Beiträge von Thorsten im Thema „Römer und Gladiatoren“

    Ich könnte mir schon vorstellen das die einheimischen in den Provinzen nicht immer bereitwillig zahlten und das da schon bedarf an einem Mann fürs Grobe gegeben haben könnte.

    Eine Provinz ist ziemlich gross (Hispania zum Beispiel ist praktisch das heutige Spanien) - ich wuerde mal mindestens von mehreren Hunderttausend steuerpflichtigen Einwohnern ausgehen. Mit einem Mann fuer's grobe kommt man da nicht weit - das braucht eine generalstabsmaessig organisierte Truppe die von einer funktionierenden Verwaltung unterstuetzt wird.

    Außerdem könnte ich ja eine Geschichte konstruieren in der Räuber oder Piraten ( die beide im römischen Reich ein sehr großes Problem waren) einen Teil der Steuern stehlen und der Gladiator muss sie zurück holen.

    Auch das braucht eher ein Heer als einen Ex-Gladiator - und ein Fuehrwerk - in Rom gab's Muenzgeld, eine grosse Summe davon ist vor allem mal schwer zu transportieren, das klemmt man sich nicht unter den Arm.

    Ja, was Asni hier schreibt ist ungefaehr auch das, was mir so durch den Kopf gegangen ist. Eine gute Geschichte braucht ein Thema, eine Idee um die sie gesponnen ist, einfach Episoden aneinanderreihen reicht normalerweise nicht.

    Hannes, Du bist hier in einem Fantasy Geschichten Forum. Das bedeutet - wenn Du eine gute Geschichte hast, dann ist es erst mal nicht so wichtig ob die zu einem historischen Setting passt. Wenn Dein Gladiator mit einem Laserschwert ausgeruestet ist, dann ziehen sich vielleicht ein paar Augenbrauen hoch und fuer manche Leute (mich zum Beispiel) ist das dann einfach nicht das richtige Genre - aber vermutlich wirst Du auch dann noch Leute finden, die das moegen wenn es gut geschrieben ist.

    Will sagen - Dein Grundplot einem ehemaligen Gladiator der Leibwaechter wird zu folgen geht schon - aber wenn Du jetzt eine gute Geschichte zu erzaehlen hast die darauf beruht dass der Gladiator ein Schwert offen in Rom traegt - dann erzaehl' die gute Geschichte und wirf sie nicht weg weil die Einzelheit nicht historisch ist!

    Du nennst lauter recht plausible Dinge die ein gelernter Gladiator nach seiner Freilassung tun koennte - an Deiner Stelle wuerde ich eher schauen dass ich jetzt einen roten Faden fuer eine Geschichte finde der ueber das aneinanderreihen von Begebenheiten rausgeht - statt dass ich noch mehr Ideen sammle was noch alles passiert sein koennte.:)

    Es sei denn, Du willst wirklich einen historischen Roman verfassen - aber dann ist das hier vielleicht nicht ganzdie richtige Community.^^

    Welche Aussichten hatte ein Galadiator der frei kam ? Könnte er die Leibwache eines Senators anführen?

    Im Allgemeinen ueberschaubare - die meisten sind Ausbilder in irgend einer Form geworden, entweder beim Militaer oder in Gladiatorenschulen - aber Leibwache war tatsaechlich auch ein Karrierepfad, das ist also recht authentisch.

    Wer konnte überhaupt seine Freiheit erringen, hatten Kreigsgefangen und Skalven die Möglichkeiten sich frei zu kaufen oder sich ihre Freiheit in der Arena zu verdienen oder ging das nur für die freiwilligen Gladiatoren von dehnen es auch nicht so wenige gab.

    Zu der Zeit in der Du schreibst mussten auch die Freiwilligen die in der Arena kaempfen wollten legal Sklaven werden:

    All contracted volunteers, including those of equestrian and senatorial class, were legally enslaved by their auctoratio because it involved their potentially lethal submission to a master. (Wikipedia)

    Einem Gladiator stand ein Teil des Geldes einer Vorstellung zu, insofern konnten sie sich schon freikaufen wenn sie erfolgreich waren. Das ist unabhaengig davon wie sie in die Arena gekommen sind- ob als Verbrecher oder Freiwillig - der Unterschied ist hauptsaechlich in den Startchancen, die freiwilligen konnten vorher soviel trainieren wie sie wollen, die Verurteilten mussten recht schnell ran - aber wenn sie ueberlebt hatten und erfolgreich waren, dann gab's da nicht mehr so viel Unterschied.

    Also wäre noch zu klären ob mein Protagonist ein freiwilliger mit befristeten Vertrag ist aus dem er sich rauskauft oder ob er ein Skalve ist der sich seine Freiheit verdient.

    Gegeben den de facto Verlust der Buergerrechte und den doch anderen Sozialstatus den ein paar Jahre in der arena mit sich bringen, muesstest Du bei einem Freiwilligen doch die Motivation dahinter eher sorgfaeltig untersuchen. Ich hab' ehrlich gesagt keinen blassen was einen equestres dazu gebracht haben sollte da mitzumachen...