Beiträge von Feron im Thema „Textprobleme“

    Der Hinweis der mir immer am meisten geholfen hat ist es sich den Text wie ein Teleportations-Zauber vor zu stellen mit dem du einen Leser in eine andere Welt bringen kannst.

    Wenn du nur das Greifbare beschreibst ist der Zauber schwach, weil der Leser nur die reinen Wörter interpretieren kann. Zum Beispiel:

    "Mantka stoppte ihren rotbraunen Hengst auf der Kuppe eines Hügels, wo Wind und Regen die Wurzeln der Zedern frei gelegt hatten und schaute hinunter auf die Ufer eines kristallklaren Sees umgeben von Nadelbäumen. Die Oberfläche trug Reste von Eisschollen, doch die feinen Wellen auf dem Wasser verrieten dass das Eis bereits geschmolzen war. Die Oberfläche spiegelte das Licht der aufgehenden Sonne und die rot getönten Wolken am Himmel wieder, wie ein silberner Spiegel. Hohe dunkle Schilfgras-Büschel wiegten sich im Wind als würden sie ihr zuwinken und der Geruch von Quarzblumen und Baumharz erfüllte die Luft die sie atmete. Sie sog die sanften, weichen Farben und die perfekte Stille in sich auf als hätte sie ihr Leben lang nach diesem Ort gesucht und ihn nun endlich gefunden. Zum ersten Mal dem Geruch von Gerbern und Schmiedefeuer entkommen, lauschte sie. Doch der Lärm und die Stimmen von dreieinhalb Millionen Menschen, die gleichzeitig erwachten um ihrem immer gleichen Tagwerk nach zu gehen, blieben aus."

    Gegen:

    "Mantka schaute auf den stillen See hinunter. Sie vermisste dir Großstadt nicht."

    Auf einer Physischen-Ebene ist es das gleiche aber der erste Text vermittelt durch seine Beschreibung wie die Person sich fühlt und lässt Schlüsse über den Hintergrund zu. Der Trick ist es die Vorstellungskraft an zu regen und dem Leser zu erlauben die Lücken selber zu schließen. Ich hoffe das hilft ein wenig.