Danke, Chaos Rising
dann behaupte ich jetzt einfach, dass Etiam auch fleissig war und Tag 9 hinterherwirft!
Mich so in die Bredouille zu bringen
Thema 9 - Herrscher
„Lassen sie mich durch, ich habe eine Audienz beim König“, keifte Schauda den sichtlich genervten Wachmann an.
„Ich wiederhole mich, Eure Majestät hat sich noch nicht warm gesessen. Vor Zwölf Uhr dürfen wir niemanden reinlassen.“
Ungeduldig ging der Expeditionsleiter auf und ab. „Aber es ist dringend. Das Schicksal der Welt hängt davon ab.“
„Ja, das haben die militanten Veganer letzte Woche auch behauptet.“
Verdutzt blickte Schauda in seine Richtung. „Diese Druiden interessieren mich nicht. Hören sie, wann haben sie mich das letzte Mal hier antanzen sehen?“
„Ich habe sie noch nie gesehen, sonst schicken sie doch immer einen ihrer Untergebenen“, murmelte die Wache und pulte im Ohr herum.
„Eben. Wenn es nicht wirklich wichtig wäre, dann würde ich doch nicht persönlich hier auftauchen?“
„Nun gut“, entgegnete der Wachmann und verdrehte die Augen. „Wenn sie dann endlich aufhören zu nerven.“ Ohne ein weiteres Wort zu verlieren ging der Mann voran und Schauda folgte ihm.
Sie traten in einen großen Saal mit großen roten Säulen und goldenem Stuck an der Decke.
Es war ein sehr länglicher Raum und am anderen Ende saß auf einem großen gepolsterten Thron König MIregal.
„Eure Majestät, ihr habt Besuch“, sagte der Wachmann zögernd.
„Mein Thron ist noch kalt“, sprach der König.
„Verzeiht Milord, aber es hat höchste Priorität und konnte nicht mehr warten.“
Miregal zuckte nur mit den Schultern. „Das haben diese Kohlfresser auch behauptet.“
„ich weiß Milord aber …“
„Verehrte Hoheit, es ist dringend.“, unterbrach Schauda den Wachmann.
„Nun gut“, meinte Miregal und winkte seinen Untertan hinfort.
Mit einer tiefen Verbeugung verabschiedete sich der Wachmann, allerdings nicht, ohne Schauda noch einen bissbilligenden Blick zuzuwerfen.
Sich davon nicht unterkriegend wandte sich der Expeditionsleiter wieder zum König. „Eure Majestät, ich bin Schauda. Vielleicht habt ihr schon mal von mir gehört.“
Miregal kratzte sich an der Stirn „Ja, ich habe von Euren Nachforschungen im Norden gehört.“
„Gut, gut. Vor einigen Tagen haben wir eine faszinierende … eine grausame Entdeckung gemacht. Ein geheimer Durchgang in Gorak Thor brachte uns zu einer tiefergelegenen Ebene. Wir fanden Leichen, die vor tausenden von Jahren umgebracht worden sein müssen. Da sie alle auf die gleiche Weise umgebracht wurden, dachte ich natürlich gleich an eine Exekution. Allerdings halte ich mittlerweile auch ein Ritualmord nicht mehr für unwahrscheinlich.“
„Kommt zum Punkt, Schauda“, sagte der König und gähnte ausladend.
„Als meine Helfer mit den mechanischen Kriegern zu mir stießen, spielte ihre Technologie verrückt. Sobald sie diesen Ort des Grauens betreten hatten, fingen sie an uns anzugreifen. Ich kann Euch nicht sagen warum, aber ich habe das Gefühl, dass irgendetwas Übernatürliches dafür verantwortlich war. Und vor diesem … Ding, habe ich Angst.“
„Aha“, kam nur vom König, welcher sich gelangweilt den Bart kratzte. „Und was wollt ihr nun von mir?“
„Ich fürchte mich vor dem, was wir finden werden, wenn wir in tiefere Ebenen der Ruine vordringen sollten, aber das bewegt mich nicht dazu jetzt das Handtuch zu schmeißen. Aber wollen wir dem Geheimnis von Gorak Thor wirklich auf die Spur kommen, dann brauche Männer. Männer, die bereit sind zu kämpfen.“
„Um Euer Hirngespinst zu bekämpfen? Wie sollen meine Ritter gegen einen Geist antreten?“
Schauda schüttelte den Kopf. „Selbst wenn es kein Wesen gibt, dass für diesen abrupten Angriff unserer Maschinen verantwortlich ist, so wird es in den tieferen Ebenen sicherlich mehr von den mechanischen Kriegern geben, mit denen wir uns messen müssen.“
„Mhm.“ Miregal schien Schauda gar nicht richtig zugehört zu haben. Sein Blick war leer und es sah so aus, als würde er geradewegs durch den Expeditionsleiter hindurchschauen. Nach einer langen Pause, in denen keiner was sagte, wippte der König sacht mit dem Kopf. „Mir scheint, als ob Eure Forschungen hier ein Ende finden.“
„Was?“ Vor Schreck blieb Schauda der Mund offenstehen.
„Mir ist egal, was für alten Plunder sie da unten zu finden hoffen, aber dafür werde ich sicherlich nicht einen meiner Männer erübrigen.“
„Eure Majestät … Ich glaube sie verstehen das Ausmaß dieser Sache nicht.“
Miregal hob die Augenbrauen und in seiner Mimik lag ein Ausdruck von Ärger.
„In diesen Ruinen gibt es ganz klar Hinweise über eine Katastrophe, die eine ganze Zivilisation ausgelöscht hat. Wenn wir nicht herausfinden, was da vorgefallen ist, wie können wir dann sicher sein, dass uns nicht gleiches ereilt?“
Der König streckte sich und lehnte sich dann leicht nachvorne. „Schauda … Was glaubt ihr, wie lange ist diese … Katastrophe schon her?“
Verblüfft über diese Frage, musste Schauda erstmal seine Gedanken sortieren. „Ähm, wir sind uns nicht sicher … Vielleicht, vor … drei oder viertausend Jahren?“
„Aha … Und warum geht Ihr dann davon aus, dass uns ein solches Ereignis in absehbarer Zeit erwartet?“
„Das weiß ich nicht, aber wir gehen davon aus, dass es periodisch auftritt und …“
„So so … Also könnte es auch erst in weiteren … was sagtet Ihr? Drei bis viertausend Jahren auftreten?“
Schauda wusste, worauf dieses Gespräch hinauslaufen würde und ließ entrüstet die Schultern hängen. „Ja, theoretisch schon aber …“
Der König gähnte und unterbrach so abermals das Wort des Expeditionsleiters. „Nun gut. Ich denke dann können diese mechanischen Krieger noch etwas in ihrer Muffigen Ruine warten.“
„Das haben die Bewohner Garok Thors vielleicht ähnlich gedacht“, murmelte Schauda.
„Was war das?“, wollte Miregal wissen.“
Schauda räusperte sich. „Eure Majestät, ich sagte lediglich, dass das Volk Garok Thors, so fortschrittlich sie auch waren, … dumm genug war, den Warnungen keine Beachtung zu schenken.“
Schauda wusste nicht, ob der König die Beleidigung nicht bemerkt hatte, oder absichtlich überhört hatte. Er saß nur da und stützte seinen massigen Kopf gegen seine Hand. „Was das Volk Garok Thors gemacht hat, ist mir einerlei. Hier bestimmte ich, was das Beste für das Volk ist.“
„Dann werden sie weiter Tatenlos bleiben, bis uns das gleiche Schicksal ereilt?“
„Das, ist das beste für das Volk.“
Schauda schüttelte, seine Niederlage anerkennend den Kopf. „Dann muss ich wohl wo anders Unterstützer für meine Sache finden.“
„Hm“, brummte der König nur beiläufig und inspizierte seine Fingernägel.
Schauda verbeugte sich noch einmal und sagte, während sein Haupt gen Boden zeigte: „Eure Majestät. Ich hoffe sehnlichst, dass die Katastrophe nicht eintritt und wir alle verschont bleiben. Doch wenn der schlimmste aller Fälle doch eintreten sollte, dann wird es für die Unvorbereiteten keine Rettung geben.“
Miregal hörte jedoch schon nicht mehr zu, sondern war viel zu sehr damit beschäftig das Kissen auf seinem Thron zu richten.
Ohne ein weiteres Wort zu sagen drehte Schauda sich um und verließ den Saal.