Hallo McFee ,
sehr begeistert bin ich über deine Geschichte gestolpert, denn das Mittelalter ist ein großes Interessensgebiet von mir. Umso mehr freue ich mich, dass du wirklich viele Facetten mit reingebracht hast, typische Wörter und Beschreibungen, was damals so üblich war. Ich habe selber über meine Heimatstadt viel recherchiert und finde gerade viel wieder, was du über Lüneburg auch beschreibst, z.B. das Ratsbuch mit den Kleiderverordnungen etc.
Aber jetzt zur Geschichte an sich: Deinen Schreibstil mag ich sehr! Die wechselnden Zeitformen stören mich nach wie vor nicht. Sehr lebhafte, malerische und eindrucksvolle Beschreibungen, eine Prise Humor - ich musste manchmal über die Kinder schmunzeln. Alles in allem erweckst du eine sehr leichtfertige Atmosphäre, und manchesmal habe ich an Erich Kästner gedacht, zum Beispiel bei diesem Satz:
die Augen der Besucher glänzten, als bekämen sie es bezahlt.
Ich muss
@Drachenlady2001 in einem Punkt zustimmen, nämlich dass Kinder sehr unbekümmert und begeistert reagieren, als sie sich plötzlich im leibhaftigen Mittelalter wiederfinden. Mein erster Gedanke würde lauten: "Oh Gott, werde ich jemals wieder in die Gegenwart zurückfinden? Und wenn ja, wie?" Das Mittelalter ist ja kein ungefährliches Pflaster, und wenn ich ebenfalls unsichtbar wäre, würde es mir das fürs Überleben nicht unbedingt leichter machen. (Können die Kinder, wenn sie unsichtbar sind, überhaupt etwas essen? Etwas berühren? Warum sind sie unsichtbar? Ist dieser Übertritt ins Mittelalter überhaupt eine echte Zeitreise oder doch nur ein Gedankenexperiment?) Aber es ist typisch für Kinder (wie alt sind Kevin und Taifun überhaupt?), dass sie sich vielleicht erstmal Gedanken um möglichst viele Abenteuer und spannende Erlebnisse machen... Trotzdem bin ich als Leser erst einmal besorgt, wie sie denn den Weg zurück finden. Durch die Rathaustür einfach wieder zurückgehen, erscheint mir eine einfache, aber offensichtliche Lösung...
Etwas Kleines ist mir noch aufgefallen - diese Erklärung von Ursula wiederholt sich; sie kam schon einmal vorher vor:
Aus Brennholzmangel!“
Taifan: „Das ist ja ´n Onk!“
Kevin: „Du willst uns wohl veräppeln!“
„Warum sollte ich! Der Rat behauptet, das Brennholz sei zu teuer... Na ja, ich denke, es ist die Rache dafür, dass sich die Prälaten weigern, die neue Salzsteuer zu bezahlen
Zuletzt würde ich gern wissen: Wie hast du für deine Geschichte recherchiert? Hast du in Lüneburg direkt nachgeforscht? Ich hatte mir damals einen 2000seitigen Wälzer ausgeliehen, in dem von der Kleidung der Universitätsstudenten, den verschiedenen Arten von Brotgewichten, der Anzahl von Schuhmachergesellen etc. wirklich alles aufgelistet war... Auf jeden Fall ist es super, dass du so viel Wissen eingebracht hast, denn die Geschichte wirkt absolut authentisch.
Liebe Grüße
Stadtnymphe