Beiträge von Novize im Thema „Der Ring“

    Hi Tariq,

    finde Fridas Gedanken gut beschrieben. Für meinen Geschmack könnte der Aspekt der Demütigung bei ihr noch eine größere Rolle spielen. Wenn sie bleibt sind einige ihrer damaligen Untergebenen jetzt ihre Vorgesetzten. Unabhängig davon dass sie im Rang degradiert wurde, sollte das ein Aspekt sein, der sie vielleicht sogar noch mehr stört.

    Das Kapitel gefällt mir soweit gut. Ein paar Kleinigkeiten:

    Anmerkungen

    Dein Zimmer ist immer noch frei

    (aus einem früheren Kapitel). Im heutigen New York wäre sowas aufgrund der Mietpreise undenkbar. Und besonders wohlhabend scheinen die Jungs ja auch nicht zu sein. Aber vielleicht hat sich im NYC in deiner Welt etwas grundlegend geändert? Vielleicht könntest du das dann zumindest andeuten.

    Brads Laptop war sicher schon hundert Jahre alt

    Ist das hier als Übertreibung gemeint oder sieht er vielleicht so aus als ob er 100 Jahre alt ist? Denn es würde mich wundern, wenn ein durchschnittlicher Laptop auch bei guter Pflege länger als ~10-20 Jahre halten würde ...

    Hat mir sehr gut gefallen der letzte Part.

    Anmerkungen

    Versteh mich nicht falsch, Vater. Ich weiß dein Vertrauen in mich wirklich zu schätzen, aber mir wäre fast lieber, du hättest Fridas Posten einem anderen gegeben

    Habe das Verhältnis von Ares und Mestor bei deren erstem Treffen in der Geschichte deutlich kühler und distanzierter in Erinnerung (obwohl Ares da ja noch nicht eingeweiht ist). Ist das gewollt, dass Ares hier relativ höflich agiert?

    Ich weiß aber noch nicht, ob es einen Grund zum Feiern liefert oder zum Davonlaufen

    Sehr nice!

    Antworten

    Was lässt dich glauben, dass ein derartiger Zeitdruck besteht, dass E + A die KI Tag und Nacht löchern müssten? Für Ares ist im Moment seine eigene Vergangenheit am wichtigsten, und um irgendwelche Anknüpfungspunkte zu finden, will er wissen, was Mestor außerhalb des Ringes treibt. Für Etienne ist die Sache mit den Ontas momentan das, was ihm am meisten am Herzen liegt. (Hier wollte ich auch noch einmal den Unterschied zwischen beiden hervorheben. Das Etienne einfühlsamer ist und empathischer als Ares.)

    Deshalb wüsste ich gern: was genau sollten sie deiner Meinung nach die KI zu diesem Zeitpunkt unbedingt noch fragen? Mir fällt nichts ein. Zu Mestor kann sie ihnen nichts sagen. Und da Ares als dessen Nachfolger nicht mehr zur Debatte steht, ist eine Strategie, Mestor und Decker nach der (Macht)Übernahme im Ring auszubooten, jetzt gar nicht mehr aktuell.

    Ich bin gespannt, was du für Ideen hast.

    Ich denke zum jetzigen Zeitpunkt der Geschichte ist die Prioritätensetzung OK. Dass Ares jetzt primär auf seine Vergangenheit konzentriert ist, finde ich nachvollziehbar. Mein Eindruck bezog sich eher auf die Geschehnisse vor Ares Festnahme. Hier hatte ich den Eindruck, dass die KI sehr wertvolle Informationen über die Machenschaften hat, in die Mestor verwickelt ist und vor allem deren Auswirkungen auf die Geschehnisse im Ring. Diese wiederum sind nach meinem Verständnis elementar wichtig für E & A, weil sie dadurch vor allem besser einschätzen können, in welcher Gefahr sie sich befinden. Diese Informationen zu bekommen hätte ich wichtiger eingeschätzt, als der Geschichte mit Trevor nachzugehen.

    Nachdem Ares festgenommen wurde hat sich die Dynamik stark geändert, ab da ist die Interaktion mit der KI m.E. OK.

    Eine Möglichkeit, Thorsten und dir gerecht zu werden, wäre "Ihnen bleiben dann wie damals fünfzehn Minuten". Was denkst du?

    Passt. Wenn der damals auch schon nur eine begrenzte Zeit hatte, ist mein Einwand ja auch nichtig.

    Soll ich das noch enfügen?

    Ja, das fände ich sinnvoll. Wenn wir von Amnesien sprechen, die z.B. durch eine Gehirnerschütterung stattfinden, wird ja auch i.d.R. nur etwas aus den "bewussten Erinnerungen" gelöscht und nicht z.B. das Laufen verlernt. Wäre wichtig festzuhalten, dass das bei der maschinellen Bearbeitung anders laufen kann.

    Hi Tariq,

    so - das war eine Aufholjagd, glaube ich habe so um die 20 Thread-Seiten am Stück gelesen. Dadurch, dass ich die Story mal so in größeren Abschnitten gelesen habe, ist mir auch nochmal aufgefallen, wie fesselnd die Geschichte ist. Habe mich tatsächlich ähnlich gefühlt, wie wenn ich einen Bestseller meiner Lieblingsautoren lese und konstant an der Geschichte dran bleiben möchte, weil mich die Handlung einfach fesselt und ich gleichzeitig nicht den Eindruck habe, dass etwas konstruiert oder vorhersehbar ist. Ganz großes Kompliment! Ein weiteres Kompliment an die Mitleser, die wirklich gute Kritik und Kommentare hinterlassen haben. Gerade auch die vielen „nichts zu meckern“-Einträge kann ich mittragen, weil man oft tatsächlich sehr flüssig durch die Abschnitte durch kam.

    Die Dinge, die mir auf meinem Lesemarathon aufgefallen sind, habe ich dir hier mal zusammengestellt mit einem Fokus auf die allgemeineren Themen:

    Anmerkungen:

    Anmerkungen

    Webster:

    Generell ist diese KI eine super Idee. Vor allem, dass sie im Netzwerk des Rings gewissermaßen zuhause ist und den Protagonisten alle mögliche lästige Arbeit abnehmen muss finde ich eine tolle Idee für die Story.

    Dass Etienne anhand der verwendeten Redewendung erkannt haben will, dass es sich nicht um eine KI handelt, hat mich auch nicht so richtig überzeugt. Vielleicht kommt hier noch eine twist – im Moment sieht es ja so aus, als ob es sich tatsächlich um eine KI handelt sollte es nicht so sein, könnte man vielleicht eher dne anderen Weg gehen, also dass Etienne den Menschen daran erkennt, dass er Fehler macht die eine KI nicht machen würde (z.B. etwas vergessen).

    Wie andere schon angemerkt haben: die KI macht den Eindruck fast schon allwissend mindestens aber ein extrem mächtiges Tool zu sein. Gleichzeitig hat sie die Antworten auf die besonders brisanten Fragen zu Mestors Machenschaften im Ring. Nach meinem Verständnis müsste das eigentlich dazu führen, dass Etienne und Ares ihren vollen Fokus auf das Ausfragen der KI legen. Das wäre natürlich storytechnisch blöd und deshalb machst du es vermutlich auch nicht. Führt dann allerdings dazu dass man sich fragt, warum Etienne und Ares sich z.B. so viel mit verhältnismäßig nebensächlichen Dingen wie der Trevor Geschichte beschäftigen, wenn sie eigentlich Tag und Nacht die KI löchern müssten. Vielleicht fällt dir hier ja noch etwas ein, wie man eine Art künstliches bottleneck schaffen könnte, das dazu führt, dass die KI nicht ständig erreichbar ist. Z.B. weil bestimmte Prozesse im Netzwerk das nicht zulassen, o.ä.

    Die Ontas

    Schöner Twist, dass die Ontas im Gros eigentlich gar keine Schwerverbrecher sind. Was mir beim erneuten Lesen bzgl. des Kontaktverbots kam ist, dass du m.E. noch zu wenig Fokus auf die Folgen im Sozialverhalten legst. Das Kontaktverbot ist nach meinem Verständnis so streng, dass es vergleichbar mit einer dauerhaften Isolationshaft ist. Wir alle wissen, welche psychischen Schäden das verursachen kann. Man kann das schon überleben ohne aus dem Fenster zu springen, aber die Sehnsucht nach menschlichem Kontakt müsste nach meinem Verständnis das alles dominierende Problem der Ontas sein. Man könnte das mitigieren, indem man seitens des Rings Abhilfemaßnahmen schafft. Z.B. eine KI mit der man sich unterhalten kann, die diesen menschlichen Kontakt sehr gut imitieren kann.

    Programm E

    Super Idee. Vor allem fand ich den Handlungsstrang hier sehr schon logisch. Man konnte mitdenken und selbst darauf kommen, was gleich passiert. Dass z.B. Mestor Ares Gedächtnis manipulieren will und dass die Freunde später dies zum Schein durchführen aber die ursprüngliche Version wieder aufspielen sind tatsächlich Dinge, die ich beim Lesen auch schon erahnen konnte. Und das ist super, zeigt nämlich, dass die Logik der Geschichte offensichtlich rüber kommt.

    Vielleicht macht es Sinn, an der ein oder anderen Stelle nochmal zu erwähnen, dass sowohl die KI namens Webster als auch das Programm E Dinge sind, die alles andere als Stand der Technik sind. Mal angenommen sie wären das, dann hätte die Gesellschaft vermutlich ganz andere Möglichkeiten, als in der beschriebenen Welt umgesetzt. Aber wenn das gerade aufkommende Technologien sind, passt es m.E. für mich.

    Die Logik der Gedächtnis-Kopiererei hat mich tatsächlich auch sehr überzeugt. Spannend auch die Idee, dass Ares sich anschaut was bei ihm alles gelöscht hätte werden sollen und dementsprechend schauspielert.

    Was ich mich gefragt habe ist, warum Mestor nicht misstrauisch geworden ist als Julian ihm gesgat hat, er habe nur 15(?) Minuten Zeit die Datei von Ares Erinnerungen zu manipulieren. Er hat den Prozess ja schon mehrmals durchgeführt und da vermutlich keine Zeitbeschränkung gehabt?

    Ob der Prozess unbedingt so gefährlich sein muss, dass der betroffene zum „Zombie“ werden könnte, weiß ich allerdings nicht. Man könnte ja den Großteil der Erinnerungen (alles was mehr oder weniger fürs Unterbewusstsein wichtig ist) gar nicht erst auslesen / löschen.

    Jetzt noch ein paar Kleinigkeiten:

    Kapitel 43:

    Müsste Etienne nicht gegenüber seine Kumpels zumindest mal erwähnen, dass er sie da in eine ziemlich heikle Geschichte einweiht? Ich verstehe schon, dass er ihnen blind vertraut, aber allein für ihre Sicherheit / Vorsicht wäre der Hinweis ja sehr wichtig.

    Dass Cane das Bild nicht braucht um es im Internet zu suchen fand ich auch seltsam. Klar, er könnte es aufgrund seines fotografischen Gedächtnisses sofort wiedererkennen. Aber für eine automatisierte Suche bräuchte er ja schon eine Bilddatei.

    Kapitel 45:

    Dass Frieda die Option gegeben wird, als Gardistin in derselben Einheit weiter zu dienen erscheint mir seltsam / ungeschickt. Ich glaube die normalerweise würde so jemand versetzt. Dass wie hier in Folge einer Bestrafung und eines solchen Vorfalls die Rollen von Vorgesetztem und Untergebenem einfach wechseln ist ja für das Betriebsklima ein ziemlicher GAU.

    Tariq,

    Sehr schöner Anfang von Kapitel 12. ich erinnere mich, dass ich in der ersten Fassung eine intensivere Reaktion von Tevor auf sein nächtliches Erlebnis erwartet hätte. Das fand ich in der aktuellen Version sehr gelungen. Auch Tevors Gedankengänge bei der Ärztin fand ich sehr nachvollziehbar. Auf der einen Seite will er wissen, was mit ihm los ist. Auf der anderen Seite hat er Angst vor den Konsequenzen. Gefällt mir!

    Hi Tariq,

    und hier die nächsten Kommentare:

    Spoiler anzeigen

    Zu Kapitel 10:

    Ich finde es, so, wie du es angepasst hast sehr gut.

    Zu Kapitel 11:

    Gefällt mir auch sehr gut. Friedas Perspektive ist gut und nachvollziehbar gelungen. Nur ein paar Kleinigkeiten:

    „Was denkst du dir eigentlich?!“, fauchte sie erbost, als er eintrat war, und sprang auf.

    eingetreten war

    Und er hat es auf jeden Fall auch den anderen Axiomen mitgeteilt, so dass nun kein Geheimnis mehr ist, welche perversen Spielchen du da unten im fünften Untergeschoss abziehst.

    so dass es nun kein Geheimnis mehr ist

    Er hatte sie voll im Griff und sie konnte nicht dagegen tun.

    konnte nichts dagegen tun

    „Ich hatte dich gewarnt und gebeten, vorsichtig zu sein, und du hast es ignoriert. Deshalb werde dich als Verantwortlichen für diese Aktion da unten jetzt für zwei Wochen suspendieren müssen. Damit in Ruhe Gras über diese ... Sache wachsen kann. Bine und Merrick erhalten drei Tage Arrest und ihnen werden zwanzig Credits vom Konto abgezogen. Du solltest beten, dass niemand auf die Idee kommt, den General zu informieren. Und jetzt verschwinde!“, fauchte sie. „Aber lass dir gesagt sein: Beim nächsten Mal wirst du für das, was du deinen Untergebenen erlaubst“, sie betonte das ‚erlaubst‘ mit Nachdruck, „selbst geradestehen. Und ich werde mir nicht die Finger für dich verbrennen. Es gibt für alles Grenzen. Sollte mein Kopf rollen wegen dieser Angelegenheit, dann wird es deiner auch!“
    Wie vorhin bei Benedict sah sie auch Dwayne hinterher, der erst gestutzt und dann schulterzuckend die Zentrale verlassen hatte.

    Nach meinem persönlichen Geschmack könntest du Friedas lange Rede hier ab und zu mal mit Dwaynes Reaktionen unterbrechen, statt sie gesammelt am Ende zusammenzufassen.

    Hi Tariq,

    hier meine Kommentare:

    Spoiler anzeigen

    Zu Kapitel 9:

    nichts zu meckern. Das Geschehen wirkt sehr plausibel. Vermutlich kennst du dich (aus Praxis oder Theorie) in medizinischen Einrichtungen aus.

    Zu Kapitel 10:

    Tja, hier passiert das, was man schon nach Ares Gespräch mit seinem Vater vermutet hatte. Ares weiht Etienne in die ziemlich ungeheuerlichen Pläne seines Vaters ein. Was mich hier noch nicht so ganz überzeugt ist, wie die beiden mit der Dimension dieser Enthüllungen umgehen. Gerade im direkten Vergleich mit den Machenschaften von Frieda und Coholt.

    Letztere bekommen in diesem Abschnitt sehr viel Raum und Etiennes und Ares emotionale Reaktion ist sehr eindrücklich. Auch wenn Coholts Gewaltverbrechen sehr ernst zu nehmen sind, spielen sie nach meinem Verständnis in einer gänzlich anderen Liga als das, was Mestor vorhat, was praktisch ein gesamtes System in Frage stellt / angreift.

    Weder Ares noch Etienne scheinen dieses Wissen als eine Gefahr für sich selbst zu begreifen, was entgegen meiner Intuition verläuft. Insbesondere scheint Ares keine Gefahr darin zu sehen, Etienne in Mestors Pläne einzuweihen.

    Etienne wiederum reagiert verhältnismäßig unspektakulär auf die ziemlich unglaubliche Enthüllung.

    Dann kam der heikle Teil und er sah, wie sein Freund ungläubig lauschte, als er die manipulierten Chips beschrieb. Abscheu malte sich in dessen Miene und auch Wut, dieselben Gefühle, die ihn selbst jetzt wieder überwältigten.

    Ja, seine Reaktionen während er zuhört sind plausibel beschrieben. Allerdings quittiert er das Ganze dann lediglich mit einem

    „Was wirst du tun?“

    Das scheint mir intuitiv auch seltsam. Ich hätte erwartet, dass er entweder komplett sprachlos ist oder tausend Fragen hat. „Was wirst du tun?“ hört sich außerdem so an, als ob Etienne das Ganze als eine Angelegenheit zwischen Ares und seinem Vater begreift und nicht als etwas, dass Implikationen auf das ganze System hat.

    Am Ende bin ich noch über folgenden Satz gestolpert:

    Doch das war zweitrangig, da sein Vater sowieso nicht vorhatte, ihm diese Führung zu überlassen.

    Ich habe das so verstanden, dass Ares davon ausgeht, dass er – selbst wenn er seinem Vater als Chef im Ring nachfolgen würde – davon ausgeht, dass dieser weiterhin die Zügel in der Hand behält. Falls das gemeint ist, könnte man das vielleicht noch etwas verdeutlichen.

    Tariq,

    Kapitel 8 3/3 ist super geworden. Ich erinnere mich noch, dass wir in der ersten Fassung viel über Kameras und die Logik hinter Coholts Verhalten diskutiert hatten. Ich habe mir die Plausibilität jetzt ein paar mal durch den Kopf gehen lassen und muss sagen, dass es in dieser Fassung wirklich einen guten Eindruck macht - Hut ab. Ich denke Ares und Etienne handeln sehr nachvollziehbar und das ist glaube ich hier für den Leser wichtig. Mal schauen, was das noch für Konsequenzen hat, dass in der neuen Version ein anderer Axiom als Ares den Onta entdeckt hat.

    Hi Tariq,

    Spoiler anzeigen

    Manche Sachen, die du angeführt hast, haben mich stutzen lassen

    ^^ ja, das liegt etwa zur Hälfte an meinem scheinbar kurzen Gedächtnis und zur anderen an meiner nicht ganz präzisen Formulierung.

    Ich hatte gehofft, dass diese Aussagen deutlich machen, dass der Ring Mestor gehört.

    Das habe ich wohl tatsächlich überlesen / vergessen. Vermutlich hatte ich eine Blockade im Kopf, die es mir nicht hat denkbar erscheinen lassen, dass ein Gefängnis in privater Hand ist. Auch wenn das z.B. in den USA ja heute schon z.T. so ist.

    Der Ring trägt sich aus den Einnahmen für die Regierungs-Chips

    Das passt mit dem o.g. Wissen auch für mich.

    Hier weiß ich nicht genau, was du meinst. Fair wem gegenüber? Dem Leser? Oder der Menschheit?

    Und wieso empfindest du Geburtenkontrolle und begrenztes Lebensalter gleichzeitig als unfair?

    Da haben wir uns tatsächlich missverstanden. Ich habe hier überlegt, ob es sinnvoll ist, den Leser darauf hinzuweisen, dass der Chip nicht nur Lebensalter sondern auch Geburtenrate kontrolliert (sofern das nicht schon irgendwo anders erwähnt - und von mir überlesen :) - wurde). Sonst könnte sich der Leser fragen, wie man NUR über eine Begrenzung des Lebensaltzers die Überbevölkerung bekämpft. Ich bin aber dann zu den Schluss gekommen, dass es an dieser Stelle (noch) nicht notwendig ist.

    Die beiden Stellen sollten eigentlich verraten, dass der impulsor eine Waffe ist. Ich habe nicht vor zu erklären, wie das Ding funktioniert. Aber später wird zur Sprache kommen, was es bewirkt.

    Und das Graviboard wurde bislang viermal erwähnt.

    Auch hier hatte ich eigentlich nicht vor, näher auf Bau oder Funktionsweise einzugehen

    Die Infos hatte ich tatsächlich auch so aus dem Text mitgenommen. Hier ist es glaube ich ein bisschen eine Geschmackssache, wie man SciFi schreibt. Ich persönlich finde es sehr spannend und schätze es als Teil des Worldbuildings, wenn man beschreibt, wie die Welt und ihre Technik funktionieren. Das vermittelt auch einen Eindruck, wie fortgeschritten eine Zivilisation ist und wie sie sich an bestimmte Gegebenheiten angepasst hat. Ist ist aber auch völlig in Ordnung, den Fokus eher auch auf andere Dinge legen.

    Hallo Tariq,

    Sorry, dass ich etwas hinterher hänge, aber hier meine Kommentare zu den letzten Kapiteln

    Spoiler anzeigen

    7.1

    Zwischenzeitlich etwas einzufügen, ist schwierig, denn es passiert nichts an dem Tag, der zwischen den beiden Treffen liegt.


    Dass Mestor zugehört hat, als sein Sohn mit „Ich bin nicht im Dienst“ auf die väterliche Rüge antwortete, und sein "Das ist mir egal" revidiert hat, sollte dieser Satz beweisen

    Das macht alles Sinn. Mein Kommentar bezog sich eigentlich weniger auf die Logik der Ereignisse als mehr auf die Erzähltechnik. So einen Zeitsprung mitten im Kapitel habe ich bisher selten gesehen und ich bin deshalb etwas darüber gestolpert. Das mag aber subjektiv sein und ich würde mir keine weiteren Gedanken darüber machen, falls es nur mir so geht.

    Was die nächsten Kapitel angeht denke ich jetzt mal laut nach, wohlwissend, dass sich vieles später noch klären kann. Aber so kannst du vielleicht einschätzen, wo ich als Leser derzeit stehe.

    7.2

    „Du wirst mein Nachfolger werden.“
    „Was?!“ Ares Hand mit dem Glas erstarrte auf halbem Weg zum Mund.
    Mestor schüttelte verständnisvoll lächelnd den Kopf. „Mir ist klar, dass dich mein Plan überrascht. Aber ich bin jetzt siebenundfünfzig und habe nicht mehr viel Zeit.“ Er klopfte mit dem Zeigefinger demonstrativ auf seinen rechten Handrücken. „In zwei Jahren werde ich das Geschick des Ringes offiziell in deine Hände legen.

    Hier würde es helfen, etwas mehr über die (offiziellen) Hirarchiestrukturen im Ring zu erfahren. Ares und Frieda scheinen Teil einer militärischen Struktur zu sein. Mestor ist für den Betrieb des Ringes zuständig – vermutlich im Auftrag einer Regierung oder irgendwie übergeordneten Instanz. Meine Erwartungshaltung wäre also, dass – anders als z.B. als Besitzer eines Familienunternehmens – Mestor offiziell keine Handhabe hat, wer sein Nachfolger wird. In diesem Fall würde Mestor seinen Sohn nicht offiziell als Nachfolger etablieren können, sondern er würde an allen möglichen Strängen ziehen (möglicherweise auch illegal mindestens aber im Rahmen intensivster Vetternwirtschaft) um das zu ermöglichen. Oder sind die Strukturen ganz anders und die Tatsache, dass Mestor hier seinen Nachfolger selbst bestimmt ist ein ganz normaler Prozess? Das wäre aus meiner Sicht schon ein wichtiger Unterschied.

    7.3

    Es ist eine super Idee, dass Ares erstmal erzählt, was er über den Ring weiß. Das passt nicht nur gut in den Plot sondern schlaut gleichzeitig den Leser auf.

    Ich fand es natürlich auch spannend zu sehen, wie du die Geschichte neu gestrickt hast. Wir hatten ja bei der letzten Fassung darüber gesprochen, dass eigentlich nur eine Geburtenkontrolle Überbevölkerung langsfristig reduzieren könnte. Das schließt allerdings nicht aus, dass man sich kurzfristig zusätzlich zu einer Begrenzung der Lebensdauer entschließt. Da letzteres vielleicht der drastischere Eingriff ist, wäre es fair sich in der Story zunächst darauf zu beschränken.

    Die Idee, dass jemand dieses System underwandern will, dass gesellschaftlich (so interpretiere ich Ares Reaktion) als sicher massiver aber notwendiger Eingriff akzeptiert zu sein scheint, ist eine spannende neue Richtung der Story.

    Meine neue Interpretation von Mestors Rolle wäre, dass er offiziell Leiter eines von staatlicher Stelle eingesetzten Gefängnisses ist, jedoch seine eigene Agenda verfolgt. Was nicht ganz dazu passt ist folgendes:

    Die winzigen Dinger spülen genug Geld in die Kasse, um das reibungslose Fortbestehen des Ringes zu sichern

    Ich hätte vermutet, dass das Gefängnis von staatlicher Stelle finanziert wird und es dann gar keine Notwendigkeit bzw. sogar eher Probleme verursachen würde, wenn Gelder aus Mestors illegalen Aktivitäten in den Bilanzen auftauchen. Eine Erklärung wäre ggf., dass sich das Gefängnis finanziell selbst tragen muss (z.B. aus dem Erlös der Chipproduktion). Da dieses Geld aber nicht reicht und Mestor seine Position im Ring behalten will, fälscht er die Bilanzen und schleust die Gelder aus der Chipmanipulation mit ein.

    Mestors Machenschaften erklären jetzt zumindest, warum er seinen Nachfolger unbedingt selbst einsetzen will. Das Szenario würde sogar eine Erklärung dafür liefern, wie er das anstellen könnte z.B. indem auch Personen in der Hirarchie-Ebene über ihm in die Verschwörung involviert sind. Letzteres könnte auch die o.g. Finazierung erklären.

    Mestor weiht Ares ja hier ohne große Vorwarnung in eine hoch illegale Verschwörung ein. Eine Sache, die für mich auf den ersten Blick seltsam wirkt ist, dass er trotz des schlechten Verhältnisses zu seinem Sohn wenig Angst durchblicken lässt, dass dieser ihn verraten könnte. Ja er wirkt angespannt, aber lässt ihn erstmal ziehen, ohne dass dieses Thema zur Sprache kommt.

    PS: sehe gerade, dass du das gegenüber Rebirz schon thematisiert hast. Aber dann weißt du zumindest, dass es mir hier auch so ging

    8.1

    Gefällt mir gut. Mir ist soweit nichts aufgefallen. Ich weiß zwar noch nicht was ein Impulsor oder ein Graviboard ist – mag aber zum jetzigen Zeitpunkt auch noch nicht notwendig sein.

    8.2

    Sehr gut gelungen. Keine Anmerkungen.

    Allgemein:

    Die Überarbeitung und die veränderte Story gefällt mir bis her sehr gut, ist schlüssig und nach wie vor spannend. Super – ich freue mich auf weitere Teile!

    Die Vater-Sohn Beziehung kommt im Text gut rüber. Zumindest von Ares Seite. Ohne weiteres Vorwissen würde ich nun von Mestor vermuten, dass er denkt, wegen der Vernachlässigung in der Kindheit etwas bei seinem Sohn gut machen zu müssen. Hier eine kleine Anmerkungen

    Spoiler anzeigen

    Mestor war stehen geblieben und sah ihm nach.

    Am Abend des folgenden Tages machte er sich auf den Weg zum Quartier seines Vaters.

    Der Zeitsprung wirkt auf mich etwas seltsam. Gibt es dafür einen Grund? Ich hätte ihn sonst entweder raus gelassen - und das Gespräch sofort stattfinden lassen oder vorher nochmal auf einen anderen Erzählstrang geschwenkt.

    Hier würde mich intressieren, ob es mir gelungen ist, deine Anmerkungen aus der vorigen Version zu berücksichtigen und - falls nicht - zumindest im Kontext erklärt zu haben, warum ich es nicht getan habe

    Da habe ich jetzt ehrlich gesagt nicht besonders drauf geachtet. Ich schaue es mir bei Gelegenheit Mal an.

    Hi Tariq,

    gefällt mir soweit gut deine Neuauflage des Rings. Da ich sehr spät wieder eingestiegen bin, sind eigentlich die wesentlichen Anmerkungen schon gemacht worden. Darüber hinaus habe ich bisher eigentlich nichts wichtiges zu sagen, was über meine Kommentare zur vorherigen Version hinaus gehen würde. Eine Anmerkung noch zum letzten Teil:

    sie kannte seinen Jähzorn und seine unbegreifliche Neigung zu Gewalt

    Ich weiß nicht, ob ich Frieda im Kopf schon richtig charakterisiert habe aber diese Neigung zur Gewalt sollte ihr doch nicht ganz fremd sein, oder?

    Hey Tariq,

    ich fänd's echt schade, wenn du diese schöne Geschichte jetzt abbrechen würdest. Natürlich ist das einzig deine Entscheidung, aber trotzdem ein / zwei Empfehlungen :):

    Wenn du die Geschichte wegen der o.g. Logiklücken einstampfen willst, dann bitte tu das nur, wenn sie tatsächlich auch dich selbst stark stören und nicht nur ein / zwei Leser. Oder wenn letzteres der Fall ist - hol dir dann zumindest das ein oder andere feedback dazu von den anderen Lesern ein.

    Ich bin bei Thorsten, dass wir nicht wissen, worauf du hinaus willst, aber - basierend auf dem, was wir schon kennen - auf noch nichts gestoßen sind, das man nicht mit überschaubarem Aufwand fixen könnte. Die einzige "harte" Einschränkung sehe ich darin, dass die Überbevölkerung nicht durch Beschränkung der Lebenserwartung zu lösen ist. Bei allem anderen bin ich optimistisch, dass man die bestehende Lösung irgendwie hinbiegen könnte.

    Du hast eine Menge Arbeit in die Geschichte gesteckt (16 Kapitel!). Und die Arbeit hat sich gelohnt - ich fand man konnte die Geschichte super lesen. Ich kann verstehen, dass erst mal Enttäuschung aufkommt, wenn man zu einem recht späten Punkt merkt, dass etwas wichtiges nicht funktioniert. Aber ich glaube nicht, dass das ungewöhnlich ist (leider mangelt es mir da an Erfahrung). Schlimmer wär's, wenn du einen total logischen Plot durchgehend langweilig erzählen würdest. Wenn du willst, nimm doch mal ein paar Tage Abstand zu der Geschichte und überleg dann noch mal ganz nüchtern, ob es wirklich so viel Aufwand wäre, die Story hinzubiegen (im Vergleich zu dem Aufwand, den du schon rein gesteckt hast).

    Und selbstverständlich bin ich bereit alternative Szenarien hier zu diskutieren / Vorschläge zu machen.

    Problem #2: Metros' 'Loesung' funktioniert leider gar nicht.

    Das ist mal ein Punkt. Ich kann mir grad nicht erklären, warum mir das nicht aufgefallen ist :pupillen:, aber Thorsten hat natürlich Recht: egal wie stark ich die Lebenserwartung senke - solange eine Person im Schnitt mehr als ein (überlebendes) Kind zeugt, wird die Bevölkerung anwachsen, egal wann die (zeugende) Person stirbt. Damit wäre Metros Plan vielleicht eine Lösung für das Rentenproblem, aber nicht für die Überbevölkerung.

    Irgendwie scheint es darum zu gehen dass die Sache (naheliegenderweise) Top-Secret sein soll - aber... es wirkt zu kompliziert.

    In die Richtung hatte ich auch schon gedacht. Wenn ich schon beim Lesen (scheinbar) schlafe :), dann versuche ich zumindest mal ein zwei Gedanken zur Lösung der zwei Punkte beizusteuern:

    Brainstorming

    Das ist erstmal nur das, was mit zu dem Thema spontan einfällt - ist natürlich noch nicht ausgereift:

    Ich finde die Idee mit dem Chip insofern interessant, als dass man damit die Möglichkeit hätte, die Wirkung des Chips für jedes Individuum nach Bedarf ein oder auszuschalten und damit das Problem sehr präzise lösen könnte. Ich kann da die Überbevölkerung stärker reduzieren, wo sie am meisten Probleme macht. Lebenserwartung begrenzen funktioniert nicht. Die naheliegendste Lösung wäre, wenn der Chip den Träger unfruchtbar macht. Nicht alle - aber einen gewissen Prozentsatz. Im Prinzip so wie bei Inferno, nur halt per Chip statt per Virus. Den Prozentsatz könnte man aber mit dem Chip zu jeder Zeit ziemlich genau kontrollieren.

    Damit das Ganze schnell funktioniert, müssen nicht nur Neugeborene den Chip bekommen, sondern JEDER. Dazu braucht der Chip natürlich eine Cover-Story. Am besten wäre es also, wenn er eine positive Wirkung hat (irgendeinen genialen (z.B. gesundheitlichen) Effekt, den Metros erfunden hat und den jeder unbedingt haben will). Seine zweite Aufgabe (die top secret entwickelt wurde) führt der Chip heimlich aus.

    Natürlich fällt es auf, wenn plötzlich massenweise Leute unfruchtbar werden. Die Frage ist, ob man es ohne weiteres auf den Chip zurückführen könnte, denn der löst seinen (sekundären) Effekt ja nicht bei allen aus und idealerweise nach einem nicht erkennbaren Muster. Sinnvollerweise haben die Entwickler für die plötzliche Unfruchtbarkeit auch Theorien in die Welt gesetzt. Und natürlich muss der sekundäre Effekt so ausgelöst werden, dass nur sehr kurzzeitig Spuren davon im Körper nachweisbar sind.

    Was ist jetzt mit dem Ring? Das einzige, was ich mir vorstellen könnte ist, dass das Vorhaben sehr schnell aus dem Boden gestampft werden musste und gleichzeitig ganz bestimmte Spezialisten dazu geraucht werden. Sprich, man konnte nicht darauf warten, Leute für die Sache zu gewinnen, sondern brauchte ganz bestimmte Menschen mit bestimmter Ausbildung und Wissen und vor allem Fähigkeiten. Ich gehe davon aus, dass die Buy-Vis-Technik noch nicht so weit ist solche Fähigkeiten ins Gehirn zu coden, sonst wäre das Ganze natürlich überflüssig. Unabhängig davon, sehe ich eigentlich keine Chance für so eine Top-Secret Aktion, wenn nicht ein Kreis hochrangiger Mitarbeiter eingeweiht ist. Da wir vom Ring noch nicht alles wissen, belasse ich es mal bei dieser allgemeinen Idee.

    In jedem Fall bin ich ein ziemlicher Fan von der Idee von BuyVis und dem Missbrauch, diese Technik zur Manipulation von Erinnerungen zu nutzen. Würde mir also gefallen, wenn das weiterhin eine Rolle spielt.

    Tariq: Alles selbstverständlich nur Anregungen - ist ja 1. deine Geschichte und ich kenne 2. viele Hintergründe jetzt noch nicht. Aber ich hoffe, es hilft dir vielleicht beim eigenen Brainstorming.

    Das hat mir echt gut gefallen! Das ist so eine Szene, die einfach zu glatt gelaufen ist, als dass es damit vorbei sein könnte. Jetzt muss der Leser jederzeit mit einem Racheakt der Unsympathie-Träger rechnen, was es natürlich spannend macht. Hier meine Anmerkungen:

    Anmerkungen

    Dwayne wurde blass und Ares sah, dass er seine Hände auf dem Rücken zu Fäusten ballte, so fest, dass die Nägel sich ins Fleisch graben mussten.

    Diese Reaktionen passen für mich nicht ganz zusammen. Die erste zeigt Überraschung / Entsetzen. Die zweite Wut. Mit etwas zeitlichem Abstand würde es für mich Sinn machen, aber hier lese ich es so, dass es praktisch gleichzeitig stattfindet.

    Ich weiß nicht, ob Ares bereits ahnt, dass er "befördert" wird. Aber seine Reaktion kam mir ein kleines bisschen zu kurz

    Agreed.

    Generell hat es mich überrascht, dass sie gleich so kleinlaut wurde, während Coholt der Trotzige von beiden war. Ich hatte es - Rang und vormaligem Charakter entsprechend - genau andersherum erwartet.

    Wie Stadtnymphe schon sagt, finde ich die Reaktionen von Frida und Coholt irgendwie verschoben - das ist mir, um ehrlich zu sein, aber auch erst jetzt aufgefallen, als sie das angemerkt hatte xD

    Was Coholt angeht wäre ich einverstanden mit seiner Reaktion. Ich hatte ihn nach der Folter-Szene so eingeschätzt, dass er denkt, niemand könnte ihm etwas anhaben. Und das eher weil er von sich selbst überzeugt ist und nicht (nur) von seiner mutmaßlichen Beziehung zu Frieda.

    Was Frieda angeht teile ich die Kritik. Das sie das Ganze eher mit Resignation hin nimmt passt für mich irgendwie nicht zu ihr. Vielleicht soll das auch so wirken, damit man denkt, dass von ihr (der gefährlicheren von den beiden) nichts mehr zu befürchten ist? Vielleicht hat Ares (aus dessen Perspektive erzählt wird) ihre subtile Reaktion einfach übersehen. Rein objektiv scheint es jedenfalls unpassend.

    In jedem Fall hat's mir gut gefallen und ich bin gespannt auf die Fortsetzung. Auch wenn ich als Leser diese Situation überhaupt nicht mag, wenn die "Böse" Seite am Zug ist :).

    Hi Tariq,

    während du hier weiterhin auf hohem Niveau schreibst und auch den Spannungsbogen gekonnt aufrecht erhälst, habe ich das ein oder andere Fragezeichen, was Ares Enthüllungen angeht:

    zu den Details

    Der Onta prallte vor Schreck förmlich zurück und wurde weiß wie eine Wand, als er Ares entdeckte. Einen winzigen Moment lang sah es aus, als würde er entweder ohnmächtig werden oder die Flucht ergreifen.

    „Es fing bei meinem ersten Besuch bei BuyVis an“, flüsterte Tevor, senkte den Blick und stierte auf seine verkrampften Hände. Nach und nach beschrieb er alles, was er erlebt hatte, und wie sehr es ihm Angst machte.

    Diese beiden Szenen scheinen ohne großen zeitlichen Abstand stattzufinden. Nach der ersten hätte ich erwartet, dass Trevor extrem misstrauisch ist bzw. befürchtet, er könnte sich durch ein falsches Wort Ärger einhandeln (gerade weil er ja ohnehin so paranoid ist). Wenig später erzählt er aber alles inklusiver seiner (tatsächlichen) Gefühlswelt. Da ist mir nicht ganz klar, woher sein Vertrauen kommt, sich hier so zu öffnen.

    Dr. van Witten war es, der das Schweigen brach. Er dankte Tevor, stand auf und trat an das Bedienpad neben der Tür. „Ein Servicer bitte zum Raum sechzehn“, befahl er dem Computer und erneut erblasste Tevor. „Keine Sorge“, beruhigte der Klinikleiter. „Du wirst nur hinausbegleitet.“

    Die haben diese Schilderungen gerade zum ersten Mal gehört, oder? Und da gibt es keine Nachfragen? Das scheint mir ungewöhnlich.

    „Was halten Sie davon, Doktor van Witten“, fragte Ares mit gerunzelter Stirn.

    Mich wundert, dass Ares in dieser Situation die Initiative ergreift. Er wusste ja bis vor kurzem gar nicht worum es geht. Ich hätte erwartet, dass er erstmal etwas verwirrt ist und Etienne das Reden überlässt.

    „Ontas sind keine Sträflinge“, korrigierte Ares den Arzt. „Es sind normale Menschen, die entführt und hierher gebracht wurden. Ihr früheres Leben ist ausradiert in ihren Köpfen.“

    Ares wusste nichts von dem Inhalt des Treffens, das heißt er reagiert hier spontan. Vielleicht hat er einen sehr impulsiven Charakter, aber es erscheint mir gewagt so eine delikate Angelegenheit mal eben spontan bei so einem Gespräch zu enthüllen. Wenn ich Ares wäre würde ich erstmal nur Leuten davon erzählen, denen ich ABSOLUT vertrauen kann. Das wäre hier Etienne. Julian kennt er offensichtlich nicht wirklich.

    „Ontas sind keine Sträflinge“, korrigierte Ares den Arzt. „Es sind normale Menschen, die entführt und hierher gebracht wurden. Ihr früheres Leben ist ausradiert in ihren Köpfen.“

    Etienne hörte den unterdrückten Zorn in Ares‘ Stimme. Trotzdem konnte er nicht glauben, was der Freund da eben erklärt hatte. „Woher willst du das wissen?“, forschte er zweifelnd.

    Ares schnaubte. „Mein Vater hat es mir letzte Woche erzählt. Bis dahin hatte ich keine Ahnung und war wie jeder andere der Meinung, dass die Ontas Sträflinge sind. So erklärte sich für mich auch der reibungslose Nachschub, wenn einer ersetzt werden musste. Ich selbst habe mich nie dafür interessiert, was sie auf dem Kerbholz hatten und ob einer von ihnen ein Mörder war oder nur ein Dieb.“

    Etienne nickte. „Genau wie ich.

    Die Enthüllung ist so unglaublich, dass mir ich erwarten würde, dass Etienne vom Stuhl fällt - mindestens aber ernsthaft hinterfragt, was sein Freund ihm da gerade erzählt. Etienne scheint aber gar nicht so überrascht.

    „Äh ... Moment.“ Julian hob eine Hand. „Bevor wir jetzt vielleicht kühne Umsturzpläne schmieden, müssen wir sicher sein, dass das alles stimmt. Eine Erinnerungslöschung ist keine so einfache Sache. Man müsste herausfinden, ob es hier im Ring geschieht oder vorher.“

    Dass Julian inhaltlich in dieser Art und Weise reagiert ist nachvollziehbar. Aber auch bei ihm würde ich eine viel entsetztere initiale Reaktion erwarten. Warum sollte er das, was er da hört glauben? Es hört sich ja doch erstmal sehr nach Verschwörungstheorie an.

    Etienne starrte ihn an. Der Arzt hatte gerade eingeräumt, dass es möglich war, den Ontas während der Aufnahmeuntersuchung ihr Oberstübchen leerzuräumen, und bisher nichts davon gewusst, es nicht einmal geahnt.

    Es drängt sich die Frage auf, warum Julian als Klinikleiter so wenig Einblick in diese Aufnahmeuntersuchungen hat. Das könnte man vielleicht näher erläutern.

    Tevor TwoFive-O hatte dieses Prozedere bei seiner Ankunft hier durchlebt. Sie mussten ihn fragen, woher er sein Wissen über den Ring und seine Arbeitsaufgabe hatte. Und sie mussten ihn fragen, ob er wusste, wie lange er schon hier war.

    Obwohl ich in der Datenbank jederzeit auf diese Daten zugreifen kann, habe ich nie nachgeschaut. Nur bei Tevor. Bei ihm wollte ich nicht nur wissen, wie er heißt, sondern auch, was er ausgefressen hat. Also habe ich sein Profil aufgerufen und – nichts gefunden. Auch bei anderen nicht.

    Da stellt sich natürlich die Frage, warum das JETZT erst auffällt. Die Ontas dürfen zwar untereinander keinen Kontakt haben, aber die Ärzte oder anderen Nicht-Ontas müssten doch im Gespräch die Gelegenheit gehabt haben zu merken, an was sich die Ontas erinnern können. Und warum haben die hochrangigen Angestellten hier am Tisch so wenig Einblick in die Prozesse des Rings? Warum hat noch nie jemand versucht in die Akten / die Vergangenheit der Ontas zu schauen? Vielleicht stelle ich mir da aber auch den Alltag im Ring noch etwas falsch vor, oder jeder, der Wind von der Verschwörung bekommt wird beseitigt.

    Ansonsten finde ich die Story in Verknüpfung mit BuyVis etc. weiterhin sehr gelungen.

    Die Spannung bleibt konstant hoch - sehr schön. Man kann als Leser außerdem sehr gut mitfühlen mit Trevor. Hier meine Anmerkungen:

    Anmerkungen
    Zitat von Tariq

    Hm, nein, so möchte ich Metros nicht darstellen. Ich habe den Text noch einmal angepasst. Vielleicht kommt es so besser rüber, wie ich ihn mir vorstelle.

    Klar, das geht auch. Dann ist es vielleicht sinnvoll anfangs deutlich zu machen, dass er nach dem Mittel für die Verlängerung des Lebens nicht primär aus ethischer Überzeugung geforscht hat.

    Zitat von Tariq

    (Bitte schickt mir keine Ethikkommission auf den Hals, das ist alles nur Fiktion!!!! :panik: )

    :rofl: Ne - keine Angst. Beim Handeln der Regierung bleiben zum jetzigen Zeitpunkt ein paar Fragen offen: wie kommt sie zu so weitreichenden Befugnissen, z.B. Babys chips einzupflanzen? Welche Interessengruppen haben es geschafft die unethische Methode mit dem Gift durchzusetzen? Wie kann eine so komplexe globale Verschwörung geheim gehalten werden? Dafür braucht man natürlich keine perfekte Erklärung, aber vielleicht Anhaltspunkte.

    Er tat es auch jetzt noch als Chef der Sicherheitszentrale,

    Nach meinem Gefühl eher ungewöhnlich für seine Position als Chef. Da würde es Sinn machen, wenn er die Fleißarbeit von anderen erledigen lässt, damit er Zeit hat sich um organisatorisches und die Problemfälle zu kümmern. Hier würde es m.E. ausreichen, wenn er sich von seinen Leuten über den Fall informieren lässt und anschließend ggf. das gesammelte Material noch einmal sichtet. Aber dass er selbst die Überwachungsarbeit macht, fände ich seltsam.

    Er hatte Ares gebeten, mitzukommen, ohne ihm zu verraten, was er vorhatte.

    Hmm ... seltsam dass er ihm nichts verrät. Und auch seltsam, dass Ares nicht nachfragt ...

    Er dirigierte den Willenlosen zu einem der Stühle und drückte ihn darauf nieder. „Wir haben nur ein paar Fragen an dich.“ Er setzte sich als Letzter. „Was haben Sie herausgefunden?“

    Etienne sah Julians Augen fragend auf sich gerichtet und räusperte sich kurz.

    Hier macht es den Eindruck, als ob Etienne das erste mal mit Julian über seine Entdeckungen spricht. Dann ist die Frage, warum er das direkt vor Tevor macht. Für mich würde es Sinn machen, wenn sie erstmal zusammen sprechen sich die Karten legen und dann den Onta konfrontieren. So wie die Szene im Moment erscheint, könnte man das recht einfach ändern, indem man dieses Vorgespräch andeutet. Aber ich kann jetzt noch nicht einschätzen, in wieweit Julians Reaktion hier wichtig ist...

    Oh ja - der große Twist. Das war natürlich spannend zu lesen! Da so eine Schlüsselszene vermutlich wichtig für die Geschichte ist, versuche ich mal genauer hinzugucken. Ich mache es jetzt mal so, dass ich auch die offenen Fragen, die ich zum jetzigen Zeitpunkt habe mal ausformuliere - wohl wissend, dass die sich noch beantworten können. Aber so weißt du, wo ich als Leser so stehe:

    Spoiler anzeigen

    Mal vorab: ich hab keinerlei Erfahrung damit. Ich musste noch nie so einen großen Storytwist schreiben :) . Aber ich stelle es mir UNENDLICH schwierig vor, das schlüssig zu machen. Ich finde das ist dir hier schon sehr gut gelungen.

    Ich habe für meine Forschung gelebt.

    Es war keine Frage für mich: Dieses Angebot musste ich annehmen!

    Metros hat voller Überzeugung nach dem Mittel für die Verlängerung des Lebens geforscht. Er hat dafür gelebt. Jetzt beschließt er innerhalb relativ kurzer Zeit das genaue Gegenteil zu erforschen - ein Gift, das das Leben verkürzt (noch sehr euphemistisch ausgedrückt). So fasst es Ares auch später zusammen. Rein rational wird er möglicherweise kaum eine andere Chance haben, als für die Regierung zu arbeiten, aber das muss doch ein extremer Prozess sein, der da in ihm vorgeht, dass er diesen Wechsel vollziehen muss. Was du gut dargestellt hast: er hat zum Zeitpunkt der Erzählung ja offensichtlich sehr große Gewissensbisse. Aber ich denke es würde Sinn machen, dass er sich auch die Entscheidung damals (vor allem emotional) nicht leicht gemacht hat.

    „Das ist alles nicht neu. Erzähl mir, was ich noch nicht weiß!“

    Wie schaffe ich es, dass die Geschichte so erzählt wird, dass sie gleichzeitig alle Infos für den Leser rüber bringt und andererseits auch im jeweiligen Dialog Sinn macht? Das hast du hier sehr schön gelöst: Metros drückt sich etwas um den zentralen Punkt, versucht Verständnis zu gewinnen (Ares reagiert darauf logischerweise ungeduldig) und schmückt seine Geschichte dadurch etwas aus. Für den Leser springt eine vollständige Story heraus und gleichzeitig wird die Spannung hoch gehalten.

    Es sind die Datenchips, die jedem Menschen auf der Erde bei der ersten Untersuchung nach seiner Geburt auf dem linken Handrücken implantiert werden.

    Eine Frage, die sich sofort aufdrängt: was ist die cover-story dazu? Warum lassen die Eltern zu, dass man ihren Babys einen Chip implantiert?

    Er löst sich nach fünfundsechzig Jahren auf, plus minus vier bis acht Jahre, damit kein Muster erkennbar wird. Dabei wird das in ihm enthaltene Gift freigesetzt.

    OK, jetzt die Diskussion: Macht das Sinn? Inferno von Dan Brown beschäftigt sich ja mit einer ähnlichen Thematik. Hier wird eine Lösung präsentiert, dass ein bestimmter Prozentsatz der Menschen zeugungsunfähig gemacht wird. Wahrscheinlich würde das allgemein als die humanere Methode angesehen, weil das Recht auf Leben vmtl. höher geachtet wird als das "Recht" zur Fortpflanzung. Aber die Methode hat einen entscheidenden Nachteil: sie wirkt mit einer Generation Verzögerung. Insofern: ja die Methode, die die Regierung hier wählt kann dann im Vorteil sein, wenn der unmittelbare Kollaps bevorsteht. Insofern ist das Szenario nicht unglaubwürdig.

    „Du bist ein Massenmörder!“, entfuhr es Ares.

    Ja - das ist die erwartbare Reaktion. Aber die Enthüllung ist ja so unglaublich, dass ich eine heftigere (körperlich, emotionale) Reaktion erwartet hätte. Oder hat Ares schon so etwas geahnt?

    „Entführte Menschen, deren Gedächtnis gelöscht wurde.“

    Gerade im Zusammenhang mit BuyVis etc. ist das eine interessante Idee. Irgendwie hört sich "Entführte Menschen" so nach Verschwörungstheorie-Klischee an. Ich hätte auch erwartet, dass Metros das etwas beschönigender ausdrückt, weil er ja (zumindest etwas) versucht sein Tun zu rechtfertigen. Aber inhaltlich kann das durchaus Sinn machen.

    was für Chips bauen die Ontas da unten noch?

    Jetzt stellt sich die Frage: Wer weiß alles davon? Um so eine Produktion zu organisieren, müssen einige (auch auf Arbeitsebene) eingeweiht sein. Ares offenbar nicht. Was aber im Nachhinein sehr viel Sinn macht ist, dass der Ring so abgeschottet ist. Also Gefängnis als Cover-Story passt schon gut. Ja - alles in allem echt gut getwistet :D.

    Ich bin gespannt auf die Fortsetzung ...

    Wow, das ist mal ein Story-Twist. Der kam für mich unerwartet und ist damit gelungen. Bin natürlich extrem gespannt, wie es weitergeht. Hier meine Anmerkungen:

    Spoiler anzeigen

    Aber je mehr darüber Bescheid wissen, desto größer ist die Gefahr, dass sich das herumspricht und Ontas davon Wind bekommen. Und das darf nicht passieren.

    Es erstaunt mich, dass Metros in dieser Bestrafung so ein besonderes Problem sieht - schließlich sind laut Ares ja auch bereits vorher schon Axiome bestraft worden.

    „So einfach, wie du denkst, geht das nicht!“

    „Warum? Erklär es mir!“

    „Weil es keine Sträflinge sind!“

    Die Frage ist, ob der Zeitpunkt, zu dem Mertros seinen Sohn einweiht passend gewählt ist. Hier macht es den Anschein, als ob Metros das Geheimnis enthüllen müsste, weil er sonst nicht erklären kann, warum er Angst vor einem Aufstand hat. Das scheint mir als Begründung aber etwas dünn. Da könnte er sich sicher auch eine Cover-Story ausdenken. Es macht für mich aber schon Sinn, dass er Ares trotzdem einweiht - und zwar, weil er ihm gerade offenbart hat, dass er sein Nachfolger werden soll. Für mich würde es daher mehr Sinn machen, die Einweihung eher von dieser Seite aus aufzuziehen.

    „Lass uns zusammen zu Abend essen“, hörte er ihn leise sagen. „Ich muss dir ein paar Dinge erklären.“

    Er antwortete nicht sofort. Das Zittern der schlanken Wissenschaftler-Hände erschreckte ihn. Und diese veränderte Haltung, der Blick, der um Verständnis bettelte.

    Er nickte. „Bleib sitzen. Ich bestelle uns was.“

    Zehn Minuten später nahm er die angeforderten Gerichte aus dem Versorgungsschacht und brachte sie an den großen Tisch. Sein Vater stand auf, kam herüber und setzte sich ihm gegenüber.

    „Was ich dir jetzt sage, weiß niemand außer mir und einigen Leuten bei der Regierung“,

    Also das passt für mich noch nicht. Metros droppt die übelste Bombe und dann bestellen sie erstmal was zu essen und warten zehn Minuten schweigend, ohne mit dem Thema fort zu fahren. Das finde ich unrealistisch. Denke du solltest das Gespräch direkt weiter laufen lassen und das Essen kommt zwischendurch rein. Ändert ja denke ich nicht viel am Plot.

    Die Kosmetikindustrie riss sich um mich. Ihre Angebote sprengten jegliche Vorstellung. Es war unglaublich und ich lebte in dieser Zeit wie in einem Traum, einem Rausch. Alles war mir möglich. Du warst gerade zur Marine gegangen und hast davon nichts mitbekommen.

    Ich kenne ja jetzt noch nicht die ganze Story, daher halte ich mich mal mit Anmerkungen dazu noch zurück. Basierend auf dem was ich jetzt weiß hört es sich aber eher unrealistisch an, dass Ares (auch im Nachhinein) gar nichts davon mitbekommen haben soll.

    Die Art und Weise, wie Ares das Verhalten seines Vaters im Nachhinein mit ganz neuen Augen sieht ist gut und glaubhaft geschildert. Jetzt bleibt natürlich noch die große Frage offen, was es mit den "Gefangenen" im Ring auf sich hat. Ich halte mich mal mit Spekulationen bewusst zurück...