Beiträge von Voluptuous Mayday im Thema „Gefühle und Körpersprache“

    Dein Startpost liest sich wie 1:1 aus einem dieser "Manga zeichnen lernen für Anfänger"-Bücher rauskopiert, die während der 2000er von deutschen Verlagen auf den Markt gespült und für die die erstbesten Zeichner beauftragt wurden, die eine einigermaßen erkennbare, menschliche Figur zeichnen konnten, um ihr unvollständiges Halbwissen an die mangagehypten Teenie-Kinder von Weltbildkunden zu verschärbeln, die eh nicht genug Durchhaltevermögen haben, langfristig am Ball zu bleiben Kupferfuchs

    Ihr könnt dazu ja Mal die Gefühlstabellen von Scott McCloud ansehen.

    Er geht meines Wissens nach von 6 "Grundemotionen" aus. Was hast du mit der Traurigkeit angestellt?

    Abgesehen davon sehe ich es kritisch, ausgerechnet einen Stil der US-amerikanischen Superheldensparte als Vorbild für Emotionen zu nehmen. Bei allem Respekt vor dem technischen Können der Comiczeichner, aber der Einsatz einer vielfältigen Gefühlswelt gehört nicht gerade zu den größten Merkmalen ihrer Werke (was bei auf Action fokusierten Comics auch vollkommen legitim ist).

    Zudem ergibt das Additionsprinzip bei der Abwesenheit, bzw. bei ausdrucksschwachen Emotionen Null Sinn. Ich rede von Apathie, Lethargie, Schock oder Gefühlen wie Vorsicht oder Skepsis. Emotionen funktionieren nicht nach Liste. Es gibt unendlich viele Abstufungen und deswegen kann diese "das + das = das"-Formel nicht funktionieren. Wir sind hier ja nicht beim Farbkreis ;D

    Das sind die „fünf Grundgefühle“ aus denen man alle anderen Gefühle beschreiben kann (vor allem beim Zeichnen).

    Vor allem muss beim Zeichnen das Gefühl der abgebildeten Figur an den Betrachter transportiert werden, sonst wirkt das Motiv entweder gestellt oder wird falsch interpretiert. Genau aus diesem Grund sind Feinabstufungen sehr, sehr wichtig. Und diese Feinabstufungen erreicht man nicht, indem man von festen Formeln ausgeht. Die menschlichen Gesichtszüge haben Potential für so viele verschiedenartige Emotionen und oft verändert sich der Ausdruck bereits mit einer gehobenen Augenbraue oder Mundwinkel.