde sie durch ein Quietschen aus ihrem Schlaf gerissen. Sie horcht kurz auf. Plötzlich hörte sie ein Gestöhne. Schnell begriff sie, um was für ein Stöhnen es sich handelte. Sofort drehte sie sich um und legte sich das Kissen auf das Ohr. Von dem Liebesspiel von Mirandas Eltern wollte sie nun wirklich nichts mitbekommen.

    Dank dem dicken Kissen hörte sich nichts mehr und schlief auch rasch wieder ein.

    LG Remoni

    Hi ihr Lieben ^^

    so dann geh ich mal auf euer Feedback ein.

    [Rainbow]

    erstmal danke fürs Fehlerchens raussuchen, werden baldmöglichst bearbeitet :D

    Ich konnte mich gar nicht daran erinnern, dass diese Übernachtung geplant war und von dem Praktikum ihrer Freundin wusste ich auch irgendwie nichts mehr. Und dass Vivian ihrer Freundin erzählt hat, dass sie sowas wie ein Medium ist...Ich nehme an, das muss wohl in einem Post erwähnt worden sein, der schon etwas länger zurückliegt, oder?

    Ja die Übernachtung wurde in Kapitel 5 angesprochen und auch das Vivien einen Horrorfilm mitbringen will, da sie wegen der Sache mit Hayden so gar kein Bock auf irgendwelche Schnulzen hatte.

    Ja das mit dem Praktikum habe ich noch nicht angesprochen, kam mir irgendwie auch erst in der Szene, das war nicht geplant, aber das hat mir eig. gut geholfen ein paar Lücken zu füllen und die Dame mit dem schwarzen Haar in die Geschichte einzuführen, meinst du ich sollte es vorher nochmal erwähnen? Ich kann schlecht sagen, ob es sich so anfühlt als wäre es einfach so aus dem Raum gegriffen. Muss man sowas irgendwie ankündigen???

    Hatte mich etwas mit dem Kanadischen Schulsystem auseinandergesetzt und in der Schule auf der Vivien und Miranda sind gibt es bestimmte Fächer, ist komplett anders als bei uns... bis ich das halbwegs verstanden habe :dash: habe den beiden dann auch einen eigenen Stundenplan gemacht und da Miranda Kriminalpolizisten werden will hat sie da das Fach Kriminologie, so wie Psychologie, und da muss sie halt auch Praktikas machen.

    Also Miranda weiß das Vivien ein Medium ist, es wird im ersten Kapitel angesprochen, ist halt schon ewig her....öhh 11 Monate XD wenn ich in dem Tempo weiterschreibe wird es vielleicht noch was vor der Rente XD

    Da erzählst du quasi vorher sehr ausführlich, wie Vivian sich fertig macht, dass sie noch mal umkehren muss wegen des Horrorfilms (btw warum muss sie eigentlich noch mal umkehren?... hat das einen tieferen Sinn?

    Vivien hatte versprochen, den Horrorfilm mitzubringen, deswegen geht sie zurück. Wie soll ich das sagen, aber ich fands irgendwie ganz cool, das eig. der Plan war einen Horrorfilm zu schauen, und dann halt der Abend ganz anders verläuft, aber dennoch was Horrormäßiges für Miranda hat.... kanns grad nicht besser beschreiben... mach dir nochmal ein Bild, wenn du den nächsten Part gelesen hast... wird bald kommen muss nur nochmal Korrekturlesen und vielleicht etwas abändern.

    und dann PAFF...handelst du mit ein paar Sätzchen das ab, was eigentlich das Coolste an dem ganzen Teil ist.

    und das ganze etwas geheimnisvoller und mystischer erzählen

    Ja da hast du definitiv recht, da habe ich mir wenig mühe gegeben, werden das nochmal etwas geheimnisvoller schreibe, mir fallen Dialoge nur nicht ganz so einfach wie dir XD, wird man auch sicher im nächsten Teil merken, da der fast nur aus Dialogen besteht.

    Eine Metallpforte suggeriert mir eine gewisse Größe...wieso muss sie sich dadurch winden? Ja, okay... weil die Tür schwer ist. Aber muss sie die Pforte tatsächlich mit der Hand öffnen? keine Ahnung, ich habe gerade irgendwie so eine große zweiflügelige Tür im Kopf... sowas, was sich bei reichen Leuten für gewöhnlich von selbst öffnet Vielleicht habe ich auch nur eine merkwürdige Fantasie

    ja ja die Metallpforte, also das werde ich nochmal verständlicher schreiben XD, also ist schon eine rießen Tor, aber da gibt's nochmal so einen Personeneingang und die ist halt kleiner.... ich denke mal das es sowas gibt, also einmal Eingang für die Autos und dann für die Menschchen. Und ne sie öffnete sich nicht selbst, so reich sind die Shoemakers nicht XD


    für Sora :)

    Freut mich das dir das Kapitel bis jetzt gefällt :)

    ist irgendwie schwierig, du findest das ich alles etwas ausführlicher beschreiben könnte, Rainbow, meint ich soll mehr Detail in die wichtige Szene stecken, über den aktuellen Fall der Polizei.. bin grad etwas verwirrt... ich möchte halt den unwichtigeren Szenen nicht allzu viel Platz geben.. Was ich aber eig. gemacht habe.

    Vielleicht könnte sie sich noch kurz mit ihrer Mutter unterhalten die sie noch an die Regeln erinnert

    inwiefern meinst du Regeln??? So Regeln, wie man mit den Kräutern umgeht? versteh es grad nicht :whistling:

    Daran das Ihre Freundin ein Praktikum macht, konnte ich mich jetzt auch nicht mehr erinnern. War das eins was von der Schule ausging? Müsste Vivien dann nicht auch eins machen?

    habe ich oben bei Rainbow etwas erklärt. Aber nein Vivien muss bis jetzt noch kein Praktikum machen, oder ist nicht mehr geplant, weil sie hat die Fächer: (ich hoffe ich habe das Kanadische Schulsystem verstanden XD)

    • Englisch
    • Sozialkunde
    • Wissenschaft
    • Mathematik
    • Holzarbeit
    • Anatomie und Physiologie
    • Japanisch
    • Karriere Leben Bildung

    Das sie weiß, das Vivien ein Medium ist, wurde das schon mal erwähnt? ich glaube ich lese gerade etwas zu viele Geschichten, da bringt man ab und an was durcheinander.

    ja wurde es :D, aber das ist schon 11 Monate her (Kapitel 1), also bin ich niemand böse wenn mas vergisst, vor allem wenn du so viele Geschichten liest.

    Naja mal sehen wie das noch weiter geht. Könnte mir vorstellen das es da trotzdem das eine oder andere mal zum Streit kommen könnte.

    Ja das ist schon keine so tolle Situation und die arme Miranda wird da noch ziemlich zwischen den Fronten stehen.


    [/spoiler]

    Vielen Dank, eure Kommentare puschen mich immer wieder und motivieren mich :love:

    LG Remoni

    PS: Sry habs mit den Spoilern verbockt :( aber keine Muse das alles wieder neu zu schreiben. Ich hoffe man verzeiht mir.

    So dann geht's auch mal weiter :)

    Der Vorteil, wenn das Wetter draußen so scheußlich ist :D mehr Lust und Zeit zum Schreiben.

    So Kapitel 6 wird nun etwas länger werden und so langsam kommt die Geschichte in Fahrt, also für mein Gefühl :D bin schon froh das ich endlich da bin, weil die Teile davor schon etwas zäh waren.

    Kapitel 6 (1/4)

    Nach einem langen Nachmittag mit ihrer Mutter im Garten, stieg Vivien mit zwei Körben unter den Armen, welche mit lauter Kräutern und Wurzeln gefüllt waren, die Terrassenstufen hinauf. Vor der Türe trat sie sich am Teppich die dreckigen Schuhe ab und stellte sie dann bei Seite, anschließend schlüpfte sie in ihre mit Lammfell gefütterten Pantoffeln. Was für eine Wohltat war dieses Fell nur für ihre schmerzenden Füße, dachte sie. Es war einfach keine gute Idee gewesen, die zu kleinen Schuhe ihrer Mutter anzuziehen, aber ihre nassen Gartenschuhe wollte sie auch nicht tragen, sonst wären ihre Füße nun sicher von Blasen übersät und darauf hatte sie nun definitiv keine Lust.
    Mit einem leichten Hüftschwund verpasste sie der Türe einen Stoß, welche dem Druck sofort nachgab und aufschwang. Vivien schlängelte sich mit vollbeladenen Armen durch den schmalen Rahmen und wäre beinahe über die Türschwelle gestolpert, fand jedoch ihr Gleichgewicht schnell wieder. Zügig balancierte sie die Last in die Küche und stellte sie erleichtert auf die Theke.
    Anschließend spurtete sie die Treppe ins Obergeschoss hinauf und bog ins Bad. Dort entledigte sie sich ihrer schmutzigen Kleider und gönnte sich erst mal eine erfrischende Dusche, um den Schweiß und die Erde vom Körper zu waschen. Im Anschluss wickelte sie sich in ihr Handtuch und föhnte ihre feuchten Haare, jene sie dann zu einem Zopf flocht. Ihr Blick schweifte zu ihrem Spiegelbild. Leichte Sommersprossen lagen über ihrer rosigen Haut und verliehen ihr einen frischen Teint. Mit einem prüfenden Blick checkte sie ihre Hautlage. Kein Pickel oder andere pubertäre Mitbringsel? „So rein wie eine weiße Wand“, witzelte sie. Perfekt, das kommt mir gerade recht, hatte eh kein Bock mich zu schminken.
    Aus dem Spiegelschrank schnappte sie sich nur ihren Kulturbeutel, in den sie ihre Zahnbürste packte. Schnell beseitige sie noch ihre Haare aus der Dusche und vom Boden, bevor ihre Mutter ihr wieder eine Szene machte. Dann schnappte sie sich ihre schmutzigen Kleider und warf diese in den Wäschekorb.
    Immer noch im Handtuch eingewickelt schlenderte sie eine Melodie summend in ihr Zimmer. Sie öffnete die Türe ihres Kleiderschranks und zog zielsicher eine lässige Jeans und einen Pullover heraus, um sie sogleich gegen das Frotteetuch auszutauschen. Zum Übernachten packte sie sich noch eine Short und ein Top in den Rucksack und schwang ihn sich sogleich über die Schulter.
    Mit hopsenden Sprüngen lief sie die Treppe hinab und lugte um die Ecke, in die Küche. Ein Schwall aus würzigem und mentoligem Duft hin in der Luft, währen sie ihre Mutter beim Verlesen der gesammelten Kräuter erblickte.
    „Ich bin dann mal weg“, rief sie ihr zu.
    Ihre Mutter dreht sich zu ihr um. „In Ordnung. Ich wünsche dir viel Spaß und habt einen schönen Abend“, antwortete sie ihr mit einem breiten Lächeln.
    „Danke, werde ich haben, also tschüssi“, verabschiedete sich Vivien und gab ihr einen Handkuss. Im Gang schnappte sie sich ihren Anorak und den Helm von der Garderobe, welchen sie sich sofort auf den Kopf schnallte. Aus der Garage holt sie ihr metallic grünes Mountainbike, für welches sie gute fünf Jahre gespart hatte. Mit Schwung warf sie sich auf den Sattel und fuhr rasant Richtung Straße.
    „Verdammt“, fluchte sie, riss abrupt den Lenker rum und strampelte wieder ans Haus. Nachdem sie vom Rad gesprungen war, flitzte sie wieder ins Innere.
    „Hast du was vergessen?“ Hörte sie ihre Mutter aus der Küche fragen.
    „Ja ich wollte einen Film mitnehmen“, antwortete sie schnell und zog den Horrorfilm aus dem Regal im Wohnzimmer. „Bin aber schon wieder weg“, vollendete sie ihren Satz und verließ erneut das Haus.
    Nach fast einer halben Stunden Fahrt erreichte sie das große Haus der Shoemakers. Eine imposante Buchenhecke umschloss das gesamte Grundstück und ließ keine Möglichkeit offen, das Gebäude zu erblicken. Der einzige Weg nach Innen führte durch die Metallpforte bei der Einfahrt. Nachdem Vivien sich mit dem Fahrrad durch die schwere Türe gewunden hatte, lief sie die befestigte Auffahrt hinauf. Blütenbesetzte Stauden ringten sich geordnet, um das in Holz gekleidete Anwesen. Beige Klinkersteine verzierten dessen Sockel und verliehen ihm einen rustikalen Flair. Im Gegensatz dazu war der Baustil, ebenso wie die großen weißen Fenster eher modern. Sehr gewagt, jedoch verlieh gerade dieser Stil dem Anwesen eine Einzigartigkeit.
    Ihr Blick wanderte weiter zu den parkenden Autos. Der Landrover von Mirandas Eltern stand vor der Garage, ebenso wie der rote Mini Cooper ihrer Freundin, jedoch konnte sie nirgends den schönen Audi Quattro von Hayden sehen. Der Riss in ihrem Herz begann erneut zu schmerzen, als sie an den einen Sommertag dachte, an dem Hayden sie dem Audi abgeholte und mit ihr an die Westküste gefahren war. Aus der Tauchschule hatte er zwei Neoprenanzüge und jeweils eine Sauerstoffflasche für jeden von ihnen ausgeliehen. Kurz ließ sie zu, dass diese Erinnerung und das Gefühl der Schwerelosigkeit im Wasser, sie aus der Gegenwart trug.
    Doch dann riss eine bekannte Stimme sie plötzlich aus ihrer beginnenden Tragträumerei. Ein Blondschopf blickte sie fragend vom Türrahmen aus an. „Willst du da Wurzeln schlagen oder kommst du rein?“
    Schnell kam sie zurück ins jetzt und hier.
    Verdammt, was sollte das? Ich bin doch sauer auf ihn. Also Kopf höre auf mir so was ins Gedächtnis zu rufen, tadelte sie sich, während sie zu Miranda lief. Diese war schon von der Treppe gesprungen und ihr entgegengeeilt. Vivien erhielt eine stürmische Umarmung ala aufgedrehter besten Freundin.
    „Was hast du denn heute genommen?“, witzelte Vivien und erwiderte die freudige Begrüßung.
    Miranda löste sich schnell aus der Umarmung. „Das fragst du?... lass mich schnell überlegen, das ist der erste Abend seit etwa zwei Monaten, wo ich dich alleine für mich habe und dich nicht mit meinem Bruder teilen muss.“

    Autsch! Danke fürs frischhalten der Tatsache.
    „Taktgefühl ist dir fremd, oder? Ich bin zwar ein hartes Mädchen, aber ganz aus Stein bin ich nun auch nicht“, fuhr sie sie an.
    Miranda machte sich klein und wurde rot. „Oh, dann habe ich wohl einen wunden Punkt getroffen. Ich dachte, du bist mit der Sache durch?“, fragte sie ihre Freundin und wartete auf deren Reaktion.
    „Ich weiß nicht“, antwortete sie nach kurzem Schweigen und wich dem erwartungsvollen Blick von Miranda aus und fixierte ihr Fahrrad, um welches sie plötzlich den Griff verstärkt hatte. Sie konnte spüren wie der durchdringende Blick ihrer Freundin sie durchleuchtete. Warum bin ich so schwach? Fragte sie sich böse auf sich selbst.
    „Du magst ihn noch immer, stimmts?“, warf ihre Freundin sogleich nach. Nachdem sie nicht sofort eine Antwort erhielt, trat sie an Vivien heran und hackte sich bei ihr ein und zog sie mit sich. „Los komm wir gehen ins Haus, dann können wir reden.“
    Sie ließ sich von ihrer Freundin mitreisen.
    Nachdem Miranda sie losgelassen hatte, um ihr die Garagentüre zu öffnen, erblickte sie erst, was für ein schönes blau-gestreiftes Kleid ihre Freundin trug.
    „Olala hast du das selbst genäht?“, fragte sie begeistert, während ihr Blick den fließenden Stoff des Kleides begutachtete.
    Freudig dreht sich Miranda um, nachdem sie die Türe aufgeschmissen hatte. „Ja, habe ich selbst gemacht. Bombe oder?“ antwortete sie und drehte sich ein paar mal im Kreis, damit der Rock des Kleides beeindruckend durch die Luft schwang.
    Ein Grinsen huschte über Viviens Lippen. „Jetzt weiß ich was ich mir zu Geburtstag wünschen werde.“
    „Ihr Wunsch ist mir Befehl, dann ein Kleid für das holde Fräulein“, antwortete ihre Freundin lachend.
    Vivien brach in Gelächter aus. „Du spinnst!“
    „Ich weiß. Also komm, schmeiß dein Drahtesel in die gute Stube, dann können wir endlich hoch.“
    Nachdem sie das Rad geparkt und ihren Helm an den Lenker gehängt hatte, huschten sie durch die Zwischentüre, welche Garage und den Wohnbereich verband. Sie liefen den Granit gefliesten Flur entlang in Richtung der Küche. Bevor sie diese jedoch erreichten öffnete sich die Wand rechts von ihnen und gab den Einblick in das große geräumige Wohnzimmer, jenes durch die untergehenden Sonnenstrahlen, die durch die große Glasfronten drangen, in ein warmes Orangerot getaucht wurde.
    „Hallo Vivien, schön dich mal wieder hier zu sehen“, drang eine freundliche Männerstimme aus einem Winkel der Stube zu ihr. In einem braunen Ledersessel saß Mirandas Vater und blickte von einem dicken Wälzer hoch, seine Lesebrille hing an seiner Nasenspitze, während sein graues Haar wild von seinem Kopf ab stand.
    „Hi Jack, ja ich habe mich auch mal wieder herverirrt. Du scheinst ein haarsträubendes Buch zu lesen“, begrüßte sie ihn mit einem verschmitztem Lächeln.
    Neben ihr bekam sich Miranda fast nicht mehr ein.
    „Wie ich diese Sprüche vermisst hatte“, antwortet Jack, während ein Schmunzeln über seine Lippen glitt und sich durch den Schopf fuhr.
    „Dann ist gut, davon habe ich nämlich genügend auf Lager“,
    „Ich bin schon ganz gespannt“, quittierte er grinsend .
    „So Dad, wir sind dann mal oben und komm bitte nicht auf die glorreiche Idee vorbei zuschneien“, teilte Miranda ihrem Vater nun mit, während sie nach Viviens Hand griff und sie in Richtung Küche zog.
    „Sei unbesorgt Schatz ich will euer Mädchengetratsche gar nicht hören“, hallte es aus dem Wohnzimmer.
    „Sehr gut“, antwortete Miranda mit erhöhter Lautstärke, damit es ihr Vater auch hören konnte. Aus dem Wohnzimmer kam nur ein tiefes kehliges Lachen.
    In der Küche angekommen, schaltete ihre Freundin zuerst das Licht an, welches die rote Küche zum Strahlen brachte. Ein Duft von frischen Keksen strömte Vivien sofort in die Nase.
    „Mhm hier riechts doch nach Cookies“, stellte sie fest, während sie erneut einen tiefen Atemzug nahm, um den süßen Duft zu inhalieren.
    „Bessere Nase, als ein Hund“, kommentierte ihre Freundin lachend.
    „Hat aber auch Nachteile, wenn es nicht gerade leckere Kekse sind, die ich rieche“, wand sie ein.
    „Das stimmt“, bestätigte sie.
    Aus dem Hängeschrank holte Miranda zwei Gläser, welches sie mit einer Flasche Cola Vivien in die Arme drückte. Sie selbst füllte die frischen Kekse, die noch im Backofen verstaut waren, in eine Schale um und richtete noch etwas Eis. Anschließend gingen die beiden die große Wendeltreppe hinauf und setzten sich aufs Bett.
    Während sie die noch warmen Kekse mit dem kalten Stracciatella Eis vernichteten, erzählte Miranda von ihrem ersten Praktikumstag bei der Kriminalpolizei.
    „Und gibt es irgendwelche interessanten Fälle?“, wollte Vivien wissen.
    „Ja, die gibt’s schon, aber ich darf eigentlich nichts erzählen, denn ich habe da eine Schweigepflichtserklärung unterschrieben.“
    Die Augen ihrer Freundin weiten sich. „Oh so topsecret. Komm, ein paar Details kannst du ja sagen“, flüsterte sie, während sich ein Grinsen auf ihre Mundwinkel ausweitete. „Ich werde es auch nicht weitererzählen.“ Zwinkerte sie.
    „Ok überredet, dann sind wir beide zumindest quitt.“
    „Quitt?“, fragte Vivien mit hochgezogener Augenbraue.
    „Ja ich weiß ja, dass du ein Medium bist und du hast nun auch was gegen mich in der Hand.“
    Vivien brach in Gelächter aus. „Stimmt, das ist nur fair.“
    „Eben. Also einer der aktuellsten Fälle ist gerade, dass einige Männer mit tiefen Schnittverletzungen, hauptsächlich an den Armen ins Krankenhaus gekommen sind. So weit ich mich richtig dran erinnere, sind es die letzten Monate etwa zwanzig gewesen. Aber das beängstigte und verstörende an diesem Fall ist, dass alle Männer behaupten von einem Monster verletzt worden zu sein.“
    Die Kombination verletzter Mann und Monster riefen Erinnerungen in Vivien hervor. Der unverschämte Typ im Krankenhaus. Kam es ihr plötzlich. „Was haben die Männer sonst noch so gesagt?“, harkte sie nach.
    „Lass mich kurz nachdenken.“ Miranda grübelte kurz nach, während sie einen Punkt vor sich fixierte und den Tag durch kramte.
    „Genau die Männer haben alle gesagt, dass sie einer wunderschönen Frau mit schwarzen Haare begegnet sind und von ihrem Charme wie magisch angezogen wurden. Anschließend habe sie sich in ein abscheuliches Wesen, mit grauer Haut, rot unterlaufenen Augen und schwarzen Schwingen verwandelt. Mit ihren langen scharfen Fingernägel, welche wie fürchterliche Krallen aussahen, habe sie die Typen verletzt.“
    „Okay krass und was sagt die Polizei dazu?“, fragte Vivien, während sich die wahre Antwort schon in ihren Gedanken konstruierte. Ich vermute, dass die Männer nicht ganz Unrecht hatten. Hier handelt es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um ein Schattenwesen, aber das kann ich Miranda ja nicht sagen.
    „Die Kommissare vermuten, dass die Männer irgendwelche Halluzinationen hatten, denn bei allen wurde eine Art Rauschmittel im Blut festgestellt. Sie denken, dass es eine neue Droge auf dem Markt gibt, die solche fanatischen Halos hervorruft und die Männer sich selbst verletzt haben.“
    „Klingt für mich irgendwie unlogisch“; kommentierte Vivien.
    Ihre Freundin blickte sie überrascht an. „Warum meinst du?“
    „Ich kenne mich jetzt mit Drogen nicht aus, aber ich vermute mal nicht das etwa zwanzig Männer in ihren Wahnvorstellungen dieselbe Frau gesehen haben und auch das sie sich in ein Monster verwandelt haben soll. Ich glaube, da steckt mehr dahinter.“
    Miranda fiel die Kinnlade herunter. „Willst du damit sagen, dass du dem glaubst, was die Männer sagen? Das kann nicht dein ernst sein.“

    Scheiß Scheiß, jetzt hast du dich verplappert Vivien. Was antworte ich jetzt darauf? Schnell ich muss mir was einfallen lassen.
    Sie blickte in die Augen ihrer Freundin, in welchen sie die ansteigende Erkenntnis sah, dass Miranda merkte, dass sie ihr etwas zu verheimlichen versuchte. Daraufhin ließ Vivien ihre Schultern sinkenund seufzte. „Vielleicht sollte ich dir etwas sagen.“

    Hi Sora :)

    vielen Dank für ´s weiterlesen und die gute Kritik :)

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    Und ich finde es sogar ganz gut, wenn eine Geschichte aus mehreren dichten geschrieben wird, da bekommt man einfach einen noch besseren rundum Blick.

    freut mich das wir das der selben Meinung sind :) und ich hoffe das ich es auch relativ gut umsetzen werden kann :)

    Auch wenn im ersten Teil sehr viel Dialog drin war, was zum Teil etwas holprig klang.

    ja die ganzen Sachen werde ich mir nochmal zu Gemüte führen müssen, bin auch nicht so happy damit nach längerem überlegen und auch ist mir Blue etwas aus Händen geraten und habe versucht es auszubaden, aber nicht sehr gut. Ich überlege noch ob das im nachhinein umschreiben werde oder so. Wollte eig. nicht das Blue so viel wissen hat, daher wirkt es wahrscheinlich so verkrampft, das er so tut als wüsste er nix. Wenn ich eine gute Lösung gefunden habe werde ichs überarbeiten und dann könnt ihr gerne nochmal drüber sehen, aber jetzt ist er erst mal weg.
    Wenn man seine Charakteren wegschicken muss, damit die Geheimnisse nicht sofort verraten werden... :patsch: Vorausplanung ist voll mein Ding. :doofy:

    Ich finde gut das sie dann schnell zum Körper zurück sind. Hatte schon gedacht die Kassen ihn da einfach so liegen, mitten im Wald wo wilde Tiere sich den Körper schnappen könnte.

    Da hat mein Kopf dann plötzlich logisch gehandelt, deswegen ist die Flugszene auch nicht so schön wie die letzte, weil es eig. weiter gehen hätte sollen. Logik gehen Autor 1:0 :S

    Wie Vivien dann versucht hat, ihr Herz anzuhalten um die Verbindung wieder aufzubauen hihi sehr gut. Allerdings hätte ich mir da ein klein wenig mehr Beschreibungen gewünscht. Nicht das sie einfach nur die Luft anhält, sondern was da mit dem Körper passiert. Schlägt ihr Herz schneller und härter? Hämmert es gegen die Brust? Pulsieren die Adern härter oder treten die vielleicht auch hervor... Da könnte man noch ein bisschen mehr draus machen.

    freut mir das dir diese Szene gefällt :) und werde mal drüber schauen und vielleicht noch etwas mehr ausschmücken. Danke für den Denkanstoß :)



    LG Remoni

    Hi ihr Lieben :)

    Vielen Dank fürs dranbleiben :)

    @Rainbow

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    so jetzt zu deinem Kommentar :) freut mich das es die Größtenteils gefallen hat.

    Ich weiß noch nicht genau, was ich von Blues Ahnungslosigleit halten soll. Irgendwie kann ich ihn nocht so recht einschätzen...einerseits weiß er was.... andererseits auch wieder nicht. Jetzt wird er erst mal zwei Wochen weg sein, um irgendwen aufzusuchen, der ihnen Informationen geben kann. Mal sehen, was dabei rumkommt.

    Ich weiß nicht, ob du es kennst, aber an diesem Punkt ist mir meine Geschichte etwas aus den Händen geglitten und hat ihren eigenen Weg eingeschlagen und dann stand ich da und dachte mir nur so: so war das eig. nicht gedacht. Ich habe mir im Vorfeld nicht zu 100 % Gedanken über die Rolle von Blue in meiner Geschichte gemacht und was für Konflikte und Ketten hintern dem Handeln von ihm liegen, da habe ich gemerkt ok ich muss einen Stopp einlegen und mir nochmal bewusster werden welche Rolle er bekommen soll und daraus haben sich wieder viele Sachen in der Geschichte geändert XD

    Aber es macht echt Spaß so mit seiner Geschichte zu arbeiten :D

    Was ich aber sonst gefunden habe und viel wichtiger zu erwähnen fand, sind zwei Perspektivwechsel. Ich nehme an, du hattest das Ganze mal in der ich-Perspektive geschrieben, richtig? Hier und da findet man noch ein paar Überbleibsel.

    Uhjuju das ist mir nicht aufgefallen =O und nee habe die Teile nie bis auf Kapitel 1 in der Ich-Perspektive verfasst, da muss ich scheinbar etwas zu tief in der Rolle gewesen sein und eher so aus meiner Sicht erzählt haben. :whistling:



    @Sora

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    Bin nun mit Kapitel 4 endlich durch. Nachdem ich es mehrfach angefangen hatte und von meinen Töchtern immer wider unterbrochen wurde, habe ich es endlich geschafft ein wenig aufzuholen.

    das ist überhaupt kein Problem, ich frage mich eh wie du so aktiv im Forum sein kannst mit deinen Kindern. Da bin ich dir sehr dankbar, dass du dann die Zeit verwendest, um meine Geschichte zu lesen ^^

    Mal aus einer anderen Sicht von einer mysteriösen Frau die echt coole Kräfte hat.

    ja die hat sie, die Lady ist mein Lieblingscharakter in der Geschichte. Bin mal gespannt ob jemanden eine richtige Verbindung herstellen kann was für eine Rolle sie spielt, hatte ein paar Hinweise reingeworfen, aber glaube dadurch das man die Geschichte nicht komplett am Stück liest vergisst man schnell so Kleinigkeiten und lass dich überraschen welche Verbindung sie haben :) Vielleicht kannst du bei Kapitel 7 oder 8 schon was erahnen :D bin noch nicht ganz sicher wie und wo ichs genau einbauen soll.

    P. S. Es war auch nicht verwirrend das es mal aus einer anderen Sicht war. Sowas finde ich immer mal wieder erfrischend.

    oke das ist gut :) denn ich habe vor im laufe der Geschichte noch einige Szenen die auch aus der Sicht eines anderen Charakters geschildert werden müssen. Ich weiß nicht ob du die Bücher von Cassandra Clare kennst? Chroniken der Unterwelt so von ähnlich möchte ichs auch handhaben, die hat ja glaub bis zu 5 Hauptcharakteren, die ihre eigenen Szenen haben. Also es ist nicht geplant, das alles nur aus Viviens Sicht geschliddert wird, wie Rainbown sagte, kann sie ja nicht überall sein.


    LG
    Remoni

    Hi @Rainbow und @Sora

    tut mir leid, das ich erst jetzt auf eure Kommentare eingehe, Ich hatte eine Phase wo ich mit dem schreiben nichts mehr anfangen konnte. (Gibts bei mir leider immer öfter, aber ganz werde ich die Geschichte nicht aufgeben, es wird dann halt immer was kommen wenn ich Lust dazu habe. Kann verstehen, wenn euch das zu mühsam ist und ihr nicht weiterlesen wollt)
    Aber sich zwingen zu schreiben empfinde ich auch nicht richtig, es soll ja der Spaß bei uns Hobbyschreibern dahinterstehen. ^^

    Rainbow

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    erstmal Vielen Vielen Dank fürs korrigieren und natürlich tapfer dranbleiben :)

    Dann zu deinen Anmerkungen:

    Wieso stellt sie hier schon die Verbindung zu ihrem Traum her? Im Grunde könnte Blue doch auch einfach so auf ihr "mentales Rufen" hin gekommen sein... Oder hat sie insgeheim in dem Moment gar nicht damit gerechnet, dass er kommen würde..? Und sie ist nun selber überrascht? Ja, du erwähnst es im letzten Satz ein bisschen, aber ich denke, man könnte das etwas ausführlicher beschreiben.

    Ja da hast du recht... das macht eig. nicht so viel Sinn, das sie das glaub mit dem Traum in Verbindung setzt. Aber für sie war das eine Art Bestätigung, im nächsten Teil klärt sich das dann auf, weiß nicht ob das dann so passt. kannst ja mal drüber schauen dann und Bescheid geben ob es immer noch nicht ganz so nachvollziehbar ist.


    Also, ich finde, dieser Teil hat ganz viel Potenzial und man könnte hier und da noch ein bisschen feilen und versuchen, noch etwas Atmosphäre aufzubauen...zum Beispiel könnte der Weg durch den Wald ja auch beängstigend sein... sie könnte sich zwischendurch mal umdrehen...ein sonderbares Gefühl bekommen... es könnten sich Schattenspiele abzeichnen, die ihre Sinne verwirren...was weiß ich...ich wäre da als Leser gerne näher an ihr dran. Das sind aber nur so Ideen-ist kein Muss.

    also habe da noch ein bisschen was verändert, weil eig. ist sie gerne im Wald und fühlt sich da wohl und hat keine Angst, aber bei Geräuschen horcht jeder auf :D Ich möchte die Szene nicht so ausführlich machen, weil in der Geschichte so viele Waldszenen vorkommen, das will dann sicher auch nicht jeder so detailliert haben und es würde sich dann vielleicht ab und an von der Beschreibung wiederholen.


    Ansonsten bin ich natürlich gespannt, wie sich die Beziehung zu Blue weiterentwickelt.... und wie sich das überhaupt alles zusammenfügen wird. ... im Moment bekomme ich noch nicht so recht einen Kopf daran, worauf es hinauslaufen wird. Aber das ja muss nicht schlecht sein...so eine Geschichte darf sich ruhig langsam aufbauen. Das ist schon okay.

    Also die Beziehung zu Blue ist jetzt nicht der Hauptteil der Story :) sondern nur ein kleiner Teil, da kommt noch vieles Mehr dazu :D war schon am überlegen ob ich ein Prolog oder so machen soll, damit man weiß ich was für eine Richtung die Geschichte gehen soll.
    Bin da noch nicht ganz so sicher.
    Aktuell erleben wir nur mit wie Vivien erfährt was für Fähigkeiten hat, die nicht ganz typisch für ihr Hexenwesen sind. Ich möchte immer etwas mehr da zuwerfen und das wir mit ihr mit alles erleben.
    Bald werde ich auch die Geschichte von anderen Charakteren aus erzählen, damit wir nicht nur ihre Sichtweise kennen, sondern auch von anderen und so vielseitiger die Geschichte beleuchten kann.

    Ich hoffe du bleibst dran auch wann es schleppend vorangeht. Es ist irgendwie ist etwas teilweise mühsam,wenn man im Kopf die Szenen schon durchgekaut hat und eig. schon viel weiter ist XD aber man muss es ja noch auf Papier bringen.



    Sora

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    Freut mich das du wieder aktiver im Forum unterwegs bist :) ich hoffe deinem Nachwuchs geht es gut :)

    Vielen dank das du weiter dran bleibst :)

    ch bin gespannt, ob das mit der Blutgruppe für das weitere Geschehen eine Rolle zieht. Ansonsten ist mir noch nicht klar, warum das in der Geschichte vor kam. Ich werde mich einfach überraschen lassen und bald weiter lese

    Also die Blutgruppen direkt spielen keine Rolle in der Geschichte, aber sie hat besonderes Blut mit besonderen Fähigkeiten und Blut hat einiges in meiner Geschichte zu bedeuten. zb. Kadugo bedeutet Blutsverbunden, ich wollte einfach nur mit reinbringen, das es eig. unmöglich ist das Blut eines Tieres in seinem Köper zu haben, wenn du verstehst was ich meine und im Biounterricht geht das doch perfekt. :whistling:

    Ja du hast recht zurzeit ist es relativ lasch in meiner Geschichte, aber das kommt noch, irgendwie komm ich aus dem Weg den ich eingeschlagen habe so nicht anders raus.

    So am letzten Teil des Kapitels bin ich dran und kommt die Woche noch, möchte nur nochmal darüberschauen.

    Ah und überarbeitete Kapitel wird gleich online gestellt XD muss nur schnell den PC tauschen.


    So nun der zweite Teil von Kapitel 5

    Kapitel 5 (2/2)

    Blue drehte seinen Kopf und blickte ihr überrascht in die Augen.
    „Ich habe dich nicht gerufen. Du warst es, die mich rief!“
    Verdutzt zog sie die Augenbrauen zusammen. „Das kann nicht sein, du … du hast mich in meinen Träumen zu dir gerufen?“
    „Nein da irrst du dich.“
    „Aber … ich war mir so sicher, dass du es warst. Es wirkte so real“, sagte sie mit zweifelnder Stimme.

    Waren es demnach wirklich nur stinknormale Träume? … vielleicht sollte ich ihnen nicht so viel Bedeutung zukommen lassen, sonst flippe ich noch aus.
    Mit dem Schnabel stupste der Bussard sie an. „Aber es ist schön, dass du gekommen bist.“
    Vivien fasste sich wieder. „Ja … Blue ich habe so viele Fragen in meinem Kopf. Ich brauche unbedingt Antworten. Was ist das zwischen uns? … Ich konnte nichts in meinen Büchern über genau diesen Fall, wie er bei uns ist, herausfinden und meine Mutter hat es sofort ins Schwarze gezogen“, brach es aus ihr heraus, während sie sich auf den Felsen setzte. „Normalerweise glaube ich meiner Mutter, aber diesmal scheint sie mit ihrem Wissen falsch zu liegen, denn ich spüre nichts Negatives zwischen uns.“
    Blue sprang auf den Felsen neben ihr, den Blick immer noch auf sie gerichtet. „Was hat deine Mutter zu unserer Verbindung gesagt?“
    Ihr Blick richtete sich auf ihre Hände, welche sie in ihre Hose krallte. „Sie sagte, dass es sich hier um schwarze Magie handelt und dass du gefährlich werden kannst, weil ich meine negativen Emotionen auf dich übertragen könnte und du dann unkontrollierbar wirst.“
    Eine beunruhigende Stille breitete sich aus.
    Prompt riss Vivien ihren Blick nach oben und sah, wie es in Blue arbeitete. „Weißt du etwa etwas?“, fragte sie drängend.
    Abrupt erhielt sie eine Antwort. „Davon habe ich noch nie gehört. Hat sie dir genaueres erzählt?“
    Vivien stand vom Felsen auf. Sie war nervlich einfach zu aufgeputscht, um still dazusitzen. Während sie ihrem Freund von der Erzählung ihrer Mutter berichtete, lief sie vor ihm auf und ab.
    „Irgendwie kann ich es nicht ganz glauben, was sie mir erzählt. Ich müsste es doch merken, wenn es schwarze Magie ist, oder?“, fragte sie ihn.
    „Von so einem Fall habe ich noch nie gehört, aber möglich wäre es sicher. Das hat aber nichts mit schwarzer Magie zu tun, sondern ist einfach deine Fähigkeit Blutpakte zu schließen. Leider kann ich dir darüber nicht so viel erzählen, da ich auch nur vom Hörensagen über euch gehört habe. Ich hätte selbst nie damit gerecht so jemanden zu begegnen. Für uns andere Lebewesen ist es, wie ein Aufstieg in der Rangordnung, wenn wir mit jemanden wie dir einen Pakt eingehen können. Denn die Verbindung stärkt uns beide Vivien, wir beschützen einander und können unsere Gedanken und Gefühle teilen“, antwortete er ihr.
    „Stop Stop Stop … Ich verstehe nicht ganz, was meinst du mit so jemanden wie mir? Ich bin nur eine ganz normale Hexe und in den ganzen Büchern, die ich gelesen haben, fand ich nirgends etwas über eine Fähigkeit Blutpakte zu schließen … Erzähl mir mehr!“ erwiderte sie und blickte ihn erneut drängend an.
    Er senkte seinen Kopf. „Ich kann dir nicht mehr sagen, da ich nicht mehr weiß.“
    Sie sprang auf ihn zu. „Du musst doch noch mehr wissen, warum hättest du sonst diesen sogenannten „Pakt“ mit mir geschlossen. Was hat dir gesagt, das ich so etwas kann? Sag es mir! Das bist du mir schuldig, da du mir nicht mal die Wahl gelassen hast“, sprach sie mit scharfer Stimme, während ein Windhauch durch ihr Haar fegte und gebündelt mit ihren Worten Blue traf.
    „Beruhige dich bitte, ich weiß wirklich nicht mehr. Ich kann selbst nicht genau sagen, warum ich plötzlich diesen Instinkt verspürt hatte dich zu beißen. Ich habe nur deinen Wunsch, fliegen zu können wahrgenommen und habe gehandelt. Bitte vertraue mir.“
    Abermals lief sie vor der Felsformation auf und ab. Ihre Gedanken fuhren Achterbahn, denn sie wusste nicht, was sie tun sollte. Sie vertraute Blue zwar soweit, aber damit war dieses Thema noch lange nicht für sie beendet.

    Verdammt … ich will wissen, was das für eine Fähigkeit ist. Ist sie gut oder böse und warum konnte ich nirgends etwas darüber lesen und bei Mom komm ich bei dem Thema auch nicht weiter … Mist
    „Wenn es dir keine Ruhe lässt werde ich Nachforschungen anstellen“, rief Blue und holte sie aus ihren Gedanken.
    Abrupt blickte sie den Raubvogel an. „Wie willst du das machen?“, fragte sie skeptisch.
    „Ich kenne ein paar Tiere, die die gleiche Verbindung haben wie wir beide.“
    Freudig sprang Vivien auf. „Wirklich?“
    Als Antwort nickte Blue.
    „Warum hast du mir das nicht gleich erzählt?“, fragte sie.
    „Beruhige dich, so schnell kann ich dir leider aber keine Informationen besorgen, da der Nächste einige tausend Kilometer entfernt von hier lebt.“
    Überraschte blickte sie ihn an. „So weit?“
    „Ja ich werde etwa zwei Wochen unterwegs sein. Aber nun möchte ich selbst auch mehr wissen, daher sind es mir die Strapazen wert“, sagte er.
    „Danke Blue das du das tust, das bedeutet mir wirklich viel“, antwortet sie und strich ihm über sein glänzendes Gefieder.
    „Das war aber sich nicht der einzige Grund warum du mich aufgesucht hattest, oder?“
    Ein verschmitztes Grinsen flog über Viviens Gesicht. „Bei mir gibt es keine halben Sachen, das weißt du doch? Natürlich möchte ich wieder fliegen“, antwortet sie freudig.

    Da ich so schnell eh keine weiteren Informationen erhalten werde, sollte ich die Möglichkeit nochmal am Schopfe packen, bevor Blue erstmals weg ist.
    Es wird schon nichts schiefgehen. Bestätigte sie sich.
    „Habe ich mir fast schon gedacht.“
    Sie kniete sich vor ihm ins Gras. „Was muss ich machen, damit ich in deinen Körper überspringe?“
    „Du hattest ja starke Schmerzen, soweit ich weiß wird dieser Blutpakt mit einem Körperteil verbunden. Wo waren deine Schmerzen am schlimmsten oder wo habe sie geendet?“ fragte Blue und kam näher an mich heran gesprungen.
    Sie wollte zwar diese Tortur nicht nochmal durchleben, aber sie musste analysieren, wie der Schmerz war und vor allem wo.
    Sie ließ den Moment Revue passieren und folgte dem aufkommendem Schmerz zu seinem Zentrum. Langsam brannte er sich von ihrem Herz einen Weg durch ihre Brust, dann durch ihren Hals entlang und bohrte sich anschließend wie eine Pfeilspitze in ihre Augäpfel.

    Das war er, der Punkt wo der Schmerz seinen Höhepunkt erreicht hatte.
    „Ich glaube ich weiß welches Körperteil uns verbindet. Es sind meine Augen.“
    „Das klingt logisch, da die Augen eines Raubvogels eine starke Fähigkeit darstellen. Sehr gut nun musst du versuchen diesen Blutkreis zu aktivieren“, versuchte er ihr zu erklären, war dabei aber nicht besonders detailliert.
    Vivien seufzte laut. „Ja und wie soll ich das machen?“, fragte sie etwas genervt, da sie ja total unwissend war.
    Der Bussard kratzte sich mit seinen scharfen Krallen am Schnabel.„Ganz genau weiß ich es leider auch nicht.“
    „Na super, du bist mir ja eine große Hilfe“, stöhnte sie und ließ ihren Kopf auf den Stein sinken. Denk nach! Wie lief es nochmal ab?
    „Alles in Ordnung?“
    Sie erhob die Hand, um ihm anzudeuten, dass er kurz schweigen solle.
    Die Erinnerungen flogen an ihr vorbei. Irgendwo muss doch ein Hinweis sein, wie ich den Sprung in Blues Kopf geschafft habe. Zuerst war der Biss und darauf hin hat mir Blue sein Blut gegeben, damit die Verbindung entstehen konnte. So wie ich das aber verstanden habe ist sein Blut nun in mir, daher muss er mich nicht erneut beißen. Anschließend kam der Schmerz … ja genau und dann war eine kurze Pause, in der mein Herz einen Aussetzer hatte und dann ist das ganze Blut zu meinen Augen geschossen und ich bin in Blues Kopf gelandet. Das muss es sein.
    Ohne lange zu überlegen, schloss sie ihre Augen und konzentrierte sich auf ihren Pulsschlag. Sie musste dafür sorgen, dass ihr Herz einen kurzen Aussetzer bekam, damit der Blutkreis mit Blue aktiviert werden konnte. Daraufhin unterließ sie das Atmen. Aber nach mehr als einer Minute fing sie heftig zu husten an.
    „Was machst du?“, fragte ihr gefiederter Freund besorgt, als er merkte, wie sie nach Luft schnappte.
    Nachdem sie ihre Atmung wieder im Griff hatte, blickte sie ihn an „Ich versuche einen Herzaussetzer zu bekommen, damit ich in den anderen Blutkreis springe.“
    Ein beunruhigender Blick erreichte sie. „Das hört sich gefährlich an … Ich glaube nicht, dass dies die richtige Methode ist.“
    Jedoch wischte sie seinen Bedenken schleunigst bei Seite und versuchte es ein Zweites, ein Drittes und auch ein viertes Mal, jedoch immer mit demselben Ergebnis, nämlich hustend und nach Luft schnappend.
    Sie schlug mit der Faust auf den Felsen. „Verdammt. Warum klappt es nicht?“ fluchte sie lauthals.
    „Reg dich nicht auf, du musst konzentriert bleiben, sonst wird das schon mal gar nichts“, ermahnte sie der Vogel.
    „Du bist ja schlimmer als meine Mutter“, antwortete Vivien spöttisch. Jedoch hatte sie sich schnell wieder gefangen und konzentrierte sich abermals.

    Okay gut, dann muss ich nach einem Plan B suchen.
    Sie richtete ihre Aufmerksamkeit auf einen bestimmten Teil ihres Körpers, nämlich ihren Augen. Wie durch einen Nebelmeer wartend, bahnte sie sich einen Weg immer tiefer in die Zellen.
    Ihre Konzentration fokussiert sich zunehmen.
    Während sie den Nebel durchkämmte, erblickte sie eine auffällige blaue Lichtquelle, welche sie zu sich loste. Je näher sie ihr kam, umso stärker begann ihr Blut unter ihrer Haut zu brodeln. Sie trat nah an die Lichtquelle heran, sodass sie ihre Hand auf sie legen konnte. Sofort reagierte ihr Blut und zeitgleich mit dem blauen Licht schoss es durch ihre Venen in Richtung ihrer Augen und verband sich dort zu einem Blutkreislauf. Daraufhin sprang Viviens Geist in Blues Körper über.

    „Unglaublich du hast es geschafft!“ Ertönte die Stimme von Blue in ihrem Kopf.
    Sie sah durch seine Augen, wie ihr bewusstloser Körper am Felsen anlehnte, da hing.
    Yeah ich habs geschafft. Eine innere Freude überflutete sie.
    „Blue flieg bitte los“, jauchzte sie ihm zu.
    Sofort entfalte er sein Flügel, fuhr seine Krallen aus und drückte sich vom Felsen ab. Mit mächtigen Schlägen widersetzte er sich der Schwerkraft und stieg über die Lichtung empor und wendete nach Westen ab. Vivien verfolgte dem Weg den Blue angesteuert hatte und sah vor sich die großen Bergketten des Gebirges.
    Sie sprach kein einziges Wort, während sie den Kurs hielten, sondern folgte dem Goldstream, wie er sich durchs Tal schlängelte und über einige Felsvorsprünge in die Tiefe stürzte.
    An einem kleinen Wasserfall erblickte sie einen großen Grizzly, der aus dem Wald trat und sich auf einen Felsen positionierte. Gebahnt fixierte Vivien das Szenario.
    Überraschenderweise verließ Blue seinen Kurs und kreiste über dem Schauspiel. Sie flüsterte ihm ein Danke zu.
    Der Bär ließ sich von uns nicht stören und ging weiter seiner Beschäftigung nach. Energisch sprangen die Lachse den Wasserfall hinauf, um den Fluss weiter hinauf zu schwimmen. Langsam kletterte der Grizzly weiter zum Felsvorsprung, um die herausspringenden Fische mit seinen gewaltigen Zähnen zu schnappen, aber er verfehlte sie oft nur um eine Haaresbreite. Nach einiger Zeit siegte dann doch die Geduld und ein dicker Lachs sprang ihm direkt zwischen die Kiefer. Sofort schnappte er zu. Anschließend fing er genüsslich an seine Beute zu Verspeisen.
    „Gut, das wir hier oben sind, ich wäre jetzt ungern da unten bei ihm“, merkte Vivien an.
    „Ja diese Riesen sind schon beeindruckend, aber können auch sehr gefährlich werden, wenn man in ihr Revier eindringt.“
    „Ja das stimmt“, bestätigte sie.
    Nach einigen Augenblicken kam ihr ein unangenehmer Gedanke auf. „Scheiße Blue … mein Körper!“ fluchte sie. „Er ist ganz alleine dort auf der Lichtung. Was ist, wenn ein Bär vorbeikommt?“
    Vivien spürte sofort, wie der Puls des Raubvogels anstieg.
    „Wir waren zu unvorsichtig“, stieß er hervor.
    Sofort wechselte er die Richtung und flog im Eiltempo zurück zur Lichtung.
    Als sie die Lichtung erreichten, tauchte die Sonne schon langsam zum Horizont hinab.
    „Puh bin ich erleichtert“, seufzte sie, während Blue zur Landung ansetzte. Ihr bewusstlose Körper war immer noch an den Felsen gelehnt.
    „Nicht nur du“, kommentierte er und kappte ihre Verbindung.
    Worauf ihr Geist wieder zurück ihn ihren Körper sprang. Langsam rappelte sie sich auf. „Oh das war nicht die angenehmste Position“, wehklagte sie, denn ihr Bein war eingeschlafen.
    „Hauptsache es ist noch alles da, wo es hingehört“, kommentierte der er.
    „Ja, das stimmt, aber für das nächste Mal sollten wir irgendwo hingehen, wo mein Körper geschützt ist. Ich kenne nicht weit von hier eine alte Scheune, die am Wochenende immer leer ist. Da können wir dann hin“, sagte sie, während sie ihre Gelenke streckte.

    Und da ist zu mindestens Stroh, auf das ich mich legen kann.
    „Ja das wäre eine bessere Lösung.“ Bekam sie, als Bestätigung.
    Freudig klatschte Vivien in die Hände. „Super dann wäre das auch geklärt. Übrigens wann wirst du dann wegfliegen?“
    „So bald wie Möglich. Warum fragst du?“
    Sie knetet ihre Hände durch. „Ja wir wollten ja heute eigentlich in die Berge hinauffliegen … und das würde ich irgendwie gerne noch machen … bevor du gehst“, stammelte sie vor sich hin und grinste schelmisch.
    „Du bist ja unersättlich. Aber es spricht ja nichts dagegen, dann werde ich erst in zwei Tage losfliegen.“
    Als Antwort hüpfte Vivien freudig vor dem Vogel auf und ab.
    „Also du solltest nun gehen, es wird bald Nacht und mit deinen Menschenaugen bist du dann blind wie ein Maulwurf.“
    Betroffen unterbrach sie ihre Freudensprünge. „Oh das war aber nicht nett.“ Sie kramte in ihrem Rucksack, der am Felsen stand und zückte ihr Handy. Grelles Licht blendete den Bussard. „Ich brauche gar nicht so tolle Augen, ich habe die Technik auf meiner Seite“, konterte sie.
    Geblendet von dem hellen Licht wich er zurück. „Dann geh mit deinem Licht, ich werde dich begleiten.“

    Als sie durch das Unterholz lief, folgte ihr der Bussard von Ast zu Ast fliegend und verließ sie erst, als sie die Bushaltestelle erreichten.
    Während sie auf den Bus wartet, verfiele sie in Gedanken.

    Meine Ängste waren so unbegründet. Ist ja alles gut gelaufen, würde ich sagen, bis auf die Unachtsamkeit.
    Aber was mir wirklich nicht ganz in den Kopf will …, was meinte Blue mit solchen Wesen wie mir … was oder wer soll ich seiner Meinung nach sein? Ob ich doch mal Mom fragen soll? Nein, das geht nicht. Sie würde ausflippen, wenn ich ihr sage, das ich wieder in Blues Körper war, … dann muss ich wohl warten, bis Blue wieder da ist.
    Plötzlich hupte es. Aus den Gedanken gerissen, sah sie den Bus vor sich. Der Fahrer sah sie fragend an.
    Uhh wie unangenehm. Schnell packte sie ihren Rucksack und flitzte zur Eingangstüre, die der Busfahrer öffnete.
    „Entschuldigung ich habe sie nicht gehört“, stammelte sie.
    „Das habe ich gemerkt. Aber da es schon dunkel wird, wollte ich sichergehen, ob sie wirklich nicht mitfahren wollen. Scheinbar enttäuscht mich mein guter Riecher nie“, lächelte sie der alte Mann freundlich an.
    „Vielen Dank, das ist wirklich aufmerksam“, bedankte sie sich höflich und setzte sich etwas weiter hinten in den fast leeren Bus.

    Nach kurzer Zeit kam sie an ihrer Haltestelle an, nun waren es nur noch einige hundert Meter bis nach Hause. Nachdem sie ausgestiegen war, merkte sie, wie ihr Körper langsam immer müder wurde. Damit hätte ich ja rechnen können, wenn es mich ja das letzte Mal um genietet hatte. Während sie die Einfahrt hinauf lief, lag das komplette Haus in Dunkelheit. Ihre Mutter war noch nicht zu Hause. Erleichtert atmete sie aus und lief die letzten Meter bis zur Haustüre. Nachdem sie das Haus betreten hatte, stapfte sie die Treppe nach oben. Betrat ihr Zimmer, warf den Rucksack auf den Schreibtischstuhl und schmiss sich samt Klamotten aufs Bett.
    Sie sah schnell auf ihr Handy. 19:45. Nur kurz die Augen zumachen.Dachte sie, jedoch schlief sie tief und fest ein und bekam nicht mit, dass ihre Mutter ins Zimmer kam und sie anschließend zudeckte.



    LG Remoni

    so weiter geht's :)

    ich glaub so langsam komm ich in den Schreibfluss rein, ich hoffe dennoch nicht das die Qualität arg drunter leidet, wenn ich die Text nicht eine Zeit lang liegen lass und dann überarbeitet, sondern ich immer direkt für das Forum produziere. Bin einfach zu ungeduldig es lange rumliegen zu lassen. :whistling:

    Habe das Kapitel mal gesplittet damit es nicht zu lang wird.


    Kapitel 5 (1/2)


    Vivien, such nach mir.“

    Sie schlug die Lider auf und blickte zur Decke, mit der Hand kämmte sie sich ihre Haare nach hinten.
    Das kann doch nicht wahr sein, schon wieder diese Rufe. So langsam rauben sie mir den Schlaf, dachte Vivien genervt.
    Sie beugte sich zu ihrem Nachttisch hinüber und knipste die Lampe an. Helles Licht brannte auf ihre Augen, schnell kniff sie sie zusammen. Mensch Lampe, musst du auch immer von null auf hundert leuchten, kannst du nicht etwas erbarmen mit mir haben und erst mal sachte beginnen? Nein wäre ja zu viel verlangt, jammerte sie innerlich. Nach einem kurzen Augenblick öffnete sie langsam ihre Lider wieder. Schnell gewöhnten sich ihre Augen an das grelle Licht. Nun nahm sie ihr Handy vom Tisch, welches neben dem Bild von Blue und ihr lag.
    Mit dem Zeigefinger wischte sie den Sperrbildschirm zur Seite.
    „2:45, das ist doch nicht wahr“, beklagte sie sich und fuhr abermals genervt mit der Hand durchs Haar. Es war nun schon die vierte Nacht, in der sie von den Rufen Blues träumte, wenn es überhaupt welche waren.
    Irgendetwas müssen diese Träume doch bedeuteten, sonst würde ich sie nicht täglich haben, oder? Fragte sie sich.
    Sie musste nun eine Entscheidung treffen, den Worten ihrer Träume nachgehen und Blue aufsuchen oder auf die Bitte ihrer Mutter hören. Eigentlich stand ihr Entschluss schon fest, denn wie immer siegte die Neugierde. Da sie nun wusste, was sie Morgen tun würde, legte sie ihr Handy zur Seite, schaltete das Licht aus und versuchte wieder einzuschlafen. Jedoch vergeblich, denn nach circa einer Stunde konnte sie noch immer kein Auge zu kriegen. Diesmal lag es an ihrer Entscheidung, die sie getroffen hatte. Ob ich wohl wieder in seinen Körper springen kann? Ich hoffe es! Aber bitte diesmal ohne diese Schmerzen, die waren fast unerträglich. Dennoch war es das wert, diese Freiheit, so hoch oben am Himmel war einfach bombastisch. Ich konnte jede Bewegung, jeden Windhauch genau spüren, als wäre es mein eigener Körper, schwärmte sie. Während sie an dieses Erlebnis dachte, pumpte ihr Körper unentwegt Adrenalin in ihre Adern, welches dafür sorgte, dass sie nicht zur Ruhe kam, aber nach einiger Zeit fielen ihr dann die Augen doch zu.

    Der letzte Schultag der Woche ging zu Ende, Vivien und Miranda fuhren, wie immer mit dem Bus nach Hause.
    „Und hast du schon Pläne für Samstagabend?“, fragte Miranda.
    „Bis jetzt noch nicht, aber so wie ich dich kenne, wirst du mich schon fest in deine Pläne miteinbezogen haben, oder?“, antwortet sie und blickte ihre Freundin berechnend an.
    Mira schlug auf Viviens Oberschenkel und bestätigte ihre Vermutung begeistert: „Ja, genau so ist es. Also Samstagabend Filmabend, bei mir.“
    Ein Grinsen huschte über Viviens Gesicht, ihre Freundin wusste, was ihr guttun würde. „Alles klar, das klingt super. Soll ich einen Horrorfilm mitbringen, denn auf Liebesschnulzen habe ich so gar kein Bock.“
    „Du kennst mich, gegen ein bisschen Blut und Psycho habe ich nie etwas einzuwenden“, antwortete Miranda mit einer gespielt verstörenden Lache.
    „Ob das jetzt so gute Voraussetzungen sind Offizier Shoemaker?“, kritisierte Vivien, leicht belustigt.
    „Möchtest du damit behaupten, dass ich keine gute Polizistin abgeben würde?“, erwiderte sie schockiert.
    „Doch doch, das schon. Aber dein Hang zu Psycho-Dingen ist schon bedenklich“, merkte Vivien an.
    Jedoch lässt sich Miranda nicht entmutigen: „Das werden wir sehen, irgendwann wir dieses Wissen nützlich sein. Also halt dich von den bösen Jungs fern, sonst komm ich.“ stellte sie klar und streckte Vivien die Zunge raus.
    Plötzlich bremste der Busfahrer ab und bog in Mirandas Haltestelle ein. „Alles klar ich geh, dann mal. Vergiss nicht Samstag 18 Uhr bei mir“, sagte Miranda und umarmte ihre Freundin.
    „Werde ich nicht, also bis dann“, antwortete Vivien.
    Anschließend flitze Miranda aus dem Bus.
    Vivien fuhr weiter bis nach Goldstream, denn sie wollte den kürzesten Weg direkt zum Wald nehmen. Bevor der Bus zum Stehen kam, warf sie sich ihren Rucksack über die Schulter und lief zur Schwenktüre. Nachdem sie ausgestiegen war, fuhr der Bus seine geregelte Tour weiter und verschwand hinter einer Hausecke.
    Sie stand an der Schwelle zwischen Stadt und Wald. Vor ihr erhoben sich die majestätischen Bäume, während sich hinter ihr Familienhaus an Familienhaus reite. Schrilles Kindergeschrei und das Bellen eines Hundes ertönte aus einem der Häuser, welche sanft von den süßen Klängen der Vogelstimmen überdeckte wurden. Der markante Duft der Nadelbäume und das Lichtspiel, welches durch die Baumkronen drang, hatten eine einladende Wirkung auf sie. Jedoch breitete sich ein mulmiges Gefühl schleichend in ihrem Magen aus. Egal wie einladend der Wald wirkte sie blieb wie angewurzelt stehen. Plötzlich kamen ihr die Bilder, über die Geschichte, die ihre Mutter ihr erzählt hatte, vor Augen. Zugleich hörte sie die Stimme ihrer Mutter in ihrem Unterbewusstsein. „Es ist gefährlich, halte dich von Blue fern.“
    Vivien ballte ihre Hände zu Fäuste.
    Nein, mir kann so etwas nicht passieren. Denn erstens bin ich gerade überhaupt nicht wütend oder möchte mich an jemanden rächen. Zweitens ist Blue, im Gegensatz zu einem Bären oder Wolf, kein gefährliches Tier, also komm mal wieder runter, versuchte sie sich selbst zu überzeugen.
    Jetzt gibt es kein zurück mehr, also los, sprach sie zu sich selbst.
    Entschlossenen Schrittes begab sie sich nun auf den platt getrampelten Wanderweg. Große Schwertfarne säumten die sandigen Wege. Riesigen Lebensbäume und 700 Jahre alte Douglasien durchzogen den gesamten Wald. Das Singen der von Baum zu Baum flatternden Vögeln war Balsam für ihre Seele. Endlich raus aus der Stadt und in ihrem Element.
    Nach einigen hundert Meter verließ sie den normalen Wanderweg und stapfte durchs Unterholz. Sofort verfing sich ein Spinnennetz in ihrem Haar und einige Fäden hingen ihr ins Gesicht. Angewidert wischte sie sich diese weg und blickte nun besser auf den Weg vor sich. Die Strecke, welche sie ging, war nicht mehr als ein Trampelpfad der Wildtiere, der um morsche Baumstämme und über wild wuchernde Wurzeln führte. Sie liebte es fernab von den üblichen Wegen spazieren zu gehen, denn hier war die Chance viel größer, der Schönheiten der Natur zu begegnen.
    Ein plötzliches Knacken, welches vor ihr zu hören war, ließ sie zusammenzucken. Abrupt blieb sie stehen und sucht mit ihrem Blick die Umgebung vor sich ab. Es war untypisch, dass hier irgendjemand lief und sie konnte auch niemanden erblicken. Leichte Panik überkam sie. Was mache ich, wenn es ein Bär ist, fragte sie sich. Langsam machte sie einen Schritt zurück, dabei trat sie auf einen trockenen Zweig. Er knackte laut. Plötzlich raschelte das Laub. Während sie die Luft anhielt, flüchtete ein Wildhase aus dem Unterholz vor ihr. Puh, da haben wir uns wohl beide einen heiden Schrecken eingejagt, kamen ihr die Gedanken, als sie erleichtert ausatmete. Nach dem kleinen Adrenalinstoß ging sie vorsichtiger, als zuvor, weiter.
    Nachdem sie über einen kleinen Bach balancierte, welcher mit moosigen Steinen durchsetzt war, erreichte sie schon die erste Lichtung. Durch das lila Heidekraut, welches ringsum wucherte versprühte dieser Ort eine märchenhafte Aura. Hätte sie nicht schon anderweitige Pläne, dann würde sie sich hier ins Gras legen und das Farbspiel der untergehenden Sonne genießen.
    Kurze Zeit später erblickte sie schon die großen Eichen, an jener Lichtung, an der sie Blue ausgewildert hatten. Wenn sie ihn finden wollte, dann wohl am ehesten hier, dachte sie sich.
    Da sie den Raubvogel nirgends sehen oder hören konnte, beschloss sie sich auf den Felsen inmitten der Wiese Platz zu nehmen und ihre Gabe einzusetzen.
    Sie schloss ihre Augen und suchte in ihrem Geist die Verbindung zu ihm: „So nun bin ich hier Blue, wo bist du?“
    Jedoch erhielt sie auch nach einiger Zeit keine Antwort. Hatten ihre Träume doch nichts zu bedeuten? Aber sie war sich so sicher gewesen.
    Wahrscheinlich ist Blue nicht mal mehr in der Nähe, sondern längst über alle Berge verschwunden, dachte sie. Sicher hat ihr Unterbewusstsein sich ein Spaß mit ihr erlaubt, solche Träume zu konstruieren. Enttäuscht sprang sie vom Felsen und wollte wieder nach Hause gehen.
    Jedoch schoss plötzlich ein wärmender Schwall durch ihren Körper und verlieh ihr eine Art Energiestoß. Sofort machte sich ein vertrautes Gefühl in ihr breit, so als käme ein Teil von ihr nach Hause zurück. Sie konnte spüren, wo er war. Während sie sich in die Richtung drehte, aus dem sie sein Kommen fühlte, tauchte er plötzlich über den Baumkronen auf.
    Eine Träne ran über ihre Wange. Sie wusste gar nicht, dass das Wiedersehen mit Blue so eine starke Wirkung auf sie hatte, wie konnte so schnell eine so intensive Bindung entstehen?
    Seine schrillen Rufe schwangen durch die Luft, während er große Kreise über ihr zog. Als Einladung erhob sie ihren Unterarm. Mit dem anderen wischte sie sich schnell die Träne vom Gesicht.
    Sofort bremste Blue sein Flug und hielt sich mit schwingenden Bewegung in der Luft, bevor er sich sachte auf ihren Arm niederließ.
    „Ich habe dich vermisst, das war mir gar nicht klar“, gestand sie und legte ihre Wange an sein Federkleid. Er streckte ihr sein Köpfchen entgegen und streifte ihr frei Wange. „Du mich scheinbar auch“, murmelte sie in sein Gefieder. Wie war es möglich, das sie so eine enge Bindung zu ihm hatte. Er wirkt nicht anders auf sie, als die Menschen die sie umgaben. Menschen und Tiere unterschieden sich gar nicht so sehr voneinander, wenn man sich auf sie einließ.
    „Du hast mich gerufen, warum?“, durchdrang sie die innige Begrüßung.


    LG Remoni

    Hi Rainbow ^^

    lieben danke fürs beantworten der Fragen :) ich war so unsicher wie es rüberkommen könnte.

    Spoiler anzeigen

    Nein! Ich finde das ist nicht störend und macht das Ganze irgendwie etwas mystischer und geheimnisvoller

    oki, supi das freut mich natürlich :) das es so wirkt.


    Also, die mysteriöse namenlose Dame bewacht offensichtlich den Übergang vom Diesseits ins Jenseits... oder so ähnlich. Zumindest kommen da regelmäßig Seelen bei ihr an und sie muss dafür sorgen, dass sie dort ankommen, wo sie hingehören, ohne dem bösen Nebel zum Opfer zu fallen.

    AH das hast du abgeändert, hatte mich schon gewundert wie du auf Vivien kamst :schiefguck::D
    Ok interessante Idee, aber umso mehr freut es mich, das du da auf dem Holzweg bist :D, das heißt es war nicht zu offensichtlich und kann es dann später auflösen.

    Nee, denn man fragte sich ja jetzt, ob Vivian da ganze nur geträumt hatte...ich würde dann aber in der Wachphase noch einmal die eine oder andere Sequenz aus dem Traum Revue passieren lassen, sonst checkt man das nicht ganz....man fragte sich halt, was Vivian jetzt gehört hat...hat die einen Vogel schreien gehört? Warum hat sie plötzlich das Bedürfnis, nach Blue zu schauen? An was genau erinnert sie sich von dem "Traum" oder dem Erlebten?


    Ich habe jetzt nochmal etwas eingefügt, dass man merkt warum sie wachgeworden ist.

    Vivien kann von dieser Szene mit der Frau nichts Revue passieren lassen, da sie nichts mitbekommen hat, ich könnte erklären warum, aber das würde das Geheimnis vorwegnehmen :)
    Deswegen bin ich mir nicht ganz sicher, ob ich die Aufwachszene von Vivien drinnen lassen soll oder erst fürs nächste Kapitel, wenn man meine kryptischen Zeichen lesen kann, kann man es verbinden. Aber das wir glaub nachher eher so raus kommen, sobald ichs aufdecken, ah oke, ja warum bin ich darauf nicht gekommen, Eindruck beim Leser.

    wieso musste ich hierbei an Schwangerschaftsgymnastik denken?

    Haha, auf solche Gedanke kommt auch nur eine Frau :D Ich hatte mich voll abgemüht ein halbwegs richtiges Wort für eine geschlossene Schlucht zu finden, und da gab es nur Becken XD habe die ganzen Geologisch Gebirgsform durchgewühlt, von Talkessel, bis zu Senke :S

    eine (?) den Vergleich finde ich aber nicht so schön, da man bei einer Marionette üblicherweise eher an eine Art Körper denken würde. Vielleicht: erhob sich der Dolch, als hinge er marionettengeich an Fäden, die von einer unsichtbaren Macht dirigiert wurden....(oder sowas)

    Mit der Szene tat ich mich echt schwer, weil ich nicht genau wusste wie ichs am Besten beschreiben, zeigen sollte, wie sie eine Art Verbindung mit dem Dolch aufnahm und ihn zu sich holte. Aber ich habe es jetzt nochmal überarbeitet und hoffe das es so nun besser klingt :)

    Hast du eig. irgendwelche Tipps oder so, was ich besser machen könnte vom Schreibstil her? Ich empfinde es ab und an nicht so sonderlich flüssig im Lesefluß, sondern etwas abgehackt. Außerdem empfinde ich das ich oft sie schreibe und das klingt nicht so schön oder?

    LG Remoni