So, ich habe auch mal ein bisschen weitergelesen. Erstmal nur bis Post 15. Die Idee hinter deiner Geschichte klingt ja ganz vielversprechend. Du versuchst uns hier in den Kopf eines Psychopathen schauen zu lassen, der uns erklärt, warum er so geworden ist, wie er ist....(das zumindest ist meine Theorie ) Ich frage mich nur, ob wirkliche Psychopathen so selbstreflektiert sind...aber nun gut. Ich weiß ja auch noch nicht genau, worauf das alles hinauslaufen soll...deshalb bleibe ich gespannt.
Der Text selber liest sich für mich stellenweise noch nicht wirklich rund. Mag sein, dass das an den Wortwiederholungen und ähnlich klingenden Satzanfängen liegt oder an der Aneinanderreihung von Informationen...quasi, der Tatsache, dass fast nur erzählt aber nichts gezeigt wird (wenn du verstehst, was ich meine)... ich habe hier mal ein paar Sachen herausgepickt, über die ich beim Lesen gestolpert bin
Von diesem Moment an plätscherte mein Leben so vor sich hin, man kennt es ja. In diesem Alter hat man noch nicht wirklich ein Zeitgefühl, selbst eine Woche dauert ewig, aber es kümmert einen auch gar nicht. An diesem Punkt sollte noch erwähnt werden, dass der Kindergarten in meinem alten Wohnort stand und ich somit jeden Tag dreissig Minuten gefahren werden musst(e).
Die Wiederholungen lassen den Text ein bisschen holprig wirken. Von diesem, In diesem, An diesem....eventuell könntest du durch geschicktes Umstellen deiner Sätze das Ganze etwas variieren und abwechslungsreicher gestalten....(?)
Froher und froher wurde ich über mein Zuhause. Andere Kinder waren eklig, sabberten, schrien, warfen Sachen umher. Schreckliche Lieder wurden gesungen, ich wäre überrascht, wenn auch nur schon die Aufsichtsperson einen Ton getroffen hätte.
Hier finde ich die gedankliche Abfolge verwirrend...du schwenkst gerade quasi zu seinem Zuhause, wo er sich offensichtlich ja wohlfühlt und im nächsten Satz führst du die Gedanken an die Gegebenheiten im Kindergarten fort. Vielleicht kann man das umstellen?
Die Formulierung "Froher und froher wurde ich über mein Zuhause" finde ich außerdem etwas unglücklich. Vielleicht könnte man schreiben: Mein Zuhause wurde für mich zu einem Rückzugsort... oder sowas.
Bei dem "ich wäre überrascht" fehlt meiner Meinung nach am Ende ein "gewesen", da du das eigentlich ins Perfekt setzen müsstest. (denke ich)
Alles in allem kann ich mich nicht über diese Zeit beschweren, ich schloss sogar Freundschaften. Wirklich schwierig wurde es für mich erst ab der Einschulung. An diesem Ort lernte ich, warum es Rassismus gab, denn die Mehrheit der dort zur Schule gehenden war schlicht und ergreifend zu viel für ein unsozialisiertes Kind vom Lande.
Eines deiner liebsten Füllwörter?
Die Täterschaft ...(war) gezeichnet vom Migrationshintergrund und Gewalt. Natürlich entwickelte ich (einen grenzenlosen) Hass
Die Sätze klingen für mich zum Teil unvollständig... ist aber vielleicht auch Geschmacksache...das Blaue sind Vorschläge
Ich verabscheue Schwäche, weinerliche Personen die im Selbstmitleid ertrinken, wo nur bleibt Darwins survival oft he fittest.
Einen Punkt hinter "ertrinken" und dann den nächsten Satz als Frage hinterher. Dann allerdings mit Fragezeichen am Ende.
Viele behaupten ich hätte einen bösen Blick, die Wahrheit ist aber, dass dies schlichtweg mein Gesicht ist, wenn ich keine Emotionen habe. Ich gehe näher ans Spiegelbild. Kann man den Hass in den Augen sehen? Oder ist es das Fehlen der Gefühle, was die Menschen zu dieser Vermutung kommen lässt?
Mh, ich finde das leicht missverständlich, denn wenn er "Hass" empfindet und das Gefühl scheint ja tief in ihm verankert zu sein, dann ist das in meinen Augen schon eine handfeste Emotion. Ich weiß aber, was du meinst. Es ist wahrscheinlich eine gewisse Gefühlskälte oder Empathielosigkeit, die ihn auszeichnet....vielleicht könnte man das an der Stelle noch ein bisschen deutlicher hervorheben?
Selbstredend ist dieser Ausdruck von der Gesellschaft trainiert worden. Selbstschutz.
Ich glaube nicht, dass der Ausdruck von der Gesellschaft trainiert wurde... ich denke, er selber hat sich diesen Ausdruck antrainiert als Reaktion auf die Gesellschaft, oder?
Trotz dieser Zeit, oder auch genau wegen dieser, erlebte ich erste Freundschaften,
nochmal dein Lieblingswort ...
Erlebte Abweisungen, Verletzungen und mein Hass stiegen.
und mein Hass stieg....vielleicht könnte man aber auch sagen: ... und mit jedem weiteren Tag wurde mein Hass größer....(?)
An guten Tagen konnten meine Worte Personen überzeugen, ich sei farbenblind. Kann ich überzeugen. Ich log so gut, ich selbst glaubte es, sah in mir einen Anführer und führte auch.
Der kleine Saz scheint da irgendwie reingerutscht zu sein....Den letzten würde ich umformulieren: Ich log so gut, dass ich mir selber glaubte. Plötzlich sah ich in mir einen Anführer und so führte ich schließlich auch....
ch erinnere mich an meinen ersten Schatten, wie ich all jene gern nenne, die zu mir aufsehen, sein wollen wie ich, oder .... (mir) schlichtweg einfach folgen.
Kevin litt ebenfalls, vielleicht sogar gleich wie ich, denn noch heute strebt er nach der Anerkennung seiner Eltern, versucht etwas Besseres zu sein, bleibt aber stetig hinter mir.
vielleicht sogar genau wie ich....
Unser Zusammentreffen gleicht an Spektakulärheit einem Schneckenrennen, wir kamen in die gleiche Schulklasse und der Zufall setzte uns nebeneinander.
Hast du das Wort erfunden? Laut Duden gibt es das nämlich nicht.... oder meinest du vielleicht Späktakularität ?
Tatsächlich sollte er für immer mein bester Freund bleiben, welch tragische Tatsache.
Tatsächlich und Tatsache sagen ähnliches aus...vielleicht könnte man am Ende auch schreiben: "Welch tragischer Umstand."
An jenem schicksalshaften Tag,
schicksalhaften
An jenem schicksalshaften Tag, an dem er eben diese Hose trug, verlor er sich für immer in meinem Schatten. Vor allen zog ich ihn ins lächerliche (Lächerliche) , wie erbärmlich er sei sogar dieselben Klamotten zu kaufen. An jenem Zeitpunkt zerbrach etwas ihn ihm, nur um etwas Neuem Platz zu machen.
Einzig in seiner Menschlichkeit ist (war) er übermächtig, was für eine nutzlose Eigenschaft.