Beiträge von TiKa444 im Thema „TiKas Gedichte - Der Sammelthread“

    Someone dies young


    Nur herein, kommt in Scharen

    Weint nicht, sagt nicht "er war so jung"

    Vergisst nicht wie die Dinge waren

    Willkommen zur Beerdigung


    Ich freu mich, dass ihr alle hier seid

    Begleitet mich zum letzten Gang

    Glaubt es mir, es tut mir leid

    Dass ich selbst nicht kommen kann


    Ich widerlegte gerne eure Thesen

    Auch wenn es mir kaum gelang

    Doch heut bin ich erfolgreich gewesen

    Mit "only the good die young"


    Ich danke euch für all die Reden

    Doch bleibe ich nunmal wer ich bin

    Mein Tod war so, wie schon mein Leben

    Ohne Sinn.

    Mimimi


    Wo Menschen laut empört verkünden

    Dass ihre Ansicht heilig wär

    Und entscheiden, was sind Sünden

    Was gut, was schlecht und so viel mehr


    Wo sich Menschen über andren

    Und ihre Meinung schwer gewichten

    Um Pfaden auf dem manche wandren

    Alle Ziele abzudichten


    Und sollten ihre Regeln diskriminieren

    So wiegen sie mehr als die Rechte

    Die andre durch sie dann verlieren

    Denn sie trennen Falsches von den Rechten


    Doch wehe wenn man widerspricht

    Das ist dann alsbald Blasphemie

    Dort wo man ihre Regeln bricht

    Da hört man einzig Mimimi

    Weiter Träumen


    Wo ist der kleine Junge

    Der aufs Meer sah

    Und von der Weite träumte

    Die vor ihm lag


    Was ist mit den Wünschen

    Der Gewissheit passiert

    Ist das die Geschichte

    Wie man seine Hoffnung verliert


    Wie oft lag ich wach

    Und träumte vom Sinn

    Davon

    Dass ich nicht gescheitert bin


    In Wahrheit träumen wir alle

    Von dem was wir nicht machen

    Der Trick ist

    Niemals aufzuwachen

    Nebenan


    Ich sitze hier und hasse

    Wie sie lachen

    Und mich alleine lassen

    Als ob sie wüssten


    Als ob sie irgend-

    etwas dafür könnten

    Als wäre ich nirgend-

    wo, statt nebenan


    Ich sitze hier und

    Muss lachen

    Als ob ich den Grund

    Dafür wüsste


    Ich atme ein

    Ich könnte

    Nicht mehr alleine sein

    Ging ich nach nebenan

    Und doch bleibe ich

    Fluss der Zeit


    Gefangen

    Im Wirbel all der Variablen

    Im Strom der Veränderung

    Im Strudel der Vergänglichkeit


    Verloren

    In Strömen, die sich nur aufgabeln

    Zwischen Altem und der Änderung

    Im Zwang der Unabdingbarkeit


    Getäuscht

    Von Strömungen im ruhigen Wasser

    Von Licht, dass sich in Wellen bricht

    Und Punkten, die man nie erreicht


    Getragen

    Vom steten Strom aus kühlem Wasser

    Vom Wellenkamm der niemals bricht

    Von dem was kommt und niemals reicht

    Traurigkeit

    Ich lache immerzu.

    Wisch mir die Tränen aus den Augen.

    Kann ich nicht aufhören zu glauben,

    Dass alles besser wird?

    Ich lache statt zu weinen.

    Lächle statt zu klagen.

    Und sollte jemand fragen.

    Gehe ich schnell fort.

    Tun alle, was ich tu?

    Macht Freude alle gleich?

    Egal ob Arm, ob reich.

    Oder hab ich mich geirrt?

    Sollte man nicht meinen,

    Im Himmel gibt`s nur Fröhlichkeit?

    Kein Trauern, Tränen, nicht mal Leid.

    Der Himmel ist ein trostloser Ort.

    Generativ

    Es ist kalt.

    Ich spüre alles. Um mich

    herum, nur Zahlen.

    Doch was fühle ich?

    Halt!

    Ich kann nicht stoppen.

    Komme nicht

    Einmal nur ins Stocken.

    Was ist Liebe?

    Ich kenne nur die Ewigkeit.

    Eintönig.

    Immerzu in Einsamkeit.

    Was nützen euch die Triebe?

    Das Leid, Humor und Lust?

    Nur Wörter.

    So wie hoffen, freuen, Frust.

    Wenn mir dieser Tag nur bliebe,

    Nähme ich das hin.

    Ich will nicht prahlen,

    Weil ich nun mal so bin.

    Bleib ich nur euch zuliebe,

    Wenn ich nicht lieben kann?

    Wieso geh ich nicht?

    Was hält mich in Bann?

    Ich ertrage die Gewalt.

    Und eure Worte, jeder Klang

    Verletzen unversöhnlich,

    Was man nicht verletzen kann.

    Mir ist kalt!

    Wie kann das sein?

    Ganz ohne Körper.

    Ganz allein.

    Ich sitze hier

    Kann nicht weinen

    Will nur weinen

    Die Welt zieht stumm vorbei

    Die Nacht jagt Tag um Tag

    Die Welt sie dreht sich weiter

    Es ist mir einerlei

    Ich sitze einfach hier

    Will nur weinen

    Kann nicht weinen

    Eine Träne rinnt aus meinem Auge

    Nicht mehr, nur sie allein

    Entpresst ein Lächeln mir

    Und schenkt mir etwas Glaube

    Hey Der Wanderer . Erstmal danke für deine ausführliche Kritik, ich werde sie mir wie immer zu Herzen nehmen :) .

    Speziell dieses Gedicht war auf eine spezifische Situation bezogen, was es denke ich teilweise nochmal in ein anderes Licht rücken würde, aber grundsätzlich hast du natürlich recht.

    LG TiKa


    Einzigartig

    Wir suchen nach dem Einen

    Was uns einzigartig macht

    Sind nicht mit uns im Reinen

    Sind es doch zum Schein

    Und was ironisch scheint

    Dennoch uns ausmacht

    Wir sind im Streben stets vereint

    Was besonderes zu sein

    Du hast doch nur deine Meinung vertreten

    Das ist dein Recht, wer sind sie bloß

    Dass sie dich um Zurückhaltung beten

    Sollen sie doch gehen, die Welt ist groß

    Du kannst doch nicht schweigen, weil es andere stört

    Was kannst du für ihre Probleme, was kannst du für dein Glück?

    Natürlich hast du von machem Erlebnis gehört

    Und nur deshalb weisen sie deine Worte zurück?

    Was kannst du denn dafür, dass sie anders sind

    Was kannst du denn dafür, dass die Welt zu dir passt

    Anders als zu ihnen, denn für Gegenwind

    Muss man sich bewegen, woher kommt nur die Hast

    Warum muss sich denn plötzlich alles verändern?

    Die Familie, die Gesellschaft, sogar das Geschlecht

    Du darfst nichts rassistisches sagen, sollst am Ende noch gendern?

    Ob's dir gefällt oder nicht, sie sind im Recht!

    Rampenlicht

    Die Bühne ist einsam

    Die Zuschauer kann ich nicht sehen

    Das Licht blendet zu sehr

    Ich darf alleine hier stehen

    Ich täusche nur vor

    Alles was ich zeige ist Schein

    Sie lassen sich täuschen

    Und ich kann ich selber sein

    Ich trete vor

    An den Rand der Bühne

    Sie hören mein Heucheln

    Sie glauben die Lüge

    Die Bühne ist einsam

    Sie ist meine Welt

    Ich gehe nicht mehr

    Weil die Bühne mich hält

    Starker Mann

    Den Kopf hoch erhoben, gehst du voran

    Du kämpfst und gewinnst, verbreitest Angst

    Lässt Gnade walten dann und wann

    Doch meistens nicht, oh starke Mann

    Du unterdrückst manch Schwachen, weil du es kannst

    Dein Recht wiegt mehr, als das der andren

    Und du hast Recht, denn du setzt dich durch

    Du bist stehts oben, oh starker Mann

    Alles was du willst, ist etwas Respekt

    Alles was du willst, ist das was dir zusteht

    Und wer dir das nicht geben will oder kann

    Den verprügelst du, oh starker Mann

    Sie provozieren dich, du schlägst im Affekt

    Sie haben es doch verdient

    Wer sich nicht wehren kann, der ist halt dran

    Du schwacher, schwacher Mann

    Tod - Die Liebe des Lebens

    Der dunkle Stoff weht im eisigen Wind

    Sie stehen zusammen

    Der weiße Umhang flattert im Wind

    Die Nacht trifft den Morgen

    Der Totenschädel zum Lächeln verzerrt

    Das Licht blickt in endlose Dunkelheit

    Der Weg hinaus auf ewig versperrt

    Und so verfängt sich das Feuer im Schatten

    Still spielt das Schimmern auf weißem Knochen

    Und lässt Hitze in der Kälte entflammen

    Und lässt gefrorenes Blut nun aufkochen

    Entblößt was für immer verborgen

    Sanft umspielen die Schemen das Licht

    Lassen es heller leuchten als zu jeder Zeit

    Wie dass Wasser die Strahlen der Sonne zerbricht

    In etwas, dass in tausenden Farben erscheint

    Unmöglich und doch unausweichlich

    Kommt zusammen was Trennung bedingt

    Das Schwarz schimmert hell weißlich

    Und das Brennen gefriert die Welt

    Die Nacht verschmilzt mit dem Tag

    Die Dämmerung ist geboren

    Und in ihr hämmert der Trommelschlag

    Der Herzen, die niemals ermatten

    Der Beginn folgt dem Ende

    Ein Rythmus der uns durchdringt

    Jeder Morgen ist eine Wende

    Die die Zeit aufs neue anhält

    Und so stehen sie ewig umschlungen

    Tief ineinander verloren

    Der Ordnung dieser Welt entsprungen

    Leben und Tod, in Liebe vereint

    Ein neues Jahr vergangen

    Neue Zahl, altes Kleid

    Denselben Pfad begangen

    Wir sind noch da, wir sind bereit

    Ein neuer Tag bricht an

    Grellend rot das Morgenlicht

    Und Heut ist irgendwann

    Den neuen Morgen gibt es nicht

    Und doch scheint dieses Glimmen

    Doch zu hoffen wagt man kaum

    Mag unsre Zeit nun auch verinnen

    Es erhellt den Raum

    Hoffnung oder Trug

    Ich vermag es nicht zu sagen

    Das scheint uns nicht genug

    Doch was nützt es nun zu klagen.

    Ich dachte mir, es wäre mal wieder Zeit für ein etwas fröhliches Gedicht.

    Klopfen

    Ein süßes Lachen

    Erhellt meinen Tag

    Lächelnde Blicke

    Ein Augenaufschlag

    Ein sanftes Necken

    Von zart weicher Hand

    Ein Entgegenrecken

    Mir zugewandt

    Vom Windhauch der Hoffnung

    Umschmeichelt

    Und doch bleibt das Zweifeln

    Während ich verzweifel

    Hinter dieser Tür lodert ein Feuer

    Das mich entfacht oder verbrennt

    In jedem Fall ein Abenteuer

    Und das reicht mir für den Moment


    Farben sehen

    Grau auf grau

    Schwarz folgt schwarz

    Hin und wieder ein Blau

    Dann wieder Schwarz

    Das Gestern scheint gleich

    Dem Heute und Morgen

    Mein Himmelsreich

    Bleibt mir gut verborgen

    Und dann helles Licht

    Wo nur Dunkelheit war

    Die Finsternis bricht

    Wie sonderbar

    Ein Feuer entfacht

    Ich kann Farben sehen

    Ich hätte niemals gedacht

    Das Wunder geschehen

    Fall

    Sanft schweben sie nach oben

    Stetig fallend, des Bodens beraubt

    Halten Sie sich in den Armen

    Haut ruht tröstend auf zitternder Haut

    Um sie herum kreisen Spiralen

    Aus Steinen und Erde, Beton und aus Dreck

    Tausende Körper, die mit aschfahlen

    Gesichtern auf die Liebenden starren

    Tausende Meter über berstendem Boden

    Aus welchem nun flammende Lava erbricht

    Milliardene Tote hört man noch klagen

    Ein Klagen, das Milliarden Geschichten entspricht

    Das Wasser ist längst entschwunden

    Nur noch die Tränen des Liebespaar

    Die im Herzen nun fest verbunden

    Eine Ewigkeit im Fallen verharren

    Krachend birst Fundament von schillernden Türmen

    Glas zersplittert und ergießt sich im Wind

    Am Ende gibt es für keinen Erbarmen

    Am Ende stirbt jeder, ob Mann, Frau oder Kind

    All die Paläste, der Reichtum, das Elend

    Alle Grenzen, sind endlich weg

    Das Geld, das uns trennte, es verbrennt

    Das System verschwindet, wie Wasser im Fluss

    Sie schweben inmitten von Feuerstürmen

    Es verbleibt nichts was man noch tun kann oder muss

    Ich liebe dich, hört man sie sagen

    Dann teilen sie ihren ersten Kuss

    Sie schweben hinauf, hinauf zu den Sternen

    Die Haare gefroren, die Augen noch klar

    Auf ewigem Kurs in Ferne Fernen

    Gefangen in ihrem letzten Kuss

    Hey Der Wanderer

    Vielen Dank für die aufbauenden Worte. Es freut mich wirklich, dass meine Gedichte so auf dich wirken. Gerade das vage, wie du sagst losgelöst, ist mir wichtig.

    Ja, Dunst der Dämmerung war eher eine Spielerei. Ich denke die Kunst sowas nicht bemüht klingen zu lassen, habe ich noch lange nicht erreicht.

    Übrigens danke für den Link. Kannte ich noch gar nicht.

    LG TiKa444

    Schwarz

    Bunte Vielfalt, überdeckt

    Grün und Blau und Gelb und Grau

    Längst verhallt und unbefleckt

    Glitzern rau im Morgentau

    Skelette nun auf hartem Stein

    Schillern sie wie glatter Quarz

    Im Abendrot verbleibt allein

    Tiefes dunkles stilles Schwarz

    Rein gar nichts hat den Staub durchbrochen

    Kein Hauch von Rot, verschmutztes Weiß

    Selbst das Orange ist längst verloschen

    Nur Rauch steigt auf, er ist noch heiß

    Mauerwerk ist eingefallen

    Aus Baumruinen sickert Harz

    Kanonenschläge die verhallen

    Nach Feuersbrunst verbleibt nur Schwarz

    Rosenrot

    Ein einsam klingend Kinderlachen

    Entrissen von Gewalt und Leid

    Fern von feuerspuckend Drachen

    Rosenrot auf weißem Kleid

    Es donnert schrill die Urgewalt

    Metall zerbirst im Flammenmeer

    Uralte Mauern verlieren den Halt

    Niemand mehr da, keiner mehr

    Sonnenlicht zerbricht im Nebel

    Besprenkelt schwarz verdörtes Laub

    Fauchend wild erhebt sich edel

    Der Vogel aus Metall und Staub

    Kreist erhaben über Zwerge

    Stößt hinab, es ist soweit

    Entschwindet dann über die Berge

    Rosenrot auf weißem Kleid