Beiträge von DerLichtbringer im Thema „Der Lichtbringer Buch 1: Leuchtmarsch in einen neuen Morgen“

    Vielen Dank für all eure Eindrücke! Ich freue mich, dass es euch allen anscheinend zumindest gut gefallen hat! :D

    @Rainbow

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    Du hast recht mit deinem Kritikpunkt, den ja alle anderen auch bemerkt haben. Habe jetzt hier und da ein bisschen umformuliert oder schlicht weggelassen und es tut in der Tat einiges für den Text. Vielen Dank für dein Feedback. Und was 'Sephirin' angeht, musst du dir keine Sorgen machen. Ist in der Tat eine Eigenkreation von mir. :D

    @aval.b.bado

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    Ich gedenke, der Ankündigung auf meiner Webseite auch gerecht zu werden, also setze gerne den höchsten Maßstab an, den du parat hast. :D

    Zum Sephiron Prime, da wird es in der Tat im Nachhinein noch deutlich, warum er so heißt. Danke auch für deine Ansätze. Habe ich umgesetzt, gerade was die Bezugsfrage anging. Hoffe, dass dir auch das Kommende gefällt, denn we're going deep! :D

    @Kyelia

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    Was für ein Teil wäre das denn, den du dir gedacht hast, als ich mich vorgestellt habe, wenn man mal fragen darf? :P

    Freut mich trotz allem zu hören, dass ich dich positiv überraschen konnte. Ich hoffe natürlich, dass dich das Folgende ebenso anspricht!

    @Kleiner Liki

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    Ah, hat sich doch einer eingeschlichen. Na ja, schnell behoben. Danke für die Anmerkung.

    Freut mich ebenso, dass es dir gefallen hat!

    Darüber hinaus mal eine allgemeine Frage: In welchem ungefähren Zeitabstand ist es denn sinnvoll hier im Forum die Texte hochzuladen? Ich veröffentliche in meinem Blog einmal in der Woche, doch meine Kapitel sind oftmals 10, 15 oder gar 20 Seiten lang. Sollte ich da alle paar Tage hochladen oder doch vielleicht einfach eine gute Woche warten, selbst mit Teilen, die ja am besten so zwei bis drei Seiten lang sein sollten? Wenn mich da jemand an seinem Erfahrungsschatz teilnehmen lassen würde, wäre ich ihm oder ihr äußerst verbunden. <3

    So, nach reiflicher Überlegung werde ich euch jetzt auch mal meine Geschichte andienen. Wie man vielleicht schon an meinem Namen her erkennen kann, ist dies so ziemlich mein Hauptwerk und auch eine Geschichte, an der ich bereits seit einigen Jahren sehr intensiv arbeite.
    Dementsprechend ist sie auch sehr lang, aufwendig und überspannt viele Charaktere, Handlungs- und Spannungsbögen und Erzählungen. Mittlerweile, habe ich das Gefühl, ist sie längst eine persönliche Herausforderung geworden, wie groß ich eine Geschichte erzählen und ausschmücken kann und sie trotzdem noch funktioniert und für niemanden langweilig wird. Ob dieses Experiment geglückt ist, na, da kann sich dann ja jeder persönlich von überzeugen. :D

    Solltet ihr Rechtschreibfehler oder grobe Stilmacken finden, würde ich mich natürlich riesig freuen, wenn ihr die anmerken würdet, aber im Großen und Ganzen wäre mir wichtiger, was ihr von den Charakteren, deren Gestaltung und der Welt an sich haltet. Wie für euch vielleicht Spannungsbögen funktionieren, ob das Setting glaubhaft gestaltet und gut zu verstehen ist, solche Sachen eben.

    Also, ohne weitere Umschweife, der Prolog:

    Der Lichtbringer


    Buch 1

    Leuchtmarsch in einen neuen Morgen



    „Was ist eine Waffe in der Hand eines Soldaten?

    Was ist ein Schwert am Gürtel eines Kriegers?

    Was ist ein glimmendes Kerzenlicht in einer Stadt aus Dunkelheit?

    Was ist ein Mensch in einer Welt, wo Götter Krieger sind?

    Was ist schon ein Einzelner gegen die mächtigste Streitmacht des Universums?“

    -Hiel nov Shii, Chronist der seschanischen Bibliothek, im Dienste seiner Majestät, des Sephiron Prime

    Prolog: Ouvertüre


    Todesangst erfüllte den Sephirin. Erschöpfung ließ alle Fasern seines, in eine dicke Stoffkutte gekleideten Körpers zittern. Jeder Schritt war eine Qual und doch konnte er es sich nicht leisten, auch nur für eine Sekunde stehen zu bleiben. Er wusste schon seit langer Zeit nicht mehr, wo er in diesem Labyrinth aus schwarzen, langen Gängen den Ausgang finden konnte. Er hatte sich verirrt, hastete jetzt nur noch die lichtlosen Korridore entlang und bog ohne Sinn und Verstand um Ecken.

    Er rutschte aus, als er eine weitere erreichte, raffte sich keuchend wieder auf, nur um den nächsten Gang hinunterzustarren, der genauso aussah wie das letzte Dutzend. Hoffnungslosigkeit und Panik machten sich in ihm breit. Gefühle, die er noch nie zuvor in seinem Leben gespürt hatte. Doch sie hielten ihn nicht auf. Er hetzte weiter und holte alle Kraft aus seinen Beinen. Wenn er anhielt, wenn er auch nur für einen Moment zögerte, würden sie ihn nämlich erreichen: Die Schreie.
    Seit Stunden verfolgten sie ihn nun schon und machten weder Halt noch kannten sie Erbarmen. Sie jagten ihn, von schwebenden Schatten begleitet, dröhnend und tosend. Stimmen waren überall in diesem Labyrinth zu hören, leises Wispern und unverständliche Worte. Wie peitschender Wind aber verfolgten die Schreie nur ihn und lauerten auf den Moment, in dem ihm die Kraft ausging. Er musste weiter rennen, denn wenn sie ihn eingeholt hatten, war sein Leben verwirkt.
    Jedes Mal, wenn er seine Augen schloss, blitzten Bilder in seinem Gedächtnis auf. Wie war er überhaupt hierhergekommen? Gerade war er noch auf dem Weg gewesen, eine Mission für seinen Herren zu erfüllen, gerade hatte er noch materielos durch das Weltall geschwebt, da war er auf einmal von Dunkelheit verschlungen und in diesen ausweglosen Irrgarten verbannt worden. Was war das für ein verfluchter Ort? Egal wie oft er sich diese Frage stellte, er fand keine Antwort und lief einfach immer weiter.
    Sein ganzer Körper pochte, als wäre er ein einziges Herz, und zog mehr und mehr Kraft aus seinen Beinen. Er würde nicht umhin kommen, irgendwann einmal anhalten zu müssen. Für den Moment aber nahm er seine Kraft zusammen und sah seine Haut unter der dicken Kutte aufleuchten.
    Neue Kraft drang in seine Glieder zurück, ließ ihn schneller werden und hellte die dunklen Gänge auf. Er war schließlich nicht irgendjemand. Kein herkömmliches Wesen, kein Angehöriger niederer Spezies des Universums, sondern ein Sephirin. Alle Gefahren, welche diese Welt zu bieten hatte, knieten vor einem wie ihm. Er sprintete wie besessen durch schwarze Korridore, bog um Dutzende Ecken und schien die Schreie und dunklen Stimmen mit einem Mal abzuhängen.
    Doch selbst einem Sephirin ging einmal die Kraft aus. Auch er musste langsamer werden, anhalten und verschnaufen. Keuchend und ächzend lehnte er sich mit einem ausgestreckten Arm gegen eine der dunklen Wände und versuchte, sich zitternd darauf zu konzentrieren nicht zusammenzubrechen.
    Seine Augen weiteten sich, als er in dem Gang, den er eben erst durchquert hatte, Schritte hören konnte. Nackte Füße auf glattem Boden. Weit entfernte Schreie und unterschwellige Stimmen erklangen noch immer, doch das Geräusch trippelnder Schritte kam näher. Sie waren es, wovor er wirkliche Angst haben musste, das spürte er sofort. Er schloss die Augen, versuchte, sich zu konzentrieren und rannte los, in dem Moment, als die Schritte die Ecke hinter ihm erreichten. Es war unwichtig, ob seine Beine mittlerweile schmerzten, als würden sie ihm von der Hüfte gerissen werden. Egal, ob seine Kraft zuneige ging und nur noch für ein paar weitere Minuten reichen würde. Wenn er sich jetzt nicht bewegte, war er tot.
    Trotz allem lief und lief er, holte das letzte bisschen aus sich heraus und hörte die Schritte in seinem Rücken verstummen. Auch die Stimmen wurden leiser, die Schreie waren kaum noch zu hören und alles wurde in den langen schwarzen Gängen still.
    Als er nicht ein Geräusch mehr hören konnte, hielt der Sephirin an und fiel vorne über. Er hoffte, dass er die Schritte abgehängt hatte, denn es würde eine lange Zeit dauern, bis er wieder aufstehen konnte. Er löste im Liegen die braunen Stoffleinen von seinem Gesicht und warf sie zur Seite. Zum Vorschein kam ein gelbhäutiges, schmales Antlitz, aus dem seine golden glitzernden Augen wie kleine Lichtsäulen hervorschienen. Er hatte weder Nase noch Ohren und seine formvollendeten Lippen zitterten leicht. Als er nach einer Weile noch immer nichts hörte, ließ er seinen Kopf fallen und entspannte seinen Körper, so gut es ging.
    „Ah, was haben wir denn hier?“ Der Sephirin fuhr zusammen und schrie auf. Eine eiskalte Aura umhüllte ihn plötzlich, drang in jede Pore seiner gelb leuchtenden Haut und machte ihn völlig bewegungsunfähig. Die Luft stand still, nichts rührte sich mehr.
    Eine hämische Stimme legte sich auf ihn, als er vor sich plötzlich eine in Schatten gehüllte Gestalt stehen sah.
    „Hast du dich etwa verirrt?“ Für einen Moment war es wieder still, doch dann ertönten sie. Schreie und grölende, dunkle Stimmen umhüllten die Erscheinung, während sie auf den, am Boden liegenden Sephirin herabstarrte.
    „Wo bin ich hier, und wer bist du?“, schrie er panisch in die Dunkelheit. Der lange, hagere Schatten antwortete nicht und hob nur eine seiner Hände, woraufhin das Gekreische um ihn herum leiser wurde.
    Blitzschnell, ohne dass der Sephirin reagieren konnte, packten die Finger ihn und enthüllten lange, schwarze Nägel, die sich in seinen Hals bohrten. Er brüllte auf, spürte lähmenden Schmerz seinen ganzen Körper hinabjagen und ergriff zwei, mit grauer Haut überzogene, dünne Arme. In ihnen lag jedoch gewaltige Kraft, dass der Sephirin sich nicht losreißen konnte, egal wie sehr er zerrte.
    Goldenes Licht erhellte plötzlich die glatten Wände und entlarvte den Schatten als eine graue Gestalt, die hämisch grinste, während der Sephirin die Kutte von seinen Schultern warf und seine Haut zu gleißen begann. Geschöpfe seiner Art waren schließlich selbst an der Schwelle des Todes noch für eine Überraschung gut.
    „Zeigst du also endlich dein wahres Gesicht?“, kicherte die Erscheinung, woraufhin der Sephirin sich leuchtend erhob.
    „Schweig!“, schrie er und schnellte mit der letzten Kraft seines Körpers auf das graue Wesen zu. Dessen Grinsen wurde aber nur noch breiter. Eine gelb leuchtende Faust stieß in die Finsternis und ließ ein ohrenbetäubendes Krachen ertönen. Ein dumpfes Knacken folgte ihm jedoch, das all die hellen Lichter jäh verlöschen ließ. Schwärze fing an, den langen Gang und die umliegenden Ecken wieder auszukleiden. Kein Schrei, kein Ächzen oder Brüllen war mehr zu hören, nur leises, kaum hörbares Kichern.