Beiträge von Etiam im Thema „Das Reich der Unendlichkeit - Ein Gemeinschafts-Projekt“

    Danke, Chaos Rising

    dann behaupte ich jetzt einfach, dass Etiam auch fleissig war und Tag 9 hinterherwirft!

    Mich so in die Bredouille zu bringen :P

    Thema 9 - Herrscher


    „Lassen sie mich durch, ich habe eine Audienz beim König“, keifte Schauda den sichtlich genervten Wachmann an.
    „Ich wiederhole mich, Eure Majestät hat sich noch nicht warm gesessen. Vor Zwölf Uhr dürfen wir niemanden reinlassen.“
    Ungeduldig ging der Expeditionsleiter auf und ab. „Aber es ist dringend. Das Schicksal der Welt hängt davon ab.“
    „Ja, das haben die militanten Veganer letzte Woche auch behauptet.“
    Verdutzt blickte Schauda in seine Richtung. „Diese Druiden interessieren mich nicht. Hören sie, wann haben sie mich das letzte Mal hier antanzen sehen?“
    „Ich habe sie noch nie gesehen, sonst schicken sie doch immer einen ihrer Untergebenen“, murmelte die Wache und pulte im Ohr herum.
    „Eben. Wenn es nicht wirklich wichtig wäre, dann würde ich doch nicht persönlich hier auftauchen?“
    „Nun gut“, entgegnete der Wachmann und verdrehte die Augen. „Wenn sie dann endlich aufhören zu nerven.“ Ohne ein weiteres Wort zu verlieren ging der Mann voran und Schauda folgte ihm.
    Sie traten in einen großen Saal mit großen roten Säulen und goldenem Stuck an der Decke.
    Es war ein sehr länglicher Raum und am anderen Ende saß auf einem großen gepolsterten Thron König MIregal.
    „Eure Majestät, ihr habt Besuch“, sagte der Wachmann zögernd.
    „Mein Thron ist noch kalt“, sprach der König.
    „Verzeiht Milord, aber es hat höchste Priorität und konnte nicht mehr warten.“
    Miregal zuckte nur mit den Schultern. „Das haben diese Kohlfresser auch behauptet.“
    „ich weiß Milord aber …“
    „Verehrte Hoheit, es ist dringend.“, unterbrach Schauda den Wachmann.
    „Nun gut“, meinte Miregal und winkte seinen Untertan hinfort.
    Mit einer tiefen Verbeugung verabschiedete sich der Wachmann, allerdings nicht, ohne Schauda noch einen bissbilligenden Blick zuzuwerfen.
    Sich davon nicht unterkriegend wandte sich der Expeditionsleiter wieder zum König. „Eure Majestät, ich bin Schauda. Vielleicht habt ihr schon mal von mir gehört.“
    Miregal kratzte sich an der Stirn „Ja, ich habe von Euren Nachforschungen im Norden gehört.“
    „Gut, gut. Vor einigen Tagen haben wir eine faszinierende … eine grausame Entdeckung gemacht. Ein geheimer Durchgang in Gorak Thor brachte uns zu einer tiefergelegenen Ebene. Wir fanden Leichen, die vor tausenden von Jahren umgebracht worden sein müssen. Da sie alle auf die gleiche Weise umgebracht wurden, dachte ich natürlich gleich an eine Exekution. Allerdings halte ich mittlerweile auch ein Ritualmord nicht mehr für unwahrscheinlich.“
    „Kommt zum Punkt, Schauda“, sagte der König und gähnte ausladend.
    „Als meine Helfer mit den mechanischen Kriegern zu mir stießen, spielte ihre Technologie verrückt. Sobald sie diesen Ort des Grauens betreten hatten, fingen sie an uns anzugreifen. Ich kann Euch nicht sagen warum, aber ich habe das Gefühl, dass irgendetwas Übernatürliches dafür verantwortlich war. Und vor diesem … Ding, habe ich Angst.“
    „Aha“, kam nur vom König, welcher sich gelangweilt den Bart kratzte. „Und was wollt ihr nun von mir?“
    „Ich fürchte mich vor dem, was wir finden werden, wenn wir in tiefere Ebenen der Ruine vordringen sollten, aber das bewegt mich nicht dazu jetzt das Handtuch zu schmeißen. Aber wollen wir dem Geheimnis von Gorak Thor wirklich auf die Spur kommen, dann brauche Männer. Männer, die bereit sind zu kämpfen.“
    „Um Euer Hirngespinst zu bekämpfen? Wie sollen meine Ritter gegen einen Geist antreten?“
    Schauda schüttelte den Kopf. „Selbst wenn es kein Wesen gibt, dass für diesen abrupten Angriff unserer Maschinen verantwortlich ist, so wird es in den tieferen Ebenen sicherlich mehr von den mechanischen Kriegern geben, mit denen wir uns messen müssen.“
    „Mhm.“ Miregal schien Schauda gar nicht richtig zugehört zu haben. Sein Blick war leer und es sah so aus, als würde er geradewegs durch den Expeditionsleiter hindurchschauen. Nach einer langen Pause, in denen keiner was sagte, wippte der König sacht mit dem Kopf. „Mir scheint, als ob Eure Forschungen hier ein Ende finden.“
    „Was?“ Vor Schreck blieb Schauda der Mund offenstehen.
    „Mir ist egal, was für alten Plunder sie da unten zu finden hoffen, aber dafür werde ich sicherlich nicht einen meiner Männer erübrigen.“
    „Eure Majestät … Ich glaube sie verstehen das Ausmaß dieser Sache nicht.“
    Miregal hob die Augenbrauen und in seiner Mimik lag ein Ausdruck von Ärger.
    „In diesen Ruinen gibt es ganz klar Hinweise über eine Katastrophe, die eine ganze Zivilisation ausgelöscht hat. Wenn wir nicht herausfinden, was da vorgefallen ist, wie können wir dann sicher sein, dass uns nicht gleiches ereilt?“
    Der König streckte sich und lehnte sich dann leicht nachvorne. „Schauda … Was glaubt ihr, wie lange ist diese … Katastrophe schon her?“
    Verblüfft über diese Frage, musste Schauda erstmal seine Gedanken sortieren. „Ähm, wir sind uns nicht sicher … Vielleicht, vor … drei oder viertausend Jahren?“
    „Aha … Und warum geht Ihr dann davon aus, dass uns ein solches Ereignis in absehbarer Zeit erwartet?“
    „Das weiß ich nicht, aber wir gehen davon aus, dass es periodisch auftritt und …“
    „So so … Also könnte es auch erst in weiteren … was sagtet Ihr? Drei bis viertausend Jahren auftreten?“
    Schauda wusste, worauf dieses Gespräch hinauslaufen würde und ließ entrüstet die Schultern hängen. „Ja, theoretisch schon aber …“
    Der König gähnte und unterbrach so abermals das Wort des Expeditionsleiters. „Nun gut. Ich denke dann können diese mechanischen Krieger noch etwas in ihrer Muffigen Ruine warten.“
    „Das haben die Bewohner Garok Thors vielleicht ähnlich gedacht“, murmelte Schauda.
    „Was war das?“, wollte Miregal wissen.“
    Schauda räusperte sich. „Eure Majestät, ich sagte lediglich, dass das Volk Garok Thors, so fortschrittlich sie auch waren, … dumm genug war, den Warnungen keine Beachtung zu schenken.“
    Schauda wusste nicht, ob der König die Beleidigung nicht bemerkt hatte, oder absichtlich überhört hatte. Er saß nur da und stützte seinen massigen Kopf gegen seine Hand. „Was das Volk Garok Thors gemacht hat, ist mir einerlei. Hier bestimmte ich, was das Beste für das Volk ist.“
    „Dann werden sie weiter Tatenlos bleiben, bis uns das gleiche Schicksal ereilt?“
    „Das, ist das beste für das Volk.“
    Schauda schüttelte, seine Niederlage anerkennend den Kopf. „Dann muss ich wohl wo anders Unterstützer für meine Sache finden.“
    „Hm“, brummte der König nur beiläufig und inspizierte seine Fingernägel.
    Schauda verbeugte sich noch einmal und sagte, während sein Haupt gen Boden zeigte: „Eure Majestät. Ich hoffe sehnlichst, dass die Katastrophe nicht eintritt und wir alle verschont bleiben. Doch wenn der schlimmste aller Fälle doch eintreten sollte, dann wird es für die Unvorbereiteten keine Rettung geben.“
    Miregal hörte jedoch schon nicht mehr zu, sondern war viel zu sehr damit beschäftig das Kissen auf seinem Thron zu richten.
    Ohne ein weiteres Wort zu sagen drehte Schauda sich um und verließ den Saal.

    So, da bin ich wieder. Sry, für die harte verspätung aber ich hab momentan echt wenig Zeit ;(

    Ich hoffe das geht noch klar, wenn ich unseren Tag 7 hier jetzt veröffentliche:sack:

    Aber dafür war Chaos Rising auch fleißig und schmeißt Tag 8 direkt hinterher :D


    Schon seit jeher, wurde der Morast von Dalagur gemieden. Man erzählte sich, dass dort üble Dinge geschehen, die weit über die Kräfte der Natur hinausgingen. Es war diesen Präsenz, die man spürte, wenn man in das verschlungene Unterholz starrte. Ein Präsenz, die die Angst nährte und doch zu locken schien.
    Eines Tages verirrte sich ein Rabe nach Dalagur. Auf der Suche nach Futter überflog er den Morast und landete schließlich auf einer Lichtung. Er pickte mit seinem Schnabel auf den Boden und hoffte so Insekten an die Oberfläche zu locken. Nach einigen vergeblichen Sekunden hüpfte er zur nächsten Stelle und versuchte sein Glück erneut.
    Ein Wind über die Lichtung und zerzauste sein Federkleid. Als er seinen Kopf reckte, um sein Gefieder wieder zu richten, blickte er auf etwas, dass man nur äußerst selten in Dalagur zu Gesicht bekam.
    Zeichen von Leben.
    Vor ihm befanden sich die Überreste einer versunkenen Tempelanlage. Auch wenn sie mal von schierer Größe gewesen sein musste, ragte nur noch ihre Kuppel aus dem Boden. An der Seite, die dem Raben zugewandt war, klaffte ein großer Riss im Mauerwerk.
    Neugierig legte der Vogel den Kopf schief und blickte in die Finsternis des Tempels. Zögerlich schritt er auf die Öffnung zu, bis er sich schließlich innen umschauen konnte. Es war stockdunkel, doch das hinderte ihn nicht daran weiterzugehen.
    Immer weiter hüpfte er und schon bald war nichts mehr vom Morast hinter ihm zu sehen. Dafür tat sich vor ihm ein neues Licht auf.
    Ohne auch nur einmal zu stoppen oder sich umzudrehen hielt der Rabe darauf zu. Erst als er die Öffnung erreicht hatte blieb er stehen und blickte von oben in einen großen runden Raum. Durch ein Loch in der Kuppel, unter der er sich befand drang schummriges Licht.
    In einem Gleitflug segelte der Rabe nach unten. Direkt begann er wieder auf dem Boden zu picken und seine alte Taktik zu versuchen. Doch auch hier schien ihm kein Glück hold zu sein. Er hüpfte ein paar Zentimeter weiter und versuchte es erneut.
    Nichts. Wieder wechselte er den Standort und-
    Eine Hand packte ihn und hob ihn empor. Wild wehrte sich der Vogel pickte in die Finger, die ihn umschlossen, hielten und krächzte schließlich in das Gesicht eines Mannes.
    Seine Augen waren leer und blutunterlaufen. Seine Haut wirkte blass und faltig, dabei schien er noch nicht sehr alt zu sein.
    „Ganz ruhig“, raunte er.
    Seine blutende Hand schien ihn nicht zu kümmern. Er hielt den Raben bestimmt, drückte allerdings nicht zu fest. Er trug ein rotes Gewand, das selbst von dutzenden schwarzen Federn geschmückt war. Es sah sehr alt aus und auch wenn es wohl mal sehr Prunkvoll gewesen sein muss, so hing es heute teils in Fetzen an ihm herunter. Der Vogel unterließ nun jeglichen weiteren Versuch sich zu befreien und sein Blick leerte sich.
    „Es ist gut, dass du hier bist.“ Sein Blick wandte sich nun von dem Tier ab und er schaute in die Mitte des Raumes.
    Mit Ketten an Armen und Beinen waren dort zwei nackte Männer und Frauen an den Boden gefesselt. Sie waren alle geknebelt und nur erstickte Laute drangen zu dem Mann im roten Gewand.
    Aus einer Tür hinter ihm kamen nun weitere Personen in gleichen Roben. Ihre Gesichter waren verhüllt. Es waren sowohl Männer als auch Frauen unter ihnen und während sie ihre Plätze rund um die Gefangenen einnahmen, begann er, der wohl ein Vorsitzender war, an zu sprechen. „Brüder … Schwestern …“, er senkte seinen Kopf zu den gefesselten. „Ungläubige … Es ist so weit.“ Feierlich breitete er seine Arme aus. Den Raben immer noch im Griff. „Wir sind nicht mehr viele. Doch wir sind unerbittlich und so hat er uns ein Geschenk gemacht, dass wir heute empfangen werden. Ihr wisst was das heißt. Nicht länger werden wir die Last dieser irdischen Leiden spüren müssen. Aber was noch viel wichtiger ist, wir kommen der Reinigung dieser Welt einen großen Schritt näher. Heute ist der Tag, an dem wir…“
    „Du scheiß Irrer.“ Einer der Gefangenen hatte es geschafft sich seinem Knebel zu entledigen und spuckte nun, so gut es seine Position zu ließ dem Vorsitzenden vor die Füße. „Ihr werdet damit niemals davonkommen.“
    Der Redner schaute ihn mit nichtssagendem Blick an und stand weiterhin reglos dar.
    „Sie werden euch jagen und jeden einzelnen von euch umbringen. So, wie es der Auserwählte getan hat.“
    Wortlos hielt der Vorsitzende einem seiner Schwestern den Raben entgegen. Als sie ihn ihm abnahm, trat er langsam in die Mitte des Raumes und beugte sich zu dem Gefangenen hinunter.
    Harsch packte er sein Gesicht und schmierte damit das Blut seiner verletzten Hand an die Wangen des Mannes.
    „Ihr seid wütend“, stellte der Redner fest. „Weil ihr wisst, dass jede Jagt, dass jede Rettung zu spät kommen wird. Ihr seid wütend, weil ihr dachtet ihr hättet uns ausgelöscht. Ihr dachtet, ihr könntet uns vergessen.“
    Die Stimme des Redners wurde energischer und er drückte den Kopf des Gefangenen zur Seite auf den Boden. „Ihr seid eine Schande. Seid wütend, weil ihr nicht in Euer langweiliges Leben zurückkehren könnt.“
    Tränen rannen über das Gesicht des Gefesselten. „Ihr wisst nicht…“
    „ICH BIN WÜTEND“, schrie der Redner und riss das Wort somit wieder an sich. „dass ihr die Tragweite des ganzen nicht versteht! Ich brodele vor Wut, wenn ich sehe, wie eure Königreiche uns ächten. Dabei werden sie Zeitalter um Zeitalter vom Antlitz dieser Welt gefegt, während wir überdauern.“ Die Fingernägel des Vorsitzenden gruben sich mittlerweile ins Gesicht des Gefangenen, während er weiter in Rage zu seinen Brüdern und Schwestern sprach. „Sie glauben sie seien die Helden dieser Welt, reden von Auserwählten und preisen all jene, die uns heimtückisch abschlachten. Dabei sind sie nicht mal in der Lage zu erkennen, was direkt vor ihnen liegt.“
    Die Stimme des Vorsitzenden senkte sich wieder und die Anspannung verließ seinen Körper. „Und was machen wir? Wir laden unsere Schänder dazu ein am kostbarsten aller Tage mit uns die Geburt eines neuen Gottes zu feiern.“
    „Darum geht es euch“, ächzte der Gefangene. „Ihr glaubt tatsächlich an dieses Märchen?“
    Der Redner lächelte nur süffisant. „Wir glauben nicht. Wir wissen schon längst.“
    „Wenn diese Geschichte wahr ist, dann werdet ihr mit draufgehen“, der Mann stockte. „Die Last des irdischen Leidens“, murmelte, als er verstand. „Ihr seid Wahnsinnig!“
    „Nein“, sagte der Vorsitzende, als er den Knebel zurück in den Mund des Gefangenen stopfte. „Wir sind die einzige Konstante.“
    Eilig Schritt er zurück an seinen Platz und gab einen Schwenk mit dem Arm. Sofort fingen einige der Kultisten an einen unheimlichen Gesang anzustimmen. Von irgendwo war auch das Geräusch einer Trommel zu hören, die ihren tiefen Klang zum rhythmischen Auf und ab der Stimmen beifügte.
    Hastig streckte der Redner der Schwester seine Hand entgegen. „Wir haben nicht mehr viel Zeit!“
    Sie gab ihm den Raben zurück und er fing an etwas in dessen Ohr zu flüstern.
    Nach nur wenigen Worten entließ er das Wesen aus seiner Gefangenschaft und sofort flatterte es durch das Loch in der Decke davon.
    Der Redner breitete seine Arme aus und legte seinen Kopf in den Nacken, während der Chor um ihn herum immer lauter wurde. „Ich spüre deine Präsenz, oh erster aller Blutraben. Sie umarmt mich und heißt uns alle dabei willkommen, Zeuge deiner Macht zu werden. So beginnen wir nun mit dem Ritual der Wiedergeburt. Mögest du unser Erlöser erst uns und dann dem Rest der Welt den Frieden bringen.“ Nun stimmte auch der Vorsitzende den Gesängen ein und vier der acht Kultisten im Raum hoben die Arme.
    Ein weiteres Geräusch war zu vernehmen. Erst war es leise und durch die Stimmen der Blutraben nicht richtig auszumachen. Erst als die Quelle näherkam, konnte man das Krächzen hunderter Krähen hören.
    Wie ein Wasserfall und augenscheinlich ohne Ende schossen die Vögel durch die Öffnung in der Decke.
    Die Vier welche zuvor ihre Arme gehoben hatten fingen nun an ausgiebige Bewegungen zu vollführen. Synchron fuhren sie herum und schienen mit ihrem furiosen Tanz den Schwarm durch den Raum zu lenken. Als die Musik ihren Höhepunkt erreichte, richteten sie sich nach vorne und strecken ihre Finger nach den Opfern aus.
    Keine Sekunde später brach die Schar Vögel über sie herein. Krächzen vermischte sich Schreien des Schmerzes. Es dauerte nicht lange, und die Gefangen waren unter einem schwarzgefiederten Berg verschwunden.
    Die Gesänge hielten ihren Höhepunkt und dem Redner entglitt ein Ausdruck der tiefsten Begierde, als er den roten Lebenssaft sah, der unter dem dunklen Federteppich hervorquoll.
    „Jetzt!“, flüsterte er mit erregter Stimme.
    Sogleich fingen die Kultisten die bis jetzt untätig waren damit an, ähnliche Armbewegungen zu vollziehen wie ihre Brüder und Schwestern zuvor.
    Doch sie lenkten nicht die Raben, sondern das Blut.
    Langsam und vorsichtig, als würden sie ein zerbrechliches Glas an einer Schnur ziehen, setzten sie ihre Magie ein, um die Flüssigkeit über den Boden zu bewegen.
    Es sah aus wie ein Heer von blutroten Feuerameisen, dass sich auf sie zu bewegte und schließlich vor ihnen stoppte.
    Sie änderten ihre Bewegungen und fingen an, die gesammelte Masse vor sich aufzurichten. Schlangenähnlich arbeitete sich das Blut nach oben und verharrte dann in eben jener Position.
    Die Gesänge, Schreie und die Raben, auf ein Mal war alles Still.
    Starr saßen die Vögel mit blutverschmierten Federn und Schnäbeln. Blickten durch den Raum, ohne wirklich etwas zu fokussieren.
    Der Vorsitzende hielt den Atem an, schloss die Augen und atmete tief ein. Als er die Lider wieder öffnete und sich umschaute, sammelte sich der Schweiß auf seiner Stirn.
    „Meister wir …“
    Mit harschem Ton, brachte der Redner seinen Bruder zum Schweigen. Offensichtlich konnte dieser die Magie nicht mehr lange aufrechterhalten, aber sie mussten warten. „Dalagur … wo bist du?“, flüsterte er kaum hörbar.
    Als einer der Raben zuckte, lenkte das das Augenmerk des Redners wieder direkt auf den Haufen schwarzer Vögel.
    Urplötzlich schnellte eine blutige Hand nach oben, die die Vögel aufschreckte.
    „Das ist das Zeichen!“, brüllte der Redner und sofort richteten alle Kultisten ihre Arme auf den zerfetzten Arm.
    Das gesammelte Blut stieß Wellenartig in der Mitte zusammen und vermischte sich mit den Raben und Leichen, die sich dort befanden.
    Einige der Tiere versuchte zu entkommen, doch das Blut griff förmlich nach ihnen und verleibte sie sich wieder ein.
    Ohrenbetäubender Lärm brachte die Wände zum Wackeln und aus der ekelhaften Masse aus Fleisch, Federn und Blut schien sich ein grässliches Wesen zu formen.
    war es in seiner Grässlichkeit doch unbeschreiblich, fing der Redner an Freudentränen zu vergießen, als sich das Monstrum erhob und so einen langen Schatten in seine Richtung warf.
    Es brüllte, krümmte sich vor Schmerz und fuhr seine unzähligen Klauen aus.
    Einer der Kultisten schien dem Wahnsinn nicht gewachsen und er versuchte zu flüchten.
    Blitzschnell packte das Wesen, welches immer noch nicht seine Endgültige Gestalt erreicht hatte, den Mann.
    Es zuckte am ganzen Körper, als es ihm ins Gesicht kreischte und ihm die Tränen in die Augen trieb. Wuchtig schmetterte das Monster ihn gegen eine der Säulen im Raum. Leblos landete der Kultist am Boden.
    Jetzt sprang das Ungetüm aus der Mitte und packte sich sogleich den nächsten Kultist. Es zerfetzte, fraß oder zerquetschte jeden, der im Weg war. Es war, als sein es von einer unbändigen Tobsucht befallen.
    „Meister, wir müssen hier weg!“
    Der Redner wandte sich verwirrt zu der jungen Frau, die an seinem Ärmel riss und wollte gerade etwas zu ihr sagen, als sie von etwas erwischt wurden.
    Benommen hievte der Vorsitzende den Leichnam von sich und sah noch wie sich seine Kreation vor ihm aufbaute. Die roten Vogelaugen blickten ihn zornig an und es sträubte alle Federn am Leib, als es ihn anschrie.
    „Es ist … wunderschön.“
    Mit rasenden Klauen riss es den Körper des Redners auseinander und wandte sich dann seinem nächsten Opfer zu.

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    So dann bleibt nur abzuwarten wann ich mit Tag 9 um die Ecke komme:/

    Tag 5 Thema 5

    Embleme

    Er seufzte, als auch die letzten Sonnenstrahlen verblassten und der Spielball des Sonnengottes hinter dem Horizont verschwand.
    Die drei Tage des Entspannens waren vorbei und schon morgen sollte er schon wieder zu neuen Heldentaten aufbrechen. Pflichtbewusst packte er schon jetzt seine Ausrüstung zusammen. Dabei bekam er auch seine Weste in die Finger, welche er immer trug, wenn er im „Dienst“ war.
    Sie war gespickt mit den Emblemen und Wappen der Organisationen, in denen er mittlerweile Mitglied war. Seltsam war nur, dass er sich nie freiwillig für eine dieser Gilden gemeldet hatte. Irgendein dummer Zufall ließ ihn immer in Situationen stolpern, die schließlich dazu führten, dass er und nur ER die einzige Rettung für die jeweilige Gruppe war.
    Er musste schmunzeln und schüttelte leicht den Kopf. Es war schon fast albern, dass ausgerechnet sein Blut die Rettung war, oder dass es nur ihm möglich war das Schwert aus dem Amboss zu ziehen.
    Mittlerweile war es zu seinem Hobby geworden, die ganzen Mitgliedschaften zu sammeln und deren Embleme zu tragen. Deswegen war er schon fast überall im Königreich Esten.
    Bei den Assassinen, die durch gezielte Morde versuchen das Geschehen der Welt in die „richtigen“ Bahnen zu lenken. Selbst den Namen König Miregals meinte er mal auf der „Liste“ gesehen zu haben.
    Auch war er schon bei den Drachenreitern. Immerhin war er es doch, der es verstand mit den Drachen zu kommunizieren.
    Mit besonderem Stolz strich er über das Wappen der Sirenen. Ein Bund weiblicher Magier, die nur äußerst selten einen Mann in ihre Reihen ließen, um ihre Art vor dem Aussterben zu bewahren. Diese Ehre wurde allerdings nur den tapfersten und bestaussehendsten Abenteurern zu Teil.
    Aber er war auch wirklich ein Bild von einem Mann, dachte er so bei sich, als er in den glattpolierten Helm sein Spiegelbild betrachtete. Ein Siegerlächeln kam ihm über die Lippen und er erinnerte sich daran, wie oft er sich schon in seinen eigenen Augen verloren hatte.
    Schnell riss er den Kopf zur Seite, bevor er wieder diesem magischen Bann verfiel und wandte sich wieder seiner Weste zu.
    Zwischen den ganzen Wappen gab es eine freie Stelle. Das war nicht immer so. Der Aufnäher der Blutadler, einer Sekte aus dem Westen hatte hier mal ihren Platz. Es hätte ihm früher auffallen sollen, dass diese allmonatlichen Opferungen keinem guten Zweck dienten … Besonders als er selbst als das ultimative Opfer herhalten sollte, wurde ihm das alles zu bunt und er entschied sich dafür den Orden schnellstens auszurotten.
    Und ohne Sekte, gab es auch keinen Grund mehr ihr Emblem am Leib zu tragen.
    Nun musste diese kahle Stelle auf seiner Weste allerdings gefüllt werden und er wusste auch schon welche Gilde er diese Ehre zukommen lassen wollte.
    Es gab nur eine namenhafte Gruppe, in denen er bisher noch kein Mitglied war. Das Expeditionsteam.

    So, wie schon von Chaos Rising erwähnt, werden unser beiden Beiträge von der gleichen Welt handeln.

    Die noch keinen Namen hat :hmm:

    Thema 3: Technologie

    Sehr geehrter Expeditionsleiter Schauda

    Ihr Fund ist ohne jeden Zweifel eine wahre Entdeckung für die Geschichtsbücher. Auch, wenn sie wohl nie im selben Raum mit eben jenen stehen wird. Der ganze Dampf würde dafür sorgen, dass die Seiten aufweichen und die Regale morsch werden würden. Gerade jetzt steht einer dieser „mechanischen Rüstungen“ wie sie sie in ihrem Schreiben bezeichnet haben im Thronsaal und wird König Miregal präsentiert.

    Leider scheint Eure Majestät nicht ganz so angetan von dieser Errungenschaft vergangener Jahre. Mir scheint, als müsse ich euer Gesuch nach weiteren Ressourcen ablehnen.

    Zumindest offiziell. Da Eurer Hoheit der Inhalt der königlichen Schatzkammer schon immer unerheblich schien, wird es wohl nicht auffallen sollten die ein oder anderen Gelder fehlen. Ich hoffe, dass sie diese Großzügigkeit meinerseits nicht vergessen werden. Einer Ihrer Untergebenen erzählte mir von einer Maschine, von der ich sehr angetan war. Er erzählte mir, damit endlich die lästigen Falten aus meinen Gewändern kriegen zu können.

    Naja, wie dem auch sei. Ich hoffe, dass sie mit den neuen ihnen zur Verfügung gestellten Gütern herausfinden können, welche Nation in der Lage war solch fortschrittliche Technologie zu entwickeln und warum sie heute in Vergessenheit geraten ist.

    Bereit gestellt werden in den kommenden Tagen

    -fünftausend Goldstücke

    -zwölf Pferde

    -vier Karren

    -acht Truhen,

    sowie ein Becher neuer Ausgrabungspinsel

    Mit großen Erfolgswünschen,

    Schatzmeister Gönnedir

    Thema 1 Schöpfung

    Ich fang ma ganz simpel an. Ich klaue nämlich einfach ganz dreist meine Schöpfungsgeschichte :P Und zwar von diesem Lied hier

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    Ich hab zwar wenig Zeit diesen Dezember, aber ich versuche zu jedem Tag was zu meiner Welt hinzuzufügen. Ich finde das Projekt nämlich cool :D Und ein paar kleine Ideen hab ich schon ^^