Aber dafür war Chaos Rising auch fleißig und schmeißt Tag 8 direkt hinterher
OKAY! O-kay.
dann behaupte ich jetzt einfach, dass Etiam auch fleissig war und Tag 9 hinterherwirft!
Tag 8: Geheimnisse
Das fahle Licht der Lampe kroch über den staubigen Fußboden und entlockte der soeben freigelegten Ruine ihre Geheimnisse. Langsam, Stück für Stück, eroberte das Flackern der Öllampe den Raum, enthüllte, was Jahrtausende verborgen hatten.
„Großartig!“, raunte Schauda ehrfürchtig. „Einfach großartig!“ Er quetschte sich durch die Öffnung, die seine Begleiter in den schwarzen Felsen geschlagen hatten. „Wartet hier!“, forderte er seine Helfer auf. Er wollte der erste sein, der die alten Hallen betrat. Euphorisch reckte er die Laterne in die Höhe, was weitere der dampfbetriebenen Apparate enthüllte, die er bereits weiter oben in den Ruinen gefunden hatte. Die zusätzlichen Ressourcen, die Schatzmeister Gönnedir … gefunden hatte, machten sich bezahlt! Schauda hatte keine Ahnung, was er da entdeckt hatte – oder wie es funktionierte –, doch … es war grandios, das wusste er. Es würde die Geschicke der Menschheit für immer ändern! Reiche gründen und zu Fall bringen! Und ihm würde es undenkbaren Reichtum und Ruhm bringen. Niemand konnte ihm diesen Fund streitig machen! Nicht einmal dieser elende Findevil, der schon so manche erfolgreiche Expedition geleitet hatte. Der Palast wusste bereits, dass Schauda diese Relikte aus längst vergangener Zeit gefunden hatte!
Grinsend schritt er durch das Gewölbe, fuhr mit der Hand über die Patina der Kupferkessel, die unscheinbar dastanden. Was es wohl darstellte? Eine Mühle? Eine Schmiede? Oder gar eine Waffe? Vielleicht mechanische Lebewesen? Er vermochte es nicht zu sagen. Eine ganze Weile wanderte er durch allerlei Gerätschaften. Rohre, Kolben und mehr versperrte ihm den Weg, sodass er hindurchklettern musste.
Ein brennender Schmerz an seiner Hand verriet ihm, dass das Rohr, an dem er sich festgehalten hatte eine scharfe Kante hatte. Fluchend zog er sie zurück und betrachtete den Schnitt, den er sich an der Handfläche zugefügt hatte. Wenige Tropfen Blut quollen hervor, woraufhin er sein Taschentuch in die Hand nahm und es fest umschloss. Das würde genügen.
Vorsichtiger ging er voran, bis er plötzlich eine Lichtung im Wald der Maschinen erreichte. Erschrocken blieb er stehen und musterte das Bild, das sich ihm auftat. Es wollte nicht in die umgebende Technologie passen. Sechs in dreckige Bandagen gewickelte Körper lagen dort. Ihre Köpfe lagen aneinander im Mittelpunkt eines verblassten Kreises. Sie wirkten wie die Strahlen der Sonne, die vom Zentrum des Kreises in das Gewölbe glänzten.
„Was bei Bobsol …“, murmelte er und näherte sich der seltsamen Anordnung von Körpern. Behutsam kniete er sich hin und strich sanft den Staub von dem Stoff, der das Gesicht des Verstorbenen bedeckte. Die Bandagen waren hart und brüchig und bröselten unter seiner Berührung, sodass er schnell die Hand wegzog. Ein roter Streifen seines Blutes besudelte den Stoff. Er hatte nicht bedacht, dass seine Hand verletzt war. Leise fluchte er, als er bemerkte, welchen Schaden er angerichtet hatte. Doch … das Loch auf der ebenso bandagierten Stirn des Leichnams stammte nicht von ihm. Dunkle Ränder um das kreisrunde Loch deuteten eine mögliche Ursache für den Tod an. Mit einem raschen Blick bestätigte er seine Vermutung, dass diese Wunde bei allen Körpern zu finden war. Wie gebannt starrte er auf das Loch in der Stirn des Toten. Wie hing dieser seltsame Fund mit den Maschinen zusammen? Welches Geheimnis verbarg sich hinter den Toten? So viele Fragen, auf die er eine Antwort finden musste! Aufgeregt rief Schauda nach seinen Helfern.